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Nach etlichen Staus und stundenlanger Fahrt erreichten Vera und Saitelhöfer endlich wieder ihr Büro.

»Das ist ja wirklich mal ein Fortschritt«, meinte Doris. »Ein Schwiegersohn in Geldnöten, der das Opfer erpresst und geschlagen hat. Von zwei unabhängigen Zeugen bestätigt. Wenn Eric Niedt morgen nicht mit einem Alibi für die Tatnacht hier auftaucht, lassen wir ihn vorläufig verhaften. Das mit dem Unfall in Koblenz werde ich heute noch recherchieren. Endlich sind wir mal ein Stück weiter. Gute Arbeit! Und jetzt ab in den Feierabend«, befahl sie jovial. Es dämmerte bereits, als Vera in Siegen ankam.

»Endlich zu Hause.« Vera öffnete völlig erschlagen ihre Wohnungstür. Wie immer begrüßte sie Moses mit einem lauten Miauen. Der Kater sprang mit einem Satz auf das Highboard in der Diele und stupste seinen Kopf an ihre Nase.

»Hallo, mein Schatz. Schön, dass du da bist! Ich hatte heute einen beschissenen Tag. Du hast es gut.« Moses schnurrte verständnisvoll. Vera schaute auf ihr Handy. »Na sowas«, murmelte sie. Jemand hatte eine Nachricht hinterlassen. Es war Robert Schönbusch! Vera öffnete alle Fenster und Türen, setzte sich auf den Balkon und begann zu lesen. »Hallo Vera. Ich möchte dich gerne kennenlernen. Hoffentlich willst du das auch. Dann ruf mich doch an. Meine Nummer hast du ja jetzt. Liebe Grüße. Robert.« Vera lächelte. Schon lange hatte sie nicht mehr solche Nachrichten bekommen.