14
Sams Herz schien einen Moment lang zu stocken, als Gabe zu ihnen trat.
»Willst du dein Imperium vergrößern?«, fragte Troy unverblümt.
Sam zuckte innerlich zusammen, aber Gabe lächelte gelassen. »Ich denke darüber nach. Hab mir das Net Loft gerade noch mal angeschaut.« Er sah Sam an. »Aber noch nichts entschieden.«
Noch mal angeschaut. Dann war also etwas dran an den Gerüchten. Gabe erwog wahrhaftig, in Porthmellow ein Restaurant zu eröffnen.
»Seid ihr auf dem Weg ins Pub?«, fragte Gabe.
»Willst du uns einen ausgeben? Ich hab nicht vergessen, dass du mir noch Geld schuldest«, sagte Troy grinsend.
Sam, die alles andere als begeistert war über Troys Aufforderung, sagte rasch: »Gabe hat bestimmt viel zu tun.«
»Ach, jetzt gerade nicht, und ich will ja meine Schulden bezahlen. Wenn ihr nichts dagegen habt, komm ich mit und geb die erste Runde aus.« Gabe warf Sam ein Lächeln zu.
»Das wäre toll«, flötete Chloe.
»Klar, gern«, sagte Drew freundlich. »Schön, dich wiederzusehen, Gabe. Bin gespannt auf Berichte.«
Die beiden schüttelten sich herzlich die Hand.
»Wie geht’s dir, alter Freund?«, fragte Gabe.
Drew lachte. »Bestens. Und dich brauch ich das wohl nicht zu fragen.«
»Na ja, manchmal täuscht der äußere Eindruck«, erwiderte Gabe trocken und nickte Sam zu. »Hi.«
Sie musste sich zweimal räuspern, bevor sie den Gruß erwidern konnte. Dann fügte sie hinzu: »Das ist übrigens Chloe Farrow, ihr habt ja telefoniert.«
»Hallo, Chloe. Schön, dich persönlich kennenzulernen.« Gabe schüttelte ihr die Hand.
Sam biss sich unwillkürlich auf die Unterlippe, als sie den Pub betraten. Es war nicht sehr voll, und sie wurden von allen gemustert. Ein Mann drehte ihnen demonstrativ den Rücken zu, und Sam wäre am liebsten im Erdboden versunken.
»Ich finde ja, dass wir Gabe einladen sollten, schließlich tritt er umsonst beim Festival auf«, verkündete Chloe.
»Ach was, nicht nötig«, erwiderte Gabe.
Sam rief sich zur Ordnung. Sie durfte sich jetzt nicht von ihren Gefühlen leiten lassen, sondern musste die Situation souverän bewältigen. Schließlich war sie Festivalleiterin.
»Auf jeden Fall. Wir legen zusammen«, witzelte sie und sah Gabe an. Doch dann fiel es ihr prompt schwer, den Blick wieder abzuwenden.
»Ich bin ein armer Rentner!«, beschwerte sich Troy grinsend.
»Erste Runde geht auf mich, dann seid ihr dran«, erklärte Gabe entschieden.
Sam verfluchte sich innerlich. Es kam ihr vor, als könne jeder im Pub das ganze Gefühlschaos aus Unsicherheit, Wut und Verlangen in ihr erkennen. Als Drew mit Gabe am Tresen auf die Drinks wartete, konnte sie auch nicht umhin, ihn zu mustern, und ihr Blick wanderte über die breiten Schultern in dem weichen karierten Hemd und – sie konnte sich einfach nicht bremsen – zu seinem hübschen Hintern, der in der gut sitzenden Jeans bestens zur Geltung kam. Gabe war muskulöser als früher und hatte eine selbstsichere und faszinierende Ausstrahlung, die Sam vollkommen in ihren Bann zog. Dabei wirkte er trotz seines Ruhms vollkommen natürlich und unverfälscht, als er jetzt mit Drew scherzte und lachte. Und Chloe hatte er ihrer schwärmerischen Miene nach zu schließen schon im Sturm erobert.
Jetzt kehrten die beiden Männer mit den Getränken zurück, und Gabe setzte sich neben Chloe auf die Bank. Sam tat, als lausche sie interessiert der Unterhaltung von Troy und Drew über Angelquoten, spitzte aber in Wirklichkeit die Ohren, um zu hören, worüber Chloe und Gabe redeten. Zuerst ein Weilchen übers Festival, dann begann Gabe von den Chefköchen zu erzählen, mit denen er während seiner Ausbildung zu tun gehabt hatte. Einer hatte wohl einmal eine schwere Pfanne nach Gabe geworfen, die dann nicht ihn, sondern eine nagelneue Dunsthaube getroffen hatte, was das Restaurant Tausende von Pfund gekostet hatte.
»Der Hotelbesitzer war alles andere als begeistert, wie du dir vorstellen kannst«, sagte Gabe. »Und der Chefkoch wurde auch kurz darauf gefeuert. Er hatte zu einem Gast gesagt, er habe ein Spatzenhirn und Manieren wie ein Warzenschwein. Und dieser Gast war zufällig der Gastrokritiker einer renommierten Tageszeitung.«
»Autsch«, sagte Chloe. »Benehmen Spitzenköche sich immer noch so? Ich weiß ja, dass es da einige Diven gibt, aber bei körperlicher Gewalt sollte doch wirklich Schluss sein.«
»Ein paar können sich immer noch alles erlauben. In der Küche von Spitzenrestaurants – und letztlich in jedem Gastronomiebetrieb – herrscht eben ein enormer Druck. Aber der Stil ändert sich schon allmählich. Die meisten Chefköche wissen, dass sie ihre Angestellten anständig zu behandeln haben. Und damals gab es auch eine Art höhere Gerechtigkeit.«
»Inwiefern?«
»Ich hab die Stelle von diesem Chefkoch bekommen. Und dort erst mal das gesamte Arbeitsklima verändert«, sagte Gabe ernsthaft.
»Wow, das ist ja toll. Wie hast du das gemacht?«
»Ich hab stattdessen mit Messern geworfen.«
»Was?«, rief Chloe schockiert aus.
Sam platzte laut heraus vor Lachen, obwohl sie ja offiziell gar nicht zugehört hatte. Ihr war auch aufgefallen, dass Gabes kornischer Akzent wieder stärker zu hören war, seit sie sich im Pub aufhielten.
»Das … das … ist ja monströs!«, stotterte Chloe und merkte erst jetzt, dass Gabe sie auf den Arm genommen hatte.
Er grinste. »Nein, im Ernst jetzt: Ich hab drei Leute aus dem Team mitgenommen, als ich mein erstes eigenes Restaurant eröffnet habe. Zwei haben inzwischen leitende Funktionen in meinem Unternehmen, eine hat in Irland selbst ein Lokal aufgemacht, und wir sind immer noch gut befreundet. Man muss sich nicht wie ein Idiot aufführen, um in diesem Gewerbe zu Rang und Namen zu kommen. Schlau und schon auch ein bisschen streng muss man sein, aber kein Arschloch, verzeih meine Ausdrucksweise. Und klar muss man sich durchsetzen können. Man kann es nicht allen recht machen, das hat mir schon mein Großvater eingeschärft.«
»Dein Opa Chris?« Sam konnte sich nicht bremsen, als vor ihrem inneren Auge das Bild eines alten Herrn mit silbrigem Haar und dichtem Schnauzbart erschien, der des Öfteren im Imbiss aufgetaucht war. Es erstaunte sie nicht, dass Gabe dem cholerischen Chefkoch die Stirn geboten und seinen Freunden Jobs gegeben hatte. Von dem Verrat an Ryan abgesehen, hatte Sam Gabe immer nur als großzügigen und einfühlsamen Menschen erlebt und ihn deshalb auch seit jeher so gemocht.
Gabe nickte.
»Wie geht es ihm denn, lebt er noch?«, fragte sie.
»Ganz okay. Er ist jetzt dreiundneunzig und trauert immer noch um seine Frau. Lebt jetzt bei meiner Tante Leia in Austell. Allzu beweglich ist er nicht mehr, aber er hat noch Freude am Leben.«
»Ich mochte ihn sehr«, sagte Sam. »Hat mir sehr leid getan, als deine Oma starb.«
»Ja, für mich war das auch schlimm. Sie war eine tolle Person. Eigentlich war sie die treibende Kraft hinter dem Imbiss. Mein Opa war ziemlich ratlos, nachdem sie mit meinem Onkel und meiner Tante aus Zypern hierher geflüchtet waren …« Gabe sah sie an und räusperte sich. »Auf dich hielt meine Oma übrigens immer große Stücke.«
»Das ehrt mich sehr«, erwiderte Sam, und das war tatsächlich aus der Seele gesprochen.
»Sie war immer sehr aufrichtig«, sagte Gabe. Seine Stimme klang sanft, und in seinen dunkelbrauen Augen lag eine große Wärme.
Sam spürte, wie sie sich ein wenig entspannte. Was auch zwischen ihnen beiden vorgefallen war – der Erfolg war Gabe jedenfalls nicht zu Kopf gestiegen. Er liebte seine Familie wie eh und je und war stolz auf seine Herkunft. Als ihr klar wurde, dass er all die Jahre oft in der Gegend gewesen sein musste, um seine Verwandtschaft zu besuchen, spürte sie ein verblüffend schmerzhaftes Bedauern. So viel Zeit war verloren gegangen … Zeit, die sie hätten gemeinsam verbringen können … vielleicht sogar mit eigenen Kindern … wenn Gabe ihrer eigenen Familie nicht so viel Leid zugefügt hätte. Dieser Gedanke brachte sie schlagartig in die Realität zurück, und sie verstummte.
Nach einer Weile ging sie die nächste Runde holen, und als sie zurückkam, fachsimpelten Troy und Drew über Schiffsreparaturen. Gabe und Chloe dagegen redeten über Essen, was Sam wesentlich mehr interessierte.
»Ich habe Gabe gerade erzählt, wie fantastisch ich sein Rezept für schottische Eier finde. Hoffentlich komme ich jetzt nicht wie ein pubertärer Fan rüber«, sagte Chloe.
Sam lächelte, während Gabe lauthals lachte. Kein Wunder, dass Chloe so begeistert von ihm war. Der Mann hätte mit einem einzigen Blick Schokolade schmelzen können.
»Weißt du, das Witzige ist, dass ich tatsächlich für dieses Rezept die meisten Kommentare und Nachrichten kriege«, sagte Gabe. »Dabei ist es so etwas Bodenständiges. Aber es ist leicht zuzubereiten und schmeckt lecker, eigentlich ein Wohlfühlessen für die ganze Familie.«
»Ich hab auch ein paar Rezepte von meiner Mutter, für Gerichte, die wir … die ich immer koche, wenn ich was Tröstliches brauche«, sagte Chloe. »Kennst du Fu Yong? Und Zongzi?«
»Fu Yong, das Rührei, ja. Aber Zongzi nicht«, antwortete Gabe.
»Das ist eine traditionelle chinesische Speise. Klebreis wird in Bambusblätter gewickelt und mit Pflanzenfäden verschnürt. Klingt erst mal merkwürdig, schmeckt aber köstlich. Genau wie Jiaozi.«
»Sind das diese kleinen Teigtaschen?«
»Ja, genau. Die gab es bei mir zu Hause immer zur chinesischen Neujahrsfeier. Die ganze Familie hat mitgeholfen.« Chloe lächelte versonnen. »Meine erkannte man auf den ersten Blick, weil sie immer ziemlich unförmig geraten sind. Meine Mutter und meine Großmutter dagegen beherrschten das perfekt.«
»Hört sich gut an«, bemerkte Gabe. »Und Fu Yong ist tatsächlich ein Gaumenschmaus.«
»Ist immer noch das Lieblingsgericht meiner Mum«, sagte Chloe. Sie schien völlig hingerissen zu sein von Gabe und ließ ihn nicht mehr aus den Augen, was auch Sam selbst schwerfiel.
»Zongzi klingt wirklich spannend«, sagte sie, um sich endlich auch wieder am Gespräch zu beteiligen.
»In London findet man das überall, hier in der Gegend ist es eher exotisch. Wie ich.« Chloe lachte. »Meine Mutter stammt aus Hongkong, ihre Eltern kamen von da und sind in den fünfziger Jahren ausgewandert. Meine Mutter hat meinen Vater kennengelernt, als sie in Cardiff für eine Anwaltskanzlei arbeitete. Daher meine chinesisch-walisischen Gene. Ich hab gehört, deine Familie kam aus Zypern hierher, Gabe …«
»Ja, dafür brauchte man damals viel Mut.«
»Ich bin hier bislang sehr herzlich aufgenommen worden«, sagte Chloe. »Vor allem von den Menschen im Festivalkomitee.«
»Warum denn auch nicht?«, erwiderte Sam. »Wir sind doch total froh, dass du bei uns bist.«
»Tja, damals war das leider noch anders.« Gabe verzog das Gesicht.
»Hatte deine Familie es schwer?«, fragte Chloe.
»Evie Carman kann davon Bände erzählen. Aber mich hat man nicht so sehr wegen meiner Herkunft fertiggemacht, sondern eher weil ich im Imbiss ein Haarnetz trug und außerdem ziemlich leicht aus der Haut fuhr. Provoziert hab ich auch ganz gern.«
Chloe schmunzelte. »Ich hab schon gehört, dass du wild drauf warst. Du bist ja wohl auch mal ins Hafenbecken gesprungen.«
Gabe zog den Kopf ein. »Das hat sich auch schon bis zu dir rumgesprochen? Ja, stimmt schon. Hab es auch bereut. Schau, die Narbe hab ich immer noch.« Er deutete auf eine kleine weiße Linie an dem Grübchen in seinem Kinn.
»Jeder Held braucht doch eine Narbe«, witzelte Chloe, sah dann aber ziemlich verlegen aus.
Sam sah Gabe an, gespannt auf seine Reaktion. Er zögerte, als wolle er sich die Antwort genau überlegen. »Glaub mir, ich war nie ein Held. Nicht in Porthmellow jedenfalls.«
Chloe lachte, aber Sam war Gabes bitterer Unterton nicht entgangen.
»Du bist aber zumindest ursprünglich von hier«, wandte Chloe ein. »Ich werd hier garantiert niemals als Einheimische gelten, nicht mal, wenn ich hundertzwanzig werde.«
»Das stimmt allerdings. Wer seinen Stammbaum nicht bis zu Saint Piran zurückverfolgen kann, wird in Porthmellow immer ein Zugezogener bleiben.«
Chloe sah Sam an. »Wie ist das bei dir, Sam?«
»Ich kenne meine Familiengeschichte nur bis zum Zweiten Weltkrieg, bin also auch keine wirkliche Einheimische. Aber du bist jetzt auf jeden Fall Teil der Gemeinde. Wir sind hier wie das Hotel California, weißt du. Da kommt man nicht so leicht wieder weg.«
»Wüsste auch gar nicht, weshalb ich weggehen sollte«, sagte Chloe und warf Gabe einen raschen Blick zu, bevor sie sich ihrem Gin Tonic zuwandte.
Sam war ziemlich sicher, dass Chloe mit Gabe flirtete, und ihr Magen zog sich zusammen. Ärgerlich schob sie den Gedanken beiseite. Schließlich ging sie das gar nichts an.
Drew und Troy klinkten sich jetzt auch ins Gespräch ein, und als Drew sich scherzend über Sams neuen Haarschnitt ausließ, haute sie ihm spielerisch auf den Arm, und er klopfte ihr lachend auf die Schulter.
Sam warf Gabe einen Blick zu, aber er schien nur Augen für Chloe zu haben.
»Wenn du dann hier bist«, sagte Chloe gerade, »ich gebe am Samstag den fünfzehnten Juni, zwei Wochen vor dem Festival, ein kleines Fest in meiner Wohnung im Crow’s Nest. Nichts Großes, nur die Leute vom Komitee, Drinks und ein bisschen was zu essen.«
Gabe sah interessiert aus, runzelte dann aber die Stirn. »Hm, muss mal überlegen. Ich hatte eigentlich geplant, zwischendurch nach London zurückzufahren, weil ich jede Menge Termine habe … ich muss erst mal den Kalender checken, aber ich werd mich bemühen, dabei zu sein.«
Chloe strahlte. »Toll! Wäre super, wenn es klappen würde.«
»Ich geb dir mal meine Handynummer. Dann kannst du mich leichter erreichen als über meine Assistentin.«
»Schön, danke.«
»Wäre vielleicht auch gut, wenn alle im Komitee sie haben, für alle Fälle«, fügte er hinzu.
»Ich kann sie den anderen schicken, wenn du möchtest«, bot Chloe an.
»Gern, danke.«
Kurz darauf piepten alle Handys, weil Chloe die Nummer an die WhatsApp-Gruppe schickte. Sam sah auch nach, fügte Gabe aber noch nicht sofort ihren Kontakten hinzu. Drew half Troy, der mit der modernen Technik seine Probleme hatte. Sam war nicht sicher, ob sie es sich einbildete, hatte aber den Eindruck, dass Gabe sie anschaute, während alle mit ihren Handys beschäftigt waren.
»Das hätten wir«, verkündete Chloe. »Es ist übrigens so, Gabe, dass alle was zu essen mitbringen, aber du musst das natürlich nicht machen. Wäre ja dann Berufsalltag für dich.«
»Was? Natürlich bringe ich was mit. Was wird denn gewünscht?«
»Nichts Bestimmtes eigentlich … aber Hauptgang und Dessert haben wir schon.«
»Wie wär’s denn mit Mezze beziehungsweise Tapas als Vorspeise?«
»Klingt super! Gegen sieben, dachte ich. Hoffentlich ist das Wetter schön, damit wir auf der Terrasse sitzen können.«
»Ich freu mich drauf. Gibt es einen bestimmten Anlass?«
Chloe verzog das Gesicht. »Runder Geburtstag.«
»Ich werd jetzt nicht raten«, sagte Gabe.
Troy zog die Augenbrauen hoch. »Ist der mit der Vier davor. Aber das sieht man dir wirklich nicht an, Mädchen.«
Gabe schaute Chloe überrascht an. »Das stimmt allerdings. Liegt bestimmt an dem guten Essen.«
Chloe blickte verlegen auf ihre Hände. Was Sam noch mehr bestätigte, dass ihre Freundin sich wohl heftig in Gabe verguckt hatte.
»Lieb von euch, danke«, sagte Chloe. »Aber glaubt mir, ich fühle mich oft viel älter als vierzig.«
Troy brach auf, weil er Evie nicht so lange alleine lassen wollte. Gabe und Chloe hatten noch halbvolle Gläser vor sich stehen.
Sam gähnte demonstrativ. »Huch, sorry. Langer Tag, ich brauche meinen Schönheitsschlaf.«
»Ich auch«, sagte Drew und leerte sein Glas. »Ich komm noch mit bis zum Postamt.«
»Oh, ja, bitte, man weiß ja nie, wer in Porthmellow im Dunkeln lauert.«
Drew grinste, aber Gabe und Chloe waren bereits mit irgendetwas in Chloes Handy beschäftigt und redeten über chinesisches Essen.
Sam und Drew warfen sich einen bedeutungsvollen Blick zu und verdrehten die Augen.
»Komm, lassen wir die beiden alleine«, raunte sie, während in ihrem Bauch etwas brodelte, das sich verdächtig wie Eifersucht anfühlte.
Draußen plauderte Sam pausenlos über irgendetwas, bis Drew und sie sich verabschiedeten. Erst dann ließ sie die Erinnerung an das Bild wieder zu, wie die beiden sich über das Handy beugten.
Das zweite Treffen mit Gabe hatte sie einigermaßen passabel hinter sich gebracht. Sie musste sich auch daran gewöhnen, denn sie würde ihm jetzt ja wohl häufiger begegnen. Und sie konnte schließlich keine Ansprüche auf Gabe erheben, nachdem sie nur allzu klar gemacht hatte, dass sie nicht mehr mit ihm zusammen sein wollte. Wieso sollte er dann nicht ein bisschen mit Chloe flirten?