Ganz klar: Die Vögel im Garten zu füttern, das ist kein Naturschutz. Du hilfst damit einzelnen Individuen noch häufiger Arten – seltene Vögel kommen in Gärten eher nicht vor. Du holst dir aber über eine Futterstelle die Vögel sozusagen näher heran. An der Futterstelle kannst du Vögel gut beobachten, lernst Arten zu unterscheiden und kannst vielleicht ihr Verhalten einordnen. Und das geht auch das ganze Jahr über, nicht nur bei Frost und Schnee.
Im naturnahen Garten ist Fütterung nur eine Ergänzung, denn Nahrungstiere und Körner gibt es dort ja schon. Du musst Vögel nicht füttern, aber du darfst!
Wie überall im Garten ist auch bei Fütterungen Vielfalt angesagt. Manche Vögel suchen Nahrung hauptsächlich am Boden oder mögen es offener, andere können auch kopfunter an der Futterquelle fressen. Die einen bevorzugen feinere Sämereien, andere mögen gerne Obst oder Fett.
Je mehr verschiedene Futtersorten du an unterschiedlichen Futterstellen anbietest, umso mehr verschiedene Vogelarten werden bedient. Modelle mit einem Futterdepot haben Vorteile: Bei Futtersilos ist Futter portionsweise an Öffnungen für die Vögel zugänglich, ohne dass sie wie beim klassischen Futterhaus in den Körnern sitzen und sie verunreinigen können.
Fettkuchen sind eine energiereiche Winternahrung, die Meisen und einige andere Gartenvögel in unsere Nähe locken.
An Futterstellen konzentrieren sich Vögel und könnten sich gegenseitig mit Krankheitserregern anstecken. Daher sind bei der Vogelfütterung einige wichtige Regeln zu beachten:
• nur so viel Futter anbieten, wie auch gefressen wird
• Futterhäuser und -tische täglich säubern, Futterreste und Verunreinigungen entfernen
• flächige Futterstellen möglichst einmal pro Woche, Futtersäulen einmal pro Monat oder nach Bedarf mit heißem Wasser reinigen
• bei der Reinigung Gummihandschuhe tragen
• Futterstellen, vor allem am Boden, regelmäßig umsetzen, damit sich darunter kein Abfall ansammeln kann
• wenn du einen toten Vogel findest, die Fütterung einstellen; den Vogel in einer Plastiktüte im Restmüll entsorgen
Selbst gemachte Futtersilos und Fettkuchen bieten den Vögeln Vielfalt und können als Girlande oder Baumbehang den Garten schmücken.
ZAHLEN & FAKTEN
• Vögel an hängenden Futtersilos und Fettkuchen: Blaumeise, Kohlmeise, Haussperling, Star, Grünfink, Buntspecht, Kleiber, Erlenzeisig, Stieglitz
• Vögel an Futterstellen am Boden: Amsel, Singdrossel, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Rotkehlchen, Buchfink