Kurts Barbecue-Geheimnisse
Kurt ist der absolute Grillmeister. Wer diesen Rezepten folgt, wird eine wahre Geschmacksexplosion vorfinden. Aber ich muss euch warnen – sie sind relativ zeitintensiv. Ihr werdet eine ganze Weile in der Küche bzw. am Grill stehen. Die Rezepte sind für 4–6 Personen berechnet. Je nach Hunger halt.
Natürlich könnt ihr auch eine fertige Barbecue-Soße kaufen. Wer aber gerne selbst bestimmt, was für Inhaltsstoffe drin sind, ist mit diesem Rezept hier gut bedient. Und für die, die jetzt aufschreien, dass Ketchup und Worcestershire-Soße drin sind – das stimmt. Ich muss aber gestehen, dass ich keine Zeit hatte, das auch noch selbst zu machen. Ist aber möglich, im Internet sind sicher auch zu diesem Thema Anleitungen zu finden.
Die erste Barbecue-Soße ist innerhalb von Minuten gemacht, ideal, wenn man nicht viel Zeit hat. Für die Schweinerippchen gibt es nochmals ein extra Rezept – aber im Prinzip lässt sich auch die Schnellversion (ohne Kochen!) für die Schweinerippchen verwenden. Dann einfach die Menge des Alltagsrezeptes um ca. 1/3 erhöhen.
Die Barbecue-Soße für den Alltag
200–300 g brauner Zucker (Kokosblütenzucker geht auch)
2 ½ TL Senfpulver
2 TL Paprika (mild oder scharf, je nach Geschmack)
1 ½ TL Meersalz
1 TL schwarzer Pfeffer
280 g Ketchup
115 ml Rotweinessig (Apfelessig geht auch)
1 EL Worcestershire-Soße
Alle Zutaten miteinander vermischen. In ein großes, leeres Marmeladenglas oder eine Glasflasche abfüllen. Deckel gut verschließen und für mindestens vier Stunden kühlstellen.
Tipp: Kann mit Knoblauchpulver, Zwiebelpulver, Cayennepfeffer, Honig, Liquid Smoke etc. nach Belieben verändert und ergänzt werden.
Tipp: Im Kühlschrank ist die Soße zwei Wochen haltbar. Sie lässt auch super einfrieren, wenn man sich einen Vorrat zulegen will.
Spareribs
2,5 kg Lendenrippchen vom Bio-Schwein
2 EL Meersalz
1 EL Senfpulver
1 EL Paprika, gemahlen (mild oder scharf)
1 TL Cayennepfeffer
Barbecue-Soße Spezial für die Spareribs
225 g Ketchup
130 g brauner Zucker (oder Kokosblütenzucker)
115 ml Apfelessig
120 g passierte Tomaten
140 g Melasse
2 EL Tomatenmark
Tabasco nach Belieben
2 EL Flüssigrauch
1 EL Zwiebelpulver
1 EL Worcestershire-Soße
2 TL Senf
1 TL Chilipulver
1 TL Cayennepfeffer
Tipp: Flüssigrauch, auch unter dem englischen Namen Liquid Smoke bekannt, gibt eine rauchige Note. Wer es nicht zur Hand hat, kann es aber auch gut weglassen.
Den Ofen auf 150 Grad vorheizen.
Alle Gewürze miteinander vermischen. Die Rippchen trockentupfen. Falls noch die weiße Haut an der Unterseite dran ist, diese mit Küchenpapier fest packen und abziehen. Falls die Rippchen zu groß sind, halbieren. Mit zwei Dritteln der Gewürzmischung die fleischige Oberseite der Rippchen gut einreiben. Dann den Rest der Mischung dazu verwenden, die Unterseite einzureiben.
Jedes Rippchen in zwei Lagen Alufolie einpacken. An den Seiten und oben gut verschließen, sodass der Fleischsaft, der beim Backen austritt, im Inneren des Päckchens erhalten bleibt. Die Päckchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und in der Mitte des Ofens für 2,5 Stunden backen.
Nach zweieinhalb Stunden mit einem Grillspieß testen, ob die Rippchen gar sind. Er sollte leicht ins Fleisch hineingleiten. Ist das nicht der Fall, eine weitere halbe Stunde bei derselben Temperatur im Ofen belassen.
Die Rippchen vorsichtig auspacken und dabei den Fleischsaft in einer Fett-Trenn-Kanne auffangen. Den Fleischsaft ohne das Fett in eine Pfanne geben. Die Barbecue-Soße hinzugeben, mischen und langsam erhitzen, bis es köchelt. 20 Minuten köcheln lassen. Oft umrühren, damit nichts anbrennt.
Tipp: Wer keine Fett-Trenn-Kanne hat (ich zum Beispiel), füllt es in ein normales Gefäß, lässt es einige Minuten stehen und schöpft dann das Fett mit einem Löffel ab (Getoastetes Toastbrot soll sich auch zuverlässig vollsaugen, davon braucht man aber vermutlich eine halbe Packung. Dasselbe gilt für Küchenpapier).
Jetzt kommt der Teil am Grill: Die fleischige Seite zuerst mit der gepimpten Barbecue-Soße bestreichen und mit dieser Seite nach unten auf den Grill legen. Anschließend die Unterseite (die aktuell nach oben zeigt) bestreichen. Am offenen Grill weitergrillen, immer wieder wenden und erneut bestreichen, bis die Soße karamellisiert ist.
Servieren und unbedingt Servietten verteilen.
Pulled-Pork-Sandwiches
Brötchen (Hamburgerbrötchen oder auch Laugenbrötchen, Kaisersemmeln, Pitabrot)
2,5 kg Schweineschulter am Knochen
3 EL Bio-Olivenöl
1 EL Bratbutter
Meersalz
Cayennepfeffer
170 g Ketchup
3 EL Tomatenmark
50 g brauner Zucker
60 ml Apfelessig
1 TL Paprika (mild oder scharf)
1 TL Senfpulver
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Chipotle Jalapeno Chili gemahlen
1 TL Knoblauchpulver
1 Zwiebel, groß, gehackt
Die Schweineschulter eine halbe Stunde vorher aus dem Kühlschrank nehmen. Vor Dieben sichern, falls verfressene Hunde wie Braveheart, neugierige Katzen oder freche Waschbären in der Nähe sind.
Ofen auf 150 Grad vorheizen.
In einer großen Schüssel die Zutaten von Ketchup bis inklusive Paprika in einer Schüssel mischen.
Die Schweineschulter mit Salz und Pfeffer würzen. Ich nehme Cayennepfeffer, schwarzer Pfeffer geht aber genauso gut.
In einer Bratpfanne in ein wenig Öl und Bratbutter (je 1 EL) das Fleisch rundherum für ca. 5 Minuten anbraten, bis es goldgelb ist. Dann das Fleisch in einen großen Bräter geben.
Temperatur reduzieren und die gehackten Zwiebeln andünsten. Bei Bedarf noch etwas Olivenöl hinzugeben. Allfällige Fleischüberreste mit einer Holzkelle vom Boden kratzen und mitdünsten. Sobald die Zwiebeln weich sind, zur Soße hinzufügen. Anschließend die Soße über dem Fleisch verteilen.
Den Bräter zugedeckt in den Ofen schieben. Für 6–8 Stunden bei 150 Grad im Ofen lassen.
Wenn das Fleisch gar ist und leicht auseinanderfällt, aus dem Bräter auf ein Holzbrett heben. Die Soße verbleibt im Bräter.
Mit zwei Gabeln das Fleisch in faserige Stücke reißen. Bevor die Fleischfasern zurück in den Bräter wandern, allfälliges Fett von der Oberfläche der Soße schöpfen. Fleisch in die Soße geben und gut vermischen. Probieren und bei Bedarf nachwürzen.
Tipp: Das Fleisch lässt sich sehr gut ein paar Tage im Voraus zubereiten. Dann muss es vor dem Essen nur noch erwärmt werden.
Mit den Brötchen, Essiggurken und Coleslaw (Krautsalat) servieren. Gut dazu passen auch Kartoffelchips.
Tipp: Das Coleslaw-Rezept aus dem Buch Rocky Mountain Lion passt hervorragend dazu. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, die doppelte Menge an Salatsoße zu machen, als ich angegeben hatte. Zudem gewinnt der Salat an Geschmack, wenn er am Abend zuvor zubereitet wird. Dann schmeckt er noch mal besser.