Aber Veronique war schon zur Tür hinaus, und noch bevor auch ich den Raum verlassen hatte, war sie schon die Treppen hinuntergestürmt!
Unten schwang die Tür immer noch hin und her, also glitt ich hindurch, erblickte Veronique aber erst wieder, als sie vor der Bahnstation die Straße überquerte. Kit-Kat klammerte sich verzweifelt an ihren Pullover. Da ich keine Ahnung hatte, wohin sie wollte, folgte ich ihr einfach; den Hügel hinauf am Lebensmittelhändler vorbei und über das schmale Stück der Straße (wieder ein Mini — DANKE!). Mit zehn Meter Abstand hinter ihr sah ich, wie sie über den Rasen sprintete — zu Lance? Nein. Er übte Kopfbälle mit Darren Cross, und sie rannte an ihm vorbei. Billy? Nein. Er und Marcus tranken gerade aus ihren Wasserflaschen, und sie ließ auch sie links liegen.
Und blieb bei Daisy stehen.
Aber warum bei ihr? Ihr Dad würde uns nichts sagen! Doch Veronique schien einen Plan zu haben, denn sie schrie Daisy an. Und als ich näher kam, hörte ich, was sie sagte.
»Seit wann hast du sie?«, kreischte Veronique.
»Seit wann?«
»Ja«, beharrte Veronique, obwohl Daisy nicht antwortete. Stattdessen runzelte sie die Stirn, und das nicht nur, weil sie nicht wusste, was ZUR HÖLLE Veronique von ihr wollte. Sie dachte immer noch, Veronique hätte Mrs Martin angegriffen!
»Und? Sag es mir! Bitte.«
Veronique zeigte auf die Zuckerstange, die wieder einmal in Daisys Hand steckte.
»Bitte!«, japste ich, als ich ankam.
»Also gut. Wenn du fragst.«
»Und?«
»Seit zwei Wochen. Na und?«
»Seit Samstag?«
»Ja. Mein Dad hat sie gekauft. Er …«
Aber Daisy konnte ihren Satz nicht beenden, denn Veronique riss ihr die Zuckerstange einfach aus der Hand!
Daisy wehrte sich, aber Veronique gelang es, sie sich vom Leib zu halten (wahrscheinlich wegen all des Fechttrainings). Ich sah erstaunt zu, wie sie die Zuckerstange betrachtete — am abgelutschten Ende, das inzwischen ganz spitz war und glänzte. Danach seufzte sie und machte etwas Unglaubliches: Sie nahm die Zuckerstange in beide Hände, hob ihr Knie und brach sie in der Mitte durch!
»AAAAAARRRRRRRRRRGGGGGGGGGHHHHHHHH!!!!!!!!!!!«, schrie Daisy.
Und ich verstand sie voll und ganz! Hatten all die anderen doch recht, was Veronique betraf? War sie verrückt? Sie hielt mir eines der Enden hin.
»Nein, danke!«, sagte ich. »Daisy hat das schon im Mund gehabt! Und du hättest wirklich nicht …«
»Nein!«, schrie Veronique und drehte sich wieder von Daisy weg.
Und da sah ich es.
Das Wort.
Es lief direkt durch die Zuckerstange!
Von ganz vorn bis nach ganz hinten.
Weder Falmouth noch Cardiff oder Aberdeen. Sondern:
Brighton.