Je magerer der Boden, umso artenreicher ist die Wiese. Die meisten (Ober-)Böden in Gärten sind sehr nährstoffreich. Pflanzen ziehen Nährstoffe aus dem Boden und bauen sie in ihre Blätter und Blüten ein. Über Verrottung werden die Nährstoffvorräte wieder aufgefüllt. Wenn du mit einem Rasenmäher mähst, wird das Gras aufgefangen und auf dem Kompost oder im Wertstoffhof abgeladen. Dann wird der Boden magerer. Häufig wird der Rasen jedoch wieder gedüngt, damit er schön grün bleibt.
Und wenn es neben grün auch bunt zugehen soll? Einfach Blumensamen zwischen das Gras streuen? Das würde wahrscheinlich gar nichts bringen. Die Gräser im Rasen können ein sehr dichtes, verfilztes Wurzelgeflecht knapp unter der Bodenoberfläche bilden, Samen hätten wahrscheinlich kaum eine Chance, guten Bodenkontakt zu erlangen. Doch es gibt mehrere Möglichkeiten, eine artenreiche Wiese zu erhalten:
Ein Blühwiesenring um den Baum bringt ohne viel Platzbedarf Farbe und Leben in den Garten.
Über Rasenwege lässt sich die blütenreiche Wiese gut erkunden.
1 Rasen entfernen
Rasen mit Wurzeln in der obersten Bodenschicht entfernen, mit sandhaltigem Boden oder Mineralbeton auffüllen, Wiesensamenmischung ausbringen. Im ersten Jahr wachsen Gräser, Einjährige und die Rosetten mehrjähriger Blumen.
2 Rasen entwickeln lassen
Wenn der Rasen nicht mit Pestiziden und Dünger „gepflegt“ wurde, gibt es vielleicht auch schon Blumen. Vor der Blüte kam bisher einfach der Rasenmäher. In Teilen den Rasen wachsen lassen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten mähen (Staffelmahd) und schauen, wie es sich entwickelt. Wiese ohne Aufwand kann funktionieren, dafür brauchst du aber Geduld – und es funktioniert auch nicht immer.
3 Nachhelfen
Damit sofort bunte Blumen blühen, einzelne Wildstauden und Blumenzwiebeln einpflanzen. Bei dieser Methode ergänzen die Pflanzen die Saat oder eine bereits bestehende Wiese mit ausgewählten Stauden. Wo offene Bodenstellen entstanden sind, vielleicht durch abgestorbenes Gras bei Trockenheit, statt Rasen- dann Wiesenblumensamen aussäen.
Damit es Wiese bleibt, musst du ein bis dreimal im Jahr mähen und das Mähgut entfernen. Aber erstmal etwas liegen lassen, damit Tiere „auswandern“ und Samen ausfallen können.
Am passenden Standort zählen Schachbrettblumen zu den frühen Blüten im Jahr.