An der Entstehung dieses Buchs waren viele Faktoren beteiligt, darunter die Geographie: Es wurde in Amerika und Europa verfasst, was bei den Dankeszuschreibungen einige Erklärungen notwendig macht. Hier denke ich zuerst an meine Kollegen vom Fachbereich Geschichte an der Universität Stanford. Dank ihnen konnte ich in einem Maße Spuren verfolgen, wie es anderenorts kaum vorstellbar gewesen wäre. Darüber hinaus schärften herausragende, kritische Studenten mein Denken. An der Wiener Universität, wo ich jetzt tätig bin, und die ich aufgrund fundamentaler Differenzen betreffend die Leitung der Universität und ihrer ethischen Prinzipien gerne verlassen würde, haben gleichermaßen aufmerksame Studenten wie in Stanford Moral und Geist lebendig gehalten, insbesondere all jene, die an meinen Seminaren über die Jerusalemer Massaker von 1099 teilgenommen haben, sowie jene, die mit mir über die Komparativgeschichte der Gewalt – europäisch, japanisch, mexikanisch und islamisch – gearbeitet haben. Sie kompensieren die allzu menschlichen Fehler erhabenerer und ranghöherer Gestalten der Universität.
Kollegen wie Freunden schulde ich Dank, insbesondere meinen Forschungsassistentinnen Kiersten Cray Jakobsen (Stanford) und Katharina Hausmann (Köln) für das Russisch der bolschewistischen Ära bzw. für Hilfe bei dem Thema „Rote Armee Fraktion“. Meine Assistentin in Wien, Alexandra Kaar, hielt mich in meiner neuen Umgebung geistig gesund und ersparte mir zudem die mühselige Arbeit der Zusammenstellung der Bibliographie aus den Anmerkungen. Im letzten Augenblick hat diese Magistra dem Text meisterhaft den letzten Schliff verliehen. Meine kluge und effiziente Sekretärin Karin Jirik hat für diese deutsche Fassung Bücher aus höchst verstreuten Fachbibliotheken besorgt. Juri Lozowoj warf einen letzten prüfenden Blick auf die semantischen Felder des Russischen, die für das vierte Kapitel wichtig waren. Guy Lobrichon hörte mir zu, wenn ich ihm meine Ideen vortrug und vergaß, was typisch für ihn ist, dass einige der besten von ihm selbst stammten. Darüber hinaus geht mein Dank (in alphabetischer Reihenfolge) an Dominique Alibert, Salman Al-Rashid, Gerd Althoff, Charlotte Visborg Andreasen, William Arkin, Keith Baker, Brad Bouley, Alain Boureau, Claudia Brosseder, Chris Clark, Mark Cohen, Charly Coleman, David Como, Denis Crouzet, Abedelkebir Ismaili el-Alaoui, Luc Ferrier, Jean Flori, Robert von Friedeburg, Anna Jagosova, Mayke de Jong, M. Cecilia Gaposchkin, Igor Gorevich, Brad Gregory, Sven Rune Havsteen, Jochen Hellbeck, Carsten Selch Jensen, Colin Jones. H. Howard Kaminsky, Sara Lipton, Jehangir Malegam, Petr Mat’a, Elisabeth Mégier, Jeff Miner, Mette Birkedal Nielsen, Nils Holger Petersen, Barbara Pitkin, Gian Luca Potestà, Jack Rakove, Amy Remensnyder, Carine van Rhijn, Alex Robbins, Aron Rodrigue, Aram Roston, Stefan Scholz, Sumi Shimahara, Laura Smoller, Brent Sockness, Pavel Soukup, Martial Staub, Barbara Stollberg-Rilinger, Laura Stokes, Caroline Winterer, Björn Weiler, Amir Weiner, Steven Weitzman, Brett Whalen und Richard White. Jay Rubenstein, Pavlina Richterova und Wolfgang Schmale lasen das gesamte Manuskript für die amerikanische Version. Für diese Mühsal sei ihnen gedankt. Auch die Kommentare und Ratschläge Ed Peters’ von der University of Pennsylvania Press waren wertvoll; desgleichen die aufmunternde Art und ruhige Intelligenz von Jerry Singerman, dem Herausgeber der Reihe. Auch ein zweiter, anonymer, Leser für den Verlag, dessen grundlegend an René Girard orientierte Vorstellungen mit den meinigen nicht zu vereinbaren sind, sorgte für Vorschläge und energische Erwiderungen, für die ich dankbar bin, auch wenn ich mich seiner Kirche niemals anschließen würde. Die deutsche Version wurde von Michael Haupt sorgfältig und mit Humor ins Werk gesetzt und mit demselben angenehmen Arbeitsgeist vom Lektorat der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft mit Einschluss von Herrn Daniel Zimmermann und Frau Alexandra Hornung bearbeitet. Frau Daphne Schadewaldt lektorierte auch mit Effizienz. Herr Professor Gerd Althoff, mein bester Feind in Sachen Ritualforschung, und der Kollege Bernd Schneidmüller, dessen Ironie mir half, geistig gesund zu bleiben, vermittelten die Wissenschaftliche Buchgesellschaft, um die deutsche Ausgabe zu ermöglichen.
Auch Institutionen sollen bedankt sein. Zuallererst die ACLS, die das Forschungsjahr 2005/2006 in Yale finanzierte. Dort wurde ich vom Whitney Humanities Center und seiner Leiterin, der (leider schon verstorbenen) Maria Rosa Menocal großzügig aufgenommen. Das Department of History in Stanford, der mir dieses Forschungsjahr genehmigte, und die seinerzeitige Dekanin der Faculty of Arts & Sciences Sharon Long, sorgten für zusätzliche finanzielle Unterstützung. Geistig profitierte ich von Vorträgen am Whitney in New Haven, sowie an den Universitäten Heidelberg, Münster und Wien, Paris IV Sorbonne, der École des Hautes Études et Sciences Sociales (EHESS) Paris, den Universitäten Avignon, Utrecht und Rotterdam, und der Theologischen Fakultät der Universität København. Nie vergessen werde ich die erste Institution überhaupt, den Paradiesgarten, auch wenn ich ihn verliere. So passierte es damals:
Εθεώρουν τὸν Σατανᾶν ὡς ἀστραπὴν ἐκ τοῦ οὐρανοῦ πεσόντα.
Dank an Brepol Publishers, die mir erlaubten, meinen Aufsatz „Martyrdom in the West: Vengeance, Purge, Salvation and History“ (veröff. in Resonances: Historical Essays on Continuity and Change, hgg. von Nils Holger Petersen, Andreas Bücker und Eyolf Ostrem; Turnout 2011, 21–56) zu überarbeiten. Ohne Einschränkungen habe ich mich auf frühere Veröffentlichungen bezogen: „La vengeance de Dieu: de l’exégèse patristique à la réforme ecclésiastique et à la première croisade“, in La Vengeance, 400–1200, hgg. von Dominique Barthélemy, François Bougard und Régine Le Jean (Rom, Collection de l’École Française de Rome 357, 2006; 451–86); „Some Thoughts on the Christian Theology of Violence, Medieval and Modern, from the Middle Ages to the French Revolution“, Rivista di Storia del Cristianesimo 5 (2008; 9–28); „Religion, Coercion and Violence in Medieval Rituals“, in State, Power, and Violence, Bd. 2, Rituals of Power and Consent, hgg. von Bernd Scheidmüller (Wiesbaden 2010, 157–70); „Exégèse et violence dans la tradition occidentale“, Annali di Storia Moderna et Contemporanea 16 (2010; 131.44); L’empreinte du Moyen Age: la guerre sainte (Avignon 2012).
Dieses Buch ist dem Andenken an Gerard Caspary gewidmet, einem Menschen, von dem ich viel gelernt habe. Caspary wurde in Deutschland geboren, emigrierte als Kind nach Frankreich, entging der Massenverhaftung vom Juli 1942 in Paris und machte in Amerika Karriere. Die Bahn, die seinen französischen Studenten über Amerika in die deutschsprachigen Länder führte, die er selbst verloren hatte, würde ihm gefallen haben. Leider konnte Caspary die Vollendung dieser Seiten, geschweige denn ihre Übersetzung ins Deutsche, nicht mehr erleben. Aber ich stelle mir gerne vor, dass er sie gelesen, mit Kommentaren übersät und sich geräuspert hätte (er räusperte sich immer, wenn er zufrieden war). Dann hätte er gelächelt und eine lange Unterhaltung begonnen, wohl mit dem Satz „Das ist nicht ganz richtig, Philippe“. Ihm schulde ich mehr Dank, als ich jemals werde abstatten können.
Fra Ørkenen, August 2015.