Kapitel 25

QBS Izanami, jenseits des Tors, Ooken-Stützpunkt

B ethany Anne und Tabitha standen an der offenen Klappe des Frachtraums, während Izanami das Schiff über einer Zugangsluke in der Nähe der abgeschirmten Sektion des zentralen Würfels schweben ließ.

Bethany Anne lehnte sich hinaus, um sich in eine Linie zur Luke auszurichten, und hielt sich am oberen Gurt fest, um das Gleichgewicht zu halten. »Pass auf, dass du die Landung nicht versaust.«

Tabitha kniff die Augen zusammen und machte den Sprung. »Ich ›vermassel keine dämlichen Landungen‹«, protestierte sie heftig, als Bethany Anne neben ihr landete. »Manchmal entgleitet mir einfach nur der Boden, das ist alles.«

Diese Behauptung ließ Bethany Anne auflachen, als sie sich bückte, um die Luke aufzureißen. »Oookay, aber sicher.« Sie prüfte ihr geistiges Abbild von Izanamis Karte und trat durch die Luke auf die Leiter. »Hier geht es ein Stück weit nach unten. Wir verlassen diesen Schacht drei Ausgänge tiefer und arbeiten uns dann quer durch die Ebene bis zum abgeschirmten Bereich vor.«

Geschickt kletterte Tabitha hinter Bethany Anne durch die Luke. »Was glaubst du, was wir hier finden werden?«

Bethany Anne warf einen prüfenden Blick in den ersten Ausgang, als sie an ihm vorbeikam. »Ehrlich gesagt, kann ich es mir nicht einmal vorstellen. Was auch immer es ist, es muss für die Ooken wertvoll genug sein, um es mit diesen Schilden zu versehen, daher muss es sich auch lohnen, es in die Luft zu jagen.«

Sie passierte den zweiten Ausgang, der genauso leer war wie der erste. Tabitha war sehr still … zumindest für ihre Verhältnisse. »Ist bei dir alles in Ordnung?«

Tabitha gab einen unverbindlichen Laut von sich, weil sie das Thema nicht mit ihr besprechen wollte. »Mir geht es gut.«

Bethany Anne spürte Tabithas Widerwillen darüber zu reden. Sie kletterte die Sprossen ein wenig schneller herunter, als sie ihren Ausgang sah. »Netter Versuch. Was ist los mit dir? Du weißt doch, dass du es mir sagen kannst, wenn du auf Devon nicht glücklich bist.« Sie betrat den horizontalen Schacht und wartete darauf, dass Tabitha ihr folgte.

»Machst du Witze?« Tabitha holte sie einen Moment später ein und trat hinter Bethany Anne, und die beiden Frauen machten sich auf den Weg tiefer in den Würfel. »Ich liebe Devon. High Tortuga ist so spießig geworden, dass man dort nicht einmal mehr eine anständige Kneipenschlägerei finden kann.«

Verblüfft runzelte Bethany Anne die Stirn und überprüfte noch einmal ihre Route, bevor sie an einer Kreuzung nach rechts abbog und in einen breiten Korridor gelangte. »Zwischen dir und Peter läuft es gut? Denn Todds Gesundheitszustand ist gut, sonst hättest du mir davon erzählt.«

»Es ist nichts dergleichen.« Tabitha zuckte lässig mit den Schultern. »Es hat sowieso keinen Sinn. Du hast deine Entscheidung hinsichtlich Nickie getroffen und ich weiß, dass du nicht bereit bist, nachzugeben und sie nach Hause zurückkehren zu lassen.«

Bethany Anne zog eine Augenbraue hoch. »Verdammt richtig. Sieben Jahre sind sieben Jahre, und um ehrlich zu sein, muss ich dir auch sagen, dass ich keine große Veränderung erwarte, wenn diese Zeit um ist … nicht nach den Berichten, die ich laufend bekomme.«

»Du auch?« Tabithas Stimme schwankte kurz. »Ich hasse es, dass sie da draußen allein ist, Bethany Anne. Du kennst sie einfach nicht so gut wie ich. Sie braucht jemanden, der an sie glaubt, sonst wird vielleicht wirklich meine schlimmste Befürchtung wahr, und ich sehe sie das nächste Mal erst dann wieder, wenn ihre Leiche zu uns zurückgebracht wird.«

Kurz ehe sie in einen anderen Gang einbogen, schubste Bethany Anne die ehemalige Rangerin in den Schatten einer Nische. Warte mal einen Augenblick, ich spüre Ooken in der Nähe. Und was soll ich deiner Ansicht nach mit Nickie machen? , fragte sie leicht gereizt. Selbst wenn ich sie früher nach Hause zurückkehren lassen wollte – wozu ich im Moment absolut nicht geneigt bin – wie soll sie dadurch irgendetwas lernen?

Tabitha drückte sich an die Wand. Das tut es natürlich nicht. Ich bitte dich nur darum, mir zu erlauben, jemanden zu schicken, der ihr den Rücken freihält und ihr vielleicht auch mal einen Schubs in die richtige Richtung versetzt.

Die Ooken waren jetzt schon so nahe, dass man sie riechen konnte. Bethany Anne vermutete, dass sie gleich in den Gang einbiegen würden, in dem sie und Tabitha sich gerade befanden.

Sie warf ihrer langjährigen Freundin einen scharfen Blick zu. Wir werden das besprechen, wenn wir wieder auf der richtigen Seite des Tores sind.

Ich danke dir. Tabitha nickte in die Richtung, aus der sich die beiden Ooken näherten. Welchen davon willst du haben?

Keinen von beiden. Ich habe es wirklich satt, dauernd herumzuschleichen, aber wenn wir einen töten, kommen sie ALLE angerannt.

Oh. Ach so. Tabitha zog eine schmollende Miene. Ich muss sagen, dass diese Abweichung von deiner üblichen knallharten Art dir nicht gut zu Gesicht steht.

Das weiß ich selbst, okay? Bethany Anne schnitt eine gequälte Grimasse. Aber was kann ich sonst tun? Es stellt eben eine ganz andere Herausforderung dar, wenn der verdammte Feind telepathische Fähigkeiten hat.

Tabitha spürte die Gereiztheit ihrer besten Freundin. Mach dir keinen Stress. Es wird schon irgendetwas eintreten, dass das Gleichgewicht zu unseren Gunsten verschiebt.

Du hast recht. Bethany Anne ergriff Tabithas Hand und zog sie hastig den Korridor entlang. Aber wann habe ich jemals darauf gewartet, dass mir der Zufall die Lösung in den Schoß fallen lässt, wenn ich selbst die Waage zu unseren Gunsten ausschlagen kann? Und jetzt … RENN .

Die beiden Frauen rasten um die Ecke und sprinteten dann mit voller Vampirgeschwindigkeit die Gänge hinunter. Dadurch bewegten sie sich viel zu schnell, als dass die Ooken, an denen sie vorbeiflitzten, ihre Passage überhaupt mitbekamen.

Als sie den Schild erreichten, der den Zugang zu einer Abzweigung in einen viel breiteren, hell erleuchteten Korridor versperrte, wurden sie rasch langsamer.

»Hier drüben«, rief Tabitha und deutete auf die versteckte Zugangstafel, die sie weiter hinten an der Wand entdeckt hatte. »Es wird nur eine Minute dauern, sie zu öffnen.«

Aber Bethany Anne ging hinüber, schlug mit der Faust auf die Platte und riss sie ohne weitere Umstände ab, als sie ihre Hand zurückzog. »Nicht einmal eine halbe Sekunde, wenn du es auf meine Art machst.« Sie nahm Izanamis Würfel aus dem Fach in ihrer Rüstung, in das sie ihn zur Aufbewahrung gesteckt hatte, schob ihn durch die Kabelstränge in der Wand und drückte ihn an das Innenleben der Bedienungstafel.

Der winzige Würfel glühte auf und verschmolz dann mit der Platine. Ein paar Sekunden später hatte Bethany Anne freien Zugang zum Ooken-Hauptrechner.

»Hat es funktioniert?«, erkundigte sich Tabitha neugierig.

Bethany Anne nickte langsam, dann schüttelte sie aber den Kopf, als sich nichts an der Abschirmung änderte. »Ja … äähhm, nein.« Sie schenkte Tabitha ein strahlendes Lächeln. »Ich spreche leider kein Ooken, was mich doppelt froh macht, dass ich bei unserem Ausflug hierher den technischen Support mitgebracht habe. Oh, und TOM.«

>>Hey<< , beschwerte sich ADAM verschnupft. >>Was ist mit mir?<<

Du hast Hausarrest. Auf unbefristete Zeit.

>>Was auch immer.<< , schnaubte ADAM ärgerlich und versank wieder in sein bockiges Schweigen.

Ich weiß wirklich nicht den Grund , meldete sich TOM zu Wort, aber irgendwie ist ihre Mutterstimme schlimmer als die Kaiserinnenstimme.

Bethany Anne verdrehte die Augen. Können wir uns nicht einfach mal einen Moment lang konzentrieren, bitte? Es ist, als würde ich versuchen zu denken, während sich ein Haufen verdammter Eichhörnchen in meinem Kopf streitet.

Es wird gleich noch ein wenig unangenehmer werden , erklärte TOM in einem entschuldigenden Tonfall. Ich muss dich dazu bringen, auf Ooken zu sprechen.

Na und? Sie winkte seine Besorgnis lässig ab. Das haben wir ehrlich gesagt schon fast zu oft gemacht.

Nicht mit einer psionischen Sprache. Ich schlage vor, du machst dich auf einiges gefasst. Das wird echt wehtun.

Bethany Anne überlegte, warum sie von dieser Information nicht mehr überrascht war. »Es ist mir scheißegal, ob es wehtut, solange es nur funktioniert.«

Tabitha starrte sie besorgt an, denn sie verstand nicht worauf BA hinauswollte. »Wenn was schmerzt?«

»Auf Ooken zu sprechen«, erklärte Bethany Anne ihr schnell. »Okay, lass es uns einfach hinter uns bringen. Es kann nicht schlimmer sein als die Scheiß Kopfschmerzen, die du durch das Herumspielen mit ADAMs Chip verursacht hast.«

Ganz offen gesagt … doch, das kann es. Es hat keinen Zweck, die Sache zu beschönigen. Ich muss einen Teil deines Gehirns überstimulieren, den Menschen normalerweise nicht auf diese Weise benutzen.

Der plötzliche Druck hinter ihren Augen ließ sie fast aufschreien. Bethany Anne presste eine Hand auf ihre Augen und taumelte, da sie aufgrund der Intensität des Schmerzes fast das Gleichgewicht verlor. VERFLUCHT! Das war keine verdammte Herausforderung , TOM!

Es tut mir wirklich leid! Bin schon fast fertig.

Der Schild, mit dem der Korridor abgeriegelt wurde, verschwand.

Bethany Anne biss die Zähne zusammen und wartete. Der Druck hinter ihren Augen verschwand so plötzlich, wie er gekommen war. »Verdammt noch mal, TOM.«

Im nächsten Augenblick stand Tabitha an ihrer Seite. »Geht es dir gut?«, fragte sie, die Stirn vor Sorge gerunzelt. »Es sah fast danach aus, als würdest du ohnmächtig werden oder so.«

Ungeduldig schüttelte Bethany Anne die restlichen Schmerzen ab. »Alles in Ordnung, mir geht es gut. Lass uns gehen.« Sie zog ihre Katanas und betrat entschlossen den nun freien Korridor.

Abgeschirmter Bereich, jenseits des Tors,
Ooken-Stützpunkt

Der Gang führte Bethany Anne und Tabitha zu einer imposanten Tür, die Bethany Anne mit einem kräftigen Tritt ihres Stiefels öffnete.

Die beiden Frauen stürmten mit den Waffen im Anschlag hinein … und direkt in die wartenden Tentakel mehrerer Ooken-Wachen. Es blieb nicht einmal Zeit, den riesigen Tank zu bewundern, der den größten Teil des Raums einnahm.

Tabitha duckte sich unter den nach ihr ausgestreckten Tentakeln und warf eine winzige Drohne in den zuschnappenden Schnabel des Wächters.

Der Ooken taumelte zurück und umklammerte seine Kehle, wo die Drohne offenbar stecken geblieben war.

Tabitha zuckte zusammen, als ihr klar wurde, welche Drohne genau sie gerade geworfen hatte. Bethany Anne?

Diese wandte sich gerade von der Leiche der Wache ab, die sie erledigt hatte, als der Kopf von Tabithas Wächter explodierte. Im Ernst jetzt? Musste das echt sein?

Tabitha schnitt eine entschuldigende Grimasse, als Bethany Anne sich mit einer Hand über das Gesicht wischte, um die Spritzer der Gehirnmasse zu entfernen. Ähm, duck dich?

Bethany Anne kniff die Augen zusammen und funkelte sie zornig an.

Daraufhin tat Tabitha ihr Bestes, um beschäftigt zu wirken, damit sie dem finsteren Blick ausweichen konnte. Wie viel Zeit haben wir noch?

Angeekelt wedelte Bethany Anne mit der Hand, um den Schleim zu entfernen. Zehn, fünfzehn Minuten vielleicht, bis jeder Ooken hier wild kreischend angehetzt kommt und nach unserem Blut lechzt.

Die ehemalige Rangerin sah sich um. Dann sollten wir uns besser schnellstens auf die Suche nach dem machen, was auch immer sie hier versteckt haben, bevor wir einen hastigen Abgang machen und alles zurücklassen müssen.

Bethany Anne wies auf den Tank hinter Tabitha und starrte ihn verwundert an. Sie verstecken gar nichts.

Tabitha drehte ihren Kopf von einer Seite zur anderen und versuchte, die Dimensionen der Kreatur vor ihr zu verstehen. »Bist du ein Tintenfisch? Du siehst ein bisschen wie ein Tintenfisch aus.«

Der Nicht-Tintenfisch warf seine Tentakel zurück und enthüllte einen vertraut aussehenden Schnabel.

Bethany Anne spürte, dass hinter dem Biest mehr steckte als der rein animalische Instinkt, den es ihnen zeigte. »Ich glaube, es könnte auch ein Ooken sein, nur ohne den ›ook‹-Teil.«

Damit liegst du völlig richtig , mischte sich TOM ein. Es scheint, dass die Ooken so aussahen, bevor sie verändert wurden.

Von den Kurtherianern.

Ja, Bethany Anne, von den Kurtherianern. Ich glaube, es möchte mit uns kommunizieren.

Kopfschüttelnd betrachtete Bethany Anne die Kreatur mit einer Mischung aus Misstrauen und Neugierde. Aber es ist ein Ooken. Die kommunizieren nicht, sie greifen nur an.

Sie warf einen Blick auf Tabitha. »Offenbar werden TOM und ich versuchen, ein Gespräch mit diesem Wesen zu führen.«

Ungerührt zuckte diese mit den Schultern. »Ich habe schon seltsamere Dinge gesehen. In der Zwischenzeit halte ich Wache.«

Ohne lange Zeit zu verlieren stellte TOM die mentale Verbindung zwischen ihm, Bethany Anne und der Kreatur her.

Wir sind das Kollektiv , begann es. Und wir wünschen uns den Tod.

Bethany Anne schnaubte abfällig. Das habe ich mir schon glatt gedacht … nach der Art wie ihr alle andauernd vor meiner Tür auftaucht, obwohl ich euch immer wieder töte.

Die Kreatur warf sich heftig herum, als hätte sie Schmerzen. Sie sind die Auserwählten. Wir sind nicht die Auserwählten. Wir sind allein.

TOM gab einen mitfühlenden Laut von sich. Bethany Anne, dieses Wesen ist von dem Schwarmbewusstsein getrennt, es hat nichts damit zu tun.

Wir hassen die Auserwählten. Wir wollen, dass sie sterben. Wir werden dir helfen.

Bethany Anne grinste die Masse der sich windenden Tentakel im Tank an. Tja, Scheiße, ich schätze, das macht uns zu Freunden. Was kannst du mir sagen, was uns helfen kann?

Alles.

Sie wurde von einer regelrechten Flut getroffen, die das gesamte Wissen des Verstandes des Lebewesens im Inneren des Tanks enthielt. TOM, bekommst du das alles mit?

TOMs Stimme klang angespannt. Die Kreatur hat nicht übertrieben. Das ist eine ganze Menge an Daten, viele davon zufällig. ADAM und ich werden einige Zeit brauchen, um sie in etwas zu verwandeln, das du verwenden kannst.

Das ist schon in Ordnung. Ich kann warten, bis wir wieder in Devon sind.

Wie unerhört großzügig von dir.

Hinterhältig grinsend zuckte Bethany Anne mit den Schultern. Eigentlich hast du recht. Daher kannst du jetzt schon einmal anfangen und ich werde es mir auf dem Heimweg anhören. Sie blickte zurück auf das einsame Wesen im Tank. Bist du wirklich sicher, dass du nicht doch lieber mit uns mitkommen willst?

In einem Wirbel aus Tentakeln verschwand die Kreatur blitzartig in den Tiefen ihres Tanks. Zerstöre diesen Ort. Wir werden glücklich sterben.

Sie seufzte und ging los, um Tabitha zu suchen.

Als Bethany Anne den Raum mit dem Tank verließ, wurde sie fast von Tabitha umgerannt, die gerade aus dem Korridor zurückkehrte. »Ja, ähm … wir sollten wohl besser gehen. Ich glaube, ich habe sie gerade noch mehr verärgert, als sie es ohnehin schon waren.«

Bethany Anne brauchte nicht großartig zu versuchen, die Gedanken der Ooken zu belauschen, denn sie waren überall. Hunderte von Ooken strömten in den Gang und kreischten alle nach dem Blut der Eindringlinge.

»Hier entlang.« Bethany Anne öffnete eine Verbindung zum Schiff, während sie und Tabitha in die entgegengesetzte Richtung rannten, um nicht von der Masse an Ooken überrannt zu werden. Izanami, wir sind zur Abholung bereit.

Die KI antwortete sofort. Das Schiff erwartet dich, meine Königin.

Noch während Bethany Anne sie packte und sie beide in das Aetherische zog, feuerte Tabitha unablässig in die Menge ihrer Verfolger. Sie ließ sich auf den Hintern fallen, als sie auf der Brücke der Izanami auftauchten, und keuchte schwer. Weil sie sich dann vor Lachen krümmte, kam sie auch nicht wirklich wieder zu Atem. »Das war der verrückteste Scheiß, den wir seit Ewigkeiten abgezogen haben!«

Bethany Anne ging zu den Bildschirmen hinüber und starrte auf den Stützpunkt, während sich das Schiff in Richtung des Tors nach Devon absetzte. »Ich denke, wir sind weit genug entfernt, Izanami . Aktiviere die Drohnen.«

Izanami erschien dem Anlass angemessen ganz in Schwarz gekleidet. »Natürlich, meine Königin. Mit dem allergrößtem Vergnügen.«

Bethany Anne griff nach dem Aetherischen und ließ weitere Energie in die Drohnen fließen, während sie davonrasten.

»Lädst du sie etwa mit noch mehr Energie auf?«, erkundigte sich Tabitha entgeistert. »Nachdem du gesehen hast, was sie ohne zusätzliche Verstärkung anrichten?«

Entschlossen nickte Bethany Anne und ihr Gesicht war von harten Linien gezeichnet. »Ich will absolut sichergehen, dass die Kreatur, die uns geholfen hat, nicht leidet … und dass jeder andere Ooken an Bord dieser Würfel es tut.«

Wenige Augenblicke später erhellten Dutzende von Explosionen den riesigen Stützpunkt, als die Drohnen detonierten. Die Würfel wurden von der ätherischen Energie, die sie von allen Seiten traf, förmlich zerfetzt.

Dann stürzte die gesamte Struktur ein. Erst ganz langsam, aber plötzlich brach sie mit einem Mal völlig zusammen.

Bethany Anne sah, wie ein Tor in der Nähe desjenigen, das zu Devon führte, kollabierte. »Izanami , bring uns nach Hause.«

Izanami legte den Kopf zur Seite. »Wenn du mir einen Moment Zeit lässt, um diesem Ort meinen persönlichen Schlag zu versetzen?«

Lächelnd nickte Bethany Anne. »Nur zu, Izanami

Die KI neigte den Kopf und die winzigen Fehler in ihrem Avatar hörten einen Augenblick lang auf, in der Luft um sie herum zu flackern. »Es ist vollbracht.«

Begeistert schlug Tabitha die Hände vor ihrer Brust zusammen, als eine neue Welle von Explosionen durch die Überreste des Ooken-Stützpunktes rollte. »Ich vergesse immer, wie fantastisch Feuerwerke sind, bis wir erneut so etwas wie hier machen.«

Bethany Anne grinste. »Lass uns nach Hause gehen, Tabitha.«

Das Hexagon, Erste Stadt, Devon

»Ich will meine Jungs sehen!« Tabitha drängte sich ungestüm an Bethany Anne und Michael vorbei und lief hinüber zu Peter, der mit Todd auf dem Arm lächelnd auf sie wartete.

Bethany Anne grinste Michael an, als Tabitha mit hoher Geschwindigkeit die Rampe hinunterstürmte. »Hättest du jemals geglaubt, dass sie so häuslich werden würde?«

Michael zuckte mit den Schultern. »Ich habe die beiden schon als Paar gesehen, als ich sie das erste Mal zusammen sah.«

»MAMMAAAA!«

Bethany Anne wirbelte bei dem gleichzeitigen Aufschrei von Alexis und Gabriel herum. Sie konnte ihre Arme noch rechtzeitig ausstrecken, wurde aber von der geballten Kraft ihrer Kinder, die ihre Arme um sie schlangen, fast zu Boden geworfen.

Alexis vergrub ihr Gesicht in Bethany Annes Schulter und schimpfte mit ihrer Mutter, während sie sich an sie klammerte. »Mama, wir haben uns solche Sorgen gemacht, als du so plötzlich verschwunden bist.«

Auch ihr Sohn hielt sie in einer schraubstockartigen Umarmung fest. »Wenn ADAM nicht gewesen wäre, wären wir dir gefolgt.«

Bethany Anne verstand die Sorgen ihrer Kinder. »Heeeey«, beschwichtigte sie. »Es ist alles gut. Ich bin ja wieder daheim.«

Alexis und Gabriel sahen sie mit dem gleichen Gesichtsausdruck zu ihr auf. »Wir wissen, dass du zu Hause bist«, murmelten sie gleichzeitig und griffen auf ihr altes Ritual zurück, als sie von ihren Gefühlen übermannt wurden.

Liebevoll hielt Bethany Anne ihre Kinder eng umschlungen und küsste eines nach dem anderen auf die Stirn. »Und ich weiß, dass ihr es wisst«, beendete sie leise.

Michael schloss den Kreis und legte seine Arme um die Zwillinge, während er seine Stirn an Bethany Annes presste. »Alle anderen warten im Konferenzraum auf die Nachbesprechung, und unsere Kinder müssen ein Shuttle erwischen.«

Seufzend nahm sich Bethany Anne eine Sekunde Zeit, um seinen vertrauten Geruch einzuatmen. Dann stöhnte sie vernehmlich bei dem Gedanken, ihre müden Knochen zu einer Besprechung schleppen zu müssen, wo sie doch nur eine Bettdecke und ein weiches Kissen wollte. »Ein Shuttle?«

Gabriel wand sich aus der Umarmung seiner Eltern. »Zur Guardian hoch. Wir übernehmen eine Schicht in der Orientierungslounge, um dort auszuhelfen«, erklärte er ihr eifrig. »Papa hat gesagt, es wäre charakterbildend, aber wir wollten uns ohnehin freiwillig melden, also passt das schon.«

Alexis drückte ihre Mutter für eine Sekunde fester an sich, bevor sie losließ. »Wir sollten gehen, sonst kommen wir zu spät.«

Bethany Anne sah ihren Kindern hinterher und wandte sich dann mit einem erneuten Seufzer an Michael. »Bringen wir es hinter uns, damit wir endlich nach Hause gehen können.«

»Nach Hause?«, fragte er verwundert, als sie sich auf den Weg zum Konferenzraum machten.

Bethany Anne schloss die Augen, als die Versuchung, die Nachbesprechung auf den nächsten Morgen zu verschieben, in ihrem Kopf aufflackerte. »Mmhmm, was im Augenblick bedeutet, wo auch immer ein Bett steht, in das ich mich legen kann und aus dem ich für mindestens acht Stunden nicht mehr herauskomme.«

Lächelnd schlang Michael einen Arm um sie. »Du kannst dich heute Nacht ausruhen, mein Schatz.«

Bethany Anne legte ihren Kopf in die Mulde von Michaels Schulter, während sie langsam den Gang entlangliefen. »Das habe ich auch durchaus vor. Aber zuerst die Nachbesprechung.«

»Morgen ist ein neuer Tag und wir beginnen den Kampf wieder von vorn.«

Finis

Bethany Anne kehrt zurück in:
›Das Kurtherianische Gambit 26‹ aus dem
Handlungsbogen ›Das kurtherianische Endspiel‹

Kennst Du schon unsere Seitenserien im Kurtherianischen Gambit, die nach dem 21. Teil der Serie gestartet sind?

Die Abenteuer von Barnabas, ehemals Ranger Eins, werden in der siebenteiligen Serie ›Die Chroniken der Gerechtigkeit‹ mit dem ersten Buch › Der Rächer ‹ erzählt.

Die Ranger wurden durch die Magistraten ersetzt. Rivka Anoa ist eine ›Richterin, Geschworene & Vollstreckerin‹ gleichzeitig in dieser 15-teiligen Serie (Tendenz steigend, da diese beliebte Serie im Original noch nicht beendet ist). Im Buch › Du wurdest verurteilt ‹ kannst Du ihr erstes Abenteuer erleben.

Währenddessen auf der Erde, fernab von BAs wachsamen Augen, ist die Zivilisation aufgrund von defekten Nanozyten erneut niedergegangen. Die durch Bethany Anne bekannten Fähigkeiten der Nanozyten manifestieren sich für die Bewohner von Irth nur noch vereinzelt und wird dort als Magie wahrgenommen, die Erinnerungen an die Bitch (BA) und den Bastard (Michael) sind nur noch die von fast vergessenen Sagengestalten. Lernt in der neunteiligen Serie ›Aufstieg der Magie‹ im ersten Buch › Unterdrückung ‹ Hannah kennen, eine Waise aus dem Armenviertel im Stadtstaat Arcadia, einer der größten Städte in der Welt, die gegen das Regime eines ruchlosen Magiers kämpft.

Parallel dazu spielt die achtteilige Serie ›Geschichten einer mutigen Druidin‹ mit dem ersten Band › Die Druidin von Arcadia ‹.

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