Austin
Gabe schob sich ihm voller Leidenschaft entgegen, umschlang seinen Hals mit den Armen und neigte den Kopf, damit sie sich noch tiefer küssen konnten. Als hätte er nur darauf gewartet, endlich von Austin geküsst zu werden. Austin stöhnte auf und drückte seinen Unterkörper gegen Gabes, der deutlich darauf reagierte. Seine Erektion war hart und spürbar und ließ Austin alles um sich herum vergessen.
Gabe drehte Austin im selben Moment herum, sodass dieser jetzt an der Wand lehnte. Austin sah wie benebelt dabei zu, wie Gabes bebende Finger über seinen Bauch glitten, bis sie an seinem Hosenknopf angelangten und sich an seinem Reißverschluss zu schaffen machten. Ohne Scheu griff er in seine Boxershorts und umfasste seine Erektion. Austin konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken, denn Gabes Hand an seinem harten Schwanz war ein so unfassbar gutes Gefühl, dass er niemals genug davon bekommen würde. Er bekam nur am Rande mit, dass Gabe ihm die Hose über den Hintern zog und in die Knie ging.
Das ist nicht richtig
, dachte er unwillkürlich. Das hier sollte nicht passieren. Nicht so. Hatte Gabe ihm nicht erst vorhin gesagt, dass er unverbindlichen Sex suchte? Und jetzt standen sie in seinem Haus und küssten sich, als wären sie am Verhungern.
»Gabe«, murmelte Austin. Er grub die Finger in seine Haare, als der seinen Schwanz unversehens in den Mund nahm. Er war weder zurückhaltend, noch schüchtern, er bebte genauso vor Lust und Verlangen wie Austin und lutschte ihn, als ginge es um sein Leben.
»Gott ja, fuck, Gabe, das ist unglaublich«, stöhnte Austin. Er war nahe dran, zu vergessen, dass er diesen Blowjob unterbrechen musste. Er musste … Himmel, Gabe würde ihn mit seinem Mund ins Paradies schicken, er ahnte es.
Gabe krallte seine Finger in Austins Hintern und zog ihn noch näher zu sich. Er nahm ihn tief in sich auf und entließ seinen Schwanz mit einem heftigen Saugen, sodass sich seine Eier hart zusammenzogen. Er wusste, dass er diesem unerwartet sinnlichen Angriff nicht sehr lange standhalten konnte, spürte schon die ersten Anzeichen seines herannahenden Orgasmus’, doch er war nicht länger Herr seiner Sinne. Nimm mich, Gabe. Nimm mich und nicht irgendeinen dahergelaufenen Kerl.
»Gabe«, Austin fixierte Gabes Kopf und versenkte sich mit rhythmischen Stößen in seinem Mund, während Gabe sich an ihn klammerte und seinen Schwanz tief in sich aufnahm. Austin stieß immer schneller zu, sein Blick verschwamm, als er eine Stimme am Rande seines Bewusstseins wahrnahm, die nicht Gabe gehörte.
Und dann ging alles ganz schnell. Gabe ließ seinen Schwanz aus seinem Mund gleiten, er zog Austins Hose hoch und hatte sie gerade geschlossen, als ein uniformierter Polizist die Halle betrat. Er hatte die Hand an seine Waffe gelegt und sah aufmerksam zwischen ihnen hin und her.
Gabe räusperte sich unauffällig und Austin warf ihm einen kurzen Blick zu. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er seine verstrubbelten Haare und die glasigen Augen bemerkte. Seine Wangen waren gerötet und er sah so wunderbar erregt aus, dass Austin sich wünschte, er könnte augenblicklich wieder über ihn herfallen.
»Ich will Ihre Hände sehen«, sagte der Polizist mit kühler Stimme. Er war etwas kleiner als sie beide, besaß neben glänzenden, schwarzen Haaren und olivfarbener Haut die unglaublichsten grauen Augen, in die er jemals geblickt hatte.
Austin war sich sicher, dass er ihn noch nie in Crystal Lake gesehen hatte.
»Im Namen des Staates Vermont nehme ich Sie beide wegen Einbruchs und Sachbeschädigung fest«, ratterte er den auswendig gelernten Text hinunter.
Austin hob seine Hand. »Nein, das ist nicht nötig …«
»Sie sprechen erst, wenn ich es Ihnen erlaube«, stellte der Officer mit harter Stimme klar.
»Ist noch jemand im Haus?«
»Nein, Sir, aber wenn Sie mich erklären lassen, dann …«
»An die Wand«, zischte der Polizist. »Hände an die Wand, Beine auseinander.«
Nicht die Beine breit, dachte Austin. Ein schneller Seitenblick zu Gabe sagte ihm, dass der gerade genau den gleichen Gedanken hegte. Sie beide waren scharf und ihre Erektionen noch nicht vollständig abgeklungen. Sollte der Officer sie beide durchsuchen, würde er interessante Dinge in ihren Hosen finden.
Gabe und Austin stellten sich wie befohlen nebeneinander auf. Austin lauschte entsetzt dem leisen Glucksen, das Gabe entwich, als der Officer hinter ihn trat.
»Was ist so witzig?«, fragte der.
»Nichts, Sir«, erwiderte Gabe, versuchte verzweifelt, sich zu räuspern, stattdessen prustete er im nächsten Moment wieder los. Er hielt sich die Faust vor den Mund, um das Lachen zu ersticken, doch es gelang ihm nicht. Der Officer griff mit harter Hand nach seinem Arm und zog ihn ihm hinter den Rücken. Austin musste hilflos dabei zusehen, wie Gabe mit Handschellen gefesselt wurde.
»Stehenbleiben. Das Lachen wird Ihnen spätestens dann vergehen, wenn Sie vor dem Haftrichter stehen!«
»Kommen Sie schon, Officer. Das Haus gehört mir. Gabe, wo ist das Schreiben?«
»Ich …« Gabe sah sich um, dann schüttelte er den Kopf. »Du hattest es.«
Austin grinste, er konnte sich nicht daran erinnern. »Ernsthaft?« Er konnte die Sache nicht ernst nehmen, auch nicht verärgert sein, sein ganzer Körper war voll übersprudelndem Lachen und abklingender Erregung.
Der Polizist sah sie kopfschüttelnd an. »Zu spät, meine Freunde. Sie beide kommen jetzt erstmal mit auf die Wache, dann sehen wir weiter.«
Auch Austin wurden die Hände hinter dem Rücken gefesselt, dann gingen sie vor dem Officer her zum Polizeiwagen.
»Sollten Sie nicht mindestens zu zweit sein?«, fragte Austin, als der Officer sich hinters Steuer setzte.
»Ich werde Sie jetzt über Ihre Rechte aufklären.« Der Polizist ging nicht auf seine Frage ein, sondern ratterte seinen Monolog herunter, dann hielt er kurz inne. »Nachher haben Sie die Gelegenheit, einen Anruf zu tätigen, während ich den Haftrichter informiere.«
»Sir … ich schwöre Ihnen, das Camp gehört mir, es gibt keinen Grund für dieses ganze Theater hier.«
»Sollten Sie dann nicht einen Schlüssel besitzen?« Der Cop musterte ihn durch den Rückspiegel.
»Der ist auf dem Weg zu mir. Wirklich.«
»Leider kann ich Ihnen das nicht glauben. Sie werden einen Beweis erbringen müssen.«
»Sind Sie neu in Crystal Lake?«, schaltete Gabe sich ein. Wie zur Hölle kam er jetzt dazu, den Cop solche Dinge zu fragen?
»Das tut nichts zur Sache.«
»Und dürften wir Ihren Namen erfahren?«, hakte Austin nach.
»Officer Simmons. Ruhe jetzt.«
Die restliche Fahrt zu der winzigen Polizeistation in Crystal Lake verlief schweigend. Austin und Gabe tauschten verstohlene Blicke aus und grinsten einander an. Wirklich traurig, dass dieser heiße Blowjob durch den Cop unterbrochen worden war, der seine Arbeit gerade vielleicht ein bisschen zu ernst nahm.
Als sie ihr Ziel erreichten, wurden Austin und Gabe von Officer Simmons ins Büro geführt. Sein Kollege, ein junger Mann, den Austin mal in der Nähe des Hafens gesehen hatte, sah überrascht auf. Er saß an einem Schreibtisch, hatte Airpods in den Ohren und einen Burger zwischen den Zähnen, und erhob sich jetzt so hastig, als wäre er bei etwas Verbotenem erwischt worden. Er wischte sich die Krümel von der Uniform und eilte diensteifrig auf ihn zu. »Tut mir leid, Boss, ich war schon auf dem Weg, aber …«
Officer Simmons schien nicht nur zu möglichen Verbrechern streng zu sein, sondern auch zu seinem Arbeitskollegen. Der kühle Blick traf ihn und ließ ihn augenblicklich zu Eis erstarren. »Bring die beiden in die Zellen. Jeder bekommt eine eigene«, fügte er hinzu, dann wandte er sich dem Schreibtisch zu.
»Ich will meinen Anwalt anrufen«, rief Austin über seine Schulter hinweg, als der jüngere Polizist, dessen Atem nach Zwiebeln und Gurken roch, ihn nach hinten führte.
»Gleich«, war Simmons gelangweilte Antwort.
Austin und Gabe wurden in zwei verschiedene Zellen gesteckt, die jedoch nebeneinanderlagen, sodass sie sich durch das rostige Gitter ansehen konnten.
»Ich hasse mich gerade dafür, dass wir nicht durch eines der Fenster eingestiegen sind, die nicht von der Straße einsehbar waren«, murmelte Austin.
»Klingt so, als hättest du gar nichts gelernt«, erwiderte Gabe. Seine Stimme war warm und von einem Lächeln durchzogen. Er setzte sich auf die kahle Pritsche und zog ein Bein an. »Das war gut, oder?«, fragte er plötzlich, den Kopf nach hinten gegen die Wand gelehnt.
»Du sprichst von dem absolut heißesten Blowjob, den ich je von einem Mann bekommen habe?«
Gabe lächelte wieder, sagte aber nichts.
Austin grinste. »Er war wirklich verteufelt gut.«
Gabe lachte leise. »Danke für den Abend, Austin. So etwas habe ich echt gebraucht.«
»Du meinst die Verhaftung? Törnt die dich an?«
»Ich meine alles. Das Essen und das Camp und … alles.«