Gartenarbeit macht Spaß, aber nur, solange sie nicht überhandnimmt. Ein Naturgarten kommt mit vergleichsweise wenig Pflege aus.
Wie pflegeintensiv ist der geplante Garten? Diese Frage wird zu Recht immer wieder gestellt und Sie sollten Sie sich auch selbst stellen. Grundsätzlich ist ein Naturgarten nicht so pflegeintensiv wie ein konventioneller Garten. Ein gewisses Maß an Beikräutern darf wachsen, Laub und Äste dürfen teilweise liegen und tote Bäume stehen bleiben, es wird weniger gemäht und geschnitten. Ganz pflegefrei ist allerdings kein Garten. Tut man gar nichts, entsteht unweigerlich irgendwann Buschland und schließlich ein Wald.
Die meiste Arbeit verursachen wöchentliches Rasenmähen und das Jäten von Staudenbeeten in den ersten zwei bis drei Jahren, später dann auch das Stützen und der Rückschnitt der Stauden. Auch Teiche machen Arbeit, wenn auch nicht wöchentlich, so doch vermehrt im Herbst, wenn Laub herausgefischt und Röhricht geschnitten werden soll. Obst und Gemüse bedeuten ebenfalls Zeitaufwand, wobei die Ernte der kleinste Teil, der Anbau und auch das Verarbeiten der größere Teil ist.
Der geplante Garten unserer fiktiven Familie beinhaltet einige eher pflegeintensive Bereiche. Der Selbstversorgergarten wird nach den Prinzipien der Vierfelderwirtschaft betrieben, es gibt je einen Bereich für Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer und Brache/Gründüngung. Diese Bereiche rotieren jährlich. Gleichzeitig werden Prinzipien der Permakultur angewandt. Selbstaussaat und Mischkultur, auch mit Blumen, ist erwünscht. Gemulcht wird mit Rasenschnitt. Trotzdem muss selektiv gejätet werden. Mona wird als Hauptverantwortliche diesen Bereich ein bis zwei halbe Tage in der Woche pflegen müssen. Der Aufwand lässt sich durch die Wahl der Gemüse beeinflussen, denn Kürbis, Zucchini, Bohnen und Kartoffeln sind z. B. weniger pflegeintensiv als Salat, Tomaten oder Möhren. Zeitintensiv ist auch der geplante Staudengarten. Hier muss in den ersten zwei bis drei Jahren zuverlässig gejätet werden, damit sich die gesetzten Arten etablieren und den Boden schließen können. Weniger arbeitsintensiv und trotzdem blütenreich wäre eine Blumenwiese mit einem Gräseranteil von nur 20 Prozent.
Eine Blumenwiese muss nur zweimal im Jahr gemäht werden. Sie brauchen aber eine Lösung für das Mähgut.
Generell ist es sinnvoll, bereits bei der Planung die Versorgung des Gartens während der Ur. laubszeit zu berücksichtigen. Bei unserer Musterfamilie spielt das keine große Rolle, da die verschiedenen Generationen nicht gemeinsam in den Urlaub fahren und die jeweils Daheimgebliebenen sich vertretungsweise um den Garten kümmern können und wollen.
Eine automatische Tröpfchenbewässerung übernimmt das Gießen, wenn Sie im Urlaub sind.
Die Bereitschaft von Freunden und Verwandten, Topfpflanzen und Gemüsebeete zu gießen oder sich um Haustiere wie Hühner zu kümmern, während man selbst im Urlaub weilt, kann jedoch nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Fehlen Freiwillige, sollte der Garten eher einfach und mit trockenheitsresistenten Pflanzen angelegt werden. Verzichten Sie auf Kübelpflanzen und planen Sie eine Bewässerungsanlage mit Computersteuerung für das Gemüse ein. Konzipieren Sie Staudenbeete für trockene Standorte, wenn es bei Ihnen im Sommer nicht viel regnet, und entscheiden Sie sich für einen Blumenrasen statt für Rasen. Er ergrünt wieder, auch wenn er zwischendurch vertrocknet aussieht. Ein gut eingewachsener Garten überlebt auch ohne Gießen.