Cade Gamble studierte seine Zielperson, wie der Mann die Zeitung studierte, die vor ihm lag. Der Kaffee, den der Kellner ihm gebracht hatte, blieb unberührt. Als er endlich einen Schluck nahm, spürte Cade, wie sein Schwanz beim Anblick dieser festen Lippen, die sich um den Keramikrand der Tasse schlossen, steif wurde. Als er schluckte, musste Cade tatsächlich ein Stöhnen unterdrücken, und er stellte sich vor, wie es wohl sein mochte, seinen Schwanz in die Kehle des anderen Mannes zu schieben, während dieser ihn genauso genüsslich schluckte wie den Kaffee. Es überraschte ihn, dass er sich von diesem Mann angezogen fühlte, denn er ähnelte den Männern, für die Cade sich normalerweise interessierte, nicht im Geringsten – sanft, eifrig, unterwürfig und unübersehbar schwul.
Nein, dieser Mann war alles andere als das. Sein ganzer Körper war hart, schlank gebaut, mit definierten Muskeln, die seinen teuren Anzug ausfüllten, der aussah, als wäre er maßgeschneidert. Sorgfältig frisiertes, dunkelblondes Haar, das sich über den Ohren ein wenig kräuselte und vermuten ließ, dass es die perfekte Länge hatte, um es zu packen, während Cade von hinten in ihn stieß. Ein starker, harter Kiefer mit einem Hauch von Stoppeln, die sich rau an Cades Oberschenkeln anfühlen würden, während der Mann sich an seinem Schaft auf und ab bewegte. Seine saphirblauen Augen, deren Blick im Moment über die Zeitung in seiner Hand wanderte, würde sich vor Lust zu fast Schwarz verdunkeln, wenn Cade ihn fickte, bis er um Erlösung bettelte.
Cade schüttelte den Gedanken ab und konzentrierte sich auf die Zeitung, die der Mann hielt. Allein das war schon ungewöhnlich, denn heutzutage konnte sich kaum jemand lange genug von seinem Handy oder seinem Tablet losreißen, um eine Zeitung in die Hand zu nehmen, und erst recht nicht, um das ganze verdammte Ding zu lesen, wie dieser Typ offensichtlich vorhatte. Dass er angeblich ein Computergenie war, machte es nur noch ungewöhnlicher, dass er sich auf Papier als Medium verließ, um etwas über die schrecklichen Dinge zu erfahren, die Menschen einander auf der ganzen Welt antaten. Cade hätte ihm sagen können, dass es die gleiche Scheiße war, die sie einander gestern angetan hatten und sich auch morgen antun würden.
Der Mann rutschte auf seinem Stuhl herum, während er die Zeitung öffnete, und Lust zerrte an Cade, als er zusah, wie die langen Finger das Papier glattstrichen. Cade suchte in seinen Taschen nach Zigaretten, dann fiel ihm wieder ein, dass Logan die Letzten heute Morgen weggeworfen hatte – eine Angewohnheit, die Cade auf die Nerven ging, ihn aber auch zum Lächeln brachte. Logan Bradshaw zu beschützen, war von Anfang an ein interessanter Job gewesen, und dass er den Mann nun zu seinen engsten Freunden zählen konnte, war ein unerwarteter Vorteil.
Logans Liebhaber, Dominic Barretti, hatte Cade angeheuert, um dafür zu sorgen, dass eine Bedrohung aus Logans Vergangenheit keine weitere Gelegenheit bekam, einen Anschlag auf Logans Leben zu verüben, wie im vergangenen Herbst, als der Mann ihn angeschossen und in seiner brennenden Bar zum Sterben zurückgelassen hatte, als er versucht hatte, Logans Schwester zu entführen. Zum Glück war der Bedrohung nun ein Ende gesetzt, aber seine Freundschaft mit Logan hatte gehalten und der Mann war entschlossen, Cade von seinen ‚Sargnägeln‘ abzubringen.
Zu Beginn hatte er sich auch zu Logan hingezogen gefühlt, als er angefangen hatte, den Bodyguard zu spielen, und der Mann war ebenfalls alles andere als sein Typ, deshalb begann er, sich zu fragen, ob das alles eine seltsame Fantasie war, die mit seiner Arbeit zu tun hatte. Natürlich war Logan nicht im Geringsten an ihm interessiert, denn sein Herz hatte von Anfang an Dom gehört, doch es war interessant gewesen mitzuerleben, wie Logan und Dom damit beschäftigt gewesen waren herauszufinden, dass sie füreinander bestimmt waren – etwas, das Cade klar geworden war, nachdem er kurz von Logans perfekten Lippen hatte kosten können – Lippen, die denen des Mannes, dem er seit drei Stunden folgte, sehr ähnlich waren.
Cade begann allmählich ernsthaft, die belebten Straßen von L.A. mit ihrer schlechten Luft zu hassen, aber der Mann schien sie zu lieben. Er bewegte sich mühelos zwischen den Horden von Menschen und sein selbstsicherer Gang war nicht zu übersehen, während ihm Männer und Frauen gleichsam aus dem Weg gingen, wobei manche ihn wegen seines atemberaubenden Äußeren offen anstarrten. Er reagierte auf keines der Geschlechter mit irgendeiner Art von sexuellem Interesse, deshalb hatte Cade immer noch keine Ahnung, ob der Mann hetero oder schwul oder ein wenig von beidem war. Nicht, dass es für Cade eine Rolle spielte, denn im Job herumzuficken, war keine Option und seine eigentliche Zielperson zu ficken schon gar nicht.
Im Moment wusste er noch nicht einmal den Namen des Mannes – es gab nur eine IP-Adresse, die sie zu einem kleinen, unauffälligen Büro im Herzen der Stadt geführt hatte. Von da an war es einfach gewesen, die Zielperson auszumachen, denn er war der Einzige in dem kleinen, fensterlosen Raum. Aber drei Stunden voller endloser, scheinbar nutzloser Erledigungen und unzähliger Gänge zum Coffeeshop hatten dafür gesorgt, dass Cade sich die Haare ausreißen wollte … oder besser noch, dem Typen seine perfekten Haare ausreißen. Es war vollkommen unmöglich, dass dieser Kerl derjenige war, den sie suchten – er war einfach zu verdammt langweilig, abgesehen von seinem guten Aussehen. Die Chancen, dass tatsächlich er derjenige war, der die Server der Barretti Security Group gehackt und sensible Informationen gestohlen hatte, schien unwahrscheinlich, aber es bestand immerhin die Möglichkeit, dass er Cade zum Kopf der Operation führen würde.
Cade nahm einen weiteren Schluck von seinem eigenen Kaffee und sah zu, wie der Mann die Zeitung endlich zuschlug und etwas Geld hervorzog, das er auf den Tisch legte. Cade machte sich ebenfalls zum Gehen bereit, deshalb war er nicht vorbereitet, als der Mann plötzlich an ihn herantrat und beiläufig eine Visitenkarte vor ihm fallen ließ. So viel dazu, sich nicht erwischen zu lassen, dachte Cade bei sich, als der Mann ihm ein kurzes Lächeln schenkte, die Einladung klar und deutlich in seinen Augen. Definitiv nicht ausschließlich hetero, dachte Cade. Er sah auf die Karte, als er aufstand, um ihm zu folgen. Auf der Vorderseite war ein Pik zu sehen, das genauso aussah wie das auf einer Spielkarte. Auf der Rückseite standen nur eine Adresse und eine Uhrzeit. Er war also tatsächlich aufgeflogen, aber nicht, weil der Typ bemerkt hatte, dass er ihm folgte, sondern weil er dachte, Cade wäre an einer schnellen Nummer interessiert.
Doms Anweisungen waren klar und deutlich gewesen – folgen, aber nicht interagieren. Aber was konnte ein wenig tiefer gehende Recherche schon schaden? Vielleicht war ein guter, harter Fick genau das, was dafür nötig wäre.
* * *
Cade schielte auf die Adresse auf der Karte, als er sich dem unscheinbaren Gebäude näherte. Nichts daran stach in irgendeiner Art und Weise hervor und wenn er dem Mann nicht gefolgt wäre, nachdem dieser sein Büro verlassen hatte, hätte Cade das Ganze für eine Falle gehalten. Das konnte es immer noch sein, wurde ihm klar, als er an die Tür klopfte. Sie öffnete sich innerhalb von Sekunden und er hielt dem bulligen, stark tätowierten und gepiercten Türsteher die Karte hin. Der Riese schaute auf die Karte, dann bedeutete er ihm wortlos, einzutreten. Cade behielt seine Hände entspannt an seinen Seiten, dennoch war er kampfbereit. Er bräuchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um seine Waffe zu ziehen, die er hinten in seinen Hosenbund gesteckt hatte. Er folgte dem Türsteher durch einen kurzen Flur, dann wurde eine weitere Tür geöffnet. Der Geruch von Rauch und Sex überfiel ihn auf der Stelle, genau wie die Hitze der sich windenden Körper vor ihm.
Der Raum war in Schatten getaucht und üppige violette und rote Wandbehänge verzierten die, wie er vermutete, blanken Wände. Mit rotem Samt bezogene Möbel mit ordinären, goldfarbenen Verzierungen standen an den Seiten und bildeten einen Halbkreis um eine Bühne, auf der sich zwei junge Männer in Lederfetisch-Kleidung aneinander rieben. Sie waren nur zwei von etwa einem Dutzend ähnlich gekleideter Männer, die den Gästen unterschiedliche Dienste erwiesen. Die Gäste trugen alle eine schwarze Krawatte und waren größtenteils männlich, aber er entdeckte auch ein paar Frauen. Während er dem Türsteher an jeder Vorführung vorbei folgte, konnte er nicht verhindern, dass der Anblick der Lapdances, Blowjobs und in einem Fall tatsächliches Ficken, umgeben von mehreren Zuschauern, ihn erregte. Unheimlich klingende Streichmusik war im Hintergrund zu hören, aber sie wurde größtenteils von Stöhnen und Keuchen übertönt.
Cade wurde durch einen Flur geführt, in dem es weder Rüschen noch sonst irgendwelche Dekoration gab – nur einzelne Spielkarten, die mit Klebeband an den verschiedenen Türen befestigt waren. Sein Körper spannte sich an, als sie sich der Tür mit dem Pik Ass näherten. Sie blieben davor stehen und der Türsteher nickte ihm kurz zu, dann ging er den Weg zurück, den sie gekommen waren. Da er das Element der Überraschung nicht gern hergab, stieß er die Tür auf, ohne zu klopfen, und erstarrte bei dem Anblick vor ihm.
Seine Zielperson hatte bereits ohne ihn angefangen. Blaue Augen fingen seinen Blick, als er den Raum betrat und die Tür hinter sich schloss. Im Raum gab es nur drei Möbelstücke – ein kleines Bett mit einer rotgoldenen Decke, neben dem ein kleiner Nachttisch stand, und ein übergroßer Sessel in demselben schreienden Rotton wie der Rest des Zimmers. Aber nichts davon interessierte ihn – er war von jenen halb geschlossenen Augen gefesselt, die seinen Blick hielten, während ein junger Mann, der zu Füßen des Mannes kniete, seinen Kopf an dem Schwanz eifrig auf und ab bewegte, von dem Cade nun mehr als alles andere kosten wollte.
Er spürte, wie die Härte in seinem Schwanz unangenehme Ausmaße annahm, als er weiter in den Raum trat. Er konnte über den knienden Mann nicht viel sagen, abgesehen davon, dass er jung, schlank und vollkommen nackt war. Unter anderen Umständen hätte Cade sich vorgestellt, wie dieser perfekte Hintern vor ihm über das Bett gebeugt war, doch im Moment hatte er nur Augen für den Mann, der gerade den Schwanz gelutscht bekam. Cade verspürte den nahezu unwiderstehlichen Drang, den jungen Mann zur Seite zu stoßen und selbst zu übernehmen, denn was er nicht in diesen dunklen Augen sah, war Lust, womit er eigentlich gerechnet hatte – jene überwältigende Leidenschaft, durch die sich diese Augen dank einer fließenden Schluckbewegung von Blau zu Schwarz wandeln würden. Nein, der Mann saß entspannt da und seine große Hand streichelte den Kopf unter seinen Fingern, der sich auf und ab bewegte. Er hielt ihn nicht fest, während er so tief zustieß, wie er konnte. Es war wirklich eine verdammte Verschwendung eines wunderbaren Mundes.
„Jamie, unser Gast ist eingetroffen“, sagte der Mann gedehnt und streichelte erneut den Kopf des jungen Mannes. Jamie ließ den Schwanz des Mannes los und drehte sich mit einem Lächeln zu Cade, während seine pinkfarbene Zunge erschien, mit der er sich den Geschmack des anderen Mannes von den Lippen leckte.
Cade kam näher und sein Blick lag auf dem langen, dicken Schwanz, der unbeachtet im Schoß des Mannes lag. Er blieb vor den beiden Männern stehen und schaute kurz auf Jamie, der ihn hungrig beobachtete. Ein Wort, und dieser heiße, kleine Mund würde ihn bis zum Anschlag einsaugen, das wusste er.
„Jamie“, murmelte der Mann, den Blick weiterhin auf Cade gerichtet. „Heiß unseren Gast willkommen.“
Cade spürte, wie Jamie nach seinem Reißverschluss griff, aber bevor er ihn herunterziehen konnte, packte Cade ihn am Haar und zwang sein Kopf zurück. Jamie stöhnte bei dem stechenden Schmerz auf, den Cade ihm mit Absicht zufügte, und der Blick des jüngeren Mannes wurde glasig vor Lust. „Lass uns allein“, sagte er und gab Jamie frei.
Jamie schaute ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Enttäuschung an, dann blickte er zu dem Mann, der es sich in den Sessel gemütlich gemacht hatte. Auf dessen leichtes Nicken hin stand Jamie auf und eilte hinaus.
„Es war eine Menge Aufwand nötig, um Jamie für heute Abend zu buchen“, sagte der Mann beiläufig.
Cade trat näher, sodass ihre Beine sich berührten. Er schaute gezielt auf den Schwanz des anderen Mannes, der nicht annähernd so dick und hart war, wie er nach Jamies höchstwahrscheinlich professioneller Behandlung hätte sein sollen. „Sieht aus, als solltest du dein Geld zurückverlangen.“
Etwas blitzte in den Augen des anderen Mannes auf, aber dann kicherte er. Das Geräusch ging Cade auf die Nerven, denn wie alles andere, was passiert war, seit er die Tür geöffnet hatte, wirkte es gestellt. Er berührte mit seinem Bein das des anderen Mannes. Das Kichern verstummte und jeder Muskel in dessen Körper spannte sich an. Seine Lippen verzogen sich und sein Blick wurde dunkel. Endlich, dachte Cade mit einem innerlichen Grinsen, eine Reaktion, die der Mann nicht hatte kontrollieren können.
Cade beugte sich über den Sessel und legte die Nase an den Hals des anderen Mannes, um dessen moschusartigen Geruch einzuatmen. Er hatte mit irgendeiner Art von schickem Rasierwasser oder Parfüm gerechnet, aber da war nur der süße, verführerische Geruch des Mannes selbst. Der Gedanke, mit seiner Zunge von der Haut zu kosten, war verführerisch, aber der Mann war so angespannt, dass Cade nicht riskieren wollte, die Gelegenheit auf das zu ruinieren, was er wirklich wollte. Er zog sich zurück und entdeckte zufrieden den lustvollen und gleichzeitig verwirrten Ausdruck in den Augen des anderen Mannes. Cade schaute auf seinen Mund und fragte sich, ob dessen Lippen wohl so weich waren, wie sie aussahen. Aber auch dafür war jetzt keine Zeit.
Ohne Vorwarnung ging Cade auf die Knie und legte die Hände auf die Oberschenkel des Mannes, bevor er den Mund zu dessen Schoß senkte und mit der Zunge an dem harten, langen Schaft entlangfuhr. Er spürte, wie die Muskeln unter seinen Fingern sich anspannten und ein leiser Atemzug den Lippen des Mannes entkam.
Cade gab nicht oft Blowjobs, deshalb war er überrascht von der Lust, die ihn durchflutete, als der salzige Geschmack des anderen Mannes auf seiner Zunge explodierte, als er die Eichel in den Mund nahm. Er fuhr mit der Zunge um die Spitze und berührte den Schlitz, dann nahm er noch mehr von dem heißen Fleisch in seinen Mund. Er spürte, wie die Hand des Mannes sich an seinen Kopf legte und die langen Finger durch sein Haar fuhren. Dass sie ihn streichelten, wie sie Jamie gestreichelt hatten. Aber der Schwanz in seinem Mund war keineswegs so uninteressiert, wie er es anscheinend bei dem jungen Mann gewesen war. Nein, er war jetzt voll und hart und ein klein wenig nach oben gebogen. Er zog sich zurück, ließ aber etwas von seinem Speichel auf die stahlharte Länge tropfen, bevor er noch mehr davon in den Mund nahm und automatisch seinen Würgereflex entspannte, damit er noch mehr aufnehmen konnte. Die Finger auf seinem Kopf spannten sich an, dann packten sie sein Haar plötzlich und zogen hart und zwangen Cade dadurch, dieses köstliche Stück Fleisch loszulassen, das er so sehr genossen hatte.
Der Mann neigte Cades Kopf so weit nach hinten, dass ihre Blicke sich trafen, und Cade entdeckte Unentschlossenheit und Wut in ihnen. Der Mann stand auf und zwang Cade, ebenfalls aufzustehen, denn er behielt Cades Kopf weiterhin fest gepackt. Er hätte sich mit Leichtigkeit aus dem brutalen Griff befreien können, aber einem dunklen Teil von ihm gefiel es tatsächlich. Er hatte eine Reaktion bei dem anderen Mann provozieren wollen und die hat er tatsächlich bekommen.
Der Mann zwang ihn rückwärts, bis Cade auf die Wand neben der Tür traf, dann verschwand die Hand von seinem Kopf und schloss sich um seine Kehle, doch der Griff war nicht fest. Tatsächlich rieb der Mann mit seinem Daumen hin und her, eine nahezu beruhigende Geste. Aber sein Blick war kalt und dunkel vor wütender Leidenschaft. Cade spürte, wie der Schwanz des Mannes seinen eigenen durch seine Hose hinweg berührte. Dann bewegte sich die Hand von seiner Kehle nach oben und der Daumen strich über seine Lippen, die immer noch feucht von den Lusttropfen waren, die sich am Schwanz des Mannes gebildet hatten, sobald seine Lippen ihn berührt hatten.
„Aufmachen“, hörte er den Mann sagen. Der Befehl hätte Cade stören sollen, denn normalerweise war er derjenige, der das Sagen hatte, aber seine Neugier war zu groß, um nicht mitzuspielen, deshalb tat er es. Als der Daumen in seinen Mund drang, schloss er ihn und saugte hart, dabei imitierte seine Zunge die Bewegungen, die sie noch vor wenigen Sekunden am Schwanz des Mannes vollführt hatte. Die freie Hand des Mannes strich über Cades Erektion.
„Fester“, befahl der Mann und Cade biss auf den Daumen des Mannes. Er wurde mit einem harten Reiben an seinem eigenen Schaft belohnt, dann befreite die Hand seinen Schwanz aus seiner Hose und begann, ihn zu streicheln.
Cade passte die Bewegungen seines Mundes der Geschwindigkeit des Mannes an, bis der Daumen herausgezogen wurde und die Hand sich einmal mehr um seine Kehle schloss und ihn festhielt, während der andere Mann ihn bearbeitete. Lust durchzuckte ihn bei diesem Zeichen der Dominanz und er begann, schamlos mit seinen Hüften zuzustoßen. Er hatte keine Ahnung, was zur Hölle mit ihm passierte. Er wusste bloß, dass er Erleichterung brauchte und dieser Mann sie ihm geben konnte. Es war eine erschreckende Erkenntnis, denn kein Mann hatte jemals die Kontrolle über seine Lust gehabt. Cade war stets derjenige, der nahm, und es blieb seinen Partnern überlassen, sich selbst zum Höhepunkt zu bringen, bevor Cade mit ihnen fertig war. Das machte ihn zu einem selbstsüchtigen Bastard, aber die Zahl der Männer, die das wenige nahmen, was er willens war zu geben, war endlos.
Die Hand um seinen Schwanz verlangsamte ihre Bewegungen zu einer quälenden Geschwindigkeit und brachte ihn damit an den Punkt zwischen Lust und Qual. „Sag mir, was du willst“, flüsterte der Mann harsch.
„Deinen Mund auf mir“, antwortete Cade.
Etwas in dem Mann änderte sich mit diesen Worten und Cade sah, wie seine Schutzwälle auf der Stelle nach oben schossen, verdeckt von einer Maske der leeren Gleichgültigkeit. Die Hand an seinem Schwanz bewegte sich weiter, aber Cade wusste, dass der Mann nur noch mechanisch handelte. Er war überrascht, als der Mann sich zu ihm beugte und die Lippen an sein Ohr legte. Die Hand an seinem Schaft hielt inne, dann ließ sie ihn los. Er spürte warmen Atem, der über sein Ohr strich, bevor der Mann mit kalter, tödlicher Stimme sagte: „Sag meinen Brüdern, dass wir uns bald sehen werden.“
Mehrere lange Sekunden vergingen, während er die Worte verarbeitete. Genug Zeit für den Mann, durch die Tür direkt neben ihnen zu verschwinden. Als er seinen schmerzhaft harten Schwanz endlich in die Hose gesteckt und die Tür geöffnet hatte, war der Mann schon lange verschwunden, stattdessen stand der Türsteher dort mit verschränkten Armen und einem warnenden Gesichtsausdruck. Cade brauchte gerade einmal zwanzig Sekunden, um den Kerl aus dem Weg zu räumen, dann eilte er durch den Flur vorbei an der Orgie im Hauptraum, aber es war zu spät. Rafe Barretti war bereits verschwunden.