SANDARIUM FÜR BIENEN … UND SPATZEN

In Gärten ist offener, reiner Sand eher selten. Meist ist der Sand als anstehender Boden zumindest in der oberen Schicht mit Humus durchsetzt und bewachsen. In breiten Pflasterritzen oder sandigen Fahrspuren, wo Pflanzen keine Chance haben, tummeln sich im trockenen Staub dafür Spatzen. In einem Sandarium bietest du Spatzen ihren ganz eigenen Wellness-Bereich und ganz nebenbei anderen sandbewohnenden Tieren einen besonderen Lebensraum.

Am besten legst du ein Sandarium als umgrenzte Fläche mit einer Sandtiefe von mindestens 30 cm an. Günstig ist ein sonniger Platz, wenn es geht auch regensicher. Eine Mulde im Boden von etwa 40 x 40 cm reicht schon. Ein größeres Sandarium nutzt vielleicht auch eine Zauneidechse zur Eiablage. Das Sandarium muss nicht ebenerdig sein, mit einer Trockenmauer als Umrandung bringst du wieder eine vertikale Struktur in den Garten. Dafür eignet sich zum Beispiel auch eine Hanglage.

Etwa drei Viertel unserer heimischen Wildbienenarten bauen ihre Brutkammern im Boden oder an Steilkanten. Der Sand muss einerseits weich genug sein, dass die kleinen Insekten hier graben können, und andererseits aber stabil genug, dass die Röhren nicht zusammenfallen. Für Wildbienen reicht es schon, wenn du passenden Sand in einem großen Blumentopf oder sonstigen Behälter in die Sonne stellst; Wasser muss selbstverständlich ablaufen können.

Ein Sandarium lässt sich auch auf kleiner Fläche umsetzen.

Mögliche Gäste am Sandarium sind

Wildbienen, zum Beispiel Gewöhnliche Bindensandbiene, eine der häufigsten Sandbienen in Gärten

Zauneidechse, legt ihre Eier in sandigen, sonnenbeschienenen Boden

Laufkäfer, zum Beispiel Goldschmied, ernährt sich unter anderem von Schnecken und Engerlingen

Ameisenlöwe, Larve der Ameisenjungfer, baut kleine Trichter im Sand, an deren Grund er auf hineinfallende Insekten als Beute wartet

Haussperling und Feldsperling, brauchen feinen Sand zur Gefiederpflege

Baden in feinem Sand ist Wellness für Spatzen.

Keine Pflanzen, keine Katzen

Zugewachsene Sandflächen erfüllen ihren Zweck als Lebensraum für viele Sandbewohner nicht mehr, daher ab und zu mal jäten. Und da Sand und offener Boden sehr attraktiv sind für Katzen – Hauptfeind Nr. 1 unserer Zauneidechsen – am besten ein Drahtgitter, dornige Zweige oder Äste über die Fläche legen, dass sie für Katzen unzugänglich wird.

RECYCLING-TIPP

Ein ausgedienter Sandkasten wird mit ein paar Steinen, Holz und Wurzeln im Handumdrehen zu einem Sandarium. Den gewaschenen Spielsand solltest du allerdings durch groben Bausand mit geringem Lehmanteil ersetzen oder damit mischen, sonst halten die Wildbienennester nicht.