Sie kennen sicher auch Menschen, die sofort Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sobald sie den Raum betreten. Ich meine nicht laute Personen, die mit ihrem Gehabe alles übertönen. Sondern Menschen, deren Anwesenheit man ganz intensiv erlebt, ohne dass sie viel Aufhebens um sich machen. Die, auch wenn sie nur still dasitzen, eine starke Ausstrahlung haben. Woran liegt das Ihrer Meinung nach, dass sie ohne viel Brimborium so sichtbar sind?
Es liegt an ihrer Präsenz. Präsent ist eine Person vor allem dann, wenn sie ihre eigene Aufmerksamkeit ganz auf den aktuellen Moment konzentriert. Das heißt, sie fokussiert sich vollkommen darauf, was um sie herum passiert, und auf die Menschen, mit denen sie gerade zu tun hat – und zwar wohlwollend und wertschätzend. Jetzt passieren zwei Dinge:
Wir haben im vorigen Kapitel darüber gesprochen, dass Ihre Ausstrahlung durch das bestimmt wird, was „drin ist“. Einerseits geht es um unser Selbstbild und wie wir mit uns umgehen. Andererseits aber geht es auch darum, wie wir uns in jeder Situation im Verhältnis zu den anderen sehen. Denn auch das beeinflusst unsere Ausstrahlung: ihre Strahlkraft und ob sie positiv oder negativ ausfällt. Damit sind wir beim Status.
In jeder Begegnung, in jedem Gespräch, überhaupt in jeder Situation, in die mindestens zwei Personen involviert sind, wird Status ausgehandelt, meist ohne es zu merken. Diese Tatsache hat Keith Johnstone, der Begründer des modernen Improvisationstheaters, in seiner Arbeit mit Schauspielern entdeckt.
Ein Beispiel Stellen Sie sich folgende typische Alltagssituation vor: Sie sind in einem Café verabredet. Es regnet und Sie haben keinen Schirm. Schnell laufen Sie in Richtung Eingangstür, denn Sie wollen nicht durchnässt Ihrer Verabredung entgegentreten. Sie reißen die Tür auf und sehen, dass direkt vor Ihnen eine unbekannte Person steht, die gerade hinaus will. Es ist klar, Sie kommen nicht aneinander vorbei. Einer muss dem anderen den Vortritt lassen. Üblich wäre ja, erst die Person rausgehen zu lassen, bevor man selbst reingeht. Aber im Regen? Wie verhalten Sie sich also?
Es gibt jetzt verschiedene Szenarien, wie diese Situation weitergeht. Doch was Sie bisher wahrscheinlich gar nicht geahnt haben: Sie und die andere Person, die gerade im Türrahmen des Cafés steht, handeln mit Ihrem Verhalten den Status aus.
Status in diesem Zusammenhang hat nichts mit Hierarchie, Titeln oder Besitztümern zu tun. Es geht darum, wie Sie sich selbst sehen: im Vergleich zu anderen Menschen oder auch zur ganzen Welt. Status teilen wir uns – und anderen – in jeder Situation selbst zu. Je nachdem, in welche Position wir uns zum Gegenüber setzen, verändert sich unser Verhalten. Der andere tut das auch.
Stellen Sie sich Status wie einen ständig ablaufenden Vergleich vor, ein Messen um Gunst, Respekt, um Sympathie oder den Wunsch nach Distanz beziehungsweise Nähe. In allem, was ausgedrückt wird – ob in der Körpersprache, Stimme, Sprache –, transportieren wir neben dem Inhalt das aktuelle Status-Verhältnis zu unserem Gegenüber.
Status ist dabei nicht beständig, er wird in jeder Begegnung immer wieder neu ausgehandelt, auch mit Menschen, die wir schon ewig kennen. Das Spannende am Status: Diese Zuordnung läuft unbewusst ab. Die Körpersprache, die Stimme, die Sprechweise und das Gesagte werden „gescannt“. Dann treffen wir in Sekundenschnelle die Entscheidung, wie wir darauf reagieren. Erst im Nachhinein fragen wir uns oft, warum wir uns genau so und nicht anders verhalten haben, ohne eine eindeutige Antwort darauf zu finden.
MERKSATZ |
Status wird unbewusst zwischen zwei Menschen ausgehandelt. Dabei spielen Körpersprache, Stimme und Sprechweise eine wichtige Rolle. |
Status spielt sich also im Inneren ab und wirkt nach außen. Das, was wir über uns denken und wie wir uns im Vergleich zu den Menschen um uns herum sehen, beeinflusst unser Verhalten. Je besser wir in diesem Vergleich abschneiden, desto leichter fällt es uns, mit der Aufmerksamkeit nach außen zu gehen und anderen auf Augenhöhe zu begegnen.
So weit, so klar. Doch jetzt wird es komplexer! Denn nur, weil man es gut findet, anderen auf Augenhöhe zu begegnen, tut man das nicht automatisch. Im Gegenteil! Wir Menschen sind sehr emotionsgesteuert, darum bewegen wir uns im Miteinander meistens im Hoch- oder Tiefstatus, das heißt, wir positionieren uns über andere oder unter anderen.
MERKSATZ |
Wenn wir anderen auf Augenhöhe begegnen, erreichen wir eine starke und positive Präsenz. |
Grundsätzlich wird zwischen Hoch- und Tiefstatus unterschieden:
Hochstatus Hoher innerer Status äußert sich in Selbstakzeptanz, stabilem Selbstbewusstsein und einer inneren Klarheit über das, was man tut. Das ist bei den Menschen der Fall, die sich selbst so akzeptieren, wie sie sind.
Tiefstatus Tiefer innerer Status resultiert aus Unsicherheiten und Selbstzweifeln. Es herrscht eine Unklarheit darüber, welchen Wert und welche Wichtigkeit man sich selbst im Vergleich zu anderen zugesteht. Oft fühlt man sich „kleiner“ und unbedeutender.
Wenn wir mit anderen zu tun haben, gibt es diese vier Kombinationen von Status:
Anhand des „Schnell ins Trockene“-Beispiels sehen wir uns nun an, was diese Status-Kombinationen im Alltag bedeuten.
Sie sind fest entschlossen, als Erster durch die Tür zu gehen. Soll doch der andere aus dem Weg gehen! Schließlich werden Sie gerade nass. Sie gehen also zielstrebig weiter und schauen ernst geradeaus, ohne Ihr Gegenüber zu beachten. Ihr Anblick lässt keinen Zweifel an Ihrer Entschlossenheit aufkommen. Der andere tritt eilig zurück und lässt Sie vorbei, während er über den hinter ihm stehenden Stuhl stolpert.
In diesem ersten Beispiel habe ich ein sehr dominantes Auftreten beschrieben. Sie sind davon überzeugt, dass Sie das Recht haben, als Erster reinzugehen – Sie fühlen sich wichtig, die andere Person ist Ihnen egal. Das spricht für einen hohen inneren Status: „Ich bin hier wichtig!“, und diese innere Haltung spiegelt sich wider.
So handeln Sie auch: Sie gehen einfach weiter, ohne anzuhalten und den anderen zu beachten. In Ihrem ganzen Auftreten spürt man die Dominanz. Sie treten auch nach außen im Hochstatus auf.
Es geht also um zwei Faktoren:
Sie sind schon kurz davor, schnell durch die Tür zu stürmen – egal wer da kommt: Hauptsache ins Trockene –, als Sie plötzlich merken, dass die entgegenkommende Person sehr attraktiv ist. Also bleiben Sie stehen, treten betont höflich zurück, schauen ihr unverwandt tief in die Augen und lassen sie mit einer großzügigen Armbewegung und einem charmanten Lächeln zuerst durch die Tür.
Hier geht es zwar um ein rücksichtsvolles, aber sehr auf sich bedachtes Verhalten. Sie haben klare Ziele vor Augen. Erst wollen Sie schnell rein und sind bereit, den Entgegenkommenden über den Haufen zu rennen. Dann haben Sie ein anderes Ziel anvisiert: die entgegenkommende attraktive Person zu beeindrucken und sich als Gentleman bzw. Dame zu zeigen. Sie fühlen sich wichtig und toll. Sie haben eine genaue Vorstellung davon, wie Sie sich geben sollten, um das eigene Ziel zu erreichen. Das spricht für Ihren inneren Hochstatus.
In Ihrem Verhalten zeigen Sie Ihre Dominanz ganz bewusst nicht – eher das Gegenteil: Sie nehmen sich zurück und sind sogar bereit, zugunsten Ihres Gegenübers nass zu werden. Auch der tiefe Blick, wie übrigens die meisten Flirtsignale, ist ein klares Zeichen des Tiefstatus, den Sie hier ganz bewusst einsetzen.
Es gilt also zu unterscheiden:
Als Sie sehen, dass die entgegenkommende Person zuerst rauswill und keine Anstalten macht, Ihnen den Vortritt zu lassen, gehen Sie mit einem Ruck vor. Sie quetschen sich an dem anderen vorbei, dabei kommen Sie ihm sehr nahe und machen ihn nass. Sie schauen die überrascht und ratlos dreinblickende Person böse an, lassen einen spitzen Kommentar fallen, warum sie Ihnen den Vortritt hätte lassen sollen, und gehen genervt weiter in der Hoffnung, dass kein anderer diese peinliche Situation mitbekommen hat.
Hier wollen Sie gewinnen, koste es, was es wolle. Wenn jemand die eigene Dominanz so extrem überbetont, dann sollte man aufhorchen. Denn hinter dieser Fassade verbirgt sich meist Unsicherheit und der dringende Wunsch danach, größer zu wirken, als man tatsächlich ist. Alles spricht dafür, dass Sie in diesem Fall innerlich im Tiefstatus sind: zu erkennen an dem dringenden Wunsch, nicht wieder nachzugeben, und auch der Sorge im Nachhinein, ob jemand diese peinliche Situation gesehen hat. Schamgefühl ist ein grundsätzliches Zeichen des tiefen inneren Status.
Nach außen wird die Unsicherheit stark überspielt und Sie treten in einer extrem betonten und unangenehmen Form des Hochstatus auf.
Hier kann man also unterscheiden:
Sie treten sofort bereitwillig zurück in den Regen und gehen auf Abstand, schließlich hat die andere Person den Vortritt. Verschämt lächelnd und nach unten blickend, lassen Sie sie vorbeigehen. Dann erst gehen Sie selbst klitschnass hinein.
Hier nehmen Sie sich nicht wichtig beziehungsweise Ihr Gegenüber wichtiger. Auch wenn Sie nass werden, kommen Sie nicht auf die Idee, sich den Vortritt zu nehmen. Das spricht für inneren Tiefstatus.
Auch Ihr Verhalten zeigt deutlich, dass Sie sich zurücknehmen: Sie treten zur Seite und gehen sogar auf Abstand, um die entgegenkommende Person durchzulassen, lächeln verschämt und blicken nach unten. All das sind deutliche Zeichen des äußeren Tiefstatus.
Wir unterscheiden also:
Sie schauen Ihr Gegenüber lächelnd an und sagen: „Darf ich schnell ins Trockene?“ Der andere tritt zurück und lässt Sie verständnisvoll vorbei. Sie gehen rein, während Sie offenen, freundlichen Blickkontakt halten und sich lächelnd bedanken. Beide gehen Sie gut gelaunt weiter Ihren Weg.
Wie Sie sich sicher denken können, bevorzuge ich diese Möglichkeit: Hier wissen Sie genau, was Sie erreichen möchten. Dabei begegnen Sie Ihrem Gegenüber wertschätzend und auf Augenhöhe, denn Sie möchten die Person nicht einfach übergehen oder darüber bestimmen, wie es weitergeht.
Sie kommunizieren klar, was Sie wollen. Außerdem signalisieren Sie mit Ihrer Frage, dass sie den anderen und seine Bedürfnisse für ebenso wichtig halten wie sich selbst und Ihre eigenen Anliegen und dass Sie sich auf ein gutes gemeinsames Ergebnis einigen möchten. Und das Gute daran: Sie erreichen dieses Ergebnis auch, ohne dabei auf Dominanz zu setzen. Im Endeffekt profitieren Sie beide von dieser Art des Umgangs.
Diesen Status nenne ich den Augenhöhe-Status. Er ist bestens dafür geeignet, eine starke positive Präsenz zu erreichen:
Insgesamt erkennen Sie Ihren inneren Status also daran, wie Sie Ihre Wichtigkeit/Wertigkeit im jeweiligen Augenblick im Vergleich zu Ihrem Gegenüber erleben: höher, tiefer oder auf Augenhöhe.
Ich habe in dem Beispiel bewusst mit plakativen Szenarien gearbeitet, um Ihnen das Prinzip deutlich zu machen. Wir kennen alle diese Status-Kombinationen und erleben sie täglich. Und jede davon ist wichtig. Einige der beschriebenen Verhaltensweisen erscheinen Ihnen vielleicht unsympathisch, doch kann jede dieser Status-Kombinationen sowohl positiv als auch negativ ausgelebt werden.
Denn Status ist nicht von Dauer. Er verändert sich ständig, sogar im selben Gespräch mehrmals. Das bedeutet, wenn Sie in einem Moment innerlich im Hochstatus sind und gerade das Gespräch führen und Situation bestimmen, kann es sich im nächsten Moment wieder ändern und Ihr Gegenüber übernimmt die Führung. Das ist gut so und sehr wichtig für eine wertschätzende und eindeutige Kommunikation. Denn was wäre denn, wenn jeder immer bestimmen würde – dann würden Sie sich ständig ins Wort fallen, sich gegenseitig überbieten und so Ihre Energie in Statuskämpfen vergeuden. Aber auch wenn sich beide so zurücknehmen würden, dass keiner die Führung und die Verantwortung für das Miteinander übernimmt, wäre keine Beziehung und sinnvolle Kommunikation möglich.
Wir leben ja nicht auf der Insel der Status-Glückseligen, sondern auch unser Gegenüber hat sein Statusverhalten und beeinflusst damit wiederum unser Gefühl und Verhalten. Der Status entfaltet sich also immer in der Interaktion mit anderen Menschen. In unserem Beispiel haben Sie ja gesehen, dass je nachdem, in welcher Rolle Sie aufgetreten sind, Ihr Gegenüber sich anders verhalten hat. Wir reagieren also in Abhängigkeit vom Auftreten anderer.
Um anderen im Augenhöhe-Status begegnen zu können, sind hohe Selbstakzeptanz und Selbstwertgefühl wichtig. Der innere Hochstatus ist also die Basis, allerdings in Verbindung mit einer ebenso hohen Wertschätzung für andere Menschen. Darum ist das Ideal der innere Hochstatus gepaart mit dem bewussten Entscheiden für die Augenhöhe. Denn wo der Hochstatus zur Dominanz wird, sorgt der Augenhöhe-Status im Gegenteil für eine Win-win-Situation. Dazu ist das Beherrschen der Status-Wippe wichtig (siehe weiter unten).
MERKSATZ |
Status verändert sich ständig, und das ist auch gut so. |
Jetzt kennen Sie die verschiedenen Statuskombinationen, die in jeder Interaktion mit anderen Menschen (oder einer Gruppe) auftreten. Auch wenn wir uns je nach Gegenüber, Situation, Tagesform und je nachdem, worum es geht, anders fühlen und damit in einem anderen Status befinden, so hat jeder von uns einen Grundstatus. Das ist der Statusbereich, in dem man sich üblicherweise bewegt.
Vereinfacht gesagt gibt es Menschen, die sich generell im Tiefstatus befinden, und andere, die immer im Hochstatus sind. Das äußert sich dann beispielsweise in diesen Grundüberzeugungen:
Innerer tiefer Grundstatus |
Innerer hoher Grundstatus |
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Auch wenn es solche starken Grundtendenzen gibt, gilt für die meisten von uns, dass wir in unserem Leben je nach Rolle einen anderen Grundstatus leben. Hier zwei Beispiele:
Für Ihre Präsenz ist es sehr wichtig, dass Sie sich Ihres Grundstatus bewusst werden. Eine gute Möglichkeit dafür ist es, Ihr unmittelbares Umfeld – also Ihre Rollen – einmal daraufhin zu überprüfen.
SELBST-CHECK: IHR STATUSVERHALTEN IM ENGEREN UMFELD |
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Sie brauchen ein paar Blätter Papier (DIN A4 oder größer) und einige Buntstifte. Schritt 1: Ihre Lebensbereiche Ihr Leben teilt sich in verschiedene Bereiche auf. Bei den meisten Menschen gibt es vor allem folgende Bereiche:
Nehmen Sie jeweils ein Blatt Papier im Querformat und schreiben Sie ganz oben als Überschrift den jeweiligen Lebensbereich auf. Wenn Sie berufstätig sind, gibt es also ein Blatt „Beruf“. Leben Sie in einer Beziehung, gibt es ein Blatt „Partnerschaft“, beziehungsweise wenn Sie eine eigene Familie haben, ein Blatt „Meine Familie“. Lassen Sie weg, was nicht zutrifft, und ergänzen Sie, wenn etwas fehlt (z.B. wenn Sie sich ehrenamtlich in verschiedenen Vereinen oder Initiativen engagieren). |
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Schritt 2: Die Rollen, die Sie einnehmen Gehen Sie nun Ihre Lebensbereiche durch und notieren Sie auf dem jeweiligen Blatt, welche Rollen Sie jeweils konkret einnehmen. In einigen dieser Bereiche – besonders den privaten – können Sie bereits Personen konkret zuordnen. Ihr Blatt „Meine Familie“ könnte beispielsweise so aussehen:
Das machen Sie für jeden Ihrer Lebensbereiche. Lassen Sie unten genug Platz in den Tabellen, weil wir diese noch ergänzen werden. Denken Sie dabei auch an grundsätzliche Rollen wie z.B. „Mitarbeiter“ im Verhältnis zum Chef oder „Kollege“ im Verhältnis zum Rest der Belegschaft. Mögliche Rollen könnten sein:
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Schritt 3: Ihr Status Je nachdem, welche Rolle Sie gerade erfüllen, unterscheiden sich auch Ihr gefühlter (innerer) und gezeigter (äußerer) Status. Betrachten Sie jede einzelne Ihrer Lebensrollen und überlegen Sie sich:
Bitte seien Sie ehrlich mit sich! Es kann gut sein, dass Sie sich bei einigen dieser Rollen nicht wohlfühlen, wenn Sie z.B. merken, dass Sie einer bestimmten Person gegenüber grundsätzlich im Hochstatus sind oder sich anderen Menschen Ihres Umfelds gegenüber automatisch in den Tiefstatus begeben. Aber darum geht es ja: dass Sie eine klare Ist-Analyse machen, auf der Sie aufbauen können! Diese Notizen könnten z.B. so aussehen:
In diesem Beispiel fühlt sich die Person dem Chef und Herrn Meier von der Buchhaltung gegenüber im Tiefstatus, während sie gegenüber den direkten Kollegen in einem inneren hohen Status ist. Auch das Verhalten, das sie nach außen zeigt, ist unterschiedlich. Gegenüber dem Chef tut sie so, als sei sie im Hochstatus, um den inneren Tiefstatus zu überspielen. Gegenüber Kollegin Marion geht sie bewusst in den Tiefstatus (was das für einen Sinn hat, dazu kommen wir gleich noch). Und gegenüber dem Kollegen Stefan und Herrn Meier entspricht das nach außen vermittelte Verhalten dem innerlich gefühlten Status. Überprüfen Sie Ihre eigenen Notizen auch darauf, ob Sie Muster erkennen. So hat unsere Beispielperson vielleicht ein Autoritätsproblem und siedelt sich gegenüber Leuten höherer Hierarchie automatisch tiefer an, während sie sich gegenüber Kollegen gleichgestellt oder sogar überlegen fühlt. |
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Schritt 4: Die qualitative Bewertung – Ihr Grundstatus Schon beim Ausfüllen Ihrer Tabellen wird Ihnen das eine oder andere Mal ein Licht aufgegangen sein. Denn Sie sehen bereits jetzt, wie oft Sie im Alltag Ihren Status wechseln. Dennoch zeigen sich bei dieser Analyse klare Tendenzen, etwa weil Sie besonders oft den Tief- beziehungsweise den Hochstatus fühlen oder sich so verhalten. Diesen „Grundstatus“ ermitteln wir u.a. mit der folgenden Übung. Nehmen Sie Ihre Farbstifte zur Hand und machen Sie sich nun pro Bereich, aber auch Lebensbereich übergreifend auf die Suche nach Mustern:
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Nun gibt es viele Einflussgrößen auf Ihren Status, die entweder in Ihren inneren Überzeugungen begründet sind oder von außen an Sie herangetragen werden. Lassen Sie uns also schauen, was Sie beeinflusst und wie der bewusste Umgang damit Ihrem Status zuträglich ist.
Unser Grundstatus wird beeinflusst von inneren Bremsen (siehe Kapitel „Klischees aus dem Weg räumen und Bremsen lösen“) und von unserer Selbstakzeptanz (siehe Kapitel „Ein starkes inneres Leitbild als Fundament“). Beides wird natürlich auch von außen mitgestaltet. Denn wir sind ja durch unsere Mitmenschen geprägt.
Dementsprechend senken – beziehungsweise heben – folgende Faktoren unseren inneren Grundstatus:
Senker |
Heber |
Negative Überzeugungen (Klischees, Glaubenssätze, Blockaden) |
Ein gesunder Selbstwert (sich selbst annehmen) |
Unfaire, zu allgemeine und nachteilige Vergleiche mit anderen |
Konstruktives Sich-selbst-Hinterfragen und -Weiterentwickeln |
Fokus auf eigenen Schwächen und angenommenen Defiziten |
Fokus auf Stärken und deren gezielten Einsatz |
Menschen, die dominieren (klein machen), demotivieren, uns runterziehen und Makel suchen |
Menschen, die uns unterstützen, fördern und fordern, motivieren, eine lösungsorientierte Haltung haben |
Jetzt habe ich eine wunderbare Nachricht für Sie: Alleine das Reduzieren und idealerweise Abstellen der Senker hebt Ihren Grundstatus! Sie brauchen sich also noch nicht mal gezielt den Statushebern zu widmen, wenn Sie diese gerade noch nicht zur Verfügung haben oder als zu schwierig empfinden. Es reicht völlig, wenn Sie sich die Senker vornehmen, indem Sie die ersten beiden Kapitel dieses Buches wirklich durcharbeiten und beherzigen. Damit haben Sie schon genug zu tun und mit jeder konkreten Aktion arbeiten Sie automatisch an einem höheren Grundstatus – und damit mehr Sichtbarkeit. Denn diese innere Statusveränderung wirkt automatisch nach außen.
Ein Beispiel Nehmen wir an, jemand denkt von sich „Ich bin nicht gut genug“. Damit hält er sich innerlich im Tiefstatus: Er strahlt diese Unsicherheit auf vielfältige Weise aus, etwa, indem er sich erst gar nicht für Dinge meldet, nach außen sehr zögerlich auftritt, sich oft rückversichert, ob das, was er tut, auch wirklich stimmt, und natürlich auch durch unsichere Körpersprache, Stimme und Sprechweise.
Nun gibt es die Möglichkeit, nach außen einen Hochstatus vorzutäuschen, also zu versuchen, den Tiefstatus zu überspielen. So überspielen sehr unsichere Menschen ihre Zurückhaltung gerne mal mit einer betonten Selbstsicherheit, die andere als Überheblichkeit deuten, wie dies im „Schnell-ins-Trockene“-Beispiel auch der Fall war. Wenn der Grundstatus aus Überzeugung tief ist – und nicht einfach mal kurz durch die Tagesform oder einzelne Personen gedrückt –, dann ist es wichtig, echte Statusheber zu nutzen und nicht einfach nur nach außen einen Hochstatus vorzutäuschen. Der gehemmte Mensch kommt vom Regen in die Traufe, wenn er sich innerlich unsicher fühlt, aber nach außen arrogant wirkt. Viel wichtiger ist bei einem verinnerlichten Tiefstatus, der durch mangelnde Selbstakzeptanz verursacht ist, am Selbstbild und der Selbstwertschätzung zu arbeiten, um ein stabiles neues Fundament zu schaffen.
MERKSATZ |
Allein das Reduzieren oder Abstellen der Senker hebt den Grundstatus. |
Es gibt aber durchaus Situationen, in denen es vorteilhaft ist, nach außen einen anderen Status zu zeigen. Das möchte ich Ihnen an zwei Beispielen verdeutlichen.
Beispiel 1 Angenommen, Sie fühlen sich großartig. Gerade haben Sie von Ihrer Beförderung und Gehaltserhöhung erfahren. Sie strotzen vor Stolz und Selbstbewusstsein und wollen am liebsten, dass die ganze Welt sofort davon erfährt. Ein Kollege dagegen hat gerade erfahren, dass seine Abteilung aufgelöst wird und er sich wahrscheinlich einen neuen Job suchen muss. Wie würden Sie sich Ihrem Kollegen gegenüber verhalten?
Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Sie sich trotz Ihres inneren Jubels zurücknehmen und statt mit geschwellter Brust über Ihren Erfolg zu berichten, werden Sie sich dem Problem des Kollegen widmen und sich stimmungsmäßig auf ihn einstellen.
Sie sind im inneren Hochstatus und senken gezielt Ihren äußeren Status herab, damit kein Statusunterschied zwischen Ihnen entsteht. Das nennt man Empathie und situationsangemessenes Verhalten. Es würde schlichtweg nicht passen, wenn Sie jetzt Ihren Hochstatus zur Schau tragen würden.
Beispiel 2 Sie sind Trauzeugin auf der Hochzeit Ihrer besten Freundin. Ihnen ist es wirklich wichtig, dass sie die Hochzeit bekommt, von der sie schon immer geträumt hat. Zu diesem Traum gehört auch Ihre Rede. Zum ersten Mal im Leben müssen Sie auf einer Bühne stehen und zu 200 geladenen Gästen sprechen. Sie fühlen sich ganz elend, haben panische Angst davor. Sie würden am liebsten in Tränen ausbrechen und davonlaufen.
Doch das geht nicht. Sie nehmen sich also zusammen und konzentrieren sich auf das, was wirklich wichtig ist: nämlich Ihre beste Freundin. Dann marschieren Sie tapfer auf die Bühne. Als Ihre sehr persönliche Ansprache mit tosendem Beifall quittiert wird, gehen Sie mit zitternden Knien, aber stolz und erleichtert von der Bühne.
Trotz Ihres inneren Tiefstatus haben Sie sich überwunden und sich einer exponierten Position gestellt und somit im Hochstatus gezeigt. Hätten Sie dagegen Ihrem inneren Gefühl nachgegeben, wäre dies nicht möglich gewesen.
Sie sehen: Nicht immer zeigen wir das, was innen ist, auch außen – und das ist auch gut so!
Sie können also präsent sein, auch ohne dass Ihr innerer Status mit dem äußeren übereinstimmt. Das ist dann der Fall, wenn Sie ein klares Ziel vor Augen haben und den anderen und der Situation auf Augenhöhe begegnen und sich auf das einlassen, was um Sie herum geschieht.
Doch wie klappt das mit der Augenhöhe? Auf Augenhöhe sein bedeutet, dass Sie sich selbst und die Menschen, mit denen Sie es zu tun haben, als gleichwertig ansehen und mit ihnen von Gleich zu Gleich kommunizieren. Dabei geht es nicht darum, den anderen etwas vorzugaukeln, was nicht da ist, sondern es geht um ein echtes Interesse an anderen Menschen und um das Bemühen, deren Sicht auf die Welt nachzuvollziehen.
Damit sind wir bei der Status-Wippe. Sie wissen ja bereits, dass in jeder Begegnung mit anderen der Status mitschwingt: Jeder der Anwesenden hat seinen inneren Status, der auf dem Grundstatus und der aktuellen Situation beruht. Und alle zeigen nach außen ein gewisses Statusverhalten. Sie wissen auch, dass dieser Status sich innerhalb des Gesprächs mehrfach ändern kann.
Status-Wippe bedeutet nun, dass Sie sozusagen hinter den Vorhang blicken und aufmerksam darauf werden, in welchem Status der andere gerade ist. Denn wenn Ihnen das gelingt, können Sie Ihr eigenes Statusverhalten anpassen, um den Statusunterschied zum Gesprächspartner möglichst gering zu halten. Das heißt, man will weder den anderen dominieren noch sich selbst unterwerfen. Wer „wippt“, geht mit dem anderen eine Beziehung ein, sorgt für Wertschätzung und Sympathie. Schauen wir uns dazu folgende Situation an:
Ein Beispiel Bei der Lieferung eines Pakets ist etwas schiefgelaufen. Stinksauer rufen Sie die Hotline an: „Also, wenn Sie mich zur Weißglut bringen wollten, dann haben Sie es geschafft, gratuliere! Es ist doch unfassbar! Sie haben mir doch tatsächlich ganz was anderes geliefert, als ich bestellt habe. Mein Name ist Müller und meine Kundennummer ist 12345. Sehen Sie zu, dass Sie das Problem lösen!“
Sie treten im Hochstatus auf, denn Sie sind aus Ihrer Sicht erstens im Recht und zweitens der Kunde. Ob absichtlich oder im Affekt: Mit so einem Angriff und Befehlston erheben Sie sich über den Callcenter-Mitarbeiter. Jetzt kommt es darauf an, welchen Status dieser gerade für sich beansprucht.
Nehmen wir an, er reagiert eisig: „Nicht in diesem Ton! – So. Ich sehe gerade, dass wir das verschickt haben, was Sie bestellt haben; es liegt eine E-Mail-Bestellung von Ihnen vor. Damit ist für mich die Sache erledigt.“
Der Mitarbeiter fühlt sich schlecht behandelt, akzeptiert Ihren Angriff nicht, hält dagegen und geht ebenso in den Hochstatus. Wenn Sie jetzt weiter auf Ihrem Hochstatus beharren, entbrennt ein Status-Kampf: Sie krachen aneinander, der Wortwechsel schaukelt sich immer weiter auf. Anstatt den Konflikt zu lösen, streiten Sie miteinander. Interessanterweise kommt man aus so einem Status-Kampf oft nicht mehr heraus, wenn nicht einer bewusst die Führung übernimmt. Es ist Ihnen bestimmt schon einmal passiert, dass Sie während so eines Streits gedacht haben: „Was machen wir hier eigentlich? Ich wollte/will das doch gar nicht.“
Hier kommt das Prinzip der Status-Wippe zum Tragen. Hier geht es wie gesagt darum, den Unterschied zum Status Ihres Gegenübers so klein wie möglich zu halten. Doch das ist natürlich nicht alles! Denn unser Hotline-Mitarbeiter oben hat ja genau das getan: Weil Sie als wütender Kunde in den Hochstatus gegangen sind, hat er seinen eigenen Status angeglichen. Doch jetzt sind beide im Hochstatus. Um eine Win-win-Atmosphäre zu erreichen, brauchen wir jedoch die gesunde Augenhöhe. Es geht nicht um Über- oder Unterlegenheit und nicht um Machtkämpfe.
Sie merken an der pampigen Reaktion des Mitarbeiters, dass er zumacht. Sie wollen aber wie die meisten Menschen keinen Streit. Also beschließen Sie, auf konstruktivere Weise in Führung zu gehen und Ihr Gegenüber wertschätzend anzusprechen. Schließlich ist es kein Lakai, sondern ein Mensch, der nur seine Arbeit macht. Sie sagen freundlich: „Bitte entschuldigen Sie, dass ich eben überreagiert habe und Sie unfreundlich angegangen bin. Ich weiß, dass Sie nichts dafür können. Ich habe Ihren Namen nicht verstanden, können Sie ihn mir bitte verraten?“
Mit dieser Reaktion erreichen Sie zwei Dinge: Einerseits sorgen Sie dafür, dass kein Statusunterschied zwischen Ihnen zu spüren ist („Ich bin der Kunde, du machst jetzt, was ich dir sage“). Andererseits geben Sie durch Ton und Inhalt ein wertschätzendes Miteinander vor. In 99 Prozent der Fälle folgt Ihr Gegenüber, wenn Ihr Verhalten aufrichtig ankommt. Mit einer dahingepfefferten Pseudoentschuldigung, die als reine Taktik empfunden wird, wären Sie dagegen nach wie vor in einem sich über den anderen erhebenden Hochstatus.
Da Sie sich ehrlich entschuldigen und nun erst einmal so aufmerksam sind, sich nach dem Namen zu erkundigen, folgt Ihr Gegenüber Ihnen auf die Augenhöhe: „Ist schon gut. Ich heiße Franz Meier.“
Sie bitten ihn freundlich: „Herr Meier, ich brauche Ihre Unterstützung. Wie Sie selbst gesagt haben, habe ich x bestellt. Bekommen habe ich aber y. Da ist irgendetwas schiefgelaufen – vielleicht war es falsch etikettiert. Was machen wir jetzt am besten?“
Sie übernehmen weiterhin die Führung. Doch am Ende übergeben Sie den Ball an den anderen, indem Sie ihn als Experten um Unterstützung bitten. Jetzt wird Herr Meier die Führung übernehmen, indem er Ihnen zur Hilfe eilt.
So wird das Gespräch hin- und hergehen: Sie stellen Fragen und wollen es genau wissen – Sie haben die Führung. Herr Meier gibt Ihnen Hinweise und beantwortet Ihre Frage – er hat die Führung.
Die Status-Wippe lebt also vom wechselseitigen Führen und Folgen – wie beim Paartanz: Da geht es mal einen Schritt nach vorn, mal zurück, wieder vor, wieder zurück usw.
Weil der Status von zwei Menschen niemals gleich sein kann, gibt es immer jemanden, der führt – im Tanz wie in der Kommunikation: Einer geht vor, der andere muss zurück, und dann andersherum. Kommt dieser gemeinsame „Tanz“ richtig in Fluss, dann ist das Miteinander von Leichtigkeit geprägt und beide Partner gehen aufeinander ein. Die Person, die führt, ist dabei auch automatisch die präsentere.
Wenn Sie mehr über Status erfahren wollen, empfehle ich Ihnen mein Buch „30 Minuten Selbstbehauptung“ (siehe Anhang).
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Die Status-Wippe ist wie ein Paartanz: Mal geht es vorwärts, mal zurück. Sie lebt vom wechselseitigen Führen und Folgen. |
Status wirkt nicht nur im Verhältnis zu Personen, sondern auch im Verhältnis zum Raum. Nichts senkt den eigenen Status so sehr wie eine merkliche Ehrfurcht vor (oder das Nichtbeherrschen von) Räumen, Gegenständen und genutzten Geräten. Und nichts hebt Ihren Status so eindeutig wie ein souveräner Umgang mit den Räumen und Dingen darin.
Denken Sie nur an die unterschiedliche Wirkung zweier Personen, die zu spät zu einer Sitzung kommen:
Beide haben nichts gesagt – und trotzdem strahlt die zweite Person von der ersten Sekunde an eine selbstbewusste Präsenz aus.
Sie strahlen umso mehr Ruhe, Sicherheit, Souveränität und damit Präsenz aus,
Damit sorgen Sie dafür, dass Sie sich, noch bevor Sie in Kontakt mit anderen kommen, bereits sichtbar gemacht haben.
Diese nonverbale Präsenz im Raum kann man wunderbar einüben. Es funktioniert sogar, wenn Sie einfach so tun, als ob. Ich erkläre Ihnen gleich, was damit gemeint ist. Bleiben wir zunächst bei allem, was Sie vorab tun können, um sich selbstsicher im Raum zu bewegen:
Planen Sie für wichtige Gespräche ein Heimspiel Jeder fühlt sich sicherer in bekannter Umgebung. Darum ist es vorteilhaft für Sie, wenn Sie Besprechungen oder Verhandlungen in den eigenen vier Wänden führen, etwa ein Kundengespräch im Besprechungsraum Ihres Unternehmens und nicht beim Kunden, eine Unterredung mit dem Projektleiter in Ihrem eigenen Büro statt in seinem. Oder Sie bestimmen das Lokal für das Geschäftsessen und wählen eines aus, das Sie gut kennen und mögen.
Machen Sie sich bei fremden Orten vorab mit der Umgebung vertraut Kommen Sie früher an und akklimatisieren Sie sich. Wenn Sie selbst einen Vortrag halten oder ein Training durchführen, dann besichtigen Sie nicht nur den Raum, sondern stellen sich auch schon mal nach vorne auf die Bühne. Durchschreiten Sie das Zimmer. Nehmen Sie die Perspektive der Zuhörer wahr. Wenn Sie als Teilnehmer zu einer Veranstaltung gehen, lassen Sie sich die Örtlichkeit zeigen, erkunden Sie, wo Restaurant, Toiletten etc. sind.
Noch besser: Machen Sie sich den Raum – oder Platz – zu eigen Wenn Sie federführend sind, richten Sie sich die Örtlichkeit so her, wie Sie es brauchen. Moderieren Sie eine Besprechung, rücken Sie das Flipchart von rechts nach links oder verschieben Sie Tische und Stühle. Als Teilnehmer können Sie dafür sorgen, früh genug zu kommen, um sich Ihren Platz selbst auszusuchen und nicht den letzten nehmen zu müssen, der da ist. Rücken Sie auch hier den Platz zurecht, z.B. wenn Sie das Gefühl haben, zu nah am Nebenmann zu sitzen, oder wenn die Sonne blendet. Bringen Sie geliebte Accessoires mit, und wenn es nur Ihr eigener Block ist oder eine Kaffeetasse.
Lassen Sie sich die Technik zeigen Der Kaffeeautomat, der Beamer, der komplizierte Hightech-Kopierer, die Lichtschalter-Batterie eines großen Saals, das Mikrofon … wann immer Sie mit Technik konfrontiert sind, machen Sie sich vorab damit vertraut. Sind es Geräte, die Sie öfter nutzen, legen Sie sich entweder selbst eines zu oder nehmen Sie bei teuren, komplizierten Geräten ein paar Einführungsstunden bei einer Fachkraft. Geht es um eine einmalige Nutzung, etwa bei einer Veranstaltung, lassen Sie sich die Bedienung zeigen und sorgen Sie dafür, dass Sie die Telefonnummer von jemandem bekommen, der bei einem Problem sofort herbeizitiert werden kann. Wahrscheinlich läuft eh alles glatt, aber so sind Sie viel entspannter – und damit sicherer.
Machen Sie Ihre Körpersprache selbstbewusster Das ist der wichtigste Trick, denn unser Körper ist sehr eng mit unseren Gefühlen verbunden:
Klingt alles gar nicht so schwer, nicht wahr? Aber ich weiß: In der Praxis sieht es oft ganz anders aus. Da denkt man an vieles nicht oder merkt dann erst, was noch alles mit reinspielt. Darum kommen wir nun zu sieben starken Regeln für mehr Sichtbarkeit, die alles, was wir bisher besprochen haben, auf machbare Prinzipien stellen.