Ab März kommen die Hausrotschwänze aus ihrem Winterquartier im westlichen Mittelmeergebiet zu uns zurück und bleiben bis Oktober. Bereits vor Sonnenaufgang singen die Männchen im Frühjahr von hohen Warten wie Giebeln, Schornsteinen oder Antennen aus ihre gepresst klingenden, knirschenden Strophen. So zeigen sie ihr Revier und locken ein Weibchen an.
Hausrotschwänze sind Insektenfresser, im Sommer nehmen sie auch Beeren. Insekten werden in zickzackförmigem Flug erbeutet oder am Boden aufgepickt. Manchmal fangen die Vögel Insekten auch auf der Stelle im sogenannten Rüttelflug, zum Beispiel vor einer Hauswand.
Die Männchen sind rußschwarz, die Weibchen schlicht braun. Man erkennt sie eindeutig am rostroten Schwanz und an weißen Flügelfeldern. Aufgeregte Vögel rufen laut „si“ oder „tek-tek …“, während sie in den Beinen immer wieder einknicken (Knicksen) und mit dem Schwanz zittern. Dann lohnt es sich, zum Beispiel nach einer Katze Ausschau zu halten.
RICHTIG GEMACHT: NISCHEN UND BALKEN
Der Hausrotschwanz liebt es am Nest etwas heller als in einer geschlossenen Baumhöhle. Daher bauen die Vögel ihr Nest aus Gräsern, Blättern, Moos, Haaren und Federn am liebsten auf Balken oder überdachten Vorsprüngen, zum Beispiel an Giebeln oder in Carports. Halboffene, künstliche Nisthilfen werden außer vom Hausrotschwanz auch vom Rotkehlchen gerne angenommen. Ursprüngliche Brutplätze dieser Kulturfolger liegen an Felsbändern und -vorsprüngen. Ab Mai legt das Weibchen vier bis sechs Eier. Der brütende Vogel sitzt tief in der Nestmulde und ist fast nicht zu sehen. Die Jungen schauen über den Nestrand, wenn die Eltern mit Futter kommen. Mit ihren dünnen, abstehenden Federn am Kopf sehen sie sehr putzig aus.
Jungvogel
Hausrotschwanz-Männchen