Über dieses Buch
An dieser Stelle möchten wir Ihnen erklären, was wir uns bei der Verwendung der verschiedenen Formatierungsmöglichkeiten gedacht haben. Hier finden Sie auch die Beschreibung zu den im Buch verwendeten Icons und die Begründung, warum wir uns gerade für diejenigen Distributionen entschieden haben, die im Buch verwendet werden.
Formales
Damit Sie den größtmöglichen Nutzen aus diesem Buch ziehen können, verwenden wir einige formale Konventionen, die im Folgenden erläutert werden.
Kommandozeile
Gleich zu Beginn ein Hinweis an den mausverwöhnten Windows-Nutzer: Wir werden im Rahmen dieses Buches hauptsächlich Gebrauch von der Kommandozeile machen, da sich viele Aufgaben unter Linux einfacher und ökonomischer durch einige Tastaturkommandos erledigen lassen. Nur in einem Kapitel stehen die grafischen Werkzeuge mehr im Vordergrund, und zwar im Samba-4-Kapitel. Da müssen Sie sich als Linux-Admin an die Verwendung von grafischen Werkzeugen gewöhnen. Denn wenn Sie eine Active Directory-Domäne verwalten wollen, kommen Sie an den grafischen Werkzeugen nicht vorbei.
Das soll allerdings nicht heißen, dass wir gänzlich auf den Komfort einer grafischen Umgebung verzichten, denn wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch hier: Die Mischung macht's. Für viele Bereiche gibt es heute grafische Werkzeuge, gerade webbasierte, die Ihnen als Administrator das Leben leichter machen können. Auch wir nutzen diese Werkzeuge und werden an den entsprechenden Stellen auf sie eingehen.
Befehle eingeben
Für Kommandozeilenbefehle soll folgende Schreibweise verwendet werden: Im fließenden Text werden Konsolenbefehle durch die Verwendung von Nicht-Proportionalschrift gekennzeichnet.
Viele der Beispiele zu den Kommandos werden aber auch in Listings dargestellt. Alle Listings werden in Nicht-Proportionalschrift wiedergegeben. In den Listings werden Sie von der Befehlszeile bis zum Ergebnis alles nachvollziehen können, wie Sie hier im Beispiel sehen:
stefan@adminbuch~$ ps
PID TTY TIME CMD
4008 pts/2 00:00:00 bash
4025 pts/2 00:00:00 ps
Listing 1 Beispiel für ein Listing
Privilegierte Rechte
Für die Administration von Linux-Systemen werden Sie immer root-Rechte benötigen, um die entsprechenden Konfigurationsdateien bearbeiten oder um Dienste starten oder stoppen zu können.
Ubuntu vertritt im Unterschied zu anderen Linux-Distributionen eine eigene Philosophie: Der Standardbenutzer der ersten Installation kann jeden Administratorbefehl durch Voranstellen des Befehls sudo ausführen. Anschließend muss dann das Passwort des Standardbenutzers eingegeben werden:
stefan@adminbuch~$ sudo /etc/init.d/networking restart
[sudo] password for <user>: <Hier eigenes Passwort eingeben>
Listing 2 Arbeiten als root
Sind mehrere Befehle als Administrator einzugeben, so kann das Voranstellen von sudo auch lästig werden. In diesem Fall verschaffen Sie sich mit dem folgenden Befehl vorübergehend eine root-Shell:
stefan@adminbuch~$ sudo -s
[sudo] password for <user>: <Hier eigenes Passwort eingeben>
root@adminbuch~#
Listing 3 Eine root-Shell öffnen unter Ubuntu
Eingabe langer Befehle
Und noch eine weitere wichtige, eher technische Konvention: Einige der vorgestellten Kommandozeilenbefehle oder Ausgaben von Ergebnissen erstrecken sich über mehrere Buchzeilen. Im Buch kennzeichnet am Ende der entsprechenden Zeilen ein »\«, dass der Befehl oder die Ausgabe in der nächsten Zeile weitergeht.
Screenshots
Wie heißt es doch so schön: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wann immer es sinnvoll erscheint, soll daher ein Screenshot zur Erhellung des Sachverhalts beitragen.
Internetverweise
Da wir in diesem Buch sehr viele verschiedene Dienste ansprechen, ist es nicht möglich, alle Funktionen und Fähigkeiten eines Dienstes bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Aus diesem Grund haben wir an geeigneten Stellen auf Internetadressen verwiesen.
Verweise auf Internetadressen werden besonders ausgezeichnet, wie zum Beispiel so: www.debian.org. Die Listings aus dem Buch können Sie hier herunterladen: www.rheinwerkverlag.de/4575
Icons
Sie werden in den einzelnen Kapiteln am Rand häufig Icons finden, die Sie auf bestimmte Zusammenhänge oder Besonderheiten hinweisen sollen. Die Icons haben die folgenden Bedeutungen:
[ ! ] Hier wird es immer sehr wichtig
Wann immer Sie das nebenstehende Symbol sehen, ist Vorsicht angeraten: Hier weisen wir auf besonders kritische Einstellungen hin oder auf Fehler, die dazu führen können, dass das System nicht mehr stabil läuft. Damit sich die Warnungen deutlich vom restlichen Text abheben, haben wir diese Textbereiche dann noch zusätzlich mit einem grauen Kasten hinterlegt.
[»] Beispiele – etwa für Konfigurationsdateien – haben wir mit diesem Symbol gekennzeichnet. Wir haben an vielen Stellen Beispiele eingefügt, die es Ihnen leichter machen, eine entsprechende Aufgabe umzusetzen.
[+] Alle Textstellen, die wir mit diesem Icon versehen haben, sollten Sie unbedingt lesen! Hier handelt es sich um wichtige Hinweise zu den unterschiedlichen Distributionen, die wir verwenden, oder um wichtige Eigenschaften oder Konfigurationsmöglichkeiten eines Dienstes.
[Bug] Es gibt keine fehlerfreie Software! Große und kleine Fehler, die bei den einzelnen Diensten bekannt sind, werden durch diesen kleinen »Bug« gekennzeichnet. Die nachweislich erste Erwähnung des Wortes »Bug« stammt übrigens von Grace Hopper, einer Computerpionierin aus den USA: http://de.wikipedia.org/wiki/Grace_Hopper
[✓] Bei diesem Symbol finden Sie nützliche Tipps und Tricks zu bestimmten Aufgaben.
Linux-Distributionen
Als damals der Gedanke zur ersten Auflage für dieses Buch aufkam, mussten wir uns erst einmal einig werden, welche Distributionen wir denn für das Buch verwenden wollten. Aufgrund der folgenden Kriterien haben wir dann unsere Entscheidung getroffen:
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Wir wollten auf jeden Fall mindestens eine Distribution, die rpm-Pakete, und eine, die deb-Pakete für die Softwareverwaltung nutzt.
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Da es in diesem Buch um Serverdienste geht, musste die Distribution nicht unbedingt die aktuellsten Pakete haben, wie man es gerne auf einem Desktop hat, sondern uns kam es in erster Linie auf die Stabilität an. Dennoch haben wir bei manchen Diensten durchaus auf eine bestimmte minimale Versionsnummer geachtet.
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Die Distributionen sollten sehr verbreitet sein und oft in Firmen zum Einsatz kommen.
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Der Supportzeitraum sollte mindestens vier bis fünf Jahre betragen, also ungefähr die Laufzeit, die IT-Systeme in Unternehmen haben.
Aufgrund dieser Kriterien haben wir uns im Laufe der Zeit immer wieder Gedanken gemacht, welche Distribution wir einsetzen, so auch dieses Mal. Dabei ist die Auswahl auf die folgenden Distributionen gefallen:
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Debian Stretch
Debian ist seit Jahren für stabile Versionen und hohe Zuverlässigkeit bekannt. Auch ist die Bereitstellung der Sicherheitsupdates für einen langen Zeitraum gesichert. -
SUSE Leap
Viele Leser haben uns gefragt, warum wir nicht mehr mit SUSE arbeiten, und wir sehen auch, dass die SUSE-Distributionen, auch in Unternehmen, immer öfter eingesetzt werden. Gerade wenn es um Desktop-Systeme in Domänen geht, wird SUSE immer häufiger verwendet. Deshalb haben wir uns auch im Samba-4-Kapitel dafür entschieden, SUSE Leap als grafischen Client einzusetzen. -
Ubuntu-Server 18.04 LTS
Der Ubuntu-Server basiert auf Debian und stellt mit der LTS-(Long Term Support-)Version eine gute Alternative zum Debian-Server dar. Der Ubuntu-Server setzt dabei auf neuere Pakete und Kernel als Debian, da bei Ubuntu die Releasezyklen kürzer sind. -
CentOS 7
Dieses ist die zweite Auflage, die auch eine auf Red Hat basierende Distribution enthält. Bisher war es immer schwer, eine gute Distribution zu finden, die freie aktuelle Updates über lange Zeit zur Verfügung stellt. Mit CentOS 7 ist aber jetzt eine Distribution auf dem Markt, die aktuell ist und einen langen Support garantiert. Auch steigt die Verwendung von CentOS in Unternehmen an, sodass wir dieses Mal die Besonderheiten dieser Distribution aufgenommen haben.
Wenn Sie sich jetzt fragen: »Aber meine Lieblingsdistribution erfüllt die Punkte auch, warum ist die nicht dabei?«, können wir an dieser Stelle nur sagen, dass wir natürlich alle Dienste unter allen von uns verwendeten Distributionen konfiguriert und ausgetestet haben. Allein für das Testen mit vier verschiedenen Distributionen benötigt man schon eine geraume Zeit. Deshalb haben wir uns für diese vier Distributionen entschieden.
Jetzt bleibt uns nur noch, Ihnen viel Spaß mit dem Buch zu wünschen und zu hoffen, dass Ihnen unser Buch bei Ihrer täglichen Arbeit eine Hilfe sein wird.