STIEGLITZ

Der farbenfrohe Stieglitz war der Legende zufolge bei der Ausgabe von Farbe für die Federn vergessen worden. Am Ende hat er aus etlichen Farbtöpfen die Reste bekommen. Auffällig ist der Kontrast von Weiß und Schwarz, Rot und Gelb im ansonsten braunen Federkleid. Daher ist der Stieglitz unverwechselbar. Männchen und Weibchen sehen gleich aus, Jungvögel sind noch nicht so farbenfroh, das rote Gesicht fehlt ihnen noch. Zum Nisten brauchen Stieglitze Bäume oder hohe Büsche, wo sie oft am äußeren Ende der Zweige aus Halmen, Moos und Wurzelfasern ein kleines Napfnest bauen. Außen tarnen sie es mit Flechten, die mit Spinnweben „angeklebt“ werden. Bis zu drei Bruten mit jeweils vier bis sechs Eiern sind zwischen Mai und August möglich. Ab dem Spätsommer schließen sich Familien zusammen und ziehen gemeinsam umher. Beim wellenförmigen Flug lassen sie ihre namengebenden Flugrufe hören: „stigelitt, stigelitt“.

Noch bunter im Flug.

RICHTIG GEMACHT: DISTELN

Der Stieglitz liebt Disteln – daher auch der Name Distelfink. Nicht nur picken die Vögel mit ihren pinzettenförmigen Schnäbeln die feinen Samen aus den Distelköpfchen, sie nutzen auch die Pflanzenwolle als Nistmaterial. Sehr gerne fressen Stieglitze die Samen von Korbblütlern bereits, bevor sie ganz ausgereift sind (Milchreife) und noch reichlich Fruchtsaft enthalten. Ihre Jungen füttern sie nur in den ersten Tagen mit kleinen Insekten wie Blattläusen, später mit im Kropf der Eltern vorgeweichten Sämereien. Im Winter sind die Vögel in kleinen Trupps unterwegs in Brachflächen mit Samenständen von Disteln oder Kletten und kommen auch zu mehreren an Futterstellen. Besonders Stieglitze profitieren von naturnahen Gärten. Samenstände von Disteln unbedingt auch im Winter stehen lassen!