Ein starkes inneres Leitbild als Fundament

Jetzt arbeiten wir an Ihrer Selbstakzeptanz. Dafür nehmen wir Ihre Stärken, Schwächen, Erfolge und Misserfolge unter die Lupe und bestimmen, welcher Persönlichkeitstyp Sie sind. Sie entwickeln ein eigenes Sichtbarkeits-Leitbild, das Sie bei allen weiteren Schritten wie ein Fixstern begleiten wird.

Die meisten Menschen, die mich nicht so gut kennen, finden es komisch, dass ich mich zu den Introvertierten zähle. Das wundert mich nicht, denn ich habe es lange Zeit selbst nicht geahnt. Sie müssen wissen, dass ich aus einer reinen Intro-Familie komme: Meine Eltern wie auch mein Bruder sind sehr leise Menschen. Im Vergleich dazu war ich schon immer wesentlich offener und kontaktfreudiger. Dennoch fühlte ich mich unter Extrovertierten schon immer schnell überfordert und wollte dann nur noch weg. Ich habe mich immer gefragt, wieso wir in der Familie derart ähnliche Bedürfnisse und Merkmale haben, besonders was die Ruhebedürftigkeit und die Zurückhaltung gegenüber anderen Menschen angeht, und ich gleichzeitig so anders bin als mein Vater und mein Bruder, die sich in vielem so ähnlich sind, und meine Mutter noch mal ganz anders ist.

Welcher Persönlichkeitstyp sind Sie?

Im Rahmen meiner NLP-Ausbildung habe ich das Modell der Persönlichkeitstypen nach Dietmar Friedmanns „Psychographie“ kennengelernt. Plötzlich war mir alles klar! Friedmann unterscheidet drei Bereiche der Persönlichkeit – Erkenntnis, Beziehung und Handlung. Jeder Mensch hat Anteile davon, aber einen klar ausgeprägten Schwerpunkt, der im Wesentlichen seine feststehenden Persönlichkeitseigenschaften bestimmt:

  1. Der Erkenntnistyp: Er ist besonders stark in Denken und Logik.
  2. Der Beziehungstyp: Er ist besonders stark im Fühlen und Wahrnehmen.
  3. Der Handlungstyp: Er ist besonders stark darin, aktiv zu werden.

Leise Menschen findet man in allen drei Typen. Die Persönlichkeitstypologie gibt Ihnen eine Erklärung dafür, warum auch leise Menschen so unterschiedlich sind, obwohl sie häufig in einen Topf geworfen werden oder Stempel aufgedrückt bekommen, die ihnen oft gar nicht entsprechen.

Jeder Persönlichkeitstyp hat eigene Stärken und Herausforderungen. Alle haben eines gemein: Sie streben meistens in bestimmte Richtungen. Denn wir streben oft nach dem, was wir nicht haben – und nutzen dabei viel zu selten, was schon da ist. Wie wir schon bei den Barrieren im ersten Kapitel gesehen haben, sabotieren wir uns damit selbst. Die Kunst liegt darin, beides zu verbinden: das, was wir von Haus aus mitbringen, und das, was wir neu erobert haben – die Mischung bringt uns wirklich weiter.

Wichtig Dieses Persönlichkeitsmodell ist natürlich eine komplexe Angelegenheit. Darum sind die Beschreibungen der einzelnen Typen hier nur ein verdichteter Abriss der wichtigsten Merkmale. Da zudem jeder von uns Anteile aus allen Typen in sich trägt, finden Sie sich wahrscheinlich in zwei oder sogar in drei Typen wieder. Wenn Sie sicher herausfinden möchten, welcher Schwerpunkttyp Sie sind, können Sie auf meiner Website einen Test herunterladen: www.natalieschnack.de/typentest.pdf

Welcher Persönlichkeitstyp Sie sind, hat großen Einfluss darauf, wie Sie Ihrer Persönlichkeit gemäß Ihre Sichtbarkeit leben können.

MERKSATZ

Leise Menschen sind sehr unterschiedlich. Deshalb findet man sie in allen drei Typen.

Der Erkenntnistyp

Typische Merkmale

Erkenntnistypen sind in der Welt des Denkens und der Logik unterwegs. Sie beschäftigen sich viel und gern mit globalen und philosophischen Fragen des Lebens. Sie vertiefen sich gerne in ihre Gedankenwelt und neigen zum Grübeln.

Sie können sich sehr auf eine Sache fokussieren, wollen Dinge im Detail durchdringen. Dabei haben sie kein Problem, auch mal nachzufragen. Denn sie verschwenden keinen Gedanken daran, nicht als klug genug angesehen zu werden.

Erkenntnistypen werden meistens für die „typischen“ Introvertierten gehalten, denn sie sind oft Einzelgänger und sich selbst genug. Dabei sind sie ausgeglichene Zeitgenossen und lassen sich nicht so schnell aus der Reserve locken. Sie sind eher sparsam mit Mimik und Gestik, manche sprechen langsam, weil sie erst überlegen, was sie sagen.

Ihre besonderen Stärken kommen bei allem zum Tragen, was mit Logik zu tun hat. Sie denken in Konzepten, schaffen immer eine klare Struktur, ihre Pläne sind sehr durchdacht und berücksichtigen alle Eventualitäten, inklusive Kosten-Nutzen-Analysen. Besonders da, wo Detailtreue, tiefes Fachwissen, Kleinteiligkeit und Exaktheit gefordert sind, sind sie an der richtigen Stelle. Denn sie können sich über einen langen Zeitraum auf ein Thema fokussieren.

Sie sind zögerlich bei Neuem, sie mögen sich nicht so recht entscheiden. Häufig geben sie Antworten, in denen „vielleicht“, „sowohl als auch“ und „eventuell“ vorkommt. Ihre Gedanken und Konzepte haben sie gut im Griff, wenn es aber um die Umsetzung geht, zeigen sie sich risikoscheu. Oft verharren sie im Durchdenken, bevor sie überhaupt ins Handeln kommen. Deswegen werden sie manchmal auch als schwerfällig und langsam wahrgenommen. Dabei ist für sie sehr wichtig, Entscheidungen selbst zu treffen, ganz egal wie lange es dauert. Wer versucht, sie zu Eile und spontanen Entscheidungen zu drängen, riskiert, dass sie auf stur schalten.

Sie neigen dazu, das große Ganze aus dem Blick zu verlieren, und können sich daher endlos immer tiefer mit Dingen beschäftigen, in die sie eingetaucht sind.

Sie sind durchaus in der Lage, über Jahre hinweg Schritt für Schritt auf langfristige Ziele hinzuarbeiten, wenn Sie sich dafür wirklich entschieden haben.

Umgang mit anderen

Im Umgang mit anderen Menschen sind Erkenntnistypen vorsichtig und zurückhaltend. Sie mögen es sachlich und schnörkellos, dadurch wirken Sie oft unsensibel. Gefühlsausbrüche sind ihnen suspekt. Sie sind geduldige Zuhörer, da sie sehr rücksichtsvoll und ausdauernd sind. Ungeduldig werden sie dann, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre wertvolle Zeit vergeudet wird. Das ist dann der Fall, wo es um Belanglosigkeiten geht oder Dinge, die sie nicht interessieren: Geplänkel, Lästereien und sonstige Geschichten über Beziehungen.

In ihren Beziehungen sind sie treu, geduldig und haben viel Verständnis für ihre Freunde und Partner. Nein sagen fällt ihnen schwer. Auch hier zeigt sich ihre Geduld und Ausdauer. Beziehungen zu beenden, die ihnen nicht guttun, fällt ihnen besonders schwer.

Oft sind sie still und ruhig. Wenn sie sich allerdings in einem bekannten Umfeld befinden und sich wohlfühlen, werden sie zu richtigen Plaudertaschen, vor allem, wenn sie auf Interesse an ihren Lieblingsthemen stoßen.

Sie reagieren sensibel, wenn sie den Eindruck gewinnen, dass sie so, wie sie sind, nicht angenommen werden. Dann fühlen sie sich ungerecht behandelt, als Opfer und ziehen sich zurück. Statt das, was ihnen nicht gefällt, auszusprechen und einen Konflikt zu riskieren, fressen sie es lieber in sich rein und leiden heimlich.

Erkenntnistypen scheuen oft Neues und Unbekanntes und brauchen eine lange Eingewöhnungszeit, bevor sie mit fremden Menschen warm werden können.

MERKSATZ

Für Erkenntnistypen ist es wichtig, in Bewegung zu kommen und Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.

Der Beziehungstyp

Typische Merkmale

Beziehungstypen sind in der Welt der zwischenmenschlichen Beziehungen, Gefühle und Wahrnehmungen unterwegs. Sie leben in der Gegenwart, im Hier und Jetzt, und werden stark von ihren Emotionen beeinflusst. Beziehungstypen sind wandlungsfähig und in der Lage, sich an verschiedene Situationen, Menschen und Anforderungen anzupassen. Sie sind geborene Schauspieler, haben eine ausgeprägte Mimik und Gestik. Deswegen ist es auch so schwer, die Introvertierten unter ihnen zu erkennen.

Ihre Kompetenzen liegen ganz klar im Umgang mit anderen Menschen, darin, sich in andere Menschen reinzudenken und einzufühlen, sowie im Aufbau von intensiven Beziehungen. So sind sie gut darin, Menschen zusammenzubringen, und sind oft das Bindeglied zwischen den anderen.

Überall da, wo überblickartiges Wissen über viele Bereiche hinweg gefordert ist, sind sie an der richtigen Stelle, denn sie können gut Fäden zusammenfügen. Sie stehen für das große Ganze, nicht so sehr für Details. Auch wenn viele neue kreative Ideen gebraucht werden, sind Beziehungstypen gefragt.

Beziehungstypen haben oft Angst, als dumm oder inkompetent zu erscheinen. Auch normale Gespräche erleben sie oft als eine Prüfungssituation, was sie extrem stresst.

Sie haben oft das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben, was in Aktionismus und Hektik ausarten kann. Sie handeln lieber gleich, mit langfristigen Zielen kann man sie nur schwer motivieren. Am besten kommen sie klar, wenn sie gute Planer an ihrer Seite haben, die sie mit kurzfristigen Zielen gut bei der Stange halten können.

Beziehungstypen sind Spontanentscheider, ändern allerdings häufig schon nach kurzer Zeit Ihre Entscheidungen. Sie sind kreativ und haben viele tolle Ideen, fangen gerne neue Dinge an, ohne dass sie das Durchhaltevermögen haben, sie zu Ende zu denken oder zu bringen. Sie sind leicht zu begeistern und stecken andere mit ihrer Begeisterung an. Wenn etwas zu lange dauert, werden sie schnell ungeduldig und schmeißen unter Umständen hin.

Mit ihrer Ja-Haltung neigen sie zu einer positiven Lebenseinstellung, mögen es bunt und vielfältig, sind humorvoll und verspielt.

Beziehungstypen legen Wert auf gute Außenwirkung. Mit der Ordnung nehmen sie es nicht so genau, auch wenn sie kein Chaos mögen.

Umgang mit anderen

Der Beziehungstyp hat eine gute Menschenkenntnis. Er ist sehr empathisch und es fällt ihm leicht, nachzuvollziehen, was in anderen Menschen vorgeht. Manchmal merken Beziehungstypen noch vor dem Betroffenen selbst, dass etwas nicht in Ordnung ist. Die Zusammenhänge und Beziehungsgeflechte erkennen sie ganz intuitiv.

Sie sind feinfühlig und sensibel und beziehen die Reaktionen anderer Menschen auf sich selbst. Sie hören sozusagen das Gras wachsen.

Wenn sie das Gefühl haben, abgelehnt zu werden, reagieren sie gern dramatisch – nicht umsonst haben sie oft den Ruf einer „Drama-Queen“: Es kann tränenreich oder aggressiv, aber sehr wahrscheinlich theatralisch werden.

Da ihnen Liebe und Sympathie anderer sehr wichtig sind, vergleichen sie sich viel mit ihren Mitmenschen und neigen dazu, sich so zu verhalten, wie sie denken, dass es von ihnen erwartet wird.

MERKSATZ

Für Beziehungstypen ist es wichtig, sich und die eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.

Der Handlungstyp

Typische Merkmale

Handlungstypen sind in der Welt der Ziele, Aktivitäten und Umsetzung unterwegs. Sie sind in die Zukunft orientiert. Sie sind nicht so die intellektuellen Denker, sie kommen lieber in Aktion, ohne lange zu reden oder zu grübeln. Es gibt kein Projekt, das sie nicht sofort in Schritte aufteilen und managen können.

Handlungstypen sind motivierte und kraftvolle Menschen, die deutlich zeigen, was sie können. Sie übernehmen gern Verantwortung und Aufgaben auch für andere. Sie haben einen starken Willen. Was sie anfangen, das bringen sie auch zu Ende, und zwar mit Leichtigkeit. Ihr Anblick lässt meist keine Zweifel an ihrer Entschlossenheit aufkommen: Sowohl ihre Mimik als auch Gestik und Sprechweise reden Klartext. Man merkt sofort, dass man es mit jemandem zu tun hat, der Verantwortung übernimmt und gern sagt, wo es langgeht. Sie wirken oft angespannt und sehr kontrolliert, es fällt Ihnen schwer, loszulassen. Die Introvertierten unter ihnen erkennt man daran, dass sie Dinge still erledigen und wenig reden.

Handlungstypen sind ziemlich konservativ und traditionsbewusst. Sie achten auf Recht und Ordnung, haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und setzen sich gegen Unrecht und für Schwache ein. Sie scheuen sich nicht, sich ungefragt einzumischen, und geizen nicht mit Ratschlägen und sachdienlichen Hinweisen.

Handlungstypen haben meist praktisches Wissen und sind handwerklich geschickt. Sie gehen Dinge zielgerichtet und planvoll an und überlassen nichts dem Zufall. Was sie von sich geben, hat auf jeden Fall Hand und Fuß. Sie geraten nicht so schnell in Stress, denn sie planen ihre Zeit genau durch.

Sie sind ziel- und ergebnisorientiert, blühen da auf, wo Dinge organisiert, Ziele und Pläne ohne langes Gerede umgesetzt werden müssen. Das sind klassische Macher: fleißig, ordentlich, engagiert, verantwortungs- und pflichtbewusst. Handlungstypen sind prädestiniert für das Praktische und das gut Umsetzbare. Details interessieren sie nur insofern, als sie für die tatsächliche Umsetzung relevant sind. Sie sind sehr belastbar – wahre Arbeitstiere. Man kann sich darauf verlassen, dass sie Angefangenes zu einem erfolgreichen Ende bringen. Dabei sind sie auch sehr gut darin, andere Menschen zu führen, mit Aufgaben zu betrauen und die Ergebnisse zu kontrollieren, deswegen sind es oft gute Führungskräfte.

Umgang mit anderen

Handlungstypen sind grundsätzlich gern unter Menschen, insbesondere dann, wenn gemeinsame Aktivitäten im Vordergrund stehen. Deswegen bevorzugen sie Mannschaftssportarten. Sie engagieren sich auch gern in Vereinen und übernehmen gern auch unbeliebte zeitaufwendige Aufgaben.

Bei Handlungstypen ist der Umgang mit anderen im beruflichen und privaten Bereich sehr unterschiedlich. Im beruflichen Bereich können sie gut Nein sagen, sind stark, streitbar und durchsetzungsfähig. Bei Bedarf können sie auf den Tisch hauen, sind kantig und direkt und übernehmen gern die Führung. Dabei sind sie gute Teamplayer und handeln immer im Sinne des Kunden, des Unternehmens, der Abteilung. Mit emotionalen Themen und Ausbrüchen können sie nicht viel anfangen, im Gegenteil fühlen sie sich davon schnell überfordert und wiegeln ab.

Im privaten Bereich sind sie sehr auf Harmonie bedacht, sind diplomatisch und fair und leiden unter Disharmonie. Um tiefere Beziehungen aufzubauen oder aufrechtzuerhalten, übernehmen sie Verantwortung für andere und für das Gelingen von Vorhaben. Sie tun ständig etwas für Familie und Freunde, erwarten aber dafür auch uneingeschränkte Hingabe.

Auf Undankbarkeit und unfaire Angriffe reagieren sie besonders sensibel. Sie hassen Unordnung in allen möglichen Ausprägungen und wenn Dinge nicht nach (ihren) Regeln ablaufen. Mit verantwortungslosem Verhalten und Unzuverlässigkeit bringt man sie auf die Palme.

MERKSATZ

Für Handlungstypen ist es wichtig, loslassen zu lernen.

Ihre Stärken und Schwächen in puncto Sichtbarkeit

Haben Sie sich in einem oder mehr Persönlichkeitstypen wiedererkannt? Wenn Sie nicht sicher sind, wo Ihre deutliche Ausprägung liegt, machen Sie bitte den Test auf meiner Website: www.natalieschnack.de/typentest.pdf

Das Wissen, ob Sie schwerpunktmäßig ein Erkenntnis-, Beziehungs- oder Handlungstyp sind, nützt Ihnen enorm für Ihr leises, aber wirksames Selbstmarketing, und zwar auf vielfältige Weise:

Tatsächlich ist es so, dass wir uns ganz besonders um die Qualitäten in anderen Bereichen bemühen, um unsere Schwächen auszugleichen. Das ist super, denn jede weitere Qualität bereichert uns und macht uns vielseitiger. Nur wenn man damit übertreibt und die Qualitäten des eigenen Bereichs gar nicht sieht und wertschätzt, wird es problematisch (siehe Selbstverständlichkeitsfalle). Denn dann hält man nur die Stärken der anderen Typen für attraktiv, bemüht sich besonders um diese und gibt ihnen viel mehr Gewicht im Leben als den bereits vorhandenen. Diese Bestrebungen können so weit führen, dass man versucht, einen ganz anderen Eindruck von sich zu vermitteln. Auch hier hat Friedmann ein typisches Muster entdeckt:

Erkenntnistypen streben in den Bereich der Handlung.

Für Erkenntnistypen ist Selbstmotivation und Ins-Tun-Kommen am attraktivsten. Da sie Angst davor haben, als faul und erfolglos dazustehen, beschäftigen sie sich sehr viel mit Fragen der Ziele-Umsetzung und Aktivität. Es ist ihnen sehr wichtig, fleißig, agil und erfolgreich zu wirken.

Beziehungstypen streben in den Bereich der Erkenntnis.

Für Beziehungstypen ist das Denken und Wissen besonders attraktiv. Da sie Angst davor haben, als dumm und inkompetent zu erscheinen, investieren sie sehr viel in die Fähigkeiten des Erkenntnisbereichs und in ihre Bildung. Es ist ihnen wichtig, schlau und intellektuell zu wirken.

Handlungstypen streben in den Bereich der Beziehung.

Handlungstypen bemühen sich besonders um den Bereich der Beziehung. Da sie auf keinen Fall den Eindruck vermitteln wollen, sie wären unsensibel oder unsympathisch, strengen sie sich besonders an, andere Menschen zu verstehen, die Wahrnehmung für die eigene und fremde Gefühlswelt zu schärfen und rücksichtsvolle Beziehungspartner zu sein.

Jeder dieser drei Bereiche hat wesentliche Stärken, die für mehr Präsenz und Sichtbarkeit relevant sind. Darum ist es durchaus sinnvoll, etwaige Schwächen auszugleichen und sich sozusagen ein Scheibchen von einem anderen Bereich abzuschneiden. Das ist aber nur sinnvoll, wenn Sie ganz gezielt auf Ihren vorhandenen Stärken aufbauen. Es geht also weder darum, sich krampfhaft andere Verhaltensweisen anzueignen, noch danach zu streben, anders zu werden.

Denn in Ihrem Persönlichkeitsbereich liegen immer Ihre stärksten Stärken. Das sind und bleiben Ihre Hauptstärken, die Ihnen leichtfallen und die andere an Ihnen am meisten bewundern. Es sind gleichzeitig die Stärken, auf die Sie sich sogar in Zeiten größter Not jederzeit verlassen können – sie sind immer da!

Bevor wir uns die Kerneigenschaften der einzelnen Typen ansehen und eruieren, woran Sie sinnvollerweise arbeiten können, um Ihr Persönlichkeitsprofil zu ergänzen, schauen wir uns an, wie Sie Ihre Stärken und Schwächen ermitteln können.

MERKSATZ

Sie dürfen – und sollen – sich treu bleiben!

Stärken und Schwächen – was wirklich dahintersteckt

Für mehr Präsenz und Sichtbarkeit gilt ganz besonders: Was drinnen ist, kommt raus. Sie können hier im Buch noch so viele Tipps lesen, wie Sie andere auf leise Art von sich überzeugen: Wenn Sie innen drin unsicher sind oder glauben, dass Sie nicht besonders viel zu bieten haben, wird das natürlich durchkommen. Nicht nur, weil Sie auf ungute Weise zu zurückhaltend in eigener Sache sind, sondern auch, weil man Unsicherheit und Selbstzweifel bemerkt.

Hinzu kommt, dass uns unsere wahren Stärken total selbstverständlich vorkommen („Ist doch eh klar!“, „Kann doch jeder!“). Und dass wir unseren Schwächen oft viel zu große Bedeutung zumessen. Vor allem, weil wir vieles unfairerweise als Schwäche abstempeln. Sie werden gleich staunen, was Sie alles auf dem Kasten haben und welche Stärken sich sogar in Ihren Schwächen offenbaren!

Ihre Stärken im Einsatz

In Bezug auf ihre Stärken sabotieren sich viele Menschen leider enorm selbst und tappen dadurch in die Selbstverständlichkeitsfalle. Kein Wunder! Denn die meisten von uns machen den Fehler, dass sie beim Stichwort Stärken anfangen, eine Liste an Eigenschaften oder Fähigkeiten herunterzubeten à la „zuverlässig“, „geduldig“, „kommunikativ“. Das bringt nicht nur nichts, weil es viel zu unspezifisch ist, sondern es ist auch nicht sonderlich aussagekräftig. Darum tun sich viele auch so schwer, ihre Stärken anzuerkennen.

Anders sieht es aus, wenn Sie konkret werden und erkennen, dass jede Stärke ihren spezifischen, vielfältigen Nutzen hat.

ÜBUNG

Beantworten Sie folgende Fragen, nehmen Sie sich ruhig Zeit dafür.

  1. Welche Eigenschaft oder Fähigkeit fällt Ihnen ein, die Sie als Stärke ansehen (oder zumindest als vorteilhaft gelten lassen)?
  2. Welche konkrete Situation fällt Ihnen ein, in der Sie diese Stärke zuletzt eingesetzt haben?
  3. Formulieren Sie nun den Nutzen dieser Stärke in ein bis zwei Sätzen.

Ihre Antworten könnten z.B. so aussehen:

  1. Ich merke schnell, wie es anderen geht.
  2. Als mein Kollege kürzlich morgens reinkam, sah ich gleich, dass er schlecht drauf war. Eigentlich wollte ich ihn gerade mit einem Kundenproblem konfrontieren. Stattdessen brachte ich ihm einen Kaffee mit und wir plauderten erst mal über dies und das. Als ich merkte, dass er sich entspannt hatte, berichtete ich ihm von den Problemen mit dem Kunden. Wir besprachen gemeinsam die Sache und haben eine wichtige Entscheidung dazu getroffen.
  3. Da ich schnell merke, wie es dem anderen geht, weiß ich genau, was er gerade braucht, z.B. wenn er schlecht drauf oder gestresst ist. Ich mache intuitiv das Richtige, damit es ihm besser geht, und sorge so auch dafür, dass wir gut zusammenarbeiten können.

Machen Sie das mit allen Stärken, die Ihnen einfallen. Fangen Sie mit fünf an, steigern Sie dann auf zehn und gern noch mehr. Es ist eine wunderbare Übung, sich des wahren Wertes Ihrer Stärken bewusst zu werden. Außerdem bereiten Sie sich damit ganz nebenbei auch auf wichtige Situationen wie z.B. Bewerbungsgespräche und Gehaltsverhandlungen vor.

Ihre Schwächen mit starkem Kern

Gleiches gilt natürlich auch für das, was Sie als Schwäche wahrnehmen. Wenn man sich über die eigenen Schwächen hermacht, gilt es zwei Arten zu unterscheiden:

  1. Es gibt Schwächen, die einfach Schwächen sind. Diese muss man hinnehmen, durch Stärken ausgleichen oder sich mühsam abgewöhnen.
  2. Es gibt Schwächen, die Stärken beinhalten. Diese Schwächen kann man regulieren lernen, sodass man die dahinterstehenden Stärken nutzen kann.

Ja, es gibt Dinge, in denen wir einfach nicht gut oder so richtig schlecht sind. So gibt es z.B. viele Menschen, die hervorragend schreiben können, aber denen das Reden nicht liegt. Klar kann man das bis zu einem gewissen Grad lernen und üben … wenn man will. Genau da sind wir bei einer weiteren wichtigen Komponente: Manches wollen wir gar nicht – weil es uns total schwerfällt, nicht liegt oder keinen Spaß macht.

Hier liegt auch die Crux: Dafür gibt es keine Schablone, sondern wir sind gefragt, aufmerksam darauf zu achten, warum wir etwas nicht können oder mögen. Denn oft ist eine Abneigung schlichtweg damit verbunden, dass wir etwas noch nicht beherrschen.

Gehen Sie mal in einen Anfängertanzkurs: Da fallen 90 Prozent der Leute über ihre Füße, bewegen sich gegen den Rhythmus und sind so auf ihre Arme und Beine konzentriert, dass sie weder ein gutes Bild abgeben noch Freude am Tanzen haben. Leider stempeln sich diese Anfänger oft als unbegabt ab: „Tanzen ist einfach nichts für mich.“ Dabei ist es völlig normal, dass man anfangs (noch) nicht gut ist.

Darum halten Sie sich bitte nicht selbst klein, indem Sie von sich sagen „Ich kann x einfach nicht“ oder „Ich bin für y zu unbegabt“.

Sie müssen nicht alles mögen oder lernen wollen. Und hin und wieder gibt es Dinge, von denen Sie aus vollem Herzen sagen können: „Uäh, da bin ich echt nicht gut drin!“ Doch bevor Sie das tun, schauen Sie auf jeden Fall immer auf den starken Kern, der in fast jeder Schwäche steckt. Wie das geht, zeige ich Ihnen jetzt.

MERKSATZ

In fast jeder Schwäche steckt ein starker Kern.

Die beiden Pole jeder Schwäche

Ein Beispiel Sind Sie auch jedes Jahr wieder überrascht, dass Weihnachten so schnell kommt? Mir geht das so. Na ja, eigentlich ärgere ich mich über mich, da ich immer im letzten Moment Geschenke besorgen muss. Das artet so in Stress aus, dass ich mittlerweile Weihnachten an sich nicht mag – ich verbinde es mit Stress, Ärger und Hetzerei. Nun ist es aber nicht so, dass diese Eigenschaft nur einmal im Jahr zum Problem wird. Das wäre ja einfach!

Wenn ich mir meine Aufschieberitis genauer anschaue, erkenne ich sie in vielen verschiedenen Ausprägungen in meinem Verhalten wieder. So taucht sie in allen möglichen Situationen auf – vom Besorgen von Geburtstagsgeschenken bis zur Abgabe der Steuererklärung. Sie begleitet mich also dauerhaft im Leben und sorgt für eine Menge an unnötigem Stress für mich selbst und mein Umfeld. Offensichtlich kann ich sie auch nicht so einfach abstellen. Es ist also eine Schwäche, wie sie im Buche steht.

Da die meisten Schwächen eigentlich übertriebene Stärken sind, schaue ich meine Schwäche jetzt unter einem neuen Fokus an: Was schwingt denn da gleichzeitig mit, dass ich alles auf den letzten Drücker mache? – Es ist die Zuversicht, dass ich es schon irgendwie kurz vor knapp hinbekommen werde. Ich kann mich auf mich verlassen: Bisher habe ich, wenn auch unter Hektik und Stress, immer noch Geschenke unterm Weihnachtsbaum gehabt und meine Steuererklärung gerade noch termingerecht verschickt.

Zuversicht ist also der starke Kern in meiner blöden Aufschiebe-Schwäche. Das ist natürlich nicht bei jedem so, denn es gibt auch Menschen, die ständig aufschieben und sich nicht auf sich verlassen können, dass alles rechtzeitig fertig wird. Darum ist es so wichtig, dass jeder für sich ganz konkret hinschaut, was Sache ist.

Bei mir ist das Aufschieben also von Zuversicht begleitet. Und das ist eine sehr vorteilhafte Eigenschaft, denn Zuversicht allgemein gesehen sorgt dafür, dass man sich überhaupt etwas traut, etwas anfängt und den Mut fasst, etwas Neues anzufangen.

Jetzt überlege ich, was wäre das andere Extrem, also das Gegenteil von Aufschieberitis. Für mich wäre es Perfektionismus – alles immer und sofort erledigen, ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten.

Ich habe also zwei entgegengesetzte Pole von Zuversicht: Zu wenig davon führt zum Perfektionismus, zu viel davon zu Aufschieberitis. Jetzt stelle ich mir das als einen Regler vor, bei dem ich selbst entscheiden kann, wie viel Zuversicht in einer bestimmten Situation passend ist, und kann so meine Schwäche nach Bedarf gut regulieren.

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Damit habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Ich habe hinter meiner Schwäche eine Stärke gefunden, die ich so noch gar nicht gesehen habe, und ich habe eine gute Möglichkeit entdeckt, diese künftig besser zu handhaben. Ich weiß zwar, dass ich die Dinge gern aufschiebe, aber jetzt habe ich eine Handhabe, um sie nach meinen Wünschen zu regulieren, indem ich der anderen Seite mehr Gewicht verleihe. Denn natürlich ist es nicht damit getan, dass man seine Schwächen nach Stärken durchforstet und glücklich die Arme verschränkt. Vielmehr geht es darum, die Stärke in der Schwäche zu nutzen (wie hier die Zuversicht als Regler-Element).

Das bedeutet auf mein Weihnachtsbeispiel bezogen, dass ich mir im Vorwege drei Deadlines setze:

Geschenke besorgen in der Zeit

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Das heißt für mich: Wenn ich bis Anfang November noch keine Geschenke besorgt habe, dann habe ich zwar noch Zeit, aber nur bis spätestens 10. Dezember, denn ab da wäre es Aufschieberitis, und das will ich nicht mehr. Und das klappt!

ÜBUNG: FINDEN SIE DIE STÄRKE HINTER IHRER SCHWÄCHE
  • Suchen Sie eine Ihrer Schwächen aus, die sie wirklich hinderlich und negativ für sich und andere finden.
  • Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf beim Finden der Stärken dahinter. Schießen Sie sich nicht gleich auf eine Stärke ein, sondern notieren Sie ruhig mehrere, die Ihnen einfallen.
  • Finden Sie das Gegenteil von Ihrer Schwäche – das andere Extrem.
  • Entscheiden Sie dann: Welche Stärke kann diese Schwäche am ehesten regulieren?
  • Zeichnen Sie Ihren Regler wie im obigen Beispiel. Jetzt können Sie für jedes neue Vorhaben überlegen, wie locker Sie sich die Zügel zu Ihrer Schwäche lassen oder inwieweit Sie Ihre Stärke nutzen, um sich stärker an die Kandare zu nehmen.

Machen Sie das mit allen Schwächen, die Ihnen einfallen. Dann sind Sie Ihren Schwächen nicht länger ausgeliefert, sondern bestimmen selbst, in welcher Intensität Sie sie leben wollen. Jetzt wissen Sie, wie Sie konstruktiv mit Ihren Stärken und Schwächen umgehen können!

Persönlichkeitstypen: Kerneigenschaften der Sichtbarkeit

Sie haben bereits herausgefunden, welcher Typ Sie sind: Erkenntnistyp, Beziehungstyp oder Handlungstyp. Diese drei Bereiche hängen eng zusammen und sind gemeinsam der Schlüssel zur Sichtbarkeit. Jetzt lernen Sie die fünf Kerneigenschaften für Sichtbarkeit und Überzeugungskraft kennen, die jeder der drei Typen mit sich bringt.

Leise-I.jpg Die 5 Kerneigenschaften des Erkenntnisbereichs

Leise-BI.jpg Die 5 Kerneigenschaften des Beziehungsbereichs

Leise-H.jpg Die 5 Kerneigenschaften des Handlungsbereichs

Sie klopfen sich auf alle fünfzehn Eigenschaften ab. Dadurch bekommen Sie einen klaren Überblick, was Sie auf Ihrem Sichtbarkeitsguthaben verbuchen können. Sie werden feststellen, dass einige dieser Kerneigenschaften sogar zu Ihren Stärken zählen. In einigen anderen Eigenschaften schätzen Sie sich noch mittelmäßig oder eher schwach ein. Das ist völlig normal. Es geht nicht um „volle Punktzahl“, sondern um eine realistische, ganz persönliche Inventur. Sie wissen ja: Das nutzen, was da ist! Und darauf aufbauen.

ÜBUNG

Bitte nehmen Sie jetzt einen Stift zur Hand. Sie lernen jede Eigenschaft näher kennen und können sich direkt selbst einschätzen. Lesen Sie die Erklärung, was alles zu dieser Eigenschaft gehört, aufmerksam durch und überlegen Sie intensiv, bevor Sie Ihr Kreuz machen.

Bei einigen Kerneigenschaften nicken Sie bestimmt nicht bei allen Fähigkeiten, die diese Eigenschaft beinhaltet. Wählen Sie dann die Bewertung, die Sie sich durchschnittlich geben würden. Und widmen Sie sich fokussiert den Teileigenschaften, die Sie gerne mehr beachten möchten, wenn Sie die Eigenschaft das nächste Mal einsetzen.

Diese Bewertungen stehen zur Auswahl:

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= Stärke!

Hier bin ich bereits sehr gut/das fällt mir leicht.

Leise-Sfroh-gut.jpg

= (ganz) gut

Darin bin ich gut/o.k./zumindest nicht schlecht.

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= eher nicht

Das kann ich eher nicht/ist aufbaufähig.

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= Schwäche

Hier bin ich gar nicht gut/das ist ein Schwachpunkt.

Leise-I.jpg Der Erkenntnistyp

Setzt Wissen ein

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Dazu gehört:

Klarheit über das eigene Know-how; das Bewusstsein, dass es immer mehr gibt, als man selbst weiß; die Fähigkeit, zur Quelle zu gehen und Informationen auszuwerten, zu hinterfragen und in die Tiefe zu gehen.

Unabhängig

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Dazu gehört:

Ist „autark“ im selbstständigen Recherchieren, Auswerten und Schlüsseziehen; lässt sich durch Ansichten anderer nicht aus der Ruhe bringen, aber nimmt gezielt Informationen von außen auf.

Konzentriert und fokussiert

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Dazu gehört:

Nimmt die Dinge ernst und geht gezielt in die Tiefe; sieht das große Ganze ebenso wie die Details; erkennt logische Zusammenhänge und kann vorausschauend abwägen; bezieht Ressourcen realistisch ein.

Lernt aus Erfahrungen

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Dazu gehört:

Ist stark in Erfolgskontrolle; hat dadurch seine Vorhaben fest im Griff; ist planungstreu, passt Pläne aber an, wenn sich neue Erkenntnisse ergeben; lässt eigene Erfahrungen und die anderer einfließen.

Ausdauernd

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Dazu gehört:

Bleibt am Ball; zieht lieber eine Ehrenrunde, wenn es dem Ergebnis dient; gibt auch bei Schwierigkeiten oder einem Rückschlag nicht auf, sondern sucht Gründe, um es beim nächsten Mal besser zu machen.

Leise-BI.jpg Der Beziehungstyp

Offen und zugewandt

Leise-S-alle-vier.jpg

Dazu gehört:

Wirkt zugänglich; hat ein ehrliches Interesse an anderen Menschen; offen für andere Meinungen; interessiert sich dafür, was Leute bewegt/was sie denken; sammelt verschiedene Meinungen ein für eigene Entscheidungen.

Kreativ

Leise-S-alle-vier.jpg

Dazu gehört:

Hat viele Ideen; zu Problemen fallen viele Lösungsmöglichkeiten ein; hat eine bunte Phantasie; ist vielseitig interessiert; findet unkonventionelle Lösungen und verbindet Dinge, die nicht offensichtlich zusammenpassen.

Zugang zu Emotionen und Bedürfnissen

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Dazu gehört:

Ist empathisch und kann sich schnell in andere einfühlen; das Miteinander ist wichtig; ist feinfühlig und sensibel, hat Antennen dafür, was in der Luft liegt; geht auf Leute ein und darauf, was sie gerade brauchen.

Begeisterungsfähig

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Dazu gehört:

Ist interessiert und offen für alles Neue; sehr neugierig; ist schnell zu begeistern und steckt andere damit an; geht mit Ja-Haltung durchs Leben; ist motiviert, überzeugend und macht Lust auf das Ziel.

Anpassungsstark

Leise-S-alle-vier.jpg

Dazu gehört:

Ist flexibel und in der Lage, sich Situationen, Bedürfnissen und Veränderungen anzupassen; holt Menschen mit ins Boot; ist schnell im Denken; ist spontan und reagiert schnell; kann gut improvisieren.

Leise-H.jpg Der Handlungstyp

Eigenverantwortlich

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Dazu gehört:

Übernimmt Verantwortung für das eigene Handeln und Reden und trägt die Konsequenzen dafür; ist 100 Prozent verlässlich und hält Versprechen; arbeitet selbstständig; verlässt sich auf sich und eigene Entscheidungen.

Umsetzungsstark

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Dazu gehört:

Handelt pragmatisch; nutzt den gesunden Menschenverstand und hat einen Blick für das Machbare; ist engagiert und setzt sich ein; ist belastbar; übernimmt gern Aufgaben; ist ein Macher: redet nicht, sondern handelt.

Kann sich selbst motivieren

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Dazu gehört:

Hat Willen zum Erfolg; kann sich selbst über längere Strecken bei der Stange halten; hat eine Vision und strebt unaufhaltsam dahin; räumt auftretende Hindernisse aus; handelt aktiv; genießt und feiert seine Erfolge.

Durchsetzungsfähig

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Dazu gehört:

Nimmt sich den Raum; übernimmt gern die Führung; äußert auch unpopuläre Meinungen und vertritt seinen Standpunkt; trifft Entscheidungen und sorgt dafür, dass sie umgesetzt werden; hat oft das Sagen.

Zielorientiert

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Dazu gehört:

Ist strukturiert; weiß, wo es langgeht und was zu tun ist; handelt immer im Sinne der Sache/des besten Ergebnisses; verfolgt Ziele konsequent und beharrlich und will sie erreichen, manchmal ohne Rücksicht auf Verluste.

Übung: Ihre Inventur zu den Kerneigenschaften im Überblick

Um einen Gesamtüberblick zu haben, können Sie Ihre Einschätzung in diese Tabelle übertragen (auch als Download auf www.natalieschnack.de/kerneigenschaften.pdf):

Leise-I.jpg Der Erkenntnistyp

Leise-Sfroh-staerke-2.jpg

Stärke!

Leise-Sfroh-gut-2.jpg

(ganz) gut

Leise-Sfroh-eher-nicht-2.jpg

eher nicht

Leise-Sfroh-eher-schwaeche-2.jpg

Schwäche

Setzt Wissen ein

Unabhängig

Konzentriert und fokussiert

Lernt aus Erfahrungen

Ausdauernd

Leise-BI.jpg Der Beziehungstyp

Leise-Sfroh-staerke-2.jpg

Stärke!

Leise-Sfroh-gut-2.jpg

(ganz) gut

Leise-Sfroh-eher-nicht-2.jpg

eher nicht

Leise-Sfroh-eher-schwaeche-2.jpg

Schwäche

Offen und zugewandt

Kreativ

Zugang zu Emotionen und Bedürfnissen

Begeisterungsfähig

Anpassungsstark

Leise-H.jpg Der Handlungstyp

Leise-Sfroh-staerke-2.jpg

Stärke!

Leise-Sfroh-gut-2.jpg

(ganz) gut

Leise-Sfroh-eher-nicht-2.jpg

eher nicht

Leise-Sfroh-eher-schwaeche-2.jpg

Schwäche

Eigenverantwortlich

Umsetzungsstark

Kann sich selbst motivieren

Durchsetzungsfähig

Zielorientiert

Die Smileys [Leise-Sfroh-gut-2.jpg]: Das haben Sie schon!
Die Frownies [Leise-Sfroh-eher-nicht-2.jpg]: Hier können Sie gezielt auf- und ausbauen.

Am Ende des Kapitels, wenn es um Ihr Sichtbarkeits-Leitbild geht, fließt diese Inventur in Ihre Ziele für mehr Sichtbarkeit und Überzeugungskraft ein.

Ihre Selbstakzeptanz

Sie kennen Sprüche wie „Nur wenn du selbst von dir überzeugt bist, kannst du andere überzeugen“. Die klingen immer furchtbar banal und können ganz schön nerven, aber, was soll ich sagen: Sie stimmen! Die Selbstakzeptanz bildet tatsächlich das Fundament, auf dem wir stehen:

Sind wir mit uns einverstanden, stehen wir auf sicherem Boden.

Hadern wir mit uns, sind wir dauernd mit uns selbst beschäftigt.

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Jetzt kommt das Entscheidende: Selbstakzeptanz bedeutet nicht, dass man sich großartig finden muss. Es heißt schon gar nicht, dass man alles wissen oder können muss. Und es geht auch nicht darum, dass Sie mit allem, was Sie denken, tun oder unterlassen, einverstanden sind.

Es geht einfach nur darum, dass Sie sich grundsätzlich gut finden. So, wie Sie sind. Mit dem Verbesserungspotenzial, das wir alle haben.

Denken Sie an einen lieben Menschen in Ihrer Umgebung: Klar hat der Seiten, die Sie nicht prickelnd finden, oder Sie können über manche seiner Ansichten nur den Kopf schütteln. Aber auch wenn Sie nicht immer mit allem einverstanden sind, lieben Sie diese Person (manchmal: trotzdem). Darum geht es. Also schauen wir doch gleich mal, wie es um Ihr persönliches Fundament bestellt ist.

Wie finden Sie sich eigentlich?

Diese Frage klingt so harmlos und ist doch für viele mit einigem Ballast verbunden. Denn hier gehen wir tiefer als bei den Stärken-Schwächen-Analysen. Hier kommen wir an unsere Emotionen. Erschwerend kommt hinzu, dass ganz unabhängig davon, wie alt wir sind, der Grundstein für Selbstvertrauen und Zuversicht schon früh gelegt wird. Schon im Kleinkindalter wird Grundvertrauen vermittelt. Wie man im Elternhaus, in der Schule und früher im Freundeskreis mit Ihnen umging, hat Sie geprägt.

Kein Wunder, dass so viele gestandene Erwachsene wissen, dass es mit dem Gefühl, nie gut genug zu sein, schon bei den Schulnoten anfing. Wenn von den Eltern eine Note 2 schon als schlechtes Ergebnis gewertet wurde. Oder wenn man immer mit dem Nachbarskind verglichen wurde, das sooooooo viel sportlicher, höflicher, kontaktfreudiger, verantwortungsbewusster … war als man selbst. Und vor allem, wenn man immer schon gehört hat, dass aus einem nie was wird, dass man keine Frau/keinen Mann findet oder einfach zu dumm ist.

Keine Frage: Wenn Sie von klein auf in einem stärkenden Umfeld groß geworden sind, haben Sie eine ganz andere Selbstakzeptanz verinnerlicht. Seien Sie froh darüber! Denn dieses gewachsene Fundament, das Ihnen vielleicht bisher selbstverständlich vorkam, haben nicht alle.

Dann gibt es auch noch den Fall, dass dieses Fundament zwar gelegt, aber später durch Erfahrungen – oder ein schädigendes Umfeld – unterminiert wurde: Wenn Sie beruflich mehrmals hintereinander Misserfolge eingefahren haben, wenn ein Lebensgefährte oder die vermeintliche Freundin Ihnen vermittelt, dass Sie nichts können und nichts sind. Oder natürlich, wenn Sie sich selbst ständig einreden, dass Sie nicht hübsch, klug, erfolgreich, attraktiv, interessant, offen, „fähig“ genug sind.

Damit sind wir direkt bei der eigenen Wertschätzung, zu der wir gleich noch kommen.

ÜBUNG: MEIN SELBSTBILD

Beantworten Sie sich bitte ganz ehrlich die folgenden Fragen und vervollständigen Sie die Sätze:

Leise-Kasten.jpg Ich finde mich …, weil …

Leise-Kasten.jpg Besonders mag ich an mir, dass …

Leise-Kasten.jpg Es stört mich, dass …

Leise-Kasten.jpg Dass ich eher von der leisen Truppe bin, …

Und wenn es etwas gibt, das Sie wirklich sehr stark an sich ablehnen:

Leise-Kasten.jpg Ich hasse an mir …

Schreiben Sie spontan das hin, was Sie fühlen, und führen Sie Ihre Antworten richtig schön aus – ohne sich zu zensieren und ohne etwas schönzureden. Werden Sie richtig konkret: Worum geht es genau? Warum ist das so? Fällt Ihnen ein Beispiel ein? – Schreiben Sie ruhig eine ganze Seite voll, wenn eine Frage sehr viel bei Ihnen auslöst. Wir wollen einfach mal ganz ungefiltert und umfassend Ihre Gedanken über sich selbst herauslassen.

Wenn es um das Selbstbild geht, kann man nicht einfach mit Logik ankommen und sagen: „Du bist super! Nimm dich an. Sofort.“ Der erste wichtige Schritt ist, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein. Darum ist diese Übung so wichtig.

Nehmen Sie sich also bitte etwas Zeit und lassen Sie keine Frage aus. Sie werden daraus schon Aha-Effekte haben in Bezug darauf,

Wie sieht es mit Ihrer eigenen Wertschätzung aus?

Vereinfacht gesagt, bestimmt der Umgang mit Ihnen selbst, wie Sie sich fühlen. Und wie Sie sich fühlen, bestimmt Ihre Ausstrahlung. Ihre Ausstrahlung wiederum bestimmt, ob und wie andere Sie wahrnehmen. Und diese Außenwahrnehmung beeinflusst alles: ob man Sie mag, wie offen man auf Sie zugeht, ob Sie dem Gegenüber positiv im Gedächtnis bleiben, was man Ihnen zutraut (oder befürchtet) und, und, und.

Stehen Sie auf unsicherem Gelände, weil Sie sich selbst nicht akzeptieren, haben Sie, wie wir bereits etabliert haben, immer sehr viel mit sich selbst zu tun.

Die kritischen inneren Stimmen, die Sie klein halten und Ihnen den Boden unter den Füßen wegziehen, werden mehr. Dann fühlen Sie sich traurig, sind entmutigt. Schlimmstenfalls resignieren Sie oder sind unzufrieden, was sich in Reizbarkeit und Zorn entlädt.

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Diese Geringschätzung Ihrer eigenen Person ist nicht nur wahnsinnig anstrengend, sie boykottiert auch Ihre Sichtbarkeit. Denn Traurigkeit, Selbstzweifel und Missmut strahlen auch aus, führen aber zu einer Sichtbarkeit, die Sie auf keinen Fall haben möchten, und das zieht einen Rattenschwanz an Problemen nach sich.

Und ein weiterer kritischer Aspekt sabotiert Ihre Sichtbarkeit als leiser Mensch: Je weniger offensiv Sie nach außen gehen, umso weniger bekommt Ihr Umfeld von Ihnen mit. Jetzt manövrieren Sie sich Schritt für Schritt in eine Sackgasse:

  1. Sie möchten, dass andere Sie wahrnehmen und erkennen, was Sie alles auf dem Kasten haben.
  2. Aber da Sie unsicher, sehr kritisch mit sich selbst sind, haben Sie eine hinderliche Ausstrahlung.
  3. Da Sie nicht so aktiv, sondern eher zurückhaltend sind und nicht viel reden, spricht Ihre Ausstrahlung sozusagen für Sie. Leider aber auf kontraproduktive Weise.

Die Lösung lautet: sich selbst wertschätzen (lernen) und diese Wertschätzung aktiv in Ihr Leben integrieren. Keine Sorge, Sie brauchen sich dazu keine Affirmationen an den Spiegel zu kleben. Viel einfacher geht es mit den fünf Wertschätzungs-To-dos.

Die 5 Wertschätzungs-To-dos
  1. Hören Sie auf, an sich herumzukritteln. Sie wissen ganz genau, was damit gemeint ist: dieses unspezifische, abwertende Herumgemaule, das man sich von anderen nie bieten lassen würde.
  2. Befreien Sie sich aus alten Schubladen. „Ich bin halt so“, „Immer tue ich …“, „Das kann/lerne ich nie“, „Ich bin zu unfähig, um …“, „kein Wunder, dass mich keiner mag“ – Schubladen erkennen Sie an den Verallgemeinerungen.
  3. Hinterfragen Sie sich: kritisch und konstruktiv! Wir alle haben gute und schlechte Seiten. In unseren Entscheidungen/Handlungen gibt es jede Menge Verbesserungspotenzial. Loten Sie es mit ausgewogenem Blick ganz konkret aus.
  4. Lernen Sie Lob wirklich anzunehmen. Wenn Sie dazu neigen, Lob als nicht ernst gemeint, Schmeichelei oder Mitleid abzutun, sagen Sie ab jetzt „Danke!“. Können Sie das Lob nicht nachvollziehen, fragen Sie nach: „Was konkret gefällt Ihnen an …?“, „Wirklich? Für mich ist das so selbstverständlich. Was finden Sie so …?“
  5. Klopfen Sie sich immer wieder auf die Schulter, auch bei kleinen Dingen. Manchmal ist man besonders produktiv oder findet eine simple Lösung für ein großes Problem. Loben Sie sich dafür!

… und: Kultivieren Sie Ihre Stärken. Ich habe z.B. erst, als ich es wusste, bewusst darauf zu achten begonnen, ob ich als Beziehungstyp meine spezifischen Qualitäten wirklich nutze. Je mehr ich darauf achte, umso mehr setze ich sie ein und umso mehr merke ich, was für ein Schatz sie sind und wie viel präsenter ich dadurch bin – ich finde mich mit diesen meinen Fähigkeiten richtig gut! Andererseits macht es mir immer wieder Spaß, auch weitere Facetten an mir zu entdecken, die nicht unbedingt zum Beziehungstypen gehören.

Wenn Sie Ihren Fokus darauf richten, sich aktiv auf diese Weise wertzuschätzen, dann verstärken Sie Ihr Fundament. Das Tolle: Auch wenn Sie bisher auf wackeligem Fundament standen, kitten Sie diese Grundlagen mit der Zeit und sorgen auch mit früherem Ballast und Unsicherheiten dafür, dass Sie innerlich gefestigter und überzeugt von sich werden. Diese innere Akzeptanz strahlt nach außen und sorgt automatisch für eine starke, vorteilhafte Präsenz, auch wenn Sie nur stumm im Raum sitzen.

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Erfolge und Misserfolge

Ein zentraler Faktor für die Selbstakzeptanz ist, wie Sie mit Erfolgen und Misserfolgen umgehen.

Wie definieren Sie Erfolg und Misserfolg? Diese beiden Schlagwörter sind ja riesig und werden doch erstaunlich selten differenziert. Was ist, wenn Ihnen eine Kaffeetasse aus der Hand rutscht und Sie sie gerade noch auffangen? Feiern Sie dann den Erfolg Ihrer großartigen Reaktionsgeschwindigkeit? – Was, wenn der Chef Ihre Präsentation schrecklich findet? Sind Sie dann gescheitert und bekommen keinen Fuß mehr auf den Boden? Oder sagen Sie „Oha, das war wohl ein Missverständnis, da muss ich gleich noch mal fragen, was der Chef erwartet hat, damit ich nachbessern kann.“

Wie ausgewogen erkennen Sie Ihren Anteil daran? Überprüfen Sie auch hier einmal ganz genau, ob Sie sich sowohl im Erfolgsfall als auch bei einem Misserfolg gleichermaßen in die Pflicht nehmen. „In guten wie in schlechten Zeiten“ gilt nämlich auch bei der Selbstakzeptanz! Oder gehören Sie zu den Menschen, die Erfolge gar nicht wahrnehmen, als selbstverständlich abtun oder dem Glück/Zufall/anderen zuschreiben, aber dafür immer schuld sind, wenn die Dinge nicht ideal laufen?

Wie realistisch beurteilen Sie rückblickend Ihre Entscheidungen? „Hätte ich damals (nicht) …, dann …“ Jeder kennt dieses Hadern. „Hätte ich mich damals getraut, xy zu tun, hätte ich richtig Karriere gemacht! Hätte ich nicht so lange gezögert, wäre ich zum Zug gekommen … Wäre ich nicht so feige, dann …“ Wir treffen immer die Entscheidungen, die wir zum aktuellen Zeitpunkt treffen können. Manchmal können wir nicht überblicken, was dran hängt. Und oft sind wir einfach noch nicht so weit, etwas zu tun. Wenn wir zurückblicken, müssen wir also immer unsere Damals-Person einbeziehen – mitsamt der Damals-Situation und dem Damals-Wissen.

Ihr Sichtbarkeits-Leitbild

Sie sind nun gut gerüstet, Ihr Sichtbarkeits-Leitbild zu kreieren. Das ist ein Bild in Ihrem Kopf, nach dem Sie Ihre Sichtbarkeit gestalten und leben können. Hat man sich so ein Zukunftsbild erst geschaffen, lenkt es die eigenen Handlungen und Entscheidungen, wie ein Fixstern, ohne dass man sich in jeder Situation neu dazu Gedanken machen muss.

Das Sichtbarkeits-Leitbild besteht aus drei wichtigen Bausteinen:

  1. Ihr Sichtbarkeits-Ist und -Soll
  2. Ihre Stärken-Bilanz zu den Bereichen Erkenntnis, Beziehung, Handeln
  3. Ihr gezielter Fokus auf die Kerneigenschaften

Das alles fließt in Ihren ganz persönlichen Sichtbarkeits-Steckbrief ein, den wir jetzt gemeinsam entwickeln.

Baustein 1: Ihr Sichtbarkeits-Ist und -Soll

Bevor Sie sich mit der Zukunft befassen, heißt es erst einmal zu überprüfen, wo Sie gerade stehen. Dafür ist es wichtig, die Frage zu klären, wie zufrieden Sie mit Ihrer jetzigen Sichtbarkeit sind. Bewerten Sie das auf einer Skala von 1 bis 10.

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Ich bin unzufrieden mit meiner Sichtbarkeit.

Ich bin sehr zufrieden mit meiner Sichtbarkeit.

Ich gehe davon aus, dass Sie nicht die 10 ankreuzen, denn dann hätten Sie sich dieses Buch erst gar nicht gekauft.

Ganz unabhängig von Ihrem ausgewählten Wert ist es wirklich interessant, darüber nachzudenken, was es bedeuten würde, wenn Sie Ihren Wert erhöhen würden.

ÜBUNG: FORMULIEREN SIE IHR SICHTBARKEITSZIEL

Wenn Sie z.B. eine 5 angekreuzt haben: Was würde es bedeuten, eine 6 auf der Sichtbarkeitsskala zu haben, also Ihre Sichtbarkeit zunächst nur minimal zu steigern? Was würde sich im Vergleich zu der jetzigen Sichtbarkeit ändern? Woran würden Sie den Unterschied merken? Nehmen Sie sich hier richtig Zeit und schreiben Sie Ihre Gedanken dazu auf.

Und jetzt definieren Sie, welchen Skalenwert Sie für Ihre Sichtbarkeit überhaupt momentan anstreben. Liegt er um mehr als einen Punkt höher, dann überlegen Sie, wie sich diese Veränderung ganz konkret auf Ihre Sichtbarkeit auswirken wird. Woran würden Sie den Unterschied zu der jetzigen Sichtbarkeit merken? Werden Sie ganz konkret, sodass Sie richtige Kriterien dafür haben, die Sie später überprüfen können.

Nun formulieren Sie daraus Ihr Sichtbarkeitsziel und setzen das, was Sie ausformuliert haben, ein: „Ich erhöhe meine Sichtbarkeit von x Punkten auf y Punkte, das bedeutet, dass sich ... (Veränderung) verändert und … (Kriterien) anders sein werden.“

Baustein 2: Ihre Stärken-Bilanz: Erkenntnis, Beziehung, Handeln

Im Abschnitt „Persönlichkeitstypen: Kerneigenschaften der Sichtbarkeit“ haben Sie sich in den fünf zentralen Eigenschaften jedes Typs eingeschätzt. Die Eigenschaften Ihres eigenen Typs haben Sie besonders hoch eingeschätzt, weil Sie hier besonders stark sind. Aber alle 15 Eigenschaften sind wertvoll für mehr Präsenz und Sichtbarkeit. Darum nehmen Sie sich jetzt bitte Ihren Gesamtüberblick noch einmal vor: Sie haben sich in jeder Kerneigenschaft eingeschätzt und dabei entweder Smileys oder Frownies vergeben.

Jetzt werten wir aus, wie viel Prozent an Stärken (Leise-Sfroh-gut-2.jpg) Sie in jedem Bereich bereits haben. So geht’s:

Die Auswertung Ihrer Stärken

In jedem Kernbereich gibt es fünf Eigenschaften. Wenn Sie alle Eigenschaften mit Smileys bewertet haben, hätten Sie maximal 100 Prozent pro Bereich erreicht. Darum ist jedes Kreuz 20 Prozent wert.

Zählen Sie jetzt in Ihrer Gesamtauswertung nach, wie viele Smileys und Frownies Sie pro Bereich haben – und zählen Sie die Prozentzahlen zusammen.

Ein Beispiel:

Erkenntnisbereich:

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Stärke!

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(ganz) gut

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eher nicht

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Schwäche

Setzt Wissen ein

X

Unabhängig

X

Konzentriert und fokussiert

X

Lernt aus Erfahrungen

X

Ausdauernd

X

4 Kreuze auf der Smiley-Seite = 80 %

Beziehungsbereich:

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Stärke!

Leise-Sfroh-gut-2.jpg

(ganz) gut

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eher nicht

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Schwäche

Offen und zugewandt

X

Kreativ

X

Zugang zu Emotionen und Bedürfnissen

X

Begeisterungsfähig

X

Anpassungsstark

X

1 Kreuz auf der Smiley-Seite = 20 %

Handlungsbereich:

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Stärke!

Leise-Sfroh-gut-2.jpg

(ganz) gut

Leise-Sfroh-eher-nicht-2.jpg

eher nicht

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Schwäche

Eigenverantwortlich

X

Umsetzungsstark

X

Kann sich selbst motivieren

X

Durchsetzungsfähig

X

Zielorientiert

X

3 Kreuze auf der Smiley-Seite = 60 %

Jetzt haben Sie einen Gesamtüberblick, in welchem Bereich Sie neben Ihren Kernstärken am meisten Defizite haben. Das ist deshalb wichtig, weil Ihnen bei bisher sehr unterentwickelten Bereichen zentrale Sichtbarkeitsaspekte fehlen. – Das ist übrigens eine gute Nachricht: Denn einerseits sollen Sie Ihre Kernstärken, die Ihnen besonders leichtfallen, ganz bewusst einsetzen – andererseits aber geht es darum, sich nicht gleichzeitig unbemerkt zu sabotieren.

Unsere Beispielperson sieht also nicht nur die einzelnen Kerneigenschaften und wie sie dabei bisher abschneidet, sondern sie hat auch einen eindeutigen Überblick, wo sie speziell mit dem Ausgleichen beginnen sollte. Die Auswertung würde also so aussehen:

Erkenntnisbereich

Beziehungsbereich

Handlungsbereich

80 %

20 %

60 %

Es ist wichtig, zunächst den Bereich anzupacken, der am meisten unterentwickelt ist. Das heißt nicht, dass wir jede Kerneigenschaft erlernen und beherrschen müssen. Doch es bedeutet, dem betreffenden Bereich spezielle Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Sie brauchen also nicht von sich zu verlangen, plötzlich superkreativ zu werden oder Empathie zu lernen – aber alleine das Miteinander, das Bewusstsein, mehr auf andere einzugehen, steigert Ihre Beziehungspräsenz.

Wichtig Wenn Ihnen Ihre Auswertung zu schwammig erscheint, Sie z.B. extrem viele Smileys oder dominierend viele Frownies in allen Bereichen haben, ist das ein Zeichen dafür, dass Sie zu undifferenziert oder zu streng gewertet haben. Gehen Sie dann bitte die differenzierten Beschreibungen, was alles zu den Kerneigenschaften gehört, noch einmal intensiv durch und wiederholen Sie Ihre Selbsteinschätzung.

MERKSATZ

Schenken Sie Ihre Aufmerksamkeit zunächst vorrangig dem Bereich, der bei Ihnen am meisten unterentwickelt ist.

Baustein 3: Ihr gezielter Fokus auf die Kerneigenschaften

Schließlich fokussieren Sie sich nun auf alle Kerneigenschaften, bei denen Sie sich zwei Smileys gegeben haben. Hier haben Sie Ihre absoluten Stärken: Das sind die Fähigkeiten, die Sie verinnerlicht haben, in denen Sie buchstäblich großartig sind – und die Ihnen noch dazu leichtfallen.

Diese gilt es ab jetzt ganz besonders einzusetzen. Wir rücken sie im Leitbild, das Sie nun zusammenstellen, gezielt in den Fokus Ihrer Aufmerksamkeit.

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