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Die Armee mit den acht Toren
Atrine, Jorat, Quurisches Reich.
Drei Tage nachdem Jarith Milligreest gemerkt hatte, dass sein Vater ein Schwachkopf war
Morios wandte seine Aufmerksamkeit wieder Atrine zu.
Die Menge hatte sich während der bisherigen Evakuierung alles andere als ruhig verhalten, aber nun nahm die allgemeine Panik noch einmal zu. Thurvishar war von der Anstrengung, das Tor so lange offen zu halten, schweißgebadet. Vermutlich wäre es ihm leichter gefallen, wenn sie einen Torstein gehabt hätten, wie ihn die Magier des Hauses D’Aramarin benutzten.
Neben seinem Tor ging ein weiteres auf. Senera trat heraus und betastete vorsichtig ihren Kopf. »Wir müssen verschwinden.«
»Ganz richtig«, bestätigte Kihrin. »Jetzt sind wir dran, Janel! Lass uns aufbrechen.«
»Aber es sind noch Menschen …«, wollte Janel gerade protestieren, da sahen sie, wie Morios den Blick direkt auf die Brücke richtete.
Kihrin hatte das sichere Gefühl, dass er ganz gezielt ihn
anschaute. Und dass Morios ihn nicht nur gesehen, sondern auch wiedererkannt hatte. Drachen schienen mehr auf Seelen zu achten als andere, und seine würde ihm zweifellos bekannt vorkommen.
»Arasgon, bring Janel von hier weg!«, rief er. »Wo ist Qaun?« Er entdeckte den kleinen Priester nicht weit von Seneras Portal entfernt, was vermutlich kein Zufall war.
»Ich bin hier, aber …«
»Direkt neben dir ist ein Tor. Renn!
«, schrie Kihrin.
Morios hob seine furchterregende, mit Stacheln übersäte Klaue, und die Menschen drängten zu den Portalen. Viele erkannten, dass sie es nicht mehr dorthin schaffen würden, und warfen sich auf der Seeseite von der Brücke.
Plötzlich stand Skandal neben ihm, und Kihrin sprang auf. Da Janel und Arasgon klar war, dass sie auf keinen Fall rechtzeitig ein Tor erreichen würden, versuchten sie es gar nicht erst und rasten stattdessen im gestreckten Galopp zum Ende der Brücke.
Kihrin folgte ihnen, genauer gesagt, Skandal folgte ihnen, während Kihrin sich mit aller Kraft an ihr festhielt. Er konnte nur beten, dass die übrigen sicher durch das Tor gekommen waren – und er tat es laut, für den Fall, dass Taja während ihres Kampfes gegen die Dämonen im Nachleben eine Sekunde Aufmerksamkeit für ihn abzweigen konnte.
Als Kihrin hinter sich ein lautes Pfeifen hörte, drehte er sich um und sah, wie Morios’ mit Klingen bedeckter Körper durch die Luft schnitt. Dann schlug der Drache eine Klaue in die Brücke und schickte eine Stoßwelle durch das gesamte Bauwerk. Der Abschnitt unter Skandals Hufen fuhr ruckartig in die Höhe. Kihrin geriet aus dem Rhythmus und landete hart auf Skandals Rücken. Während Skandal ihren Tritt wiederfand, rutschte Kihrin an ihrer Seite herunter und konnte sich gerade noch an einem Büschel Mähne festhalten.
Kihrin schrie. Er spürte, wie Skandal langsamer wurde, damit er sich wieder nach oben ziehen konnte.
»Renn weiter!«
Unmittelbar hinter ihnen kratzten Morios’ Metallkrallen kreischend über die Steinbrücke.
Kihrin langte mit der anderen Hand zu Skandals Hals hinauf und schaffte es tatsächlich irgendwie, sich wieder auf ihren Rücken hochzuziehen. Sie wieherte, und in diesem Moment hätte er alles dafür gegeben, die Sprache der Feuerblüter zu verstehen.
Mit einem Mal brach das metallische Kreischen ab. Die Luft in seinem Rücken vibrierte, und Kihrin hörte einen gewaltigen dumpfen Aufprall. Als er sich umdrehte, knallte Morios gerade zum zweiten Mal gegen eine durchsichtige regenbogenfarbene Wand aus Energie, die sich hinter Kihrin materialisiert hatte.
Kihrin wusste, dass er schon einmal etwas ganz Ähnliches gesehen hatte. Gerade als ihm einfiel, was es gewesen war, endete die Brücke, und er befand sich wieder auf festem Boden. Morios unternahm noch einen letzten halbherzigen Versuch, das magische Energiefeld zu durchbrechen. Dann wandte er sich wieder zur Stadt um, die unter den gegebenen Umständen offenkundig interessanter für ihn war.
»Wollt Ihr uns nicht Euren Freunden vorstellen, Thurvishar?«, fragte Janel.
Kihrin drehte sich mit immer noch wild pochendem Herzen um. Neben Thurvishar, Senera
und Qaun standen mehrere Männer in kaiserlichen Militäruniformen. Ein weiterer Trupp Soldaten hatte alle Hände voll damit zu tun, die letzten Nachzügler wegzuführen, die es gerade noch durch das Portal geschafft hatten, bevor es von Morios zerstört worden war. Doch Kihrins Aufmerksamkeit galt der Gestalt, die mitten auf der Brücke stand und einen silbernen Zauberstab sinken ließ. Es war eine gut aussehende Frau in ihren Vierzigern mit olivfarbenem Teint und lavendelgrauen Locken, auf denen ein schlichtes Silberdiadem saß. Sie trug schwarze Kleidung, doch die war nicht halb so dunkel wie ihre nachtschwarzen Augen.
Tyentso bemerkte Kihrin und grinste. »Hallo, Leichtfuß. Hast du mich vermisst?«
Kihrin starrte sie an. Einen Moment lang geriet er in Panik, da er glaubte, sie wäre gar nicht Tyentso, sondern ein Ungeheuer – die Mimikerin Klaue oder vielleicht Xaltorath –, das ihr Aussehen angenommen hatte. Doch er verwarf den Gedanken gleich wieder. So unnachahmlich wie Tyentso war, wäre so ein Schwindel sofort aufgeflogen. Kihrin ließ sich von Skandals Rücken gleiten und schloss sie fest in die Arme. »Tyentso, du lebst! Bei allen Göttern, du bist am Leben!«
»Sachte, Leichtfuß«, tadelte sie. »Du kannst doch nicht einfach den Kaiser von Quur umarmen.«
»Den was?« Er stutzte und betrachtete das Silberdiadem und den schlanken silbernen Zauberstab noch einmal genauer. Nein … das konnte nicht sein …
Doch das Energiefeld, von dem Morios abgeprallt war, hatte genau so ausgesehen wie das Feld, das die Arena in der Hauptstadt umgab. Jenen Ort, wo der neue Kaiser gewählt wurde, sobald der aktuelle starb.
»O ja«, sagte Tyentso. »Ich bin jetzt der Kaiser. Oder die Kaiserin? Wir diskutieren immer noch über den richtigen Titel. Es ist, äh …« Sie grinste wieder. »Ich will nicht lügen. Es ist gut
. Außer dass ich mich zwei Tage nach meiner Krönung mit einem verdammten Drachen auseinandersetzen muss. Damit habe ich nicht gerechnet.«
Janel saß ab. »Geh und hilf den Evakuierten«, sagte sie zu Arasgon. »Hier kannst du nichts ausrichten.«
Er wollte offensichtlich widersprechen, doch dann schüttelte er den Kopf auf eine Art, die darüber sprechen wir später
zu bedeuten schien, und trabte zusammen mit Skandal davon. Letzterer schien es nur
recht zu sein, dass sie nicht dableiben und auf einen weiteren Kampf warten musste.
»Leichtfuß?«, fragte Janel langsam, als sie sich wieder zu ihnen umdrehte.
Kihrin hob einen Finger. »
Du
darfst mich nicht so nennen. Es gibt Regeln. Nur der Kaiser von Quur kann mich so anreden.«
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Tyentso grinste Janel an. »Du hast meine Erlaubnis, ihn so zu nennen.« Dann neigte sie den Kopf vor Thurvishar. »Danke, dass du mir Bescheid gegeben hast. Wie du siehst, sind wir so schnell wie möglich gekommen.« Sie bedeutete ihnen, ihr zu folgen, während sie von der Brücke trat und auf eine Gruppe von Männern zuging, die ein Stück entfernt um einen Tisch saßen. Ein paar Soldaten bauten eilig ein Zelt um sie herum auf. »Hier entlang. Wir haben Karten, Schlachtpläne und Magier von der Akademie, die wir ignorieren können – alles, was das Herz begehrt, also.«
»Wie konntest du so schnell herkommen?«, fragte Senera.
Als Thurvishar auf ein Portal deutete, bemerkte Kihrin etwas, das seiner Aufmerksamkeit bislang entgangen war: Der Magier aus dem Haus D’Lorus trug an jeder Hand einen Intaglio-Rubinring. Einer davon hatte Thurvishars Vater, Kaiser Sandus, gehört. Und das bedeutete, dass der zweite einer der verzauberten Ringe sein musste, die Sandus an seine Spione verteilt hatte, damit sie direkt mit ihm Kontakt aufnehmen konnten. Mittlerweile direkt mit Tyentso.
»Wo hast du den zweiten Ring gefunden?«, fragte Kihrin.
»Es ist deiner«, antwortete Thurvishar. »Er gehört zu den Dingen, die Gadrith dir abgenommen hatte. Ich bin davon ausgegangen, dass ich damit denjenigen kontaktieren könnte, der gerade die Krone und das Zepter von Quur trägt, egal ob sich diese Person als mein Vater Sandus oder jemand anderer erweisen würde.«
»Darf ich mir mal einen dieser Ringe ansehen?«, fragte Qaun.
»Jetzt nicht.«
»Thurvishar, wieso hast du mir nicht erzählt, dass wir …?«, begann Janel, doch dann schüttelte sie den Kopf. »Egal. Ganz schön clever von dir. Ich muss zugeben, ich habe nicht damit gerechnet, dass die Armee noch rechtzeitig eintrifft. Das Protokoll sieht vor …«
»Manchmal muss man eben schneller sein als das Protokoll«, erklärte Tyentso.
»Wo ist Relos Var?«, erkundigte sich Senera.
»Wie bitte?«, fragte Kaiser Tyentso. »Relos Var ist hier?
«
»Eigentlich nicht«, entgegnete Kihrin. »Er ist in den Wasserfall gestürzt und entweder tot oder so verletzt, dass er keine Rolle mehr spielt.«
Senera blieb bestürzt stehen.
»Aber er erholt sich wieder«, sagte Qaun rasch zu ihr. »Relos wird wiederkommen.«
»Nicht rechtzeitig, um zu helfen«, erwiderte Kihrin. »Und er hat uns noch nicht verraten, wo Morios’ Eckstein ist. Anscheinend müssen wir den auch zerstören, wenn wir dieses verdammte Ungeheuer dauerhaft töten wollen.«
»Dann könnt ihr euch ja glücklich schätzen, dass ich es weiß«, sagte Senera.
Thurvishar sah zu Kihrin hinüber. »Ich habe dir doch gesagt, dass wir sie noch brauchen werden.«
Die kaiserlichen Einheiten führten die Flüchtlinge von der Straße hinunter und hinter den Hügel zu ihrem Heerlager. Kihrin zählte nicht weniger als acht magische Portale, neben denen jeweils ein grün gekleideter D’Aramarin-Torwächter stand. Er wollte schon einwenden, er kenne die meisten Magier, die mächtig genug waren, um ein Portal zu öffnen, das direkt hierherführte, und dass diese nicht dazugehörten. Dann merkte er, dass es keine gewöhnlichen Portale waren. Irgendwer hatte eine komplexe Kombination aus geometrischen und magischen Symbolen in die Basis eines jeden Tores gebrannt. Kihrin hätte sich liebend gerne bei den Torwächtern erkundigt, wie die Torsteine genau funktionierten, aber er unterdrückte den Impuls. Im Moment zählte nur, dass es in der quurischen Armee jemanden gab, der wusste, wie man sie im Bedarfsfall einsetzte, und dass sie zum Transport von Truppen und Ausrüstung verwendet worden waren.
Besagte Ausrüstung bestand hauptsächlich aus kaiserlichen Kriegsmaschinen, die als Skorpione bezeichnet wurden. Kihrin hatte schon oft von den legendären quurischen Belagerungswaffen gehört, aber noch nie welche mit eigenen Augen gesehen. Nun zählte er mehrere Dutzend, die durch die kaiserlichen Portale herbeigeschafft worden waren. Die aus Metall gefertigten Apparaturen sahen ihren Namensvettern tatsächlich sehr ähnlich, nur dass sie so groß wie Nashörner waren und wahrscheinlich noch mehr wogen. Vorne saßen Fahrer, die zur Steuerung eigenartige Kugeln mit Haltegriffen verwendeten, und im Heck fuhren jeweils noch zwei weitere Soldaten mit. Die Skorpione gingen einer
nach dem anderen am Ufer in Position und wendeten, sodass ihre Stacheln wie Katapulte zurückschnellen konnten. Zum Schluss senkten sich die massiven Maschinen noch ab, gruben ihre Beine in die Erde und spreizten sich ein.
»Da wären wir«, sagte Tyentso, als sie bei dem halb errichteten Zelt eintrafen, in dem ein reges Kommen und Gehen von kaiserlichen Stabsmitgliedern herrschte.
General Milligreest kam ihnen entgegen. »Gut, Ihr habt …« Die Begrüßung erstarb ihm auf den Lippen.
Außer dem Obersten General zählte Kihrin mindestens ein Dutzend Männer, ein paar von ihnen hochrangige Armeeoffiziere, andere trugen die Farben verschiedener hoher Adelshäuser.
»General Milligreest«, sagte Kihrin.
Der Oberste General schürzte die Lippen. »Ich hätte wissen müssen, dass du dabei bist, wenn irgendwo irgendwer eine Stadt zerstört.« Dann wandte er sich von Kihrin ab und betrachtete die anderen. An Senera blieb sein Blick einen Moment lang hängen. Janel beachtete er gar nicht.
»Sei nett, Qoran«, ermahnte ihn Tyentso und ging zum Tisch. Unterwegs schob sie einen Magier von der Akademie zur Seite. »Macht Platz, Leute. Die Erwachsenen müssen sich miteinander unterhalten.«
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Sie winkte die anderen zu sich her. »Jetzt noch mal: Was habt ihr über die Vernichtung von Morios gesagt?«
Senera trat vor. Sie beäugte die Akademie-Magier misstrauisch, zuckte dann jedoch die Achseln. »Es ist nur eine Theorie. Da noch nie ein Drache dauerhaft getötet worden ist, können wir bloß Vermutungen anstellen …«
Tyentso ließ genervt die Hand kreisen. »Überspring die Warnhinweise und komm zum Punkt.«
»Morios und sein Eckstein, Kriegstreiber, müssen beide innerhalb von dreißig Sekunden zerstört werden. Glauben wir jedenfalls. Deswegen müssen wir uns aufteilen. Kihrin geht mit Thurvishar zum Versteck des Ecksteins, und wir übrigen töten Morios – was mit Khoreval machbar sein sollte.« Sie zog zwei kleine Zweige aus ihrer Mischa. Diese sahen einander zum Verwechseln ähnlich, nur dass einer der beiden ein normaler Holzzweig war, während der andere aus Schmiedeeisen zu bestehen schien. »Diese Zweige sind miteinander verbunden. Sobald Morios tot ist, werde ich den Holzzweig und damit auch sein Gegenstück
aus Metall zerbrechen, damit ihr wisst, dass es Zeit ist, Kriegstreiber zu zerschmettern.«
»Das klingt, als wäre es ganz leicht«, sagte Kihrin.
»Nein«, korrigierte Senera ihn. »Es ist zwar ein einfacher Plan,
aber leicht wird es ganz bestimmt nicht.«
»Wieso soll Kihrin Thurvishar mitnehmen?«, fragte Janel.
»Weil ich davon ausgehe, dass Kihrin jemanden dabeihaben möchte, der ein Portal für seine Rückkehr öffnen kann.« Senera drehte sich zu Kihrin um. »Ich könnte das zwar auch, aber ich nehme an, dass du lieber jemanden an deiner Seite hättest, dem du vertraust.«
»Lächerlich!«
Alle hielten inne und sahen zu dem Mann hinüber, der sie unterbrochen hatte – ein älterer Quurer in einer grünen Kutte.
»Havar D’Aramarin, richtig?«, fragte Tyentso und verengte die Augen zu Schlitzen. »Aus reiner Neugier: Was genau findet Ihr lächerlich?«
»Ich bin der Hohe Lord
Havar D’Aramarin«, korrigierte er sie. »Und die Vorstellung, diese Frau könnte ein freistehendes Portal öffnen, ist einfach absurd. Es ist offensichtlich, dass sie lügt, und Ihr seid zu naiv, um es zu erkennen.« Er machte ein finsteres Gesicht. »Und was Euch anbelangt: Ihr könnt nicht erwarten, dass irgendwer Euch für den rechtmäßigen Kaiser hält, nachdem Ihr den Anspruch nicht in der Arena errungen habt.«
Der Oberste General warf Tyentso einen warnenden Blick zu. »Tu’s nicht.«
Tyentso lächelte. »Im Moment ist es mir völlig egal, wer mich für den rechtmäßigen Kaiser hält. Ich will nur die Bevölkerung von Atrine retten und das, was von der Stadt noch übrig ist. Wenn Ihr nicht hier seid, um uns zu helfen, solltet Ihr besser gehen und nach Euren Torwächtern sehen.«
Der Hohe Lord setzte zu einer Entgegnung an. Doch als Qoran Milligreest sich neben Tyentso stellte und ihn mit einem durchdringenden Blick bedachte, machte der Magier auf dem Absatz kehrt und ging.
»Der wird uns noch Ärger machen«, murmelte Senera. »Wenn das hier vorbei ist, wird er auf jeden Fall versuchen, uns wegen Hexerei verhaften zu lassen.«
»Ihr solltet tatsächlich verhaftet werden – wegen der Verbreitung von Angst und Schrecken
und wegen Verrat«, erwiderte Milligreest.
Senera lächelte. »Schön, dass jemand Anteil an meiner Arbeit nimmt.«
»Können wir uns darüber bitte später Gedanken machen?«, warf Janel ein. »Im Moment fehlt uns noch ein entscheidendes Detail: Wo
ist Morios’ Eckstein?«
»Oh«, erwiderte Senera, als hätte sie eine unwichtige Kleinigkeit vergessen. »Im Thronsaal des Gottkönigs Khorsal, dreihundert Meter unter Wasser, auf dem Grund des Jorat-Sees.«