»Ich bin Veronique«, sagte Veronique.
Zu meinem ERSTAUNEN hob die alte Dame die Arme und nahm Veroniques Gesicht zwischen ihre Hände. Und dann betrachtete sie Veronique wie ein Gemälde, bis eine Träne langsam aus ihrem linken Auge kullerte und sich ihren Weg das Gesicht hinunterbahnte.
»Oh ja«, sagte sie. »Ich weiß. Ich weiß genau, wer du bist.«
»Aber …«, Veronique schluckte. »Wer sind Sie?«
»Thu«, flüsterte die alte Dame. »Mein Name ist Thu. Ich bin die Schwester deiner Großmutter.«
STILLE.
STILLE, DIE SO
LAUT WAR.
STILLE, DIE
GEFÜHLT
STUNDEN
DAUERTE.
»Aber …« Veronique blinzelte. »Warum kennen wir uns nicht?«
»Ich wusste nicht, in welches Land deine Großmutter gebracht worden war. Und sie dachte, ich wäre ertrunken.«
»Ja«, sagte Veronique. »Ja, das dachte sie.«
»Bis sie das Foto sah«, sagte ich.
Thu wandte sich an mich. »Wie bitte?«
»Sie erkannte Sie auf einem Foto, im Café Hoa«, sagte ich. »Sie standen neben dem Schiff, das Sie gerettet hat. In England. Deshalb beauftragte sie Daisys Dad, Sie zu suchen.« Noch während ich es sagte, merkte ich, dass es stimmte. Ich konnte nicht fassen, dass ich gedacht hatte, die Person, die sie gesehen hatte, sei ein Seemann gewesen.
»Daisys Dad?«
»Der Privatdetektiv?«
»Oh. Ja.«
»Aber …« Ich runzelte die Stirn. »Warum hat sie aufgehört zu essen, nachdem er Sie gefunden hatte und zurück zu ihr gekommen war?«
Thu sah erstaunt aus. »Sie hat aufgehört zu essen?«
»Ja. Sie liegt im Krankenhaus.«
Die alte Frau sah erschrocken aus. »Dann sollten wir zu ihr gehen. Und … Ich werde es erklären. Alles. Aber zuerst muss ich mit Nanai reden.«
»Also los!«