Epilog

Schon in der kühlen Morgenluft liegt der intensive Duft der Blüten. Das erinnert mich daran, dass bald wieder Sommer sein wird.

Ich hoffe, wir sind dann noch hier – in diesem vom Nebel verhüllten Herzen San Franciscos – sodass ich der Stadt Lebewohl sagen kann, wenn sie sich unter ihrem magischen Schleier zur Ruhe legt.

Die beleuchtete Skyline der Stadt zeichnet sich vor dem Fenster im Treppenhaus ab. Es ist drei Uhr morgens, doch diese Stadt schläft nie. Carl hingegen tut es, da bin ich mir ziemlich sicher.

Wir sind nach San Francisco zurückgeflogen, um eine Handvoll Geschäfte zu Ende zu bringen. Carl und ich werden dann wieder nach Schweden gehen, um uns um den Solvikhof zu kümmern. Brett wird Ash & Coal ganz übernehmen. Wir überlegen, ob wir ihn nicht bitten sollen, zu uns in die Villa nach Lund zu ziehen. Im Augenblick zerbrechen wir uns über viele Dinge den Kopf. Wir haben noch einen Berg Arbeit zu erledigen, bevor wir Kalifornien den Rücken kehren können. Dani und Steve werden in Half Moon Bay bleiben. Der Gedanke, dass ich für längere Zeit von Dani getrennt sein werde, gefällt mir zwar noch immer nicht, aber ich gewöhne mich langsam an die Vorstellung. Es ist ja nur vorübergehend.

Nach den Ereignissen in Schweden sind wir nach Kalifornien zurückgekehrt, als hier schon Frühling war. Überall grünte es. Jetzt säumen Unmengen von Osterglocken den Wegesrand, und die kalifornische Mohnblume blüht. Im Flachland und auf den Hügeln leuchtet es schon von fern tief orangefarben. In der Luft liegen so viele frische Düfte, sogar im Treppenhaus, da, wo ich gerade stehe. Mir ist leicht schwindelig, doch meine Gedanken sind so klar wie ein Bergbach.

Heute hat die Gerichtsverhandlung gegen die Mitglieder der Sekte begonnen. Das Verfahren wird sich hinziehen und die Täter nicht schonen, das haben sie mehr als verdient. Und heute Nacht werde ich auf eine ganze besondere Art und Weise feiern.

Carl hat jetzt lange, geradezu unermüdlich um mich geworben. Aber ich tue so, als wäre ich gegen seine Einladungen immun. Knallhart. Kompromisslos. Er ist übereifrig, voll engagiert, trotzdem lässt er sich bei diesem Spiel Zeit. Manchmal frage ich mich, ob er irgendwann aufgeben wird, und diese Vorstellung macht mich nervös. Aber er weicht keinen Millimeter.

Unsere Duelle sind herrlich. Ich muss mich ständig am Riemen reißen, um nicht in Lachen auszubrechen. Er versucht, mich zu überreden, in seine Wohnung mitzukommen, doch ich beiße nicht an.

»Ist das ein unmoralisches Angebot? In dem Fall habe ich kein Interesse«, sage ich nur.

Er kommt auf die Idee, sich von hinten anzuschleichen, wenn ich es am allerwenigsten erwarte. Zärtlich fasst er meine Schultern und küsst mich im Nacken. Es ist wahnsinnig schön, aber ich laufe trotzdem davon.

Ungebrochen ist seine Aufmerksamkeit, er liest mir jeden Wunsch von den Augen ab. Er beruhigt mich, wenn ich mich aufrege, bringt mir Kaffee, wenn ich müde bin, und legt mir seine Jacke über die Schultern, wenn mir kalt ist. Gib ihm keine Macht über dich , ermahne ich mich laufend selbst, aber wenn er sich so um mich kümmert, schlägt mein Herz einfach höher, ob ich das nun will oder nicht.

Ich erinnere ihn daran, was sein Treuebruch für Folgen haben könnte.

»Andrea Zander könnte dich mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt haben.«

»Dass ich daran nicht gedacht habe! Morgen lasse ich mich testen. Ganz bestimmt.«

»Das solltest du auch. Schon deinetwegen.«

Er versucht, mich auf Urlaubsreisen zu locken.

»Wir müssen ja nicht sofort nach Schweden zurückfliegen und uns in die Arbeit stürzen, wenn wir hier alles erledigt haben. Wenn du magst, könnten wir vorher noch irgendwohin verreisen, wo es schön ist. Vielleicht nach Barcelona?«

»Mach dich nicht lächerlich. So weit sind wir noch nicht.«

Nie wird er sauer oder wütend. Er ist stur wie ein Ochse, konzentriert sich vollkommen auf mich, auf meine Bewegungen und meine Worte. Er ist sich vollkommen sicher, dass er an meinem dicken Panzer irgendeinen wunden Punkt finden wird. Meistens bin ich die perfekte Assistentin, superorganisiert, schnell und habe alles im Blick. Aber wenn er seine Annäherungsversuche startet, verwandele ich mich in ein gemeines, kleines Biest, das sich von ihm nicht zähmen lassen will.

Er umwirbt mich mit allem, was ich mag: Frühlingsblumen, ein neues iPad, aber als er mir eine Schachtel mit hübschen Dessous überreicht, landet sie wieder auf seinem Schreibtisch.

Als wir irgendwann zusammen Essen gehen und allein am Tisch sitzen, versucht er, daraus ein Date zu machen. Als ich ihn mit diesem niedergeschlagenen Restlächeln vor mir sitzen sehe, ist es fast unmöglich, seinem Charme nicht zu erliegen. In seinen Augen tanzt das Kerzenlicht. Er hat so was mystisch Erotisches. Langsam beugt er sich über den Tisch. Unter der Tischdecke tastet seine Hand mein Bein hinauf, übers Knie zu meinem Oberschenkel und schiebt sich dann unter meinen Rock. Ich antworte auf sein hoffnungsvolles Lächeln mit eindeutigem Kopfschütteln. Es kostet mich riesige Überwindung, die Beine zusammenzukneifen. Dann zieht er sich stilvoll zurück – und mein Herz wird ganz wehmütig bei so viel Konsequenz.

Nach einigen Sitzungen bei seinem Therapeuten berichtet er mir enthusiastisch von seinen Fortschritten.

Ich habe geglaubt, ich bräuchte keine Bestätigung, aber da lag ich ganz falsch. Wir sind bis in meine Kindheit zurückgegangen, als ich die Familie versorgt habe. Das war genau der Punkt, den Andrea mit ihren Schmeicheleien angesprochen hat. Es ging nicht um sexuelle Sucht, sondern um die Sucht nach Bestätigung.

Das ist gut. Es ist ein Anfang. Wenn ich ihn lobe, freut er sich wie ein Kind.

Dann kommt er auf die Idee, an mein Mitgefühl zu appellieren. Einmal meint er, es sei gar nicht gut, wenn er die ganze Zeit eine Erektion habe, ohne davon erlöst zu werden.

Da lache ich ihm direkt ins Gesicht.

»Dann nimm doch deine Hand. Nutz deine Fantasie.«

»Das ist gar nicht witzig«, murmelt er verärgert.

»Ich habe gerade gar kein Interesse an Sex«, lüge ich, wahrscheinlich schon zum hundertsten Mal.

Seine grauen Augen werden schmal wie Schlitze.

»Mmh … das passt eigentlich gar nicht zu dir. Was hältst du davon, wenn wir uns mal mit einem Sexologen unterhalten?«

»Carl! Wir sind nicht zusammen «, sage ich und starre ihn dabei an.

»Sind wir nicht?«

Seine Augen haben immer noch einen so gefährlichen Blick.

»Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir uns kennengelernt haben?«, fragt er. »An diese Anziehungskraft zwischen uns? Wie richtig sich das alles anfühlte?«

»Vielleicht schon«, antworte ich. »Aber ich lasse mich nicht von dir manipulieren.«

»Ich bin verliebt in dich, Alex. Selbst wenn ich wollte, könnte ich daran nichts ändern.«

Mir schießt eine Träne ins Auge. Ich zwinkere sie aber weg.

Mitten in diesem Theaterstück fühlt es sich an, als kämen wir einander schrittweise näher. Und das tun wir tatsächlich. Er bleibt hartnäckig, wird immer erfinderischer und versteift sich noch mehr auf sein Ziel. Er gibt nicht auf. Schließlich wird mir klar, dass er niemals aufgeben wird.

Es ist noch immer früh am Morgen. Vergeben und Versöhnen geht mir durch den Kopf, als ich die Treppe zu Carls Wohnung hinaufsteige. Wie ich mich dann fühlen werde. Geborgen, gelassen, in leichtem Schwindeltaumel.

Die beste Art von Vergebung ist, wenn kein Rest Verbitterung zurückbleibt. Das hat gar nichts damit zu tun, wer recht hatte und wer nicht. Sie ist einfach da, ungekünstelt und unkompliziert. Wie Frühlingsregen auf nackter Erde. Die Liebe kann dann wieder Blüten treiben.

Ich tippe den Code seiner Wohnung ein und setze meinen Fuß in den Flur. Ich mag seine schlichte Einrichtung. Kaum Möbelstücke. Gedämpfte Farben. Zwei schöne Schlafzimmer, ein großes Bad und ein Wohnzimmer mit Balkon und Blick über die Bay. Aber jetzt ist es hier dunkel, und ich werde kein Licht machen.

Behutsam hänge ich meine Jacke auf einen Bügel. Ich ziehe mir den Pullover über den Kopf, schlüpfe aus der Jeans und hänge beides über einen Stuhl. Danach noch BH und Slip. Dort so im Dunkeln zu stehen, splitterfasernackt, das raubt mir den Atem. Meine Haut fühlt sich elektrisch geladen an.

Sein Schlafzimmer ist nur noch ein paar Schritte entfernt. Die Tür ist angelehnt. Das Gefühl, hier unangemeldet einzudringen, verstärkt meine Erregung, als ich einen Fuß hineinsetze.

Das blaue Licht der beleuchteten Stadt fällt durch die Jalousien und malt Striche auf meinen Bauch. Carls Bett ist groß, das Gestell aus Messing. Er liegt auf dem Rücken, hat die Decke weggestrampelt und ist nur noch halb bedeckt. Leise tappe ich über den Teppich und kippe die Jalousien ein wenig, um ihn besser sehen zu können. Matte, gedämpfte Farben strömen durch die Ritzen hinein.

Doch Carl schläft weiter.

Ich betrachte ihn im Schummerlicht. Sein Gesicht wirkt wie aus Marmor gemeißelt. Sein Mund ist halb geöffnet. Sein Penis schlaff und weich zwischen den relativ breiten Hüften. Er träumt nicht von mir. Träumt möglicherweise gar nichts.

Selbst im Schlaf haftet ihm etwas Rastloses an. Er hat nicht mein heftiges Temperament, aber er ist ungezähmt und schwer einzuordnen. Immer auf dem Sprung.

Manchmal muss ich mir in Erinnerung rufen, wie mein Leben aussah, bevor ich ihn traf. Wie er mich gerettet hat, und dass ich dann wieder atmen konnte. Damals, am Anfang, wusste ich noch gar nicht, was ich alles an ihm lieben würde. Sein schallendes Gelächter, seine Starrköpfigkeit und wie stolz er war, wenn ihm etwas gut gelungen war.

Ich spiele mit dem Gedanken, ihn vorsichtig in den Mund zu nehmen. Dann würde er von dem Gefühl geweckt werden, langsam steif zu werden. Aber ich möchte in seine Augen sehen, wenn er erwacht.

Ich krieche in sein Bett und knie mich rittlings über ihn. Ich fahre mit meinen Händen über seine Rippen. Vorsichtig beuge ich mich vor und küsse ihn auf den Mund. Ich liebkose seinen Bauch und Hals. Ein Augenlid zuckt, richtig wach ist er noch nicht.

»Carl«, sage ich. »Schau mich an.«

Ein kleines Lächeln huscht über sein Gesicht, dann schlägt er die Augen auf. Er zieht meinen Kopf an sich, noch im Halbschlaf. Murmelt immer wieder meinen Namen und streichelt mir mit der Hand über den Rücken. Ich lege mich auf ihn, umschlinge ihn ganz. Er presst seine Hüften an mich, rollt mich herum, sodass er oben liegt, und drückt mich mit seinem Gewicht in die Matratze. Dann stützt er sich auf die Ellenbogen, beugt sich vor und küsst meine Stirn, meine Wangen, meinen Mund, meinen Hals und das kleine Grübchen am Schlüsselbein.

»Lass mich einfach nur, lass mich …«, sagt er.

Und ich lasse ihn. Das habe ich verdient. Genussvoll seufzend strecke ich die Arme aus, hoch über den Kopf, und warte auf seine Berührungen. Das Laken unter meinem Körper ist weich und kühl. Ein Windhauch kommt durchs Fenster.

Er schiebt meine Beine auseinander und legt eine Hand auf meinen Venushügel, während er mich küsst. Ich taste nach seiner anderen Hand und fahre mit den Fingern zwischen seine. Jetzt küsst er mich leidenschaftlicher, tiefer. Ich schließe die Augen, und schließlich entfährt mir ein Seufzer.

Mit Fingern und Zunge erforscht er jetzt meinen Körper, gibt mir das Gefühl, dass er jeden Winkel noch einmal neu entdeckt. Es ist unglaublich, wie seine Finger und seine Zunge überall gleichzeitig sein können – an meiner Brust, meinem Bauch, den Hüften und den Innenseiten meiner Schenkel.

Er weiß, was er tun muss, um mich erst unter Hochspannung zu setzen und dann wieder zu entspannen. Wenn seine Hände über mich tanzen, kann ich nicht mehr klar denken. Ich fühle mich rein und von innen heraus gewärmt. Er weiß genau, was sich himmlisch anfühlt und was unerträglich ist. Ich lasse meine Gedanken schweifen, verfolge seine Fingerkuppen und verliere mich in ihrem Tanz. Er bewegt sich abwärts, erforscht mich mit der Zunge, erst ganz sanft, dann immer gieriger, hungriger. Ich schwelle an, drohe zu bersten. Ich greife nach dem Laken, ich bäume mich auf, aber dann verlangsamt er seine Bewegungen wieder fast bis zum Stillstand.

Am Ende hört er ganz damit auf. Ich schließe die Augen, warte atemlos, was nun kommt. Er legt sich auf mich und nimmt mein Gesicht in seine Hände.

»Ich möchte, dass du zusiehst, wenn ich in dich eindringe«, flüstert er, und allein die Vorstellung macht mich triefend nass.

Er ergreift meine Hüften und presst sich mit voller Kraft in mich. Fährt so tief in mich hinein, dass ich keuche. Ich spanne meine Muskeln um ihn herum an und umarme ihn. Er schiebt meine Beine nach hinten und richtet sich dann so auf, dass ich zusehen kann, wie er in mich rein- und rausgleitet.

Seine Stirn ist schweißnass, seine Augen sind fiebrig. Dieser Hunger, diese Intensität, das ist neu, und es macht mir ein bisschen Angst. Ein Gefühl, als hätte ich einen neuen, unbekannten Raum in ihm betreten. Einen Moment lang muss ich kämpfen, damit ich Luft bekomme. Aber dann entspanne ich mich wieder und lasse mich ganz auf seinen Takt ein.

Etwas in mir stürmt los. Ich halte dagegen, will es unterdrücken. Ich keuche, jeder Nerv vibriert. Ein vages Gefühl von Panik kommt auf, es zuckt an meinem Rücken. Beim Höhepunkt entfährt mir ein jaulender Laut.

Innerhalb von Sekunden wird auch er kommen, das weiß ich. Er ringt um Luft, bäumt sich auf und flucht laut, aber es klingt einfach nur schön. Er kommt pulsierend, rhythmisch, und ich halte ihn dabei fest umschlungen.

Eine Weile liegt er noch still und schwer über mir. Wir sind jetzt in eine wunderschöne, kuschelige Dunkelheit eingetaucht. Ich spüre, wie sich sein Brustkorb von meinem Körper hebt.

Als ich die Augen wieder öffne, sieht er mich liebevoll an. Er beugt sich hinunter und küsst mich auf die Stirn. Ich lege meine Hände auf seine Brust und spüre sein Herz ganz schnell schlagen. Langsam fahre ich über seine Schultern und seinen Hals, bis ich durch sein feuchtes Haar streichele. Vorsichtig rollt er sich zur Seite, kommt neben mich.

Erschöpft liegen wir einfach nur da und sehen uns an. Meine Sorgen sind wie weggeblasen. Ich spüre ihn noch immer fast unmerklich in mir.

In seinen Augen halte ich nach etwas Unausgesprochenem, Fremdem, Unnahbarem Ausschau.

Doch vor mir sehe ich einfach nur Carl.

Später gehen wir auf den Balkon und stellen uns ans Geländer. Die Sonnenaufgänge hier sind wunderschön, aber heute liegt San Francisco unter einer frühsommerlichen Nebelschicht. Die Brücke ist nur ein verschwommener, orangefarbener Fleck, der Himmel dahinter grau. Vom Meer weht eine schwache Brise.

Carl steht dicht bei mir, er atmet still in mein Haar hinein.

»Ich verzeihe dir alles«, sage ich.

»Warum tust du das?«, fragt er erstaunt.

»Dafür muss man keinen Grund haben«, sage ich.

»Tu das nicht, dann muss ich mich noch mehr schämen.«

Ich öffne den Mund, schließe ihn aber wieder. Auf manche Worte kann man nicht gleich antworten. Ich wende mein Gesicht zur Stadt.

Linker Hand liegt Presidio mit seinen weißen Villen aus der Kolonialzeit, seinen ordentlich geschnittenen Rasenflächen und den uralten, knorrigen Eukalyptusbäumen. Rechts von uns zeichnet sich durch den Dunst die Skyline der Stadt ab. Vor uns erstreckt sich Crissy Field, flach und scheinbar endlos, bis es ins Meer übergeht. Unmittelbar unter uns stehen die unzähligen, quietschbunten Häuser, manche haben Terrassen, manche sogar winzig kleine Gärten.

Die Geräuschkulisse der erwachenden Stadt in der Ferne hat etwas eigenartig Beruhigendes. Das Quietschen einer Straßenbahn auf den Gleisen. Der Lärm eines Müllwagens, wenn er einen Container leert. Das Rauschen des beginnenden Verkehrs auf der Autobahn.

Von Carls Balkon sieht alles recht friedvoll aus. Man muss die Sinne schärfen, um das brodelnde Leben zu spüren, das in den Adern der Stadt pulsiert.

In der Luft liegt etwas wie Veränderung, so ein Gefühl, als gehe gerade etwas zu Ende und als breche gleichzeitig eine neue Zeit an.

Ich möchte, dass meine Erinnerungen an diesen Ort lebendig bleiben, so beweglich wie der Nebel, nicht erstarrt wie auf einer Postkarte. In meinem Herzen weiß ich, dass ich verdammt bin, mich zu dieser Stadt zurückzusehnen. Ich drehe mich zu Carl um und sage:

»Gut, dann suhl dich eben weiter in deinen Schuldgefühlen, wenn es dir dann besser geht.«

Seine Augen blitzen auf – sehe ich Staunen oder Anerkennung darin?

Ich kann nicht sagen, was es ist.