Kapitel 19

A m nächsten Morgen schreckte Cheyenne schweißgebadet aus dem Schlaf. Ihr Traum schwirrte in ihrem Kopf herum, während sie die Decke wegwarf und aus dem Bett kletterte. »Scheiß auf diesen ganzen ›Blut verbindet sich mit Blut‹-Scheiß. Die Prophezeiungen können mich mal.«

Sie stürmte aus ihrem Schlafzimmer und machte sich auf den Weg zum Badezimmer unter dem Miniloft.

»Morgen«, rief Ember aus der Küche. »Ich bin dir mit dem Kaffeekochen wieder zuvorgekommen, also mach dir keine Sorgen. Wow, alles in Ordnung?«

»Nicht wirklich.« Cheyenne fuhr sich mit der Hand durch ihr schwarzes Haar und blieb vor der Badezimmertür stehen. »Mehr Albträume. Noch mehr verkorkste Prophezeiungen über Mist, der keinen Sinn ergibt. Vielleicht kann ich das alles mit heißem Wasser und Dampf ausbrennen.«

»Okay.«

»Der Kaffee riecht gut.« Die Halbdrow stolperte ins Bad und knallte die Tür hinter sich zu. Das Geräusch ließ sie aus ihrer schlechten Laune aufschrecken und mit zusammengebissenen Zähnen stellte sie die Dusche an. Ember hat nichts getan. Lass es nicht an ihr raus .

Als die Dusche so heiß wie möglich lief – was sich jedoch immer noch nicht heiß genug anfühlte – trat Cheyenne hinein und ließ das kochend heiße Wasser über sich laufen. Ich muss nicht herausfinden, was diese Prophezeiung bedeutet. Ich weiß bereits, dass die Krone die andere Seite in Stücke reißt. Ohne Scheiß, es wird Blut, Feuer und Verwüstung geben. Das ist bereits der Fall. Wie soll ich das aufhalten?

Ein Bild des Nimlotharbaums von der Zeremonie vor zwei Tagen blitzte in ihrem Kopf auf und nahm ihre Sicht und ihre Gedanken in Beschlag, während es mit violettfarbenem und schwarzem Licht pulsierte. Mit dem pulsierenden Licht kam ein tausendstimmiges Lied, eine wortlose Melodie, die ein Teil des Baumes und der Lebenskraft und der Macht in ihm war. Dann gab der riesige Baum, die Quelle der Drowmagie, einen letzten Lichtimpuls und verfinsterte sich. Das Lied wurde zu einem Schrei, dann zu tausenden von Schreien. Die Basis des Nimlotharstammes ging in schwarzen Flammen auf, die immer höher stiegen und auf die Äste und die violettfarbenen Blätter übergriffen, bis das ganze Ding verbrannt war. Die Schreie wurden lauter und drängender, verängstigt und wütend. Unter dem Nimlotharbaum dröhnte und bebte die Erde, während sich breite, pechschwarze Risse durch sie bahnten, die ins Nichts hinabführten.

»Der phér móre ist das Schwert. Wenn es nicht richtig segelt, wird der Nachkomme ihr Verderben sein. «

Als die Vision endete, fand sich Cheyenne auf den Knien in der Dusche wieder, beide Hände über ihre Ohren gelegt, deren spitze Enden über ihre Finger hinausragten. Sie hustete, ihre Stimme war heiser und rau, und das Wasser ergoss sich über ihren Kopf und über ihr Gesicht. Habe ich gerade geschrien ?

»Im Ernst, Cheyenne, wenn du nichts sagst, komme ich rein«, rief Ember und hämmerte erneut gegen die Badezimmertür.

»Mir geht’s gut.« Die Worte verließen Cheyennes Mund krächzend und sie räusperte sich und versuchte es erneut. »Mir geht’s gut, Em.«

»Gott sei Dank.« Ember schloss ihre Augen. »Bist du sicher? Ich meine, ich dachte, du hast nur ein bisschen Dampf abgelassen, bis es nicht mehr aufhörte.«

»Ja, ich bin mir sicher. Tut mir leid. Ich erklär’s dir, wenn ich fertig bin.«

»Okay.« Ember warf der Badezimmertür einen skeptischen Blick zu und rollte dann zurück in die Küche, um das Frühstück fertig zu machen.

Cheyenne stützte sich an der Duschwand ab und stand wieder auf. Ihre Beine zitterten, als sie sich aufrichtete, aber sie zwang ihren Körper unter Kontrolle und schlüpfte aus der Drowgestalt. Ich bin so was von fertig damit .

Sie duschte schnell zu Ende, drehte das Wasser ab und stieg heraus. Das Badezimmer war so voller Dampf, dass sie kaum das Handtuch auf dem Regal neben sich sehen konnte. Der Spiegel war beschlagen und Cheyenne schaltete die Ventilation ein, um den Raum zu lüften. Nachdem sie sich im Dampf so gut wie möglich abgetrocknet hatte, wickelte sie das Handtuch um sich und verließ das Bad.

Nach dem Badezimmer fühlte sich die Wohnung eiskalt an. Cheyenne holte tief Luft und ging schnell in ihr Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Als sie das Handtuch fallen ließ und nach ihren Klamotten in der Kommode griff, hielt sie inne. So ein Mist. Ich habe mich gerade selbst gekocht.

Sie rieb sanft über die knallrote Haut ihres Unterarms und warf einen kurzen Blick auf ihren Körper. Der Rest von ihr war genauso rot und mit einem fleckigen Hitzeausschlag bedeckt. Mit zusammengebissenen Zähnen packte Cheyenne sich ihre Kleidung, drückte das Wasser aus ihren Haaren und band sie zu einem Dutt zusammen, was sie selten tat. Dann ging sie zurück ins Wohnzimmer und warf einen Blick auf den Stapel silberner Handgelenkketten, die sie auf dem Badezimmertisch liegen gelassen hatte. Heute nicht, denke ich. Das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist, dass ich mich an meine m Schmuck wund reibe.

Ember wandte sich vom Herd ab und lenkte zwei Teller mit Eiern und Speck in Richtung Kücheninsel. Als die Teller sanft auf dem Tresen abgesetzt waren, sah sie auf und bemerkte, wie Cheyenne auf sie zukam. »Woah. Ich hätte nicht gedacht, dass du es ernst meinst, als du meintest: ›Vielleicht kann ich es ausbrennen‹.«

»Ja, ich hatte etwas weniger Intensives im Sinn.« Cheyenne schenkte sich eine Tasse Kaffee ein und nahm einen langen, schlürfenden Schluck. »Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe.«

»Hey, das ist schon in Ordnung. Manche Leute singen unter der Dusche, manche schreien. Ich verstehe das.«

Die Halbdrow trank noch einen Schluck Kaffee und lehnte sich gegen den Tresen. »Das war nur nicht geplant.«

»Was ist passiert?«

»Anscheinend habe ich Visionen.«

Ember erstarrte. »Visionen.«

»Ja. Das ist ein paar Mal passiert, bevor ich die Prüfungen bestanden habe. Als die Krone aktiv nach mir gesucht hat, schätze ich. Ich sah das Gesicht einer alten Frau und hörte Teile von L’zars Prophezeiung, aber ich bin mir sicher, dass das mehr mit der Kiste zu tun hatte als alles andere.«

»Und diese Vision nicht.«

»Richtig. Die Kiste ist schon offen. Das hier war ein Nimlotharbaum, so wie es sie früher gab, glaube ich, bevor die Krone alles vermasselt hat. Ich habe ihn brennen sehen.« Cheyenne schüttelte den Kopf und trank noch mehr Kaffee.

»Igitt.«

Die Halbdrow wandte ihren Blick langsam zu Ember. »Mit schwarzem Feuer.«

»Oh.« Ember zuckte mit den Schultern. »Ich meine, du bist nicht die einzige Person, die schwarzes Feuer beschwören kann, oder? Gúrdu hat es geschafft.«

»Ich glaube nicht, dass seins echt war. Ich bin mir aber sicher, dass es eine Drowsache ist.«

»Okay. Also kann jeder Drow damit einen Baum verbrennen.«

»Klar. Ich auch.«

Ember schüttelte den Kopf. »Du kannst dir nicht die Schuld für etwas geben, das in einer Vision passiert ist.«

»Nein, ich weiß. Du hast völlig recht. Ich muss nur herausfinden, was das bedeutet und ob ich etwas dagegen tun soll. Das alles? Die Prophezeiung, die Vision – es fühlt sich wie eine Warnung an und ich habe keine Ahnung, warum ich diejenige bin, die sie bekommt.«

»Okay, warte mal kurz.«

»Ich habe um nichts von dem Zeug gebeten, Em. Ich versuche nur, das Richtige zu tun und den anderen magischen Wesen auf dieser Seite zu helfen, damit sie sich nicht in Schwierigkeiten bringen, wenn die anderen O’gúl-Arschlöcher herumlaufen, Kinder stehlen und Marktplätze in die Luft jagen. Alles, was ich wollte, war, den Ork zu erwischen, der auf dich geschossen hat und stattdessen bin ich Teil einer jahrhundertelangen Rebellion, die niemand bekämpfen konnte, weil der Idiot, der meine Mutter geschwängert hat, sich selbst eingesperrt hat, nur um zu sehen, was passieren würde. L’zar will nicht einmal mit uns kämpfen und alle glauben immer noch, dass er das A und O der ganzen Sache ist. Ich habe also die Prüfungen bestanden. Das ist großartig. Ich bin nicht mehr nur ein dummes Halbwesen, das keine Ahnung hat, wie man mit seiner Magie umgeht. Toll! Damit könnte man etwas anfangen, aber stattdessen bin ich in meiner eigenen Wohnung eingesperrt und kann den anderen nicht helfen, so wie er es getan hat. Ich weiß nicht einmal, ob das, was wir tun werden, wenn wir die Grenze wieder überqueren, das ist, was passieren muss. Ich will keine Prophezeiungen und Visionen. Ich will, dass es aufhört, schlimmer zu werden!«

Die Tasse in ihrer Hand gab ein leises Knacken von sich und sie blickte nach unten, um zu sehen, wie sich ein Spinnennetz aus Rissen in der Keramik unter ihrer Hand ausbreitete, die unbemerkt die gesprenkelte, graue Farbe ihrer Drowgestalt angenommen hatte.

»Scheiße.« Sie stellte die Tasse auf dem Tresen neben sich ab und drehte ihre Hände um. »Ich bin jetzt auf halbem Weg zwischen Drow-Halbwesen und Goth-Hummer.«

Ember schmunzelte, wischte sich aber sofort das Lächeln aus dem Gesicht.

»Ich hatte das Gefühl, ich habe langsam alles im Griff. Jetzt verliere ich aber die Kontrolle und fange ganz von vorn an.«

In der Küche herrschte Stille, die nur durch Embers Schlürfen des Kaffees unterbrochen wurde. »Hast du alles rausgelassen oder musst du noch mehr ablassen?«

Cheyenne blies ihre Wangen auf. »Nein, wenn ich so weiter mache, zerbreche ich noch etwas anderes als eine Tasse.«

»Okay. Jetzt werde ich ein paar Dinge sagen.«

Die Halbdrow schaute ihre Freundin an, nickte und schaute wieder auf ihre rohen, roten Arme und Hände hinunter, während die dunkelgrauen Flecken verblassten.

»Zunächst einmal fängst du nicht von vorn an. Du hast zum Beispiel die Tasse nicht wirklich zerbrochen und musstest auch nicht weglaufen, um deine Ohren zu verstecken und zu warten, bis sich alles wieder beruhigt hat. Siehst du? Schau. Ein Hummer.«

»Oh Mann.«

»Tut mir leid, aber das ist eine perfekte Beschreibung.« Ember stellte ihre Tasse auf der Kücheninsel ab und nickte. »Im Ernst, Cheyenne. Du tust alles, was du kannst und das ist genug. Zu hundert Prozent. Schau dir an, was mit Matthew passiert ist, okay? Du bist zweimal da reingegangen, ohne Magie einzusetzen, um dir den Weg zur Antwort zu erkämpfen. Okay, abgesehen von dem Loch im Sessel, aber das ist nicht der Punkt. Du weißt doch, was du jetzt tust.«

»Außer bei dieser verdammten Prophezeiung«, murmelte Cheyenne.

»Scheiß auf die Prophezeiungen und Visionen. Du bist Cheyenne Summerlin. Du bist ein Drow-Halbwesen, das auf die andere Seite und wieder zurück gereist ist, ohne zerrissen zu werden. Du bist die einzige magische Erdbewohnerin, die diese seltsame kleine Spulentechnologie benutzen kann, die dich unaufhaltsam macht. Du hast einen Portalkamm allein geschlossen. Du brauchst weder L’zar, noch Corian, noch Maleshi, noch die anderen, aber du hilfst ihnen, denn soweit wir alle wissen, ist das das Richtige.«

»Ich weiß im Moment nicht, ob das stimmt.«

»Hör zu, du hilfst ihnen und allen anderen. Wenn du deine Meinung änderst und einen Rückzieher machst, geht die ganze Sache den Bach runter. Das wissen sie alle. Du weißt es auch. Ehrlich gesagt musst du aufhören, dich selbst zu bemitleiden und einfach du selbst sein. Deshalb machst du doch diese ganze Goth-Sache, oder?«

»Weil mir gefällt, wie es aussieht?«

Ember schnaufte spöttisch. »Wechsle nicht das Thema.«

Cheyenne schüttelte den Kopf. »Tut mir leid.«

»Hey, als ich dich das erste Mal gefragt habe, hast du gesagt, dass du Goth bist, weil du keine Aufgeberin bist. Auf keinen Fall wirst du jetzt einen Rückzieher machen, nur weil du die Zusammenhänge nicht verstehst. Kapiert?«

Ein langsames Lächeln zeigte sich auf den Lippen der Halbdrow. »Laut und deutlich, Em.«

»Gut. Ich habe Eier und Speck gemacht, also iss, wenn du willst. Oder auch nicht. Hör einfach auf, dich um die Probleme der anderen zu kümmern.« Ember deutete auf einen der Teller auf der Insel und er schwebte auf einer Wolke aus lilafarbenem Licht in ihren Schoß, bevor sie sich ins Wohnzimmer rollte.

»Kaffee, Frühstück und ein knallhartes Aufmunterungsgespräch. Schöner Samstag.«

»Ja, gern geschehen.« Ember lachte und stürzte sich auf ihr Essen. »Erwarte aber nicht, dass das regelmäßig vorkommt.«

Cheyenne schnappte sich eine neue Tasse und füllte sie mit dem Kaffee aus der Tasse, die sie fast zerbrochen hatte, dann schnappte sie sich den anderen Teller und ging ins Wohnzimmer zu ihrer Freundin. »Ich erwarte das gar nicht. Aber danke.«

»Hey, das ist doch die Aufgabe einer Nós Aní , oder? Die Drow kontrollieren, wenn sie sich in Drow-Arschlöcher verwandeln.«

»Ha. Da kann ich mich immer auf dich verlassen.«

»Und ob du das kannst.«

Cheyenne setzte sich auf einen der Ledersessel und stellte ihren Teller auf ihren Schoß, bevor sie mit dem Speck begann. Sie hat recht. Wenn ich schon sauer werde, dann sollte ich besser dafür sorgen, dass ich etwas dagegen tun kann. Sonst hat es keinen Sinn.

Fünf Minuten nachdem sie gefrühstückt hatten, hörte Cheyenne, wie ihr Handy in ihrem Schlafzimmer leise vibrierte. »Oh, Mann.«

»Was?«

»Anruf.« Sie stellte ihren Teller auf den Couchtisch und eilte in ihr Zimmer.

»Ist es Corian?«

»Ja.« Cheyenne betrachtete seinen Namen auf ihrem Handy, dann nahm sie den Anruf entgegen und ging zurück in den Wohnbereich. »Hey.«

»Hey. Hast du immer noch Probleme mit dem Hüttenkoller?«

Natürlich hat Maleshi es ihm gesagt. »Im Moment nicht so sehr. Ich schätze, das hängt davon ab, wie lange ich noch hier bleiben muss.«

»Ist heute früh genug für dich?«

Sie blieb hinter den Sesseln stehen und starrte Ember an.

»Was?«, flüsterte Ember.

Cheyenne schüttelte den Kopf und murmelte ins Handy: »Um was zu tun?«

»Um unseren Zug zu machen, Cheyenne. L’zar hat endlich beendet, was er auf der Erde begonnen hat. Jetzt ist es an der Zeit, das zu beenden, was er in Ambar’ogúl begonnen hat. Packe eine Tasche und sei bereit für den Übergang. Eine leichte Tasche, aber genug für mehr als einen Tag, wenn wir bleiben müssen. Nimm Ember mit. Du wirst sie brauchen.«

»Warte, wir fahren heute?«

»Das habe ich doch gesagt, Mädel. In den nächsten paar Stunden. Also seid bereit.« Corian legte auf und Cheyenne blickte starr auf ihr Handy.

»Heilige Scheiße.«

»Zeit, den Übergang wieder zu machen, was?« Ember sah ihre Freundin an und hob langsam eine Gabel voll Ei zum Mund.

»Ja. Ich hätte nicht erwartet, dass das jetzt passiert. Ich war noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden auf der Erde und schon tue ich es wieder.«

»Das ging aber schnell.«

»Kein Scherz.« Cheyenne steckte ihr Handy in ihre Gesäßtasche und atmete tief durch. »Er hat mir gesagt, ich soll dich mitbringen.«

»Was ?« Ember verschluckte sich an ihrem Bissen und stellte ihren Teller auf dem Couchtisch ab. »Nein, nein. Ich mache keine Grenzübergänge.«

»Em.«

»Nein, nein, nein. Das ist eine schreckliche Idee.«

»Okay. Wie wäre es, wenn ich dich frage, ob du mitkommst?«

Ember verdrehte die Augen. »Jetzt spaltest du Haare und ich kann trotzdem nicht mit dir gehen.«

»Warum nicht?«

»Ähm, hallo?« Ember klopfte auf die Armlehnen ihres Rollstuhls und breitete die Arme aus. »Eine querschnittsgelähmte Fae ist für keinen von euch ein Vorteil, Cheyenne.«

»Ja und du hast das alles durchbrochen, als du dieses schattenhafte Was-auch-immer bei der Zeremonie durch das Portal zurückgeschossen hast. Das warst allein du. Ich wäre jetzt in den Händen der Krone, wenn du nicht bei mir gewesen wärst. Corian hat recht, Em. Ich brauche dich.«

Ember biss die Zähne zusammen und holte tief Luft. »Also wird mich jemand über die Grenze tragen

»Was immer wir tun müssen, damit es klappt, werden wir tun, Em. Er hätte nicht gesagt, dass du mit uns kommen sollst, wenn er oder einer der anderen gedacht hätte, dass es ein Problem geben würde.«

»Nur um das klarzustellen, ich habe das Ding aus reinem Instinkt durch das Portal zurückgeschossen. Ich weiß nicht , wie man kämpft.«

Cheyenne verschränkte ihre Arme und lächelte. »Was meinst du, wie ich das gelernt habe?«

»Oh, verdammt.« Ember seufzte und lehnte sich gegen ihren Sitz. »Ich komme hier nicht raus, oder?«

»Nö.«

Das Fae-Mädchen seufzte. »Und ich kann keinen von uns beiden davon überzeugen, dass ich nicht mitkommen will. Der Übergang klingt nach dem Schlimmsten, was die meisten magischen Wesen je durchmachen könnten.« Embers Lächeln sah ziemlich gequält aus, bis sie Cheyenne ansah und sich zwang, ernsthaft zu lächeln. »Ich will aber gehen.«

»Auch wenn dein Lächeln gerade sehr gruselig ist, glaube ich dir.« Cheyenne zeigte auf ihre Freundin. »Wir machen das. Corian hat gesagt, dass wir ein paar Stunden brauchen und eine leichte Tasche packen sollen, falls wir ein paar Tage dort drüben sind.«

»Ein paar Tage.« Ember fuhr sich mit der Hand durch ihr lilafarbenes Haar und blies die Wangen auf. »Verdammt. Wir ziehen das durch.«

»Genau. Lass es auf dich wirken und geh dann eine Tasche packen, denke ich. Es ist soweit.«