Ohne Wasser wächst (fast) nichts. In Zeiten des Klimawandels macht es jedoch Sinn, sich bei der Gartengestaltung und Bepflanzung Gedanken zu machen, woher denn zum Beispiel Gießwasser kommen kann und ob man nicht besser auf Pflanzen setzt, die auch mit trockeneren Perioden zurechtkommen.
Vögel brauchen Wasser zum Trinken und Baden. Vor allem die Körnerfresser unter den Gartenvögeln müssen täglich trinken, und das auch im Winter. Alle Vögel müssen ihr Federkleid sauber halten, denn nur mit intaktem Federkleid kann ein Vogel fliegen. Zur Gefiederpflege nutzen Vögel Wasserstellen aller Art, manche „duschen“ auch im Regen oder „baden“ zwischen nassen Blättern. Haus- und Feldsperlinge reinigen ihre Federn von Parasiten zusätzlich in feinem Staub.
Die meisten Vögel tauchen beim Baden in Wasser nie ganz unter, sondern benetzen Teile des Gefieders durch Flügelschlagen mit Wasser. Dafür brauchen sie einen festen Stand. Nach dem Bad richten die Vögel ihre Federn mit dem Schnabel und lassen sich in der Sonne trocknen.
ZAHLEN & FAKTEN
Wie unsere Haare oder Fingernägel bestehen Federn aus Horn. Bei intakten Federn greifen feine Haken und Bögen ineinander und bilden eine Fläche.
Die beste Variante für Wasser im Garten ist ein Teich. Hier gibt es nicht nur Wasser zum Trinken und Baden, sondern reichlich Strukturen und Nischen für zahlreiche Arten, von Flohkrebsen im Wasser über Libellen bis hin zu Fröschen, von Tannenwedel bis zu Sumpfschwertlilie. Wichtig ist, dass die tiefste Stelle möglichst frostfrei tiefer als 80 cm liegt.
Die Anlage eines Teiches, in der Regel mit Folie, ist schon eine aufwendige Angelegenheit und nicht für jeden Garten geeignet. Lage und Form müssen durchdacht geplant werden. Wo sollen Teichmummeln blühen, gibt es eine Sumpfzone? Welche Folie ist am umweltfreundlichsten, wo bekommt man die in der richtigen Größe her? Und wie groß muss die Folie überhaupt sein? Viele solcher Fragen sollte man am besten mit einem Fachbetrieb besprechen, bevor man sich ans Werk macht.
Je nach Alter und Zustand eines Teiches müssen Blätter und Algen entfernt, Röhricht zurückgeschnitten oder Schlammablagerungen am Teichboden entfernt werden.
Miniteiche in Becken oder Fässern finden auch Platz in kleinen Gärten oder auf Terrassen. Sie sind leicht einzurichten und lassen sich notfalls auch schnell wieder abbauen.
Auch andere Tiere kommen zum Trinken, im Garten beispielsweise Igel – die übrigens sehr gut schwimmen können. Fledermäuse trinken an größeren Wasserflächen im Überflug, ähnlich wie Schwalben. Es kommen auch Insekten wie Bienen und Wespen ans Wasser, um zu trinken. Häufig sieht man sie auf Steinen, Blättern oder Hölzern am Ufer sitzen.
Alle Wasserstellen sollten von Regenwasser gespeist sein. Ständiges Nachfüllen mit Leitungswasser ist nicht nachhaltig. Wasserstandschwankungen in Teichen sind normal. Gegebenenfalls sollte bei extremer Trockenheit der Teich mit in einer Zisterne gesammeltem Regenwasser wieder aufgefüllt werden.