Jungs-Mama

Der Plan: Am Wochenende steht nichts auf dem Programm.

Nach einer (Arbeits-)Woche, die ihresgleichen sucht, saß ich am Freitagabend auch noch spontan im Kölner Treff. Ohne dass ich das auch nur mit dem Hauch einer Belastung schreibe, und hoffentlich liest es sich auch nicht so, ist diese Woche eben keine wie jede andere. Denn neben diversen Seminaren, Dreharbeiten und Promoterminen sind da auch noch die Dinge zu organisieren und im Blick zu behalten, die wir als Mamas auf dem Schirm haben. Und kurz vor Beginn der großen Ferien wird sich überall verabschiedet, willkommen geheißen, Kuchen gebacken, selbiger gegessen und werden Abschiedsgeschenke organisiert. Sie kennen das.

Diese »Alltagsgeschichten« machen mich nicht wuschig. Nie. Was nicht geschafft wird, bleibt liegen, und alles wird so gut es geht genossen.

Es gibt aber etwas, was mich wuschig macht.

Der Juni an sich.

Der Monat, der für immer im Zeichen der Diagnose steht.

Denn er steht jetzt eben im Zeichen der Nachsorge.

Zweimal im Jahr rücken diese Termine in meinen Fokus, und auch wenn die Angst deutlich, sehr deutlich besser wird und ich mich nach wie vor an mein eigenes Mantra aus der »Stehaufqueen« halte (»Die Berge erst dann besteigen, wenn sie da sind, und nicht, wenn sie mal irgendwann kommen könnten«), spüre ich diese Belastung.

Oder besser: Ich spüre sie erst recht, wenn sie überstanden ist.

Und das ist durchweg positiv gemeint. Ich fühle mich nach dem Satz meiner Ärztinnen, »Alles ist superunauffällig«, beflügelt, erleichtert, aber eben auch hundemüde. Ein bisschen wie nach einer langen Muskelanspannung, nach der man endlich lockerlassen darf. Demzufolge sehne ich das Wochenende herbei.

Die Jungs und ich sind den Samstag unter uns, und vor meinem inneren Auge schlafen wir lange, frühstücken im Bett und chillen im Garten.

Die ersten beiden To-dos werden vorbildlich erfüllt, nur das Chillen vermag die Jugend anders zu interpretieren als die fast 40 -jährige Frau Mama.

»Mama«, kommt mein Großer mit dem Kleinen im Schlepptau, »wir haben uns was überlegt.«

»Na, jetzt bin ich aber gespannt, mein Schatz«, und ich könnte sie schon wieder nur knutschen.

»Was hältst du von einer Radtour? Nur wir drei!«, strahlen mich beide Jungs an.

Und jetzt mal ehrlich, meine Damen, wer könnte da Nein sagen?

Auch nicht die Regenerations-Mom.

Ehe ich mich umgedreht habe, sind sie so groß, dass sie alles wollen, nur bloß keine Radtour mehr mit ihrer Mutter.

»Haben wir ein Ziel?«, frage ich die Jugend, ein bisschen auf »Eisdiele« hoffend.

»Wir gucken mal, wie weit wir kommen …«

 

Sagen wir mal so, die Eisdiele war auch dabei.

Nach der 30 -Kilometer-Eifel-Tour.

Mit Pause, Aussicht genießen, über den Aua-Popo jammern und eben Eis sind wir nach vier Stunden wieder daheim.

Okay, Regeneration mache ich dann morgen. Heute war es eben der Punkt »Ausgleichssport«.

Memo an mich:

Dankgebet für alles.

Immer wieder!