Ich gehe gern shoppen.
Vorzugsweise in echt, nicht online.
Ich werde auch gern »Kann ich Ihnen helfen?« gefragt, und ich mag es, wenn mir eine fähige Verkäuferin ein weiteres Teil, das ich nicht brauche, mit »Schauen Sie mal, das könnte ich mir gut an Ihnen vorstellen!« zeigt.
Ich liebe den Satz, »Ach, lassen Sie das liegen, ich hänge das nachher auf«, und ich liiiiebe es, wenn Dinge in Seidenpapier eingewickelt sind. Ich probiere auch neue Geräte gern schon in Geschäften aus, denn dann bin nicht ich diejenige, die an den Hochsicherheitsverpackungen scheitert.
Ich mag auch schöne Tüten und Kordeln jeglicher Art. Vermutlich bin ich ein Verpackungsopfer. Und wenn dann noch alles mit dem guten Zweck zusammenfällt, sprich SPORT , bin ich nahezu machtlos.
Es gibt demnach eigentlich nichts aus dem Sportsektor, was ich nicht habe.
Ich habe Kurzhanteln in allen erdenklichen Gewichten. Ich habe auch Handschuhe für die Kurzhanteln, weil ich dachte, ich muss die haben. Die Verpackung war so hübsch. Abgesehen davon, dass ich sie nicht brauche, weiß ich so spontan gerade gar nicht, wo die eigentlich sind. Vermutlich liegen sie bei diesem Mörder-Bauchtrainer und lachen mich mit ihm zusammen schäbig aus. Sie wissen, welchen ich meine, der, der so ein kleines Rad in der Mitte hat, mit Haltegriffen an der Seite und mit dem man sich dann vor- und zurückrollen soll. Kann ich nicht. So gar nicht. Ich habe – oder hatte – ihn aber trotzdem.
Ich besitze Therabänder in den schönsten Pastelltönen der Welt. Wenn Sie möchten, können Sie mir die abkaufen, die sind noch originalverpackt.
Ich besitze eine Kettlebell. Klingt mega, oder? Das ist so ein Gewicht, das man mit beiden Händen am Griff vor- und zurückschwingen soll. Die gab es bestimmt zu den Therabändern dazu, anders kann ich mir ihre Anwesenheit in meinen vier Wänden nicht erklären. Ich habe Laufjacken mit so vielen Funktionen, dass ich mit ihnen vermutlich auch den Himalaja besteigen könnte. Im Dunkeln. Denn dank meiner originalverpackten Stirnlampe habe ich es – in der Theorie zumindest – immer hell!
Ich habe einen Pilatesring, eine Handpresse (WTF ?) und 14 Yogamatten. Und außerdem bin ich stolze Inhaberin von allen, ich wiederhole, allen Sportgeräten, die Tchibo zwischen 1999 und 2022 im Angebot hatte.
All diese Dinge, meine Damen, mit Ausnahme der Kurzhanteln, benutze ich nicht. Nie. Auch nicht selten. Und jeder Sperrmüll wäre die Chance, mich von diesem unnötigen Ballast zu trennen. Kann ich aber nicht. Sie verstehen das.
Und jetzt kommen wir zu den wenigen, sehr wenigen Dingen, die ich abseits des Laufsports wirklich benutze: mein Fitnesstrampolin, meinen Hula-Hoop und eben die Kurzhanteln.
Und damit Ihnen nicht Selbiges passiert, also dass Sie erst mal viel Geld ausgeben, bevor Sie überhaupt begonnen haben mit mehr Bewegung in Ihrem Alltag, verrate ich Ihnen, wie wenig es aus meiner Sicht braucht:
gute Schuhe, eine nicht rutschende, straffe Hose, zwei Oberteile, eine Jacke, für Sie bestimmt einen guten Sport-BH (darauf kann ich aus bekannten Gründen weitgehend verzichten), gute Sportsocken, vielleicht einen kleinen Laufgürtel und für längere Strecken einen Wassergürtel (den benutze ich erst ab Stunde 1 :15 und im Sommer etwas früher).