12. Fornax
»Hier stimmt etwas nicht«, stellte Sandra Bougeaklis fest. »Nach unseren Informationen durchmisst das Fornax-System rund siebentausend Lichtjahre. Die Ortung zeigt aber nahezu die vierfache Größe an.«
»Außerdem rund vierzig Millionen Sonnenmassen, obwohl unsere Datenbestände nur die Hälfte angeben«, ergänzte Deneide Horwikow, die neben der Stellvertretenden Kommandantin stand.
Perry Rhodan musterte die Anzeigen mit der unguten Ahnung, dass die Mission der BASIS von Anfang an unter einem schlechten Stern stand.
»Unsere Unterlagen beruhen auf Daten, die niemals vor Ort ermittelt wurden«, stellte die Hamiller-Tube klar.
»Das erklärt keinesfalls diese enorme Diskrepanz«, entgegnete Sandra Bougeaklis. »So gravierende Abweichungen darf es nicht geben. Dahinter steckt eine andere Ursache.«
»Ich erinnere mich, dass Reginald Bull vor geraumer Zeit berichtete, er hätte zwei Explorer zum Fornax-System geschickt«, sagte Rhodan. »Diese Schiffe sind nie zurückgekehrt. Infolge der turbulenten Ereignisse konnte Bully der Sache nicht mehr die Aufmerksamkeit widmen, die sie vermutlich gebraucht hätte.«
»Was vermutest du?«, fragte Waringer.
»Manipulationen«, antwortete Rhodan. »Etwas oder jemand hat unsere Messergebnisse verfälscht. Intergalaktische Magnetfelder oder hyperenergetische Verwerfungen könnten die Ursache gewesen sein. Auch ein Eingriff intelligenter Lebensformen wäre nicht auszuschließen. Vor allem nach dem zu schließen, was unsere porleytischen Gäste über Fornax und die dort dominierende Lebensform der Nocturnen berichtet haben ...«
Er rief sich in Erinnerung, was Lafsater-Koro-Soth und Qumran-Fayed-Pogh aus den porleytischen Wissensspeichern an Daten mitgebracht hatten. Demnach hatte sich im Fornax-System eine außergewöhnliche Intelligenz entwickelt, die einer ebenso ungewöhnlichen Metamorphose unterlag: die Nocturnen.
Ihr erster Lebenszyklus war die Schwarmphase. Die Nocturnen waren in diesem Stand der Entwicklung zwischen zwei und 100 Meter durchmessende hauchdünne Membranen aus fünfdimensional schwingendem Quarz – ätherische Geschöpfe ohne Intelligenz. Nur von ihrem Instinkt getrieben, schwärmten sie in jeweils bis zu einer Million Exemplaren zählenden Populationen durch den Weltraum. Sie bewegten sich dabei in denselben Flugbahnen von Sonne zu Sonne wie ihre Vorfahren schon vor Millionen Generationen. Und sie ernährten sich ebenso von der fünfdimensionalen Strahlung der angeflogenen Sonnen.
Das Phantastischste dabei war, dass die aufgenommene Hyperstrahlung nicht nur den Stoffwechsel dieser zarten Gebilde darstellte und ihr Wachstum anregte. Teilweise wurde sie auch akkumuliert und von den Schwärmen für die überlichtschnelle Fortbewegung in einer Art Transition eingesetzt. Solche Sprünge konnten Distanzen bis zu einem Lichtjahr überbrücken.
Die nebenbei ebenfalls aufgenommene ultrafrequente Hyperstrahlung, also der psionische Frequenzbereich, war für die Nocturnen nicht nutzbar. Die Membranen schieden sie deshalb in Form halbstofflicher Psi-Materie entlang ihrer Flugschneisen aus. Dieses Ausscheidungsprodukt war in den porleytischen Wissensspeichern mit dem Namen Paratau bezeichnet. Dementsprechend galten die Raumsektoren mit diesen Vorkommen als Tauregionen.
Die Metamorphose der Nocturnen zum zweiten Lebenszyklus begann, sobald alle Exemplare eines Schwarmes die maximale Größe von 100 Metern erreichten. Ein geringer Teil der Population sorgte während dieser Phase für Nachwuchs, einfach indem Nocturnen sich teilten und einen neuen Schwarm kleiner Artgenossen entstehen ließen.
Das Gros jeder Population trat jedoch in die Stockphase ein. Diese »erwachsenen« Nocturnen ließen sich auf Meteoriten, Asteroiden, Monden und anderen stabilen Himmelskörpern mit relativ geringer Schwerkraft nieder. Dort blieben sie und lockten auf bislang unbekannte Weise in Zeiträumen von Jahrhunderttausenden und Jahrmillionen immer weitere Erwachsene an. Sie alle ballten sich zu Türmen aus dunklem Schwingquarz zusammen.
Erst während dieser Phase entwickelten die Nocturnen Intelligenz und traten in eine Art Konkurrenzkampf untereinander ein. Je größer ein Stock wurde, desto mehr Intelligenz entwickelte er – und je intelligenter er war, umso besser konnte er andere Nocturnen, ja sogar ganze Schwärme, anlocken. Dadurch stieg seine Intelligenz oft lawinenartig an.
Es leuchtete Perry Rhodan ein, dass der älteste Nocturnen-Stock zugleich der intelligenteste sein musste.
Der Terraner rieb sich gedankenverloren den Nasenrücken. Die Panoramagalerie wurde vollständig vom inneren Drittel der Zwerggalaxis Fornax ausgefüllt. Die BASIS stand nur wenige Dutzend Lichtjahre schräg über der Rotationsebene.
Es handelte sich um eine elliptische Galaxis, die in den Sternkatalogen den Zusatz »eigentümlich« trug. Astronomisch war Fornax demnach vom E-Typ, dessen Aussehen nicht genau dem angegebenen Typ entsprach, weil Besonderheiten auftraten.
»Wie lange muss ich noch ausharren?«, fragte Gesil den Chefarzt der Bordklinik, der zur morgendlichen Visite erschienen war.
»Ein paar Tage«, antwortete ten Var. »Nicht, weil ich eine medizinische Behandlung für nötig hielte, sondern weil ich der Meinung bin, dass wir alles versuchen sollten, die Ursache deiner Bewusstlosigkeit herauszufinden.«
»Ist das so wichtig?«
»Das werden wir hinterher wissen«, meinte der Ara in seiner herzlichen Offenheit. »Es könnte sich als wichtig erweisen – für den Fall, dass eine Wiederholung auftritt.«
»Ich harre also der Dinge, die kommen werden«, entschied Gesil nach kurzem Nachdenken. Herth ten Var nickte ihr anerkennend zu und ließ sie wieder allein.
Gesil lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie fühlte sich wohl und konnte sich nach wie vor nicht erklären, weshalb sie ohnmächtig geworden war.
Sie musste wohl eingenickt sein, denn unvermittelt träumte sie – und sie wusste, dass es ein Traum war. Sie sah sich in einem Zimmer, in dem unzählige bunte Würfel und Bälle lagen, und mitten zwischen ihnen saß ein Baby.
Ihr Baby! Es sah sie aus ausdrucksstark glänzenden Augen an und bewegte die Lippen, als wollte es sprechen.
In überströmender Liebe streckte Gesil die Hände nach dem Mädchen aus. Aber das Bild wackelte plötzlich, alles flog durcheinander, dann wischten Schlieren es aus.
Gesil erwachte. Schweiß perlte auf ihrer Stirn. Sie setzte sich halb auf und presste die Hände an ihren Leib, als müsse sie das Leben des Ungeborenen beschützen.
»Du bist extrem angespannt und aufgeregt«, sagte die positronische Krankenschwester aus Akustikfeldern. »Physische Ursachen sind nicht erkennbar. Soll ich den diensthabenden Arzt rufen?«
»Nein!« Gesil schüttelte den Kopf. »Ich habe nur schlecht geträumt.«
»Geträumt? Das kann nicht sein. Die Aufzeichnung deines EEG beweist, dass du permanent wach warst. Vielleicht hattest du Halluzinationen. Ich werde doch einen Arzt rufen.«
»Nein!«, wehrte Gesil ab. »Ich will in Ruhe gelassen werden, das ist alles.«
Sie lehnte sich wieder zurück.
Halluzinationen?, überlegte sie. Ich bin neugierig auf die Geburt und will wissen, wie es sein wird, wenn unser Baby endlich da ist. Das kann nicht falsch sein.
Sie lächelte in sich hinein, lauschte ihren Atemzügen und dem gleichmäßigen Schlag ihres Herzens.
Nach einer Weile war ihr klar, dass sie sich wieder mehr um das kümmern musste, was mit der BASIS geschah. Es würde ihr helfen, sich ein wenig Abwechslung zu verschaffen.
»Bord-Info ein!«, sagte sie und tastete mit den Fingerspitzen über die Sensorleiste, um das Kopfteil des Bettes in eine angenehmere Position zu bringen.
Auf der Wand vor ihr leuchtete das Holofeld auf. Er zeigte das scheinbar unendliche Grau des Hyperraums, durch das hin und wieder die typischen Lichtphänomene wogten.
»Die BASIS wird in Kürze den Überlichtflug in der Kleingalaxis Fornax beenden«, erläuterte eine Kunststimme. »Die Schiffsführung erwartet, bald nach der Ankunft Kontakt zu Nocturnen der Stockphase zu bekommen. Leider konnten unsere Gäste, zwei Porleyter, nichts Näheres über die Verhältnisse im Fornax-System aussagen. Ihre diesbezüglichen Informationen sind mindestens zwei Millionen Jahre alt. – Achtung! Ende der Überlichtetappe in dreißig Sekunden. Alle Systeme arbeiten normal.«
Gesil ertappte sich dabei, dass sie in menschlicher Manier die verstreichenden Sekunden zählte. Sie schaffte es, exakt mit dem Rücksturz in den Normalraum bei null zu sein.
Das Holo flimmerte, dann zuckten kleine, grelle Blitze durch die Projektion. Irgendwo wimmerten Sirenen.
Was ist los?, wollte Gesil rufen, brachte aber kein Wort hervor. Sie ärgerte sich über das Bord-Informationszentrum, das keine Aufklärung über die Bildstörung und den Alarm verlauten ließ.
Die Beleuchtung erlosch. Nur ein fahles Notlicht erfüllte den Raum mit trübem Schein.
Dann summte der Signalgeber ihres Kombiarmbands. Es war Perry, der anrief. Gesil nahm den Ruf entgegen.
»Kein Bild?«, sagte er enttäuscht. »Kannst du mich wenigstens hören, Gesil?«
Ich verstehe dich gut!, wollte sie antworten, brachte aber nur sinnlose Laute hervor.
Ihr Mann lachte unsicher. »Bitte keine Scherze!«, sagte er. »Ich muss wissen, wie es dir geht, Gesil. Wir sind mitten in einer Tauregion in den Normalraum zurückgefallen – zu allem Überfluss im Gebiet eines Psi-Sturms. An Bord haben wir alle möglichen Zwischenfälle. Antworte!«
Gesil lachte gegen ihren Willen und auf eine Art, die sie selbst nicht kannte. Es war fast ein Krähen, das sie von sich gab.
»Ich komme zu dir!«, rief Rhodan besorgt.
Gesil presste die Lippen zusammen. Sie gab ihren Widerstand gegen den inneren Zwang auf, sinnloses Zeug zu plappern oder kindisch zu lachen.
Kindisch? Der Gedanke war ein lauter Schrei in ihrem Bewusstsein.
Mama!, schallte es zurück.
Gesil verkrampfte sich. Es war wie ein Schock. Schlagartig begriff sie, was sie im Unterbewusstsein längst erkannt, aber immer wieder zurückgedrängt hatte, weil sie es für ungeheuerlich hielt.
Mit einem Mal wusste sie, dass es keineswegs ungeheuerlich war, sondern schön, unvorstellbar schön. Sie akzeptierte es ganz bewusst.
»Kind!«, flüsterte sie glücklich und liebevoll.
Der Psi-Sturm hatte alle Bordtransmitter lahmgelegt. Perry Rhodan benutzte deshalb eine Transportkapsel, um in die Bordklinik zu gelangen. Er kam aber nicht weit.
Nach wenigen Sekunden Fahrt brach die Energieversorgung zusammen. Die Kapsel driftete mit ihrer Speicherenergie bis zum nächsten Haltepunkt und öffnete sich. Rhodan stieg aus.
Er stand in einer der zahlreichen Verteilerhallen für die Transportbänder. Auch die Bänder lagen still. Die trübe Notbeleuchtung glomm.
Der Terraner drehte sich um, weil er Stimmen raunen hörte. Er sah niemanden, doch die Stimmen blieben. Es kam Rhodan vor, als würde er sie kennen. Sie klangen leise und verfremdet und waren deshalb schwer zu identifizieren. Er ahnte, dass es die Stimmen von Menschen waren, die ihm irgendwann etwas bedeutet hatten, die aber längst nicht mehr im Sinn körperlicher Existenz lebten. ES hatte sie in sich aufgenommen.
Als die Beleuchtung wieder aufflammte, zuckte Rhodan zusammen. Der Signalgeber der Transportkapsel piepste. Das Gerät war demnach wieder einsatzbereit. Offenbar befand sich die BASIS in der nächsten Überlichtphase.
Rhodan aktivierte sein Armbandfunkgerät. Diesmal zeigte das kleine Holo über seinem Handrücken binnen weniger Sekunden Gesils Gesicht. Rhodan atmete erleichtert auf.
»Ist alles wieder in Ordnung?«, erkundigte er sich.
»Was soll nicht in Ordnung gewesen sein?«, fragte Gesil zurück.
»Du hast komisches Zeug geredet.« Er lächelte, weil ihm bewusst wurde, dass er zu schroff reagierte. »Ich habe mir Sorgen gemacht. Du hast geplappert und gelacht wie ein Kleinkind.«
Gesil lachte hell. »Darüber hast du dir Sorgen gemacht? Ich habe nur ein wenig geübt, schließlich werde ich in absehbarer Zeit ein Baby haben.«
»Geht es dir wirklich gut?« Rhodan seufzte.
»Sehr gut«, antwortete Gesil. »Du musst mich nicht besuchen. Ich denke, in der Zentrale wirst du dringender benötigt. Wer weiß, ob die BASIS vom Regen in die Traufe gerät, sobald sie die aktuelle Überlichtetappe beendet.«
»Das müssen wir abwarten«, gab Rhodan zurück. »Falls du mich brauchst, ruf mich, ja?«
»Selbstverständlich.« Gesil unterbrach die Verbindung.
Perry Rhodan ließ sich von der Kapsel zur Zentrale zurückbringen. In dem weitläufigen Raum herrschte deutliche Anspannung. Lafsater-Koro-Soth und Qumran-Fayed-Pogh standen auf dem Kommandopodest. Waringer, Tschubai und Lloyd saßen ganz in der Nähe. Nur der Ilt war nirgends zu sehen.
Waylon Javier winkte Rhodan zu. »Taurec und Vishna haben mit der SYZZEL eingeschleust. Damit wir nicht durch einen dummen Zufall getrennt werden können, meint Taurec.«
»Gut.« Rhodan nickte knapp. »Wo steckt eigentlich Gucky?«
»Keine Ahnung«, antwortete Fellmer Lloyd. »Er ist vor ein paar Minuten teleportiert. Ich weiß nicht, wohin, denn er schirmt seine Gedanken ab.«
»Ende der Überlichtetappe in dreißig Sekunden!«, meldete die Positronik.
Perry Rhodan ging zu dem für ihn freigehaltenen Sessel und ließ sich nieder. Augenblicke später fiel die BASIS in den Normalraum zurück – und der Alarm heulte. Die Panoramagalerie zeigte ein Glitzern, Flimmern und Blinken, als wäre das Fernraumschiff in ein Meer von Glassplittern geraten.
»Nocturnen!«, rief Qumran-Fayed-Pogh. »Wir befinden uns mitten in einem Nocturnen-Schwarm!«
Der Alarm verstummte.
»Gefahr!«, warnte die Hamiller-Tube. »Ich bitte um Zustimmung, die Schutzschirme zu aktivieren. Die Nocturnen fallen über die BASIS her und entziehen ihr alle fünfdimensionale Energie.«
»Töten wir die Nocturnen, sobald wir die Schutzschirme einschalten?«, fragte Rhodan.
»Sie haben die Wahl, Sir«, entgegnete die Positronik. »Entweder die Nocturnen oder die BASIS und damit die gesamte Besatzung.«
»Nein!«, rief Lafsater-Koro-Soth und schwenkte eine Druckfolie in der rechten Greifklaue. »Wenn wir die Nocturnen dezimieren, werden wir von allen Schwärmen in Fornax bis zu unserer Vernichtung gejagt. Hier sind die Passagesymbole! Funkt sie den Nocturnen!«
»In der Schwarmphase sind sie noch ohne Intelligenz«, wandte Tschubai ein.
»Sie reagieren instinkthaft. Die Symbole werden eine Art Programm in ihnen abrufen.«
Perry Rhodan ging zu Lafsater, nahm ihm die Folie ab und legte sie auf die Eingabeplatte der Hamiller-Tube.
»Die Passagesymbole werden gesendet«, sagte die Positronik.
Das Glitzern und Flimmern zog sich auseinander. Es bildete erst eine vor der BASIS liegende Kreisfläche von rund 100 Kilometern Durchmesser und formte sich dann so schnell zu einem Ring, dass das Auge Einzelheiten kaum verfolgen konnte.
»Es handelt sich um einen zylindrischen Ring«, meldete Hamiller. »Innerer Radius neunundneunzig Kilometer, Ringdicke etwa tausend Meter.«
»Schön und gut«, bemerkte Waylon Javier. »Und was bedeutet es?«
»Vermutlich die Aufforderung, hindurchzufliegen«, kommentierte Lafsater.
»Nichts anderes ...«, bestätigte Javier zögernd. »Allerdings ... Ich denke, dass von uns erwartet wird, dass wir unseren Kurs senkrecht zum Mittelpunkt des Ringes ausrichten.«
»Damit würde eine eindeutige Richtung vorgegeben.« Rhodan wandte sich an die beiden Porleyter. »Was besagen die Passagesymbole? Enthalten sie die Aufforderung, einen Hinweis auf die Position des Weisen von Fornax zu geben?«
»Sie sind uralt«, antwortete Qumran. »Wir kennen ihren Sinngehalt nicht und wissen nur, dass sie den Instinkt der Nocturnen ansprechen.«
»Aber es wäre möglich«, sagte Javier. »Perry, ich schlage vor, den Kurs senkrecht zum Mittelpunkt des Ringes auszurichten und die nächste Überlichtphase einzuleiten.«
»Mit welcher Vektorierung des Metagrav-Vortex?«, fragte Waringer.
»Keine«, stellte der Kommandant klar. »Wir haben nur die Richtung, nicht die Entfernung. Im Übrigen rechne ich damit, dass die Vektorierung von den Nocturnen vorgenommen wird.«
»Wir müssen es riskieren«, stimmte Rhodan zu. »Waylon, du hast freie Hand.«
Javier leitete die Kursänderung ein. Das Pseudo-Black-Hole entstand, durch das die BASIS in den Hyperraum stürzen würde. Das mächtige Fernraumschiff wurde schneller, stieß durch den unheimlich grell strahlenden Ring hindurch ...
... und verschwand in den Hyperraum.
»Beteigeuze!«, entfuhr es Ras Tschubai, kaum dass die BASIS in den Normalraum zurückfiel.
Perry Rhodan blickte mit halb zusammengekniffenen Augen auf den Roten Überriesen, der im Mittelpunkt der Panoramagalerie abgebildet wurde. Es hätte durchaus der Hauptstern im Sternbild Orion sein können, zumal die eingeblendeten Messwerte eine verblüffende Übereinstimmung mit denen von Beteigeuze zeigten. Der Stern im Fornax-System gehörte ebenfalls zum Spektraltyp M2, war rund 400-mal größer als Sol und leuchtete gut 8000-fach heller als das Muttergestirn der Erde.
»Wir haben etwa achttausend Lichtjahre überwunden«, stellte Waylon Javier fest. »Das galaktische Zentrum ist ungefähr zweihundertvierunddreißig Lichtjahre entfernt.«
»Hyperimpulse!«, rief Deneide Horwikow. »Emission aus drei Astronomischen Einheiten Distanz an Backbord.«
»Verständliche Impulse?«, fragte Sandra Bougeaklis.
»Systematisch anmutende«, antwortete Deneide. »Hamiller, kannst du etwas damit anfangen?«
»Ich konzentriere die Ortung auf die Quelle der Hyperimpulse«, antwortete die Positronik. »Dort befindet sich ein Himmelskörper. Seine Größe entspricht etwa der von Luna. Er umkreist die Sonne in einer mittleren Entfernung von neunundzwanzig Astronomischen Einheiten.«
»Handelt es sich um den einzigen Planeten?«
»Die Messungen laufen noch.«
Vishna und Taurec betraten die Hauptzentrale. Rhodan fragte sich, was in den Köpfen der beiden Kosmokraten vorgehen mochte. Vor allem, ob er jemals verstehen würde, wie die Kosmokraten normalerweise existierten – in einer Zustandsform, die sie in herabtransformiertem Zustand nicht einmal zu beschreiben vermochten. Oder nicht beschreiben wollten?
»Etwa vierhundertfünfzig Millionen Kilometer entfernt befindet sich ein intelligentes Lebewesen«, sagte Taurec.
»Vierhundertfünfzig Millionen?«, wiederholte Deneide Horwikow. »Das entspricht den rund drei Astronomischen Einheiten, die der Trabant von uns entfernt ist. Ein intelligenter Planet?«
»Keine Singularität«, wandte die Hamiller-Tube ein. »Ermittelt wurden bislang vierhundertzweiunddreißig Quellen, die emittieren. Es ist davon auszugehen, dass zahlreiche intelligente Wesen über Hyperfunk kommunizieren.«
»Es ist nur ein Wesen!«, beharrte Taurec. »Das haben meine Instrumente angezeigt.«
Gucky materialisierte mitten in der Zentrale.
»Jemand denkt!«, rief der Ilt. »Irgendwo da draußen spüre ich eine Intelligenz mit großer Intensität.«
Sein Blick fiel auf die Abbildung des Roten Überriesen und die eingeblendete Umlaufbahn eines lunagroßen Planeten. Er deutete mit der Hand darauf. »Dort muss es sein. Leute, das ist ein wahrer Geistesriese!«
»Die Anzahl der ermittelten Quellen hat soeben die Tausend überschritten!«, meldete Hamiller. »Der Zählvorgang läuft weiter.«
»Ich schlage vor, dass wir den Planeten anrufen«, sagte die Cheffunkerin. »Gucky sprach von einem Geistesriesen. Genau das sollte der Weise von Fornax sein.«
»Hamiller, sende ihm die Passagesymbole!«, forderte Perry Rhodan die Positronik auf. »Wenn wir es mit dem Weisen zu tun haben, wird er wissen, was wir erwarten.«
»Nicht mehr nötig, Sir«, entgegnete die Hamiller-Tube. »Der Weise von Fornax nimmt soeben Kontakt zu mir auf.«
»Ich grüße euch!«, sagte eine sonore Stimme auf Interkosmo. »Entschuldigt, dass ich eure Hauptpositronik als Translator benutzte, aber es ist der einfachste Weg der Verständigung zwischen so unterschiedlichen Intelligenzen.«
»Das ist in Ordnung«, bestätigte Perry Rhodan. »Du bist der Nocturnen-Stock, der als Weiser von Fornax bezeichnet wird?«
»Diesen Namen prägten die ersten Beauftragten der Kosmokraten für mich«, bestätigte der Nocturne.
»Er fragte nicht, wer wir sind und was wir wollen«, warf Les Zeron ein und wandte sich an Rhodan. »Weißt du, was das bedeutet?«
»Natürlich«, antwortete der Terraner gelassen. »Der Weise hat sich sämtliches Wissen der Hamiller-Tube angeeignet.«
»Du bist pragmatisch veranlagt«, stellte der Nocturne fest. »Das wird unsere Verständigung erleichtern. Ihr seid also zu mir gekommen, um den Weg nach EDEN II in Erfahrung zu bringen.«
»Das ist richtig«, bestätigte Rhodan. »Es ist nur nicht alles. Wenn wir schon die unglaubliche Gelegenheit haben, mehr über das vielleicht älteste Intelligenzwesen der Mächtigkeitsballung von ES zu erfahren, wollen wir sie auch nutzen.«
»Du denkst also, dass er tatsächlich ein einziges Wesen ist, Perry?«, fragte die Stellvertretende Kommandantin.
»Ich nehme ihn so, wie er sich gibt«, sagte Rhodan.
»Ausgezeichnet!«, rief der Weise. »Du bist mir sympathisch, Terraner! Übrigens, ich bin ein Wesen – wenngleich dieses Gesamtwesen aus fast siebenhunderttausend Einzelstöcken besteht, von denen jeder in gewisser Hinsicht selbstständig zu denken vermag, wenn ich es für richtig halte. Das gibt mir die Möglichkeit, Probleme mit allen Aspekten von verschiedenen Seiten zu durchdenken und die Ergebnisse zu diskutieren, bis das Optimum gefunden ist.«
»Also Selbstgespräche«, meinte Tschubai.
Gedämpftes Lachen ertönte. Es klang ähnlich wie das Lachen von ES, hatte aber nichts von dessen makabren Untertönen an sich.
»Wir könnten es so nennen«, räumte der Weise ein. »Ihr Menschen habt einen erfrischenden Wesenszug an euch. Es ist schade, dass ich selten solche Besucher sehe.«
»Wie alt bist du?«, mischte sich Gucky ein und entblößte seinen Nagezahn. »Uralt, wenn ich bedenke, dass du am Stock gehst.«
Der Weise von Fornax lachte schallend.
»Wer war das?«, erkundigte er sich danach.
»Kein Terraner jedenfalls«, erklärte der Mausbiber selbstbewusst. »Ich bin Gucky, ein Ilt. Deine Frage ist damit beantwortet, Weiser der Nacht – meine nicht.«
»Ich bin mindestens vierzehn Millionen Terra-Jahre alt«, sagte der Nocturne. »Und ich erinnere mich an alles, was ich erfahren oder wahrgenommen habe. Doch warum kommt ihr nicht näher? Fürchtet ihr euch vor mir?«
Rhodan lachte leise. »Warum holst du uns nicht einfach näher heran? Du beherrschst die Hamiller-Tube und damit die gesamte BASIS.«
»Ich bediene mich zwar eurer Positronik als Translator und habe ihr genau so viel Wissen entnommen, wie ich benötige, um euch besser verstehen zu können«, erklärte der Nocturne. »Ich würde aber niemals euer Schiff manipulieren. Es sei denn, in Notwehr.«
»Das klingt vernünftig«, bestätigte Rhodan. »Wir werden also aus eigener Kraft näher an dich herangehen – beziehungsweise an deine Welt.«
»Sie heißt, in eure Sprache übersetzt, Nachtschatten. Sie ist der einzige Trabant von Augenlicht, eine atmosphärelose Welt, deren Rotation so schnell ist, dass es keine krassen Temperaturunterschiede gibt. Ihr könnt in einen Orbit einschwenken. Danach werden wir verhandeln. Stört euch nicht daran, dass von mir ab und zu gerichtete Hyperfunksprüche ausgehen. Sie gelten Schwärmen, die Tauregionen ansteuern, in denen die Paratau-Menge die kritische Grenze zu erreichen droht. Über Symbole lenke ich diese Schwärme so, dass sie entferntere Regionen anfliegen, in denen sie ihren Paratau abladen können. Das tun andere Stöcke ebenfalls – und sie funken hin und wieder auch mich an.«
»In Ordnung.« Perry Rhodan gab dem Kommandanten mit einem knappen Kopfnicken zu verstehen, dass er die BASIS näher an den Planeten heranbringen sollte.
Während des Anflugs auf Nachtschatten wurden weitere Informationen ausgetauscht. Die Besatzung der BASIS erfuhr unter anderem, dass die Vermutungen richtig gewesen waren. Der Schwarm, der das Schiff in Gefahr gebracht hatte, war tatsächlich über die Passagesymbole der Porleyter veranlasst worden, den Metagrav-Vortex mit psionischen Impulsen zu vektorieren und damit Länge und Geschwindigkeit der Überlichtphase zu programmieren.
Dieser Austausch war aber nicht das Faszinierendste für die Raumfahrer. Noch beeindruckender war der Anblick des mondgroßen Planeten, auf dem der Weise lebte.
Nachtschatten hatte keine Atmosphäre und drehte sich in nur zwei Stunden um seine Achse. Aus seiner homogenen Schotter- und Staubfläche ragten schwarze Quarztürme empor, jeder 100 Meter durchmessend und bis zu zwei Kilometer hoch. 700.000 solcher Türme gab es. Manche von ihnen waren schon so alt, dass sie allein durch die kosmische Strahlung zu Skeletten oder Sinterhaufen erodiert waren. Andere wiederum schienen sehr jung und erst in der Aufbauphase zu sein.
Der Weise von Fornax hatte den Zenit seiner Entwicklung keineswegs schon überschritten. Er wuchs permanent weiter und gewann unaufhörlich an Wissen und Intelligenz hinzu. Perry Rhodan dachte sogar darüber nach, ob der Weise sich auf dem besten Weg befand, zur Superintelligenz zu werden. Er schnitt dieses Thema aber nicht an.
»Du sprachst von Verhandlungen«, erinnerte Rhodan. »Was erwartest du für dein Wissen über den Weg nach EDEN II?«
»Du hast richtig erkannt, dass ich eine Gegenleistung fordere«, antwortete der Weise. »Unser Hauptproblem ist, dass die Schwärme alle für sie unverdauliche ultrahochfrequente Hyperstrahlung in Paratau verwandeln und diesen abstoßen. Er besteht aus halbstofflicher Psi-Materie in Form farblos leuchtender Tropfen, die sich entlang der Flugschneisen sammeln.
Bei zu großer Konzentration wird eine kritische Grenze überschritten und der Anstoß für eine psionische Kettenreaktion gegeben. Das führt zu heftigen Psi-Stürmen. Die schlimmsten Stürme dauern Tage und wüten über Distanzen von vielen Lichtjahren. Sie stürzen die in ihrem Wirkungsbereich befindlichen Stöcke in geistige Verwirrung und können sie sogar in den Wahnsinn treiben.
Wir Stöcke versuchen dieser Gefahr zu begegnen, indem wir die Schwärme über Hyperfunk so steuern, dass sie den Paratau gleichmäßig verteilen und zu stark angereicherte Tauregionen meiden. Nur genügt das nicht. In bestimmten zeitlichen Abständen werden viele Tauregionen überkritisch, sodass in zahllosen Bereichen Psi-Stürme ausbrechen und die Stöcke so verwirren, dass keiner mehr steuernd eingreifen kann.
Darum haben wir bisher jede Möglichkeit genutzt, kritische Tauregionen von extragalaktischen Raumfahrern entsorgen zu lassen. Der Paratau kann bei Einhaltung gewisser Vorsichtsregeln leicht mit Raumschiffen abtransportiert werden. Diese Entsorgung wurde bis vor Kurzem von den Kartanin durchgeführt, einem Volk, das in der Galaxis beheimatet ist, die ihr Triangulum oder M 33 nennt. Die Kartanin kamen annähernd regelmäßig mit Fernraumschiffen nach Fornax. Seit einer Weile bleiben sie aus.«
»Ist der Grund dafür bekannt?«, fragte Rhodan.
»Ich kenne ihn nicht«, antwortete der Weise. »Und die anderen Stöcke kennen ihn ebenfalls nicht.«
Oder ihr verschweigt ihn, argwöhnte Rhodan.
Laut sagte er: »Wir sollen demnach für die Kartanin einspringen?«
Seine Gedanken jagten einander. Schon die Erwähnung von Psi-Materie hatte ihn aufhorchen lassen und geradezu elektrisiert. Psi-Materie war ihm nicht unbekannt. Ribald Corello hatte sie seinerzeit in minimaler Menge erzeugt, als Terra vom Todessatelliten der Cappins bedroht gewesen war.
Damals hatte gegolten, dass Psi-Materie nur bis zu maximal zehn Gramm Masse herstellbar sei. Schon diese winzige Menge entwickelte, zur Explosion gebracht, die milliardenfache Energie einer 1000-Gigatonnen-Fusionsbombe.
Und im Fornax-System sollte Psi-Materie in derart großer Menge vorkommen, dass sie für die Nocturnen zu einem existenzbedrohenden Problem geworden war? Nicht, dass Perry Rhodan auf die Idee gekommen wäre, den Paratau als Waffe zu missbrauchen. Im Gegenteil, er fragte sich bereits, wie ein Missbrauch wirkungsvoll verhindert werden konnte. Zugleich ahnte er auch schon die Möglichkeiten, die sich aus der psionischen Strahlung der Paratau-Tropfen ergeben konnten.
»Der Transport ist ungefährlich«, sagte der Weise. »Der Paratau kann mit Traktorstrahlen leicht eingesammelt und hinter starken Paratronschirmen problemlos gelagert werden.«
»Das ist gut.« Rhodan überlegte, ob die Kosmische Hanse zum Beispiel Stalker den Paratau als Gegenleistung für technisch-wissenschaftliche Transfers anbieten könnte. »Wir werden mit der BASIS vor dem Abflug aus Fornax eine Tauregion entsorgen, wenn du uns hilfst, EDEN II zu finden.«
»Der Handel gilt«, bestätigte der Weise. »Sag mir, was du bisher über die Position des halbierten Planeten weißt, Terraner!«
Rhodan lachte trocken. »Das ist nicht viel. ES hat mir nur gesagt, dass EDEN II dort sei, wo man danach sucht, und dass alle Wege letztlich nach EDEN II führen.«
Er erwartete, dass der Weise sofort darauf reagierte. Doch das geschah nicht. Als der Nocturne selbst nach fünf Minuten noch beharrlich schwieg, wurde Rhodan ungeduldig.
»Er denkt nach«, sagte Deneide Horwikow. »Tausende von Hyperimpulsen wurden zwischen den Quarztürmen ausgetauscht. Inzwischen ebbt alles ab.«
»Die Auskünfte von ES lassen nur eine Deutung zu«, meldete sich der Weise Sekunden später. »Wenn EDEN II dort zu finden ist, wo man danach sucht, und wenn alle Wege zu ihm führen, dann ist das geistige Zentrum der Mächtigkeitsballung allgegenwärtig. Das bedeutet, dass jeder Sucher EDEN II in sich trägt. Und dass er, wenn es ihm gelingt, sich dieser Allgegenwart wirklich bewusst zu werden, in dem Moment am Ziel sein wird.«
Betretenes Schweigen herrschte in der Hauptzentrale der BASIS. Die Mitglieder der Zentralecrew sahen einander zweifelnd an. Sie alle hatten wenigstens einen konkreten greifbaren Hinweis erwartet.
»Du denkst also, dass wir überhaupt kein Raumschiff brauchen, um EDEN II zu finden?«, wandte Perry Rhodan sich an den Weisen.
»Das denke ich nicht. Nur im All, fern von festen Himmelskörpern, kann es gelingen, dass ihr euch der Allgegenwart von EDEN II bewusst werdet. Setzt also die Suche mit der BASIS fort und sucht gleichzeitig in euch, bis ihr fündig werdet. Ich wünsche euch viel Glück.«
Augenblicke später meldete sich die Hamiller-Tube wieder mit gewohnter Stimme: »Der Weise von Fornax hat sich aus mir zurückgezogen. Ich stehe wieder voll zu Ihrer Verfügung, meine Damen und Herren.«
»Ein neuer Kurs?«, wollte Waylon Javier wissen. »Im Fornax- System hält uns nichts mehr, nehme ich an.«
»Wir haben eine Verpflichtung zu erfüllen«, erinnerte Rhodan.
»Verpflichtung?«, mokierte sich Gucky. »Der Uralte hat uns senilen Quatsch aufgetischt – und dafür sollen wir eine Tauregion entsorgen?«
»Ich bin ebenfalls enttäuscht, aber auch nachdenklich«, gab Rhodan zu. »Eigentlich haben ES und der Weise identische Antworten gegeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass beide uns zum Narren halten wollten. Bei ES' Hang zu makabren Späßen halte ich das für möglich, der alte Nocturne scheint mir ernsthafter zu sein. Nur ist unser Denken so eingefahren, dass wir zu vernagelt sind, um die Antworten richtig zu verstehen.«
Er wandte sich an Taurec und Vishna. »Ihr solltet in der Lage sein, das zu interpretieren. Oder nicht?«
»Unser Status wurde eurem angeglichen«, gab Taurec zurück. »Wie könnten wir da die Gedankengänge von Superintelligenzen verstehen?«
»Der Weise von Fornax ist keine Superintelligenz«, wandte Tschubai ein. »Oder sehe ich das falsch?«
»Völlig richtig«, bestätigte Vishna. »Seine Gedankengänge reichen trotzdem sehr nahe an die einer Superintelligenz heran.«
»Also nichts Konkretes«, meinte Fellmer Lloyd enttäuscht. »Was sollen wir tun?«
»Wir haben einen Handel abgeschlossen«, erinnerte Rhodan. »Wenn wir mit der gelieferten Ware nichts anfangen können, weil wir geistig zu unbeholfen sind, entbindet uns das nicht von der Verpflichtung, unseren Teil der Abmachung zu erfüllen. Was hältst du davon, Hamiller?«
»Ich stimme Ihnen vorbehaltlos zu, Sir«, antwortete die Positronik. »Der terranische Ruf als zuverlässiger Handels- und Vertragspartner steht auf dem Spiel.«
»Außerdem werden wir den Paratau nicht wegwerfen, sondern ihn Stalker anbieten«, ergänzte Rhodan.