Selma Falck war schlecht gelaunt.
Anine hatte seit dem Schussdrama in Grünerløkka nichts von sich hören lassen. Selma hatte so lange wie möglich gewartet, aber am Vorabend hatte sie es nicht mehr aushalten können. Sie rief ihre Tochter an.
Die mürrisch und abweisend war.
Die einen Besuch energisch ablehnte.
Die außerdem sagte, dass sie in nächster Zeit keine Babysitterin brauchen werde. Und in fernerer Zeit auch nicht, soviel sie wisse. Ehe sie das Gespräch ziemlich abrupt mit der Bemerkung abbrach: »Das ist typisch für dich, Mama. Dich anschießen zu lassen.«
Anine hatte sie immerhin Mama genannt, nicht Selma, wie sie das machte, wenn sie besonders beleidigt war. Selma hatte danach schlecht geschlafen. Aus vielen Gründen. Ihr Oberarm tat seltsamerweise wieder weh. Sie musste die Schlinge anlegen, wenn niemand sie sah. Es tat weh, wenn sie sich im Bett umdrehte, und in der vergangenen Nacht hatte sie schon befürchtet, die Wunde könne sich entzündet haben. Sie hatte auch nicht duschen können. Noch immer lagen Glassplitter in der Duschkabine. Später an diesem Tag würde endlich ein Installateur kommen, um eine neue Duschtür einzubauen.
Was sie jedoch eigentlich am Schlafen hinderte, war ein fast unwiderstehlicher Spieldrang.
Sie hatte sich wirklich zusammenreißen können.
Und war wirklich in elender Stimmung.
»Sind wir bald fertig, was meinen Sie?«
Selmas Frage wurde in ein warmes Lächeln gehüllt. Die Polizistin machte eine überaus vage Handbewegung. Vermutlich sollte es ein Bedauern sein, und das Eingeständnis, dass sie keine Ahnung hatte, wie lange diese Rekonstruktion noch dauern würde.
Alles war bereits abgesperrt gewesen, als Selma eintraf. Da die Straße ohnehin durch umfassende Bauarbeiten wegen der Verlegung von Straßenbahnschienen und Bürgersteig verwüstet war, hatte es der Polizei große Mühe bereitet, Passanten davon abzuhalten, durch die sechzig Meter weiter oben in der Straße und vierzig Meter südlich vom Café angebrachten Sperren zu brechen. Die beiden Frauen, die bei dem Versuch, den Mord an Linda zu rekonstruieren, das Opfer und Vanja darstellen sollten, hatten sich offenbar gut vorbereitet. Neben dem Film, den Selma bereits in Fredrik Smedstuens Büro gesehen hatte, war eine digitale Variante erstellt worden, die sie bisher nur vom Hörensagen kannte. Die beiden Polizistinnen mussten diese viele Male gesehen haben. Sie sagten nichts, bewegten sich aber auf Befehl so, als ob sie am vergangenen Donnerstag dabei gewesen wären und sich an jede Sekunde des Zwischenfalls erinnerten. Selma erhielt ihre Anweisungen von einem Mann, den sie noch nie gesehen hatte, einem jungen, ernsten Burschen mit einem Dialekt, den sie nur mit Mühe verstehen konnte.
Das Ganze hatte inzwischen schon zwei Stunden gedauert.
Alles war gefilmt, fotografiert und dokumentiert worden.
Der Heckenschütze hatte auf dem Dach der Thorvald Meyers gate 49 gelegen. Das gelbe Gebäude, das in der zweiten Hälfte des 19 . Jahrhunderts als Depothalle und Stall für die Straßenbahngesellschaft von Kristiania errichtet worden war, war deutlich niedriger als die Nachbarhäuser. Schon vor drei Tagen hatte die Polizei das ziemlich flache Dach als wahrscheinliches Versteck des Mörders ausfindig gemacht. Nun schienen sie sich sicher zu sein. Selma vermutete, dass die Umgebung bereits von der Technik gründlich untersucht worden war. Sie konnte nicht begreifen, warum sie noch immer nicht gehen durfte. Es war kühl. Der Herbst biss jetzt wirklich um sich, und der frische Wind von Süden wirbelte Laub, sommerliches Eispapier und andere Hinterlassenschaften auf.
Aus dem Augenwinkel registrierte sie eine Gestalt, die sie sofort erkannte. Hochgewachsen, ohne eigentlich besonders groß zu sein. Zackig wie ein Soldat, auch wenn er gerade jetzt mit vor der Brust verschränkten Armen an einer Hauswand lehnte. Er trug dunkle Jeans und ein klein geblümtes Hemd unter einer Jacke aus braunem Nappaleder. Auf dem Kopf hatte er eine altmodische Schirmmütze aus Tweed. Er lächelte, als er bemerkte, dass sie ihn entdeckt hatte.
Birger Jarl Nilsen trug seinen aristokratischen Namen zu Recht. Er hatte etwas Stattliches, fast Adeliges an sich, kombiniert mit einer so großen Selbstsicherheit, dass sie nicht demonstriert werden musste. Nun kam er mit zu einem leichten Gruß erhobener Hand auf sie zu.
»Langweilig?«, fragte er und setzte sich auf den Stuhl, den die Linda-Darstellerin soeben verlassen hatte.
Selma betrachtete das als Hinweis darauf, dass die Sache nun wirklich vorbei war.
»Raten Sie mal«, sagte sie. »Aber es musste natürlich sein. Gut, es hinter sich zu bringen.«
Fredrik Smedstuen kam zwischen den Cafétischen angeschlurft.
»Dann können Sie gehen«, sagte er zu Selma, ehe er sich zu Birger Jarl Nilsen umdrehte. »Was machst du hier?«
»Ich wollte nur sehen, wie hier alles läuft. Ich vermute, wir sind jetzt sicher, was das Dach da angeht?«
Er nickte in die Richtung von Nr. 49 , wo die Angestellten der Bäckerei Godt Brød hinter den Fenstern standen und abwechselnd auf die Uhr und die Straße schauten. Sie hatten seit über zwei Stunden keine Kundschaft mehr.
»Darüber können wir heute Nachmittag bei der Besprechung reden«, sagte Fredrik Smedstuen.
Dann wandte er sich wieder an Selma: »Vielen Dank jedenfalls. Wie gesagt können Sie jetzt gehen. Sollen wir ein Taxi rufen?«
Der Mann hatte offenbar eine ganze Sammlung von total identischen Hemden. Oder er war ungewöhnlich ungepflegt. Auch seine Hose war dieselbe wie in der vorigen Woche, schon da war Selma ein Fettfleck an der Seite des linken Knies aufgefallen. Als er sich über sie lehnte, um nach dem bei der Rekonstruktion verwendeten Glas zu greifen, nahm sie wie üblich den Geruch von Tabak, Kaugummi und Fisherman’s Friend wahr. Seltsamerweise stank er nicht nach Schweiß.
»Nein, danke«, sagte Selma, der dieser enge Kontakt ein wenig unangenehm war. »Ich muss nur um die Ecke.«
Der Hauptkommissar grunzte irgendeine Bemerkung und ging seiner Wege.
»Wollen Sie da lang?«, fragte Birger Jarl Nilsen überflüssigerweise. »Dann können wir uns zusammentun. Ich muss nach Torshov. Und Sie brauchen mich nicht anzurufen, wie Sie bei unserer letzten Begegnung versprochen haben.«
Sein Lächeln war fast neckend. Selma wusste nicht so ganz, was sie von seinem Angebot hielt. Sie wollte zu Einar Falsen, für den Weg würde sie nur fünf oder sechs Minuten brauchen, und sie sehnte sich nach einer kleinen Pause von anderen Menschen.
»Wie nett«, erklärte sie und ging auf die nördliche Absperrung zu, die drei uniformierte Polizisten nun endlich abzumontieren begannen.
Er folgte ihr. Sie sagten beide nichts, ehe sie beim Espresso House in die Helgesens gate abgebogen waren. Selma wollte die geschäftige Thorvald Meyers gate mit ihren ewigen Baustellen lieber vermeiden.
»Sie schwärmen ja offenbar nicht gerade für Fredrik.«
Birger Jarl Nilsen blieb unterwegs auf angenehmer Distanz. Anderthalb Meter von ihr entfernt, ein kleines Stück hinter ihr. Nach nur wenigen Metern war er in ihren Gangrhythmus gefallen, und erst jetzt fiel ihr auf, dass er gar nicht viel größer war als sie selbst.
»Na ja«, sie zögerte, »ich weiß nicht so recht. Ein bisschen ungepflegt für einen Job, bei dem er so viel Kontakt zu Menschen hat. Und mürrisch. Von Natur aus übellaunig, scheint mir.«
»Eigentlich ist er Gold wert. Ein fähiger Polizist. Er ist nur frisch geschieden und deprimiert. Er ist übrigens meiner Ansicht, auch wenn er das nicht ganz zugeben mag.«
»Worin denn?«
»Darin, dass das Attentat gegen Linda Bruseth gerichtet war.«
Selma merkte, dass ihr Atem flacher ging, und sie verlangsamte ihre Schritte. Sie ärgerte sich darüber, dass sie noch immer glaubte, Fredrik Smedstuens Geruch wahrzunehmen, und sie schniefte einige Male, um sich davon zu befreien. Ihr Arm tat seltsamerweise nicht mehr so weh. Sie zog ihn aus der Schlinge, faltete das kleine Stück Stoff zusammen und steckte es in die Tasche.
»Wie können Sie da so sicher sein?«, fragte sie.
»Aus vielen Gründen. Erstens hat sich der Mörder eine unnötig komplizierte Methode ausgesucht, um jemanden ums Leben zu bringen. Das erzählt uns so einiges.«
Selma blieb endgültig stehen.
»Ach ja?«
»Überlegen Sie doch mal«, sagte er.
Er wich zurück, sowie sie stehen geblieben war, fast unmerklich. Sie standen einander jetzt auf zwei Meter Entfernung gegenüber.
»Ja, es war … spektakulär?«, schlug sie vor.
»Ja.«
»Der Mörder wollte es spektakulär haben. Es sollte … Aufsehen erregen.«
»Genau.«
»Aber wieso weist das eher auf Linda hin als auf mich?«
Sie setzte sich langsam wieder in Bewegung.
»Sehen wir uns die Tatsachen an, die wir haben«, sagte er. »Dieser Schütze ist gut. Er hat eine Waffe und ein Kaliber für Fortgeschrittene verwendet. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat er auf dem Dach nicht die geringste Spur hinterlassen, obwohl absolut alles darauf hindeutet, dass er von dort aus geschossen hat. Wir würden allesamt nicht daran zweifeln, wer das eigentliche Ziel war, wenn Linda Bruseth sich nicht plötzlich bewegt hätte, um das Wasserglas festzuhalten. Wenn Sie alle einigermaßen still gesessen hätten, wäre der Schuss ganz einfach als Volltreffer charakterisiert worden. Peng, mitten in Lindas Schläfe. Kein Zweifel.«
»Aber sie saß eben nicht still«, wandte Selma ein. »Sie hat sich blitzschnell vorgebeugt. Und war mir deshalb im Weg.«
»Nein. Das war sie eigentlich nicht.«
Birger Jarl Nilsen schaute sich um. Auf dem Bürgersteig, wie es aussah. Offenbar fand er das Gesuchte nicht, fasste deshalb in seine Jackentasche und zog einen Filzstift heraus. Er blickte rasch nach links und rechts, dann zog er die Kappe ab und ging zu der Mauer zwischen den beiden verschmutzten Fenstern der Mietskaserne an der Ecke Bjerkelundgate. Blitzschnell zeichnete er eine große Skizze davon, wie die drei Frauen in dem Moment gesessen hatten, ehe Linda das Glas rettete und der Schuss fiel. Er war kein besonders guter Zeichner, hatte aber einen ungewöhnlichen Blick für Perspektive. So, wie die Skizze aussah, stand Selma hier im selben Blickwinkel, den der Mörder gehabt haben musste. Birger Jarl Nilsen trat einen kleinen Schritt zurück.
»Sehen Sie?«
Selma war sich alles andere als sicher, was er meinte. Sie blieb lange stehen und vertiefte sich in die Skizze. Zwei Jugendliche kamen auf E-Rollern vorbeigesaust, ohne auf den alternden Tagger zu achten. Eine Frau im Hidschab schob einen Kinderwagen mit zwei Kleinen an ihnen vorbei, so dicht am Straßenrand, wie es möglich war.
»Er hatte die ganze Zeit freie Sicht auf meinen Kopf«, sagte Selma und blinzelte. »Denn diesen Winkel hätte er vom Dach aus gehabt, oder?«
Er nickte.
»Wenn er Sie hätte treffen wollen, hätte Lindas plötzliche Bewegung keine Rolle gespielt. Wir reden hier von einem hervorragenden Schützen mit klarem Ziel. Linda Bruseth. Der Schütze hat die Bewegung registriert, und das hat die Sache einen Tick schwieriger für ihn gemacht. Deshalb war es dann kein sauberer Treffer. Er hat zu weit hinten im Kopf getroffen, und das Geschoss ist aus dem Schädel wieder ausgetreten und weiter in Ihren Arm geflogen.«
Selma wusste nicht so recht, ob sie erleichtert oder enttäuscht war angesichts dieser Erkenntnis. Das überraschte sie. Nach der ganzen Unruhe, die sie in letzter Zeit belastet hatte, müsste ihr doch eine gewaltige Last von den Schultern fallen durch die Erkenntnis, dass niemand es auf sie abgesehen hatte. Dennoch verspürte sie einen undefinierbaren Stich.
»Ich verstehe das trotzdem nicht«, sagte sie und ging weiter.
Birger Jarl Nilsen fuhr fünf, sechs rasche Male mit dem Filzstift über seine Zeichnung, drehte die Kappe wieder auf den Stift und verstaute ihn in seiner Jackentasche.
»Warum hat er sich eine solche Methode ausgesucht, um eine anonyme Hinterbänklerin wie Linda Bruseth umzubringen?«, fragte Selma. »Sie haben gesagt, dass der Mörder Aufsehen erregen wollte. Aber in Grünerløkka an einem geschäftigen Donnerstagnachmittag … Auch das Aufsehen muss doch Grenzen haben. Die Medien hätten so oder so breit darüber berichtet, dass eine Volksvertreterin einem Attentat zum Opfer gefallen war, egal, wo das passiert wäre. Linda war zwar nicht gerade jemand wie Olof Palme oder Anna Lindh, aber trotzdem!«
»Nun gehörten diese beiden zur jeweiligen Regierung, als sie ermordet wurden. Sie saßen nicht nur im Parlament. Aber egal, in diesem Mord liegt eine Botschaft, glaube ich.«
Selma blieb wieder stehen. Der Waffenexperte redete weiter: »Gehen wir zuerst zwei Schritte zurück.« Als ob er das wortwörtlich gemeint hätte, entfernte er sich abermals von Selma. »Jemand will Linda umbringen. Jemanden umzubringen, ist nicht schwer, wenn man wirklich fest entschlossen ist. Sogar ein Parlamentsmitglied. Die Sicherheitsmaßnahmen um einfache Abgeordnete sind nicht größer als die um irgendeinen Dorfschulzen. Wenn der Attentäter sie einfach nur umbringen will, kann er sie überfahren, er kann ihr Haus anstecken, er kann sie eines Abends in einer dunklen Seitenstraße überfallen …«
»Alles klar«, unterbrach Selma ihn ungeduldig.
»Die Möglichkeiten sind jedenfalls unendlich. Die Gefahr bei einem solchen Angriff ist, dass er dann als purer Zufall gelten kann. Vergewaltigungsversuch. Durchgedrehter Pyromane. Alkohol am Steuer. Verstehen Sie, worauf ich hinauswill?«
Langsam ging es ihr auf. Dieser Polizist war wirklich gut.
»Der Mörder will, dass sein Vorsatz überdeutlich wird«, sagte sie langsam und spürte, wie sich die Haut an ihren Armen anspannte. »Es soll keinen Zweifel daran geben können, dass sie mit vollem Vorsatz umgebracht worden ist.«
»Genau. Die Frage ist also, ob sie als Linda Bruseth ermordet wurde oder als Parlamentsabgeordnete. Also ob sie vielleicht als Symbol für etwas sterben musste.«
»Weiß Fredrik Smedstuen das alles? Haben Sie mit ihm über Ihre … Theorie gesprochen?«
»Natürlich.«
»So sieht es aber nicht aus.«
»Er ist nur nicht so offen dafür wie ich, Informationen mit anderen zu teilen«, sagte Birger Jarl Nilsen und setzte sich abermals in Bewegung.
Sie überquerten die Seilduksgate und gingen durch den Park Birkelunden, ohne etwas zu sagen. Die Straßenbahn schepperte oben an den Ampeln zwischen Toftes gate und Schleppegrells gate vorbei. Metall kreischte auf Metall, und ein Autofahrer hupte.
»Sie haben vielleicht recht«, sagte Selma endlich, als sie den Freakladen Scorpius erreicht hatten. »Smedstuen ist nicht gerade mitteilsam. So gesehen ist er wohl eher ein typischer Vertreter seiner Behörde als Sie.«
»Ich arbeite nicht bei der Polizei«, sagte er, offenkundig überrascht, weil sie so etwas glauben konnte.
Sie hatten Einar Falsens Haus erreicht. Selma war stehen geblieben.
»Nicht?«, fragte sie ebenso überrascht.
»Ich arbeite für die Polizei, nicht bei ihr. Wollen Sie hier rein?«
Er musterte die heruntergekommene, verschmutzte Mietskaserne vom Dach mit den klapprigen Regenrinnen bis zu der Grundmauer, wo jede Menge Hundekacke vor den verschmierten Wänden lag.
»Ja«, antwortete Selma kurz. »Hier will ich rein. Als was arbeiten Sie denn?«
»Waffenexperte. Und Ballistiker. Haben Sie das nicht mitgekriegt, als wir uns in Fredriks Büro begegnet sind?«
»Doch, das schon. Aber ich meine, sind Sie Freelancer oder was?«
»Eine eigene kleine Firma und eine halbe Stelle an der Hochschule. Ich war einmal …«
Selma unterbrach ihn mit erhobener Hand.
»Lassen Sie mich raten«, sagte sie. »Soldat. Genauer gesagt, Offizier.«
Jetzt lachte er. Sein Lachen war überraschend tief, hatte aber dennoch eine Sanftheit, die ihr gefiel. Noch immer blieb er in seiner seltsam physischen Distanz zu ihr, als ob er sich meistens in einer Umgebung bewegte, in der Frauen seine Absichten auf keinen Fall missverstehen durften.
In gewisser Hinsicht war das angenehm.
»Major«, bestätigte er.
Er trat beiseite, damit Selma klingeln und das Eisentor öffnen konnte. Dann beugte er sich ein wenig vor, in einer fast komischen Geste der Vertrautheit. Er stand noch immer anderthalb Meter von ihr entfernt.
»Ich war eine Zeit lang militärischer Nachrichtenoffizier«, flüsterte er laut. »Deshalb habe ich Ihre Eskapaden im vergangenen Herbst mit großem Interesse verfolgt. Gute Arbeit.«
Er richtete sich auf. Es sah fast aus, als ob er in einer Art militärischem Gruß mit den Hacken knallte, ehe er sich umdrehte und weiter in Richtung Torshov ging.