Es klopfte. Ich öffnete die Tür, und AK stand vor unserer Hütte. Wortlos gab er mir zwei kleine Schachteln und eine größere. Ich war so nervös, dass sich mir der Magen umdrehte, als ich sie in den Händen hielt.
AK räusperte sich. »Ist alles da, Bruder. Viel Glück, ja?« Er grinste, winkte mir dann kurz zu und ging zurück zu seiner Hütte.
Ich drehte mich um und schloss die Tür, gerade als Maddie aus dem Badezimmer kam. Und ich erstarrte. Ich hielt die Schachteln umklammert und nahm ihren Anblick auf.
Sie trug ein langes weißes Kleid ohne Ärmel. Das lange schwarze Haar fiel in Wellen tief über ihren Rücken, und sie hatte zwei Strähnen mit Blumen aus dem Gesicht nach hinten gesteckt.
Maddies Gesicht wurde rot, als ich sie anstarrte. »Maddie«, flüsterte ich heiser.
Sie strich über ihr Kleid und fragte: »Sehe ich gut aus?«
»Du siehst wunderschön aus.«
Maddie senkte den Blick und schaute dann durch lange schwarze Wimpern zu mir auf. »Es ist albern, aber ich wollte angemessen angezogen sein. Ich«, sie schluckte und knetete ihre Hände, als sie fortfuhr, »ich wollte, dass du mich heute Nacht schön findest. Wenn wir das tun. Wenn wir uns dieses Versprechen geben.«
Ein Stöhnen drang aus meiner Kehle, und ich antwortete: »Ich finde dich immer schön.«
»Und ich dich«, antwortete sie. Ich blickte an mir herab: Lederhose, Stiefel, Kutte, und ich runzelte die Stirn. Ich sah aus wie immer.
Maddie kam zu mir und lächelte. Sie zeigte mit dem Finger auf die Schachteln in meiner Hand und fragte: »Du hast alles, was wir brauchen?« Ich nickte, und Maddie streckte die Hand aus. »Wollen wir dann?«
Mein Herz raste los, doch ich ließ mich von ihr aus der Hütte in den Wald hinter unserer Lichtung führen. Es war dunkel und kalt, aber ich konnte nichts fühlen, als ich Maddie vor mir hergehen sah. Tatsächlich registrierte ich kaum, dass wir den Fluss erreicht hatten.
Maddie ließ meine Hand los und drehte sich zu mir um. »Ich liebe es, beim Wasser zu sein. Ich habe so viel Zeit meines Lebens drinnen verbracht, dass ich es über alles liebe, das fließende Wasser zu hören und die frische Luft zu riechen. Ich … ich könnte mir keinen besseren Ort denken, um das mit dir zu tun.« Maddie zeigte zum Himmel hinauf. »Und die Nacht ist klar. Keine Wolke am Himmel. Und die Sterne und der Mond sind hier und sehen zu.«
Doch ich blickte nicht nach oben. Was zum Teufel waren mir Sterne und Mond, wenn ich sie hatte? Ich konnte den Blick nicht von ihr losreißen.
Ich konnte kaum atmen.
Ich konnte kaum atmen, weil ich wusste, dass das hier unser Hochzeitstag war. Oder zumindest unsere Version davon.
Vor einigen Tagen hatte ich sie gebeten, mich zu heiraten. Ich wusste, dass es nicht richtig abgelaufen war. Aber ich hatte gerade erst mit ihr geschlafen, und Maddie hatte mir, wie immer, mein Herz gestohlen, und ich wusste, ich musste sie ganz und gar für mich haben. Sie ganz für mich und ich ganz für sie …
Wir lagen im Bett, Maddie in meinen Armen, ihr Kopf an meiner Schulter. Ich konnte hören, wie ihre Atemzüge langsamer wurden, und ich wusste, sie war kurz davor, einzuschlafen. Als sie die Hand auf meine Brust drückte und leise seufzte, wusste ich, dass das nicht genug war. Ich wollte mehr als das, was wir hatten. Ich wollte alles. Ich musste sie ganz haben. Ganz für mich.
Ich holte tief Luft, rollte mich herum, und Maddie glitt unter mich. Ihre verschlafenen Augen gingen überrascht auf, und ich nahm ihre linke Hand und platzte heraus: »Ich will dich heiraten.«
Maddie stockte der Atem. Ihre grünen Augen wurden riesengroß. Und es dauerte ein paar Sekunden, bis sie schluckte und leise flüsterte: »Du … willst das wirklich?«
Ich nickte einmal, und mein Kopf zuckte, als ich zu erklären versuchte, was ich empfand. Ich legte die Hand an ihr Gesicht und sagte: »Ich brauche dich für mich. Ich brauche dich ganz und gar für mich. Ich brauche dich als Maddie Cade. Ich muss wissen, dass du mich nie verlassen wirst.«
Maddie sagte immer noch nichts, also hob ich ihren Ringfinger an meinen Mund und drückte einen Kuss darauf. Doch dann legte sie ihre Hand an meine Wange und sagte: »Flame, ich liege hier und mein Herz rast, wenn ich an etwas so Perfektes denke – dich zu heiraten. Aber wir haben keinen Glauben, dem wir folgen. Und … und ich könnte es nicht ertragen, vor deinen Brüdern und meinen Schwestern zu stehen, um dich zu heiraten. Der Gedanke, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, erfüllt mich mit so viel Angst, dass ich kaum atmen kann. Ich glaube nicht, dass ich das schaffe. Oder auch nur die Worte auszusprechen, um mich vor einer Amtsperson mit dir zu verbinden. Ich fürchte, dass ich mit so etwas nicht fertig werde.«
Ich seufzte und spürte, wie sich meine Muskeln bei ihren Worten anspannten. Doch als ich mir einen Pastor oder eine andere Amtsperson vorstellte – irgendjemanden, den wir nicht kannten –, gestand ich: »Ich könnte das auch nicht.« Ich blinzelte. Maddie senkte den Blick und sah traurig aus. Und da spürte ich noch mehr Verlangen, sie als meine Frau zu haben.
Ich senkte den Kopf zu ihr und drängte: »Aber ich will dich unbedingt, Maddie. Ich will dich für mich. Ganz und gar für mich.«
Maddie blickte auf und lächelte. Ein strahlendes Lächeln, das mich wie eine Kugel ins Herz traf. Sie legte die Hand an meinen Hinterkopf und zog mich an ihren Mund. Sie küsste mich sanft und versprach dann an meinen Lippen: »Wir finden einen Weg, Flame. Denn ich will dir auch gehören. Wenn es möglich ist, dir noch mehr zu gehören, als ich es schon tue.«
Ich drückte ihr wieder einen Kuss auf die Lippen, und dabei stellte ich mir meinen Ring an ihrem Finger und meinen Namen auf ihrem Rücken vor. Ich stellte mir vor, dass sie mir gehörte. Ich stellte mir vor, sie endlich als meine Old Lady zu haben …
Maddie – meine Old Lady.
Doch wie bei allem anderen mussten wir erst einen Weg dorthin finden.
Maddie kam näher, bis sie genau vor mir stand. Hinter ihr der Fluss. Sie nahm die Schachteln aus meinen Händen, stellte sie auf den Boden und stand auf.
Dann ging sie auf Zehenspitzen und legte mir die Arme um den Hals. Ich senkte den Kopf, um ihr ins Gesicht zu sehen.
Maddie lächelte, als ich auf Augenhöhe zu ihr ging, und sagte: »Ich liebe dich, Flame. Und ich kann es gar nicht erwarten, deine Frau zu werden.«
Mit einem Knurren drückte ich meine Lippen auf ihre und ließ sie gleich wieder los. Maddie trat einen Schritt zurück, und ich hob die beiden kleineren Schachteln auf. Eine gab ich ihr, und sie öffnete sie. Sie starrte auf den Ring darin, den Ring, den ich tragen sollte, und nahm ihn heraus. »Er ist schwarz«, stellte sie fest und schenkte mir noch ein Lächeln.
Ich machte dasselbe mit der Schachtel in meiner Hand und legte ihren winzig kleinen Ring in meine Hand. Maddie betrachtete ihn und flüsterte: »Mein Ring ist schwarz und golden.« Sie betrachtete ihn genauer, und dann stockte ihr der Atem. Sie sah mich aufmerksam an und sagte: »Wie Flammen. Das Schwarz und das Gold sehen aus wie Flammen.« Sie seufzte. »Das bist du. Dieser Ring … er wird für immer mein kleines Stück von dir sein.«
Mir tat das Herz weh, als sie auf dieses kleine Stück Gold starrte, und ich trat von einem Fuß auf den anderen. Ich hatte keinen Schimmer, wie ich das hier machen sollte. Den ganzen Romantikkram. Ich wollte ihr so viel sagen, was für Gefühle sie in mir weckte, was sie mir bedeutete, aber ich wusste, dass mir die Worte dazu fehlten. Ich war nicht so geschaffen, dass ich ihr so was sagen konnte. Doch ich würde es ihr beweisen. Jeden einzelnen Tag für den Rest meines Lebens.
Ich wollte nur, dass sie mir gehörte.
Eigentum von Flame war.
Ich wollte sie bloß als meine Frau.
»Wofür ist die andere Schachtel?«, fragte Maddie leise und spähte hinter mich.
Ich warf einen Blick auf die Schachtel, die noch auf dem Boden stand. »Zeige ich dir danach.«
Maddie sah mich stirnrunzelnd an, sagte aber nichts weiter.
Und dann wurde es total still.
Ich hörte Maddies schnelle Atemzüge, sah, wie sie die Schultern straffte und noch näher zu mir kam. Plötzlich streckte sie die linke Hand aus und nahm scheu meine linke Hand.
Schließlich hoben sich diese großen grünen Augen, die ich so liebte, und sahen mich an. Maddies Wangen wurden rot, und mit einem langen, bebenden Atemzug lächelte sie und legte die rechte Hand aufs Herz. »Ich bin so nervös«, flüsterte sie, und ich wäre fast auf der Stelle in die Knie gegangen.
»Ja«, antwortete ich, denn mir ging es ganz genauso, und Maddie drückte meine Hand. Sie verstand immer, was in meinem Kopf vorging.
»Weil ich das hier so sehr will«, flüsterte sie dann. »Ich … ich habe nur nie … es ist zu surreal für mich, hier zu sein, in diesem Kleid, und das hier zu tun. Ich … ich habe nie auch nur daran gedacht, dass ich das hier haben könnte. Aber ich habe es, Flame. Und das Wunder ist, dass ich es mit dir haben kann.«
Mir wurde ganz eng in der Brust, und ich hatte einen richtig großen Kloß im Hals. Ich holte durch die Nase Luft und schaffte es zu fragen: »Ist es genug? Ist das hier genug für dich, ohne einen Pastor oder irgendeinen Beamten, um es wahr zu machen? Ist das hier, wir beide, die Ringe tauschen, legitim genug? Es würde mir nicht gefallen, wenn das hier nicht echt genug für dich wäre, wie eine richtige Hochzeit.«
Maddie drückte einen Kuss auf unsere verschränkten Hände und beteuerte: »Es ist echt, Flame. Das hier ist vollkommen echt für mich. Ich brauche niemand anderen hier, der mir sagt, was ich schon weiß … dass ich dir gehöre und du mir. Unser Gelübde, das wir einander heute Nacht geben, ist das, was am meisten zählt, kein unterschriebenes Stück Papier von irgendeinem Fremden, der keine Ahnung hat, wer wir als Menschen sind. Was wir füreinander bedeuten. Was wir zusammen überstanden haben.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Diese private Zeremonie für zwei ist so echt, wie es nur geht. Kein Rummel, kein Firlefanz. Ich gelobe dir einfach heute Nacht mein Herz und meine Seele, und du mir. Für mich ist das der ultimative Ausdruck unserer Liebe. Und es ist perfekt. Es gibt dich, und es gibt mich. Das ist alles, was wir je brauchen werden.«
»Maddie«, stöhnte ich. Ich brauchte diese Worte so sehr.
Sie strich mit dem Finger über meinen Handrücken und sagte leise: »Seit ich dir begegnet bin, Flame, bin ich so weit gekommen. Ich bin als Mensch gewachsen, aber noch mehr als das habe ich Trost in deinen Armen gefunden. Ein Wunder, das ich nie zu hoffen gewagt habe. Gemeinsam haben wir entdeckt, was Liebe ist, und wir haben gelernt, dass wir die Schrecken der Vergangenheit hinter uns lassen können.« Eine Träne lief ihr über die Wange, und ihre kleinen Finger bebten, als sie meine Hand nahm. »Du bist mein Wunder, Flame Cade. Du bist wahrlich die andere Hälfte meiner Seele.«
Ich biss die Zähne zusammen, hielt den verdammten Kloß nieder, der meine Kehle hoch wollte, und Tränen machten meinen Blick undeutlich, als Maddie auflachte und den Kopf schüttelte. »Ich habe mich immer gefragt, wie zwei Menschen – ein gebrochenes Mädchen und ein gebrochener Mann – je über ihre finstere und qualvolle Vergangenheit hinwegkommen könnten. Aber jetzt weiß ich es. Gemeinsam, so geht es. Sie kämpfen sich ihren Weg frei … gemeinsam.«
Meine Nasenflügel bebten, als Maddie den großen Ring in ihrer Hand nahm und mir an den Ringfinger steckte. Und als dieses Stück Metall an meiner Hand mich anstarrte, war mir, als würde mein schwarzes Herz in der Brust explodieren.
Ich drehte ihn mit dem Daumen herum. Maddie schnappte nach Luft, als die goldene Gravur zum Vorschein kam. »Meine Maddie«, las sie flüsternd.
»Ja«, hauchte ich, denn für mehr fehlte mir die Stimme.
»Flame«, flüsterte sie, »er ist wunderschön.« Sie fuhr mit dem Finger über die Worte auf dem Ring, und Tränen liefen ihr über die Wangen. »Deine Maddie«, flüsterte sie leise.
Sekunden vergingen, als sie auf den Ring an meinem Finger starrte. Dann hob sie den Kopf und sagte mit geröteten Wangen: »Jetzt du.«
Maddie tauschte die Position unserer Hände, sodass ich nun ihre hielt, und mir rutschte das Herz in die Hose. Mit zusammengebissenen Zähnen sagte ich: »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Ich hielt Maddies winzigen Ring in meiner rechten Hand, fest umklammert. »Ich bin nicht gut … mit Worten, Maddie. Ich werde es vermasseln.«
Maddie legte mir die rechte Hand aufs Herz und erklärte: »Sag einfach, was in deinem Herzen ist, Flame. Hier.« Sie nahm den Ring von meiner Hand und legte ihn auf die Spitze ihres Ringfingers. »Sag, was auch immer du sagen willst, was auch immer du in deiner Seele fühlst, und dann steck den Ring an den Finger.«
Ich holte tief Luft, kämpfte die wachsende Beklommenheit in mir nieder und sagte: »Ich bin schlecht im Reden, Maddie. Kann mich nie richtig ausdrücken.« Maddie lächelte und schaute mich dann mit dem verdammt schönsten Ausdruck an, den ich je in ihrem Gesicht gesehen hatte.
Ich hob die rechte Hand, streichelte über ihre rote Wange und sagte: »Aber verdammt, Maddie, das eine weiß ich. Ich liebe dich. Du hast mich gerettet. Du verstehst mich. Und du gehörst mir.« Ich schob den Ring an Maddies Finger, und es traf mich wie ein Schlag, als ich den schwarz-goldenen Ring an ihrer Hand sah.
Maddie seufzte.
Und ich lächelte.
Dieser Ring, genau da, war mein Zuhause.
Ich hob den Blick und sah Maddie weinen. »Maddie?«, fragte ich, aber bevor ich mehr sagen konnte, warf sie die Arme um meine Taille und drückte die Wange an meine Brust.
»Ich liebe dich«, flüsterte sie. »Ich liebe dich so sehr. Weißt du das? Du musst wissen, wie viel du mir bedeutest.«
Ich atmete aus und fühlte mich rundum richtig. Weil ich wusste, dass es stimmte. Meine kleine schwarzhaarige Braut liebte mich. Ich legte einen Arm um ihre Taille und den anderen an ihren Kopf.
Sie roch immer noch nach Erdbeeren.
Wir atmeten und blieben eine gefühlte Ewigkeit so stehen, aber dann lehnte sich Maddie nach hinten und erklärte, ohne den Blick von mir abzuwenden: »Jetzt bist du mein Ehemann, Flame. Mein Für immer.«
Stöhnend drückte ich ihr einen Kuss auf die Stirn und sagte heiser: »Meine Ehefrau. Maddie Cade.«
Maddie legte den Kopf in den Nacken, und sie strahlte übers ganze Gesicht, als sie flüsterte: »Du lässt mein Herz lächeln.«
Stöhnend drückte ich die Lippen auf ihren Mund und besiegelte unsere Hochzeit damit bombenfest.
Maddie löste sich von mir und sagte mit rot werdenden Wangen: »Ich … ich möchte nach Hause. Ich will … ich will mit dir zusammen sein.«
Meine Muskeln zuckten, denn ich brauchte das auch, aber als ich schon mit ihr aus dem Wald gehen wollte, fiel mein Blick auf die Schachtel auf dem Boden. Ich ließ Maddies Hand los, hob die Schachtel auf und gab sie ihr.
»Hier. Das habe ich auch für dich besorgt. Du bist jetzt meine Old Lady. Und das hier sagt es der ganzen Welt.«
Maddie nahm langsam die Schachtel und machte sie auf. Sie griff hinein und holte eine winzige Lederkutte heraus, auf der vorn ihr Name aufgestickt war. »Flame«, flüsterte sie und drehte sie um. Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen, und sie fuhr mit dem Finger über die Stickerei am Rücken: »Eigentum von Flame.«
»Das bin ich«, flüsterte sie, und eine Träne fiel auf das unberührte Leder, genau über meinem Namen. »Ich bin dein. Du hast keine Ahnung, wie sehr ich das wirklich bin.«
Mein Puls jagte, und Maddie drückte die Kutte an ihre Brust und blickte zu mir auf. »Bring uns nach Hause, Flame. Ich habe das Verlangen, meinen Ehemann zu lieben. Ich will dir so nahe sein, wie ich dir heute Nacht nur sein kann. Ich will diese Verbindung festigen. Ich will, dass wir eins sind.«
Ich keuchte, außer Atem, und meine Haut war schweißnass. Maddie öffnete die Augen. Ihre Wangen waren rot, und ihre grünen Augen leuchteten neben dem Feuer im Kamin.
Dann lächelte sie. Sie lächelte, und mit den Händen an meinem Gesicht, ihrem Ehering, der im Licht schimmerte, führte sie mich an ihre weichen Lippen. Ich stöhnte an ihrem Mund, wich danach zurück und flüsterte: »Ich liebe dich.«
Maddie wurde noch röter und antwortete: »Ich liebe dich auch«, und dann lächelte sie und fuhr fort: »Mein Ehemann.«
Ich rollte mich auf den Rücken, und Maddie drehte den Rücken an das neue Sofa, das sie hier hereingestellt hatte. Sie hatte die ganze Hütte neu eingerichtet. Wir hatten Möbel, ein großes Doppelbett … und ich hatte die Falltür zunageln lassen.
Zum ersten Mal im Leben hatte ich ein echtes Zuhause.
Ein echtes Zuhause, für Maddie und mich.
Ich musste ihr noch näher sein, also legte ich den Kopf in ihren nackten Schoß, und Maddie streichelte mir durchs Haar. Ich schloss die Augen, genoss das Gefühl ihrer Finger an meinem Kopf und fühlte mich so verdammt glücklich, dass ich es kaum aushielt.
»Geht es dir gut?«, fragte Maddie.
Ich öffnete die Augen, hielt ihre linke Hand und antwortete heiser: »Ja. Viel zu gut. Ich wusste nie, dass Menschen sich so fühlen können.«
Maddie lächelte mir zu, und ihr sanfter Blick verlor sich in den Flammen. Aber ich schaute weiter hoch. Das tat ich immer. Jede Nacht. Jeden Morgen, wenn ich aufwachte. Dann schaute ich hinauf zu Maddies Zeichnungen, die nun eingerahmt über dem Kamin hingen. Sie hatte mir erzählt, dass diese Zeichnungen das Leben waren, von dem sie immer geträumt hatte. Das Leben, das sie sich gewünscht hatte. Und sie brach mir echt das Herz, als ich fragte, ob ich sie einrahmen und an die Wand über dem Kamin hängen könnte – der einzige Teil der Dekoration, an dem ich Anteil hatte.
Maddie war erst sehr still geworden, und dann gab sie mir das alte Zeichenbuch, das sie seit einer Weile nicht mehr nutzte, weil sie ein neues hatte. Sie gab es mir und sagte: »Du kannst diese Zeichnungen nehmen, Flame. Es wird mich glücklich machen, wenn ich meine alten Träume an unserer Wand sehe. Es würde mich glücklich machen, weil fast alle davon wahr geworden sind. Es wird mich für immer daran erinnern, dass ich das glücklichste Mädchen auf der Welt bin.«
Also hängte ich sie auf. Neue in der unteren Reihe: ihre Schwestern, meine Maschine, Little Ash auf meiner Harley, als ich ihm das Fahren beibrachte, Little Ash, der neben mir in meiner Werkstatt saß, die Kutte mit »Anwärter« auf dem Rücken, als ich anfing, ihm seine Maschine zu bauen.
Und dann, in der oberen Reihe, kamen die alten: Zeichnungen unserer verschränkten Hände, die Zeichnung von meinem Gesicht, wie ich aus der Seite heraus zu Maddie aufblickte, die Zeichnung von ihrer ältesten Schwester, Bella, der Schwester, die genau wie Mae aussah … und dann, ganz oben, die größte Zeichnung von allen – die den Ehrenplatz des Hauses hatte, die eine, der meine Seele gehörte; die eine, die mein ganzes verdammtes Herz war: Maddies Zeichnung von uns beiden. Die eine, von der sie geglaubt hatte, dass sie nie wahr werden könnte. Die eine, die mir sagte, ohne dass Worte zur Erklärung nötig waren, was sie für uns beide gewollt hatte, damals, als ich noch in den Flammen gefangen gewesen war. Die Zeichnung, die ich im Gedächtnis hatte – jeden Strich, jedes Detail. Die eine, auf der ich sie in den Armen hielt und sie mich. Meine Arme um ihre Taille, ihre winzige Hand an meiner Brust und ihre Augen geschlossen vor Glück.
Die eine, mit der alles angefangen hatte.
Die, die auf ewig in meiner finsteren Seele brannte.
Ich öffnete die Augen, starrte auf die Zeichnung, so wie immer, und mein Herz fühlte sich an, als würde es bersten.
Und dann fing sie zu singen an.
Meine Ehefrau sang leise, während ich meine Lieblingszeichnung betrachtete.
Uns.
Meine Maddie.
Ihr Flame.