Zehn Minuten später hatte Cheyenne ihren Rucksack größtenteils gefüllt und legte ihn auf die Couch, um das Inventar noch einmal zu überprüfen.
Ember kam mit einem braungrünen Rucksack auf dem Schoß ins Wohnzimmer zurück und blieb auf der anderen Seite der Couch stehen. »Was soll ich denn da reinpacken, außer ein paar Klamotten? Ich weiß nicht, worauf ich mich vorbereiten soll.«
»Wahrscheinlich nur Kleidung.« Cheyenne warf einen Blick auf den fast leeren Rucksack auf dem Schoß ihrer Freundin. »Ja, das sieht nach ziemlich leichtem Gepäck aus.«
»Weil es das ist . Ich komme mir lächerlich vor.«
»Das musst du nicht. Ich weiß ein bisschen mehr über das, was ich tue, weil ich schon mal dabei war, aber dieses Mal wird es ganz anders sein.«
»Im Ernst?« Ember schaute über die Couch hinweg auf den Rucksack ihrer Freundin. »Was nimmst du mit?«
»Klamotten. Und die Schwarzzungensalbe.«
»Natürlich.«
»Die Vermächtniskiste und die Münze sind irgendwo unten im Rucksack. Und das hier.« Cheyenne hob den dicken, silbernen Armreif hoch, den L’zar ihr gegeben hatte, um ihre menschliche Seite vor den einheimischen O’gúleesh zu verbergen. »Eigentlich sollte ich das hier anziehen.«
L’zar erschien neben ihr an der Armlehne der Couch. »Cheyenne.«
»Oh! Scheiße.« Sie sprang von ihm weg und schimpfte. »Das kannst du nicht machen!«
Ember schaute von ihrem Rucksack auf. »Was?«
»Doch, eigentlich kann ich das.« L’zars Lächeln wurde breiter und seine goldenen Augen blitzten, als er die Augenbrauen hochzog. »Du packst für unseren letzten Zug, wie ich sehe.«
»Wow. Du bist so scharfsinnig.«
»Cheyenne?« Ember breitete ihre Arme aus. »Was machst du da?«
»Ich rede mit …« Cheyenne wies auf L’zar und runzelte die Stirn. »Du siehst ihn nicht, oder?«
»Wen?«
L’zar grinste. »Habe ich den Don’adurr zur falschen Zeit geöffnet?«
»Ja. Es ist immer der falsche Zeitpunkt dafür. Hör auf zu reden.« Cheyenne zeigte mit einem Finger auf die Vision ihres Vaters, die er in ihr Wohnzimmer projiziert hatte, und begegnete Embers Blick. »L’zar zieht seinen super nervigen Sprung-in-meinen-Kopf-Trick ab.«
»Oh. Sag ihm, er soll damit aufhören.«
Cheyenne versuchte, nicht zu lachen, betrachtete das Bild von L’zar und hob eine Augenbraue. »Corian meinte, wir seien bereit und würden packen. Was willst du?«
»Ich möchte dich nur an eine weitere wichtige Sache erinnern.« Er schaute sich in dem Teil ihrer Wohnung um, den er sehen konnte, und kniff die Augen zusammen. »Mit ›wir‹ meinst du dich und Ember, oder?«
»Nein, ich dachte, ich bringe noch ein paar Freunde mit, um die Sache aufzupeppen.«
»Wenigstens ist dein Denken heute Morgen scharf. Hast du den Nalís ?«
»Die Blattbrosche?«
L’zar schloss die Augen und holte tief Luft. »Er hat einen Namen, Cheyenne, aber wenn du ihn dir so vorstellst, dann ja. Die B lattbrosche .«
»Ja, habe ich.«
»Die solltest du unbedingt mitnehmen. Ich bin froh, dass du sie noch nicht benutzen musstest oder vielleicht sogar, dass du nie daran gedacht hast, sie zu benutzen. Wir können das zu unserer Liste der letzten Auswege hinzufügen.«
»Ich habe sie, sagte ich.«
»Ausgezeichnet.« L’zar lächelte sie an, während sein goldener Blick über ihr Gesicht wanderte.
Der dunkel grinsende Weber, genau. Sie schaute von ihm weg, dann blickte sie zurück und hob die Augenbrauen. »Sonst noch was?«
»Hmm. Nein. Wir sehen uns bald.« Er verschwand.
Cheyenne schnaubte und konzentrierte sich wieder darauf, die restlichen Klamotten in ihren Rucksack zu stopfen, bevor sie den Reißverschluss schloss. »Natürlich konnte er nicht einfach zum Handy greifen und Corian eine Nachricht schicken lassen.«
»Was wollte er?«
»Er will, dass ich die Brosche mitbringe, den er mir gemacht hat. Der Nalís .«
»Ooh. Davon habe ich noch nichts gelesen.« Ember beugte sich vor und schaute neugierig. »Was macht er?«
»Er öffnet ein Sofortportal zu mir, von wo aus L’zar gerade ist. Ein Notfallbackup, denke ich.«
»Er glaubt doch nicht, dass ihr dort drüben getrennt werdet, oder?«
»Ich habe keine Ahnung. Ich glaube, er will nur nicht, dass ich vergesse, dass ich ihn jederzeit herbeirufen kann . Als ob er mich überzeugen will, dass ich ihn brauche oder so. Ich glaube, der Nalís funktioniert nur einmal.«
»Vielleicht kann ich in Maleshis Zauberbuch etwas finden, das dasselbe bewirkt.« Ember schloss den Reißverschluss ihres Rucksacks. »Das wäre großartig. Sofortige Portale? Machst du Witze?«
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass du diesen Zauber nicht in ihrem Zauberbuch finden wirst, Em. Anscheinend ist es ein Drowding, das durch das Blut der Nachtpirscher angetrieben wird.«
»Oh.« Ember verzog das Gesicht. »Okay, vielleicht doch nicht. Wirklich ?«
»Ja. Das ist die Kraft des Portals, denn Nachtpirscher sind die einzigen übernatürlichen Wesen, die Portale beschwören können.«
»Den Teil weiß ich. Es ist nur irgendwie unheimlich, dass du das Blut eines Nachtpirschers in einer Brosche mit dir herumträgst.«
Cheyenne kicherte. »Ich trage es nicht mit mir herum. Ich glaube sowieso nicht, dass es so viel ist. Nicht annähernd so viel wie die Blutspurbomben, die die Loyalisten hierhergeschmuggelt haben.«
Ember schüttelte den Kopf. »Das geht zu weit.«
»Nun, es klingt so, als hätten sich Corian und die anderen um das Problem mit den Kriegsmaschinen gekümmert. Das musste passieren, bevor wir den Übergang wieder machen konnten. Auf keinen Fall haben sie einfach gesagt: ›Scheiß drauf, wir kümmern uns später um die Typen‹.«
»Hm. Ich hoffe es.«
»Okay, ich werde die Brosche holen.« Cheyenne ging in ihr Schlafzimmer und durchsuchte ihre bereits getragenen Kleidungsstücke, die auf dem Boden verstreut lagen. Schließlich fand sie das Hemd, das sie getragen hatte, als L’zar ihr die Brosche gab, und hielt sie ins Licht. Ich hatte das Ding völlig vergessen. Sieh mal einer an. Es hat auch etwas Gutes, wenn man sich nicht um die Wäsche kümmert.
Sie entfernte die Brosche vom Saum des alten Hemdes und befestigte sie an dem Oberteil, das sie gerade trug. »Ich schätze, jetzt bin ich vorbereitet.«
»Oh, wow .« Die überraschte Stimme von Ember kam aus dem Wohnzimmer.
»Em?« Cheyenne schloss ihre Zimmertür hinter sich und blieb stehen, als sie Maleshi zwischen dem Couchtisch und der Fensterwand stehen sah. »Hey.«
»Hey.« Maleshi drehte sich um und schenkte ihr ein eifriges Lächeln. »Seid ihr bereit?«
»Ich glaube schon.« Cheyenne ging langsam auf die Couch und ihren Rucksack zu und musterte die Nachtpirscherin. »Netter Anzug.«
»Du musst nicht so tun, als würde er dir gefallen, Cheyenne.« Maleshi rollte die Schultern zurück und strich die Vorderseite ihrer schwarzgrauen Uniformjacke mit einem hohen, steifen Kragen und zwei silbernen Streifen auf der Brust glatt. Zwei Aufnäher mit O’gúleesh-Symbolen waren auf die Schultern genäht und auf der rechten Seite schimmerte eine Reihe kleinerer Metalle in verschiedenen Farben. »Ich weiß, dass sie nicht so aussieht, wie du es von hier gewohnt bist. Aber da, wo ich herkomme, bedeutet diese Uniform etwas und so werden sie mich sehen, wenn Maleshi Hi’et nach Ambar’ogúl zurückkehrt.«
Cheyennes Augen weiteten sich. »Warte.«
»Ja, ich komme mit euch. Die meisten von uns kommen mit.«
»Genau. Es ist also eine Party.«
Maleshi wandte ihren Blick zu Ember und lächelte. »Das ganze Paket. Ich bin froh, dass du dich entschieden hast, mit uns zu kommen, Ember.«
Das Fae-Mädchen lachte leise. »Ich weiß nicht, ob ich eine Wahl habe.«
»Das ist Blödsinn. Du solltest dir mehr zutrauen.« Mit einem entschlossenen Nicken schüttelte die Generalin ihre Hände aus und hob sie vor sich. »Sollen wir?«
»Es gibt nichts mehr zu erledigen, bevor wir los können.« Cheyenne zog ihren Trenchcoat an, schnappte sich ihren Rucksack und setzte ihn auf »Apropos Dinge erledigen …«
»Ja, Cheyenne, die Informationen, die dein verängstigter Nachbar uns gegeben hat, waren korrekt, und ja, wir haben in den letzten Stunden getan, was getan werden musste, um das Kriegsmaschinenchaos zu beseitigen, bevor wir aufbrechen. Ist es das, was du dich gefragt hast?«
»Ja. Was musstet ihr tun?«
Maleshi zuckte mit den Schultern. »Wir haben beschlossen, deinem Rat zu folgen. Eine lustige, kleine Zelle für die Loyalisten, die ihre individuellen Operationen leiten, und eine Menge Spielzeug für Persh’al, das er nach Belieben zerpflücken kann.« Die Generalin konzentrierte sich darauf, ihr Portal zu beschwören und Cheyenne warf einen kurzen Blick auf Ember.
Sie haben zugehört. Keine Kehlen auf ges chlitz t oder Todesurteile aus gesprochen . Im Moment jedenfalls .
Das Portal öffnete sich vor Maleshi und sie trat beiseite, um Ember das Zeichen zu geben, als Erste hindurchzufahren.
»Was wollt ihr danach mit ihnen machen?«, fragte Cheyenne. »Mit den Loyalisten.«
»Ehrlich gesagt, Mädchen, haben wir nicht so weit vorausgedacht. Wir müssen uns jetzt auf wichtigere Dinge konzentrieren und die erfordern alle, dass du mit dem Kopf bei der Sache bist.« Maleshis Lippen verzogen sich zu einem langsamen Lächeln. »Ich nehme an, das ist er immer noch. Wir können uns überlegen, was wir mit den paar Dutzend Gefangenen machen, die wir eingesperrt haben, wenn wir zurückkommen.«
»Okay.« Cheyenne nickte Ember zu, bevor das Fae-Mädchen tief einatmete und durch das Portal rollte. »Jemand passt auf sie auf, oder?«
»Nun, er ist nicht glücklich darüber, aber er hat sich entschieden, zurückzubleiben, also liegt die Verantwortung bei ihm.«
»Wer?«
Sie gingen durch das Portal in das Lagerhaus. »Persh’al. Ich glaube, das beste Argument, das er gegen eine ein- oder zweitägige Tätigkeit als Gefängniswärter vorbringen konnte, war, dass er sich nur mit der Wartung von Computersystemen auskennt, aber ich wette, sein Gewissen wird ihn daran erinnern, die magischen Wesen im Keller zu füttern und zu tränken.«
»Das habe ich gehört«, rief Persh’al von der anderen Seite des Lagerhauses.
Cheyenne drehte sich um und erstarrte, als sie die beiden ramponierten Kadaver der Bagger sah, die sie gestern auseinandergerissen hatten. »Das war deine Lösung für die Aufräumarbeiten? Sie ins Lagerhaus zu bringen?«
Corian kicherte. »Mir geht langsam der Platz in meiner Wohnung aus. Der Keller kann auch nur eine bestimmte Menge an Gerümpel aufnehmen.«
»Das hatte nichts damit zu tun.« Persh’al stand von seinem Stuhl auf der anderen Seite des Computertisches auf und zeigte auf den Nachtpirscher. »Aber du tust natürlich wieder so, als würde sich alles um dich drehen. Nach ein paar Jahrhunderten sollte man meinen, dass mich das nicht mehr überrascht.«
»Oder du zumindest aufhören würdest, so verbittert darüber zu sein.«
Der blaue Troll winkte ab und ging um die drei Tische herum, die in einer eckigen U-Form verbunden waren. »Jeder versucht, irgendwie im Mittelpunkt zu stehen, nicht wahr? Und du .« Er zeigte auf Cheyenne und legte den Kopf schief. »Du hast mir den Wind aus den Segeln genommen, als du die Quelle dieser Programme gefunden hast, Halbblut. Eine Hälfte von mir möchte dich dafür in Stücke reißen und die andere Hälfte möchte dir eine verdammte Trophäe überreichen.«
»Danke. Glaube ich.« Cheyenne rückte die Gurte ihres Rucksacks zurecht und zuckte mit den Schultern. »Der Aktivator hat die meiste Arbeit gemacht.«
»Offensichtlich.« Persh’al blieb neben den Kriegsmaschinen in der Mitte des Lagers stehen und verschränkte die Arme. »Aber du kannst mit beidem umgehen und du bist die Einzige von uns, die das Ding tragen und auf der Erde nutzen kann. Ich gebe dir diesen einen Moment der Anerkennung und dann bitte ich dich, mich hier drüben meinen Job weiter machen zu lassen. Ich bin der Techniker. Du bist die Halbdrowkriegerin.«
Sie lachte.
»Nein, im Ernst. Es gibt eine sehr klare Grenze zwischen unseren Verantwortlichkeiten. Hör auf, dich in meine Privatsphäre einzumischen, KIeine.«
»Ich freue mich auch, dich zu sehen.«
Persh’al grinste sie an. »Ich weiß, es waren nur zwei Tage, aber es kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Und jetzt gehst du zurück.«
»Ja, ich bin ein bisschen überrascht, dass du es nicht tust.«
»Nein. Ich war schon auf einem Schlachtfeld, aber ich bin nicht dafür gemacht, die Burg zu stürmen. In diesem Fall ist das ziemlich wörtlich zu nehmen. Jemand muss ein Auge darauf haben, was passiert, wenn ihr alle die Grenze überschreitet und die Augen der Erdseite auf uns gerichtet sind.«
Die Hintertür öffnete sich quietschend, als Byrd und Lumil eintraten. »Ihr seid schon da, hm? Schön.«
Lumil knackte mit den Fingerknöcheln, als sie sich der Gruppe näherten, die sich neben den Maschinen versammelt hatte. »Verdammt. Darauf habe ich mich schon gefreut, als du hier hereinkamst und ganz benommen und verwirrt aussahst.«
Byrd kicherte.
Cheyenne lächelte die Koboldfrau an. »Du meinst, vor weniger als zwei Wochen?«
»Na gut. Ich habe lange darauf gewartet, diese feurige Faust wieder nach Ambar’ogúl zu bringen, aber ja. Nach den letzten zwei Wochen, Halbblut, freue ich mich noch mehr darauf, es direkt neben dir zu tun.«
»Ja, schön, dass du mitkommst.«
»Willst du mich verarschen?« Byrd stemmte die Hände in die Seiten und legte den Kopf schief. »Eine Schlacht würde ich um nichts in der Welt verpassen. Nicht die, die auf uns wartet.«
»Du meinst die, die wir mitbringen«, korrigierte Lumil.
»Hey, komm schon. Ist das jetzt ein wichtiger Unterschied?«
»Weil es unser Kampf ist und wir ihn zu dieser Schlampe im Zentrum von Hangivol bringen.« Die Koboldin schüttelte ungläubig den Kopf und ließ ihr kurzes, gelbes Haar über ihre Stirn fallen. »Die Schlacht kommt nicht, sondern wir kommen.«
»Ach, deshalb bist du also so besorgt? Glaubst du, dass wir die ganze Sache vermasseln, wenn wir nicht richtig darüber reden?«
Corian schloss seine Augen und stieß ein langes Zischen aus. »Ich werde sie umbringen.«
»Seit wann interessierst du dich eigentlich so sehr für Logistik?«
»Seit du mich überzeugt hast, wie falsch du liegst.«
»Wie wär’s dann damit? Ich mag es, zu kämpfen! Willst du die Schlacht jetzt austragen?«
»Nein!« Persh’al sprang auf sie zu und wedelte mit den Händen. »Ihr dürft hier drinnen nicht kämpfen. So lauten die verdammten Regeln. Wenn einer von euch auch nur daran denkt, einen einzigen explosiven Schlag zu landen, versetze ich euch zurück ins letzte Jahrhundert, verstanden? Ich studiere immer noch diese Maschinen und ich werde nicht zulassen, dass ihr zwei nörgelnden Grünhäute mir das vermasselt. Wenn ihr sie kaputt macht, müsst ihr für sie bezahlen.«
»Oh, das ist interessant.« Lumil riss die Augen auf. »Du hast ein Preisschild an diese Dinger gehängt?«
»Ja. Eure Leben. Haltet also bitte die Klappe oder geht wieder nach draußen, um es dort zu regeln.«
Die Kobolde sahen einander an und brachen in Gelächter aus.
»Aha. Ja. Sehr witzig.« Persh’al beäugte sie missmutig, dann sah er Cheyenne an und bedeutete ihr, ihm zu folgen. »Komm mit, Kleine. Ich will dir ein kleines Nebenprojekt zeigen, bevor du mit der Idiotentruppe losziehst.«
»Klar.« Cheyenne und Ember tauschten einen Blick aus, dann folgte die Halbdrow Persh’al zurück zu seinen Computerbildschirmen auf dem mittleren Tisch.
Lumil reckte Ember ihr Kinn entgegen und verschränkte die Arme. »Du kommst auch mit uns, oder?«
Ember legte ihren Kopf schief. »Was hat mich verraten? War es der Rucksack?«
Byrd brach in keuchendes Gelächter aus, drehte sich um und schlug sich mit der Faust auf den Oberschenkel.
»Ich habe keine Ahnung, was er so lustig findet.« Lumil starrte ihn an. »Aber ich mag es, wie du austeilst, Fae. Hätte ich dich nicht neulich bei der Zeremonie gesehen, würde ich dich wahrscheinlich fragen, ob du in einem Kampf auch so austeilen kannst.«
»Nun, ich arbeite daran.«
»Ha. Du musst an nichts arbeiten. Du schaffst das schon.«
Byrd wischte sich die Tränen aus den Augen und holte tief Luft. »Uff. Du hast mich erwischt, Fae. Mach weiter so. Das vertreibt die Zeit, während wir darauf warten, dass unser praktisch unsterblicher Anführer auftaucht.«
»Ja, was macht er überhaupt da drin?« Lumil deutete auf die geschlossene Tür des eingebauten Büros im hinteren Teil des Lagerhauses. »Du hast gesagt, wir wären so weit.«
Corian hob eine Augenbraue. »Das sind wir.«
»Also, was macht er ?«
»Meditieren. Du solltest es auch mal versuchen. Vielleicht muss ich mir dann nicht mehr anhören, wie ihr einander zerfleischt.«
Byrd lachte spöttisch. »Das ist lächerlich. Wenn man meditiert, ist man nicht allergisch gegen Streitereien.«
Corian verschränkte die Hände hinter dem Rücken und wandte sich der gegenüberliegenden Wand und dem daran gelehnten Stuhl zu. »Nein, aber wenn man meditiert, tut oder sagt man nichts. Man ist still .«
»Ha!« Lumil klatschte in die Hände. »Der Nachtpirscher will seine Ruhe, was? Scheiße, wenn das alles ist, was er will, hätte er zu Hause bleiben sollen.«
»Ey.« Byrd sah sie mit großen Augen an und schüttelte den Kopf. »Das wird nie passieren.«
»Halt die Klappe.«