Strukturen bieten Lebensraum – je mehr Strukturen im Garten angelegt sind, umso mehr Artenvielfalt ist möglich. Aber wer nutzt jetzt was und was passt in meinen Garten?
Bäume bieten besonders viel für die Tierwelt: kleine und große Lebensräume in und an Stämmen, Ästen und Zweigen und in Baumhöhlen; Nahrung in Blüten und in Form von Früchten. Eine wertvolle Bereicherung für jeden Garten sind Weiden. Sie wachsen schnell, vertragen auch rigorose Rückschnitte, können in Form geschnitten werden, blühen reich und früh im Jahr. An Weiden finden sich zahlreiche Insekten und ihre Larven. Klar, Weiden musst du regelmäßig schneiden, vor allem in kleineren Gärten. Die Reiser kannst du dann andernorts wieder verwenden, als Reisighecke oder -Wigwam oder vielleicht als Flechtzaun für Begrenzungen oder Sichtschutz.
Sträucher kommen in Gärten einzeln stehend oder als Hecke vor. Hecken sind häufig dichter als Solitärgehölze. Ökologisch sind gemischte Hecken aus heimischen Straucharten eintönigen grünen Wällen aus Thuja oder Kirschlorbeer vorzuziehen. Mehrwert für Vögel haben Sträucher mit Dornen oder Stacheln (darin gebaute Nester sind vor Räubern geschützt), Beeren tragende Sträucher (Nahrung) und Immergrüne, die auch im Winter Deckung bieten. Viele Sträucher vereinen mehrere dieser Eigenschaften, die Blüten bieten zudem Nektar für Insekten.
Blumen kommen überall im Garten vor, vor allem in dafür vorgesehenen Beeten und Töpfen. Manche Blühpflanzen leben nur eine Saison, andere bilden erst im zweiten Jahr eine Blüte und wieder andere sprießen jedes Jahr wieder. Bei Stauden sterben die oberirdischen Teile im Herbst häufig ab, bei Kräutern verholzen die vorjährigen Stängel. In einem Beet pflanzt du die meisten Blumen selbst ein. Hier können heimische Stauden auch mit exotischen Lieblingen in guter Mischung, nebeneinanderstehen. Dazwischen vielleicht noch selbst ausgesamte Wildblumen. Zwischen den Pflanzen bleibt möglicherweise noch offener Boden für Wildbienen oder Spatzen.
MIT MEHRWERT FÜR VÖGEL
• Sträucher mit Dornen und Stacheln: Weißdorn, Schlehe, Rose
• Sträucher mit Beeren: Felsenbirne, Kornelkirsche
• Immergrüne Sträucher: Liguster, Eibe
Rasen und Wiesen bestehen vorwiegend aus Gräsern, durchmischt mit Blumen. Ein Rasen wird regelmäßig relativ kurz gehalten, aber auch im Rasen können Blumen vorkommen, allen voran Gänseblümchen und Ehrenpreis. Eine Wiese musst du ein bis dreimal im Jahr mähen. Durch Staffelmahd, indem du abschnittsweise mähst, kann im Garten beides vorkommen.
Teile einer Wiese solltest du auch im Winter oder sogar über mehrere Jahre stehen lassen, denn hier überwintern Insekten in verschiedenen, oft mehrjährigen Stadien. Trockene alte Grashalme dienen zudem als Nistmaterial, Grassamen werden von vielen Gartenvögeln gefressen. Die Ähren von Gräsern sind dekorativ in bunten Blumensträußen.
