EINLEITUNG
B evor ich damit beginne, Ihnen von meinen Gedanken und Ansichten zu erzählen, möchte ich festhalten, dass ich ein ziemlicher Dummkopf bin, der nur sehr wenig weiß im Vergleich zu dem, was er wissen müsste. Welche Erfolge auch immer ich im Leben gehabt haben mag, sie hatten mehr damit zu tun, dass ich wusste, wie ich mit meinem Un wissen umzugehen hatte, anstatt mit irgendetwas, das ich gewusst hätte. Das Wichtigste, was ich gelernt habe, ist eine Herangehensweise an das Leben auf der Grundlage von Prinzipien; sie hilft mir dabei, herauszufinden, was wahr ist und wie ich dann zu handeln habe.
Ich gebe diese Prinzipien weiter, weil ich inzwischen eine Lebensphase erreicht habe, in der ich lieber anderen helfen möchte, erfolgreich zu sein, als mich darauf zu konzentrieren, selbst noch erfolgreicher zu sein. Weil diese Prinzipien mir und anderen so sehr geholfen haben, möchte ich sie mit Ihnen teilen. Sie können für sich selbst entscheiden, wie wertvoll sie für Sie sind und was Sie daraus machen wollen.
Prinzipien sind fundamentale Wahrheiten und können als Grundlage für Verhaltensweisen dienen, durch die Sie vom Leben das bekommen, was Sie möchten. Sie können in ähnlichen Situationen immer wieder verwendet werden, um Ihnen dabei zu helfen, Ihre Ziele zu erreichen.
Jeder von uns ist jeden Tag mit einer Vielzahl von Situationen konfrontiert, auf die er reagieren muss. Ohne Prinzipien wären wir gezwungen, für all die Dinge, die das Leben uns vorsetzt, individuell zu reagieren. Wenn wir stattdessen die Situationen in verschiedene Typen kategorisieren und über gute Prinzipien für den Umgang mit ihnen verfügen, kommen wir schneller zu besseren Entscheidungen und haben in der Folge ein besseres Leben. Ein guter Satz von Prinzipien ist wie eine gute Sammlung von Erfolgsrezepten. Alle erfolgreichen Menschen arbeiten nach Prinzipien, die ihnen dabei helfen, Erfolg zu haben; allerdings strebt jeder sehr unterschiedliche Erfolge an, sodass sich auch die Prinzipien unterscheiden.
Prinzipientreu zu sein, bedeutet, konsequent mit Prinzipien zu arbeiten, die sich unmissverständlich erklären lassen. Leider sind die meisten Menschen dazu nicht in der Lage, und nur sehr selten schreiben sie ihre Prinzipien auf und teilen sie. Das ist ein Jammer. Ich würde liebend gerne wissen, welche Prinzipien Albert Einstein, Steve Jobs, Winston Churchill, Leonardo da Vinci und andere Menschen geleitet haben. Denn dann könnte ich genau verstehen, welche Ziele sie angestrebt und wie sie sie erreicht haben, und ich könnte ihre unterschiedlichen Herangehensweisen vergleichen. Ich wüsste gern, welche Prinzipien am wichtigsten für die Politiker sind, denen ich meine Stimme geben soll, und für alle anderen Menschen, deren Entscheidungen Auswirkungen auf mein Leben haben. Haben wir gemeinsame Prinzipien, die uns aneinander binden – als Familie, Gemeinschaft, Nation oder Freunde über Staatsgrenzen hinweg? Oder haben wir einander widersprechende Prinzipien, die uns trennen? Welche sind das? Lassen Sie uns konkret sein. Wir leben in einer Zeit, in der Klarheit über unsere Prinzipien besonders wichtig ist.
Meine Hoffnung ist, dass die Lektüre dieses Buches Sie und andere dazu bringen wird, sich auf die Suche nach Ihren eigenen Prinzipien zu machen – wo auch immer Sie glauben, sie am besten finden zu können – und sie aufzuschreiben. Dadurch gewinnen Sie und andere Klarheit darüber, was Ihre Prinzipien sind, und Sie werden sich gegenseitig besser verstehen. Außerdem wird es Sie in die Lage versetzen, Ihre Prinzipien fortzuentwickeln, während Sie weitere Erfahrungen sammeln und darüber nachdenken. Das wiederum wird Ihnen dabei helfen, bessere Entscheidungen zu treffen und besser verstanden zu werden.
DIE EIGENEN PRINZIPIEN FINDEN
Zu unseren Prinzipien gelangen wir auf unterschiedlichen Wegen. Manchmal entdecken wir sie durch eigene Erfahrungen und Überlegungen. Manchmal übernehmen wir sie von anderen oder wir machen uns ganzheitliche Prinzipien-Pakete zu eigen, zum Beispiel die von Religionen oder Rechtssystemen.
Weil jeder von uns seine eigenen Ziele und seinen eigenen Charakter hat, muss jeder von uns passend dazu seine eigenen Prinzipien auswählen. Zwar ist es nicht unbedingt schlecht, die Prinzipien von jemand anderem zu verwenden. Doch wenn Sie ohne nachzudenken Prinzipien anderer übernehmen, besteht die Gefahr, dass Sie im Widerspruch zu Ihren wahren Zielen und Ihrer Natur handeln. Gleichzeitig wissen Sie, genau wie ich, wahrscheinlich nicht alles, was Sie wissen müssten, und Sie sind gut beraten, diese Tatsache zur Kenntnis zu nehmen. Wenn Sie für sich selbst denken können und die Bereitschaft mitbringen, mit klarem Kopf herauszufinden, was für Sie selbst am besten ist, und wenn Sie den Mut aufbringen, das auch zu tun, werden Sie das Optimum aus Ihrem Leben herausholen. Wenn Sie das nicht schaffen, sollten Sie darüber nachdenken, was der Grund dafür ist. Denn darin liegt wahrscheinlich die größte Hürde für Sie, mehr von dem zu bekommen, was Sie vom Leben wollen.
Das bringt mich zu meinem ersten Prinzip:
. . . und tun Sie das mit Bescheidenheit und Aufgeschlossenheit, sodass Sie die besten Überlegungen berücksichtigen können, die Ihnen zur Verfügung stehen. Es ist wichtig, dass Sie sich im Klaren über Ihre Prinzipien sind, denn sie werden jeden Aspekt Ihres Lebens beeinflussen, viele Male am Tag. Wenn Sie zum Beispiel eine Beziehung zu anderen Menschen aufbauen, werden Ihre Prinzipien und die der anderen darüber bestimmen, wie Sie miteinander interagieren. Menschen, die gemeinsame Werte und Prinzipien teilen, kommen gut miteinander aus. Menschen, bei denen das nicht so ist, werden unter ständigen Missverständnissen und Konflikten leiden. Denken Sie an die Personen, die Ihnen am nächsten stehen: Stimmen deren Werte mit Ihren Werten überein? Wissen Sie überhaupt, was deren Werte oder Prinzipien sind? Allzu häufig sind in Beziehungen die Prinzipien der Menschen zueinander nicht klar. Besonders problematisch ist das in Organisationen, in denen Menschen gemeinsamen Prinzipien folgen müssen, um erfolgreich zu sein. Ich bin mir völlig im Klaren über meine Prinzipien, und das ist der Grund dafür, dass ich für jeden Satz in diesem Buch so große Sorgfalt aufgewendet habe.
Die Prinzipien, für die Sie sich entscheiden, können alles sein, was Sie wollen, solange sie authentisch sind, also Ihrem wahren Charakter und Ihren Werten entsprechen. Im Leben sind Sie mit Millionen von Entscheidungen konfrontiert, und die Art und Weise, wie Sie sie treffen, spiegelt Ihre Prinzipien wider. Also wird es den Menschen um Sie herum rasch klar sein, nach welchen Prinzipien Sie wirklich leben. Das Schlimmste, was Sie sein können, ist ein Heuchler, denn dann verlieren Sie das Vertrauen von anderen und den Respekt vor sich selbst. Also müssen Sie sich über Ihre Prinzipien im Klaren sein und ihren Worten Taten folgen lassen. Wenn es Inkonsistenzen zu geben scheint, sollten Sie sie erklären. Am besten ist es, das schriftlich zu machen, denn auf diese Weise können Sie Ihre niedergeschriebenen Prinzipien weiterentwickeln.
Ich werde hier zwar meine eigenen Prinzipien mit Ihnen teilen, möchte aber betonen, dass ich nicht erwarte, dass Sie ihnen blind folgen. Ganz im Gegenteil: Ich möchte, dass Sie jedes einzelne Wort hinterfragen und eine Auswahl aus diesen Prinzipien treffen, damit sie am Ende eine Mischung haben, die zu Ihnen passt.
MEINE PRINZIPIEN UND WIE ICH SIE GELERNT HABE
Ich habe meine Prinzipien im Lauf eines Lebens gelernt, in dem ich viele Fehler gemacht und viel Zeit damit verbracht habe, über diese Fehler nachzudenken. Seit meiner Kindheit bin ich ein neugieriger, unabhängiger Denker, der wagemutige Ziele verfolgt. Ich hatte immer Freude daran, mir vorzustellen, was ich anstreben könnte. Ich erlebte dabei ein paar schmerzhafte Misserfolge, lernte Prinzipien, die mich davon abhalten sollten, dieselbe Art von Fehlern ein zweites Mal zu machen, und veränderte und verbesserte mich; das wiederum hat mich in die Lage versetzt, mir noch wagemutigere Ziele vorzustellen und zu verfolgen, und zwar rasch und wiederholt über einen langen Zeitraum. Für mich sieht das Leben also aus wie die Abfolge, die die folgende Abbildung zeigt.
Meiner Meinung nach liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, nicht nur zu wissen, wie man sich viel vornimmt, sondern auch, wie man richtig scheitert. Mit richtigem Scheitern meine ich, in der Lage zu sein, schmerzhafte Misserfolge zu erleben, die bedeutende Erkenntnisse ermöglichen, ohne so verheerend zu sein, dass man aus dem Spiel geworfen wird.
Diese Art, zu lernen und mich zu verbessern, war für mich am geeignetsten, weil ich bin, wie ich bin, und tue, was ich tue. Ich war schon immer schlecht im Auswendiglernen, und ich habe es noch nie gemocht, Anweisungen anderer Menschen zu folgen, aber ich war begeistert dabei, selbst herauszufinden, wie etwas am besten für mich funktioniert. Die Schule hasste ich wegen meines schlechten Gedächtnisses, doch als ich zwölf Jahre alt war, verliebte ich mich darin, an den Märkten zu traden. Um an den Märkten Geld zu verdienen, muss man ein unabhängiger Denker sein, der gegen den Konsens wettet und damit richtigliegt. Denn die Konsensmeinung ist in den aktuellen Kursen schon enthalten. Folgt man ihr, wird man unweigerlich häufig schmerzlich falschliegen. Also ist es für den Erfolg entscheidend, zu wissen, wie man die richtigen Entscheidungen trifft. Gleiches gilt, wenn man ein erfolgreicher Entrepreneur sein will. Auch in dem Fall muss man ein unabhängiger Denker sein, der korrekt gegen die Konsensmeinung wettet – und dabei nicht selten schmerzhaft falschliegen wird. Weil ich sowohl Anleger als auch Entrepreneur war, bildete ich eine gesunde Angst davor aus, falschzuliegen, und entwickelte einen Ansatz für die Entscheidungsfindung, der die Wahrscheinlichkeit dafür maximiert, dass ich richtigliege.
Meine schmerzhaften Misserfolge brachten mich von einer Perspektive des »Ich weiß, dass ich recht habe.« zu einer des »Wie kann ich wissen, ob ich recht habe?«. Sie gaben mir die Bescheidenheit, die ich als Gegengewicht zu meinem Wagemut brauchte. Zu wissen, dass ich schmerzhaft falschliegen konnte, und die Neugier darüber, warum andere intelligente Menschen einen anderen Blickwinkel haben, haben mich dazu gebracht, die Dinge ebenso durch die Augen von anderen zu betrachten wie durch meine eigenen. Dies bot mir die Möglichkeit, viele Dimensionen mehr zu sehen, als wenn ich nur mit meinen eigenen Augen geschaut hätte. Ich hatte gelernt, die Beiträge anderer Menschen so zu gewichten, dass ich die besten davon auswähle – ich lernte also, bei meiner Entscheidungsfindung eine Gewichtung nach der Glaubwürdigkeit vorzunehmen. Das verbesserte meine Chancen, richtigzuliegen, und war aufregend für mich. Gleichzeitig lernte ich Folgendes:
. . . die so klar definiert sind, dass ihre Logik leicht nachvollziehbar ist und Sie und andere sehen können, ob Sie Worten Taten folgen lassen. Die Erfahrung lehrte mich, wie wertvoll es ist, nach jeder Entscheidung über meine Kriterien zur Entscheidungsfindung nachzudenken und sie aufzuschreiben. Also gewöhnte ich mir an, das zu tun. Mit der Zeit wurde meine Sammlung von Prinzipien wie eine Sammlung von Rezepten für das Entscheiden. Indem ich diese Prinzipien mit den Menschen in meinem Unternehmen Bridgewater Associates teilte und sie einlud, mir dabei zu helfen, die Prinzipien in der Praxis zu testen, konnte ich diese kontinuierlich überarbeiten und weiterentwickeln. Tatsächlich war ich in der Lage, sie so weit zu überarbeiten, dass ich etwas Wichtiges erkannte:
Ich stellte fest, dass das möglich war, indem ich meine Kriterien für die Entscheidungsfindung in Form von Algorithmen ausdrückte, die ich in unsere Computer programmierte. Indem ich beide Systeme zur Entscheidungsfindung – also das System in meinem Kopf und das im Computer – parallel zueinander einsetzte, lernte ich, dass der Computer bessere Entscheidungen treffen konnte als ich, weil er weitaus mehr Informationen verarbeiten konnte als ich, und zwar schneller und ohne Emotionen. Dadurch waren ich und die Personen, mit denen ich arbeitete, in der Lage, im Lauf der Zeit exponentiell Wissen anzusammeln und die Qualität unserer kollektiven Entscheidungsfindung zu erhöhen. Ich entdeckte, dass solche Systeme zur Entscheidungsfindung – vor allem mit einer Gewichtung nach der Glaubwürdigkeit – unglaublich leistungsfähig sind und schon bald grundlegend verändern werden, wie Menschen rund um die Welt Entscheidungen aller Art treffen. Unser auf Prinzipien basierender Ansatz für die Entscheidungsfindung hat nicht nur unsere Entscheidungen bei Fragen von Geschäft, Geldanlage und Management verbessert, sondern uns auch dabei geholfen, in jedem Bereich unseres Lebens bessere Entscheidungen zu treffen.
Ob Sie Ihre eigenen Prinzipien systematisieren/computerisieren oder nicht, ist zweitrangig. Am wichtigsten ist, dass Sie Ihre eigenen Prinzipien entwickeln und im Idealfall schriftlich festhalten, vor allem, wenn Sie mit anderen zusammenarbeiten.
Dieser Ansatz und die Prinzipien, die daraus hervorgingen, waren das, was mich von einem normalen Mittelschichtkind aus Long Island zu einem – legt man die üblichen Maßstäbe an – erfolgreichen Menschen gemacht hat. Zum Beispiel gründete ich aus meiner Zweizimmerwohnung heraus ein Unternehmen und machte es zum (laut Fortune ) fünftwichtigsten nicht börsennotierten Unternehmen in den USA, bin einer der (laut Forbes ) 100 reichsten Menschen der Welt geworden und gehöre (laut Time ) zu ihren 100 einflussreichsten Personen. Dank meiner Prinzipien habe ich eine angenehme Position erreicht, die mir Gelegenheit gegeben hat, Erfolg und das Leben ganz anders zu betrachten, als ich es mir vorgestellt hatte. Und ich habe dadurch die sinnerfüllte Arbeit und die sinnerfüllten Beziehungen gefunden, die mir noch viel wichtiger sind als meine an konventionellen Maßstäben gemessenen Erfolge. Die Prinzipien haben mir und Bridgewater viel mehr gegeben, als ich mir je erträumt hätte.
Bis vor Kurzem wollte ich diese Prinzipien außerhalb von Bridgewater nicht teilen, weil ich öffentliche Aufmerksamkeit nicht schätze und weil ich der Meinung war, es wäre vermessen, anderen zu erzählen, welchen Prinzipien sie folgen sollen. Aber nachdem Bridgewater erfolgreich die Finanzkrise 2008/2009 vorausgesehen hatte, bekam ich viel Aufmerksamkeit von den Medien, und so auch meine Prinzipien und die einzigartige Arbeitsweise von Bridgewater. Weil die meisten Artikel darüber verzerrt und sensationsheischend waren, veröffentlichte ich unsere Prinzipien im Jahr 2010 auf unserer Website, damit die Leute sich selbst ein Urteil darüber bilden konnten. Zu meiner Überraschung wurden sie mehr als drei Millionen Mal heruntergeladen, und ich wurde mit Dankesbriefen aus aller Welt überschüttet.
Ich möchte Ihnen diese Prinzipien in zwei Büchern erläutern. Das erste Buch widmet sich den Prinzipien für das Leben und für die Arbeit; das zweite Buch behandelt die wirtschaftlichen Prinzipien und solche für die Geldanlage.
DER AUFBAU DER BÜCHER
Weil ich den Großteil meines Erwachsenenlebens damit verbracht habe, über Volkswirtschaften und Geldanlage nachzudenken, hatte ich zunächst den Plan, als Erstes über die Prinzipien für Ökonomie und Geldanlage zu schreiben. Dann aber beschloss ich, mit meinen Prinzipien für Leben und Arbeit zu beginnen, weil sie eine stärker übergeordnete Bedeutung haben und weil ich gesehen habe, wie gut sie bei anderen Menschen funktionieren, ganz unabhängig von ihrer Laufbahn. Weil die Prinzipien für Leben und Arbeit gut zusammenpassen, sind sie in dem vorliegenden Buch zusammengefasst, eingeleitet von der kurzen Autobiografie Woher ich komme.
Teil I: Woher ich komme
In diesem Teil berichte ich von einigen meiner Erfahrungen (vor allem von Fehlern), die dazu geführt haben, dass ich die Prinzipien gefunden habe, die jetzt meine Entscheidungsfindung leiten. Um Ihnen die Wahrheit zu sagen: Ich habe immer noch gemischte Gefühle darüber, meine persönliche Geschichte zu erzählen, weil ich die Sorge habe, dass sie Sie ablenken könnte von den eigentlichen Prinzipien und den zeitlosen und universellen Ursache-Wirkungs-Beziehungen, auf denen diese beruhen. Aus diesem Grund würde es mir nichts ausmachen, wenn Sie beschließen würden, diesen Teil des Buches zu überspringen. Wenn Sie ihn lesen, versuchen Sie, über mich und meine individuelle Geschichte hinauszublicken auf die Logik und die Vorteile der Prinzipien, die ich beschreibe. Denken Sie darüber nach, nehmen Sie eine individuelle Gewichtung vor und entscheiden Sie, wie sehr, wenn überhaupt, sie für Sie und Ihre eigenen Lebensumstände Gültigkeit haben – und konkret, ob sie Ihnen dabei helfen können, Ihre Ziele zu erreichen, worin auch immer sie bestehen mögen.
Teil II: Prinzipien für das Leben
Im Teil Prinzipien für das Leben geht es um die übergeordneten Prinzipien, die meine Herangehensweise an alles bestimmen. Ich erläutere meine Prinzipien eingehend und zeige, dass sie in der Natur ebenso gelten wie in unserem Privatleben und unseren Beziehungen, im Geschäft und in der Politik, und natürlich auch bei Bridgewater. Ich beschreibe den Fünf-Schritte-Prozess, den ich für das Erreichen der eigenen Ziele entwickelt habe, und ich berichte über die Erkenntnisse, die ich in den Feldern Psychologie und Neurowissenschaft gewonnen habe, und wie ich sie in meinem Privat- und Berufsleben angewendet habe. Dies ist der eigentliche Kern dieses Buches, denn er zeigt, wie diese Prinzipien von fast jedem auf fast alles angewendet werden können.
Teil III: Prinzipien für die Arbeit
Im Teil Prinzipien für die Arbeit finden Sie eine Nahaufnahme der ungewöhnlichen Arbeitsweise bei Bridgewater. Ich erkläre, wie wir unsere Prinzipien zu einer Ideen-Meritokratie zusammengefasst haben, deren Ziel es ist, durch radikale Wahrhaftigkeit und radikale Transparenz zu sinnerfüllter Arbeit und sinnerfüllten Beziehungen zu finden. Ich zeige, wie das im Detail funktioniert und wie es sich auf fast jede Organisation anwenden lässt und sie effektiver macht. Wie Sie sehen werden, ist Bridgewater schlicht eine Gruppe von Menschen, die danach streben, exzellent zu sein in dem, was sie tun, und die anerkennen, dass sie relativ zu dem, was sie wissen müssten, über wenig Wissen verfügen. Wir glauben daran, dass sich eine Uneinigkeit zwischen unabhängigen Denkern, die nüchtern in der Sache und persönlich respektvoll ist, in eine die Glaubwürdigkeit betonende Entscheidungsfindung überführen lässt, die intelligenter und effektiver ist als die Summe ihrer Teile. Weil die Kraft einer Gruppe sehr viel größer ist als die einer Einzelperson, glaube ich, dass diese Prinzipien für die Arbeit sogar noch wichtiger sind als die Prinzipien für das Leben, auf denen sie basieren.
Was nach diesem Buch kommt
Dem Ihnen vorliegenden gedruckten Buch folgt ein interaktives Buch in Form einer App, das Sie mitnimmt zu Videos und immersiven Erfahrungen, die Ihren Lernprozess stärker erfahrungsorientiert machen sollen. Außerdem wird die App Sie durch Ihre Interaktionen mit ihr ein wenig kennenlernen, damit sie Ihnen stärker personalisierte Empfehlungen geben kann.
An das Buch und die App schließt sich ein weiterer Band mit zwei Teilen an: Prinzipien für Ökonomie und Prinzipien für Geldanlage. Darin werde ich die Prinzipien weitergeben, die für mich auf diesen Gebieten von Nutzen waren und von denen ich glaube, dass sie auch Ihnen helfen könnten.
Anschließend werde ich keinen Rat mehr geben können, der nicht schon in den beiden Büchern zu finden ist. Damit werde ich diese Phase meines Lebens abgeschlossen haben.