Remy stach mit der Gabel auf ein mit brauner Soße bedecktes Stück Truthahn ein und kaute es aggressiver, als es nötig gewesen wäre.
Was für Spielchen spielte Jason hier überhaupt? Am Vorabend hatte er Remy noch ohne Gnade abgelehnt. Natürlich war das sein gutes Recht gewesen. Remy fühlte sich wie ein Idiot, dass er sich einem Kerl an den Hals geworfen hatte, der ihn noch nie zuvor in seinem Leben ernst genommen hatte. Aber sein jetziges Verhalten war widersprüchlich. Er flirtete mit ihm und entschuldigte sich sogar für seine Sünden ihrer Kindheit. Also wirklich, was zur Hölle sollte das?
Jason hatte den ganzen Morgen über in seiner Jogginghose und seinem T-Shirt zum Anbeißen ausgesehen, bis er sich vor etwa einer Stunde umgezogen hatte, als Nathan und seine Brut im Haus eingefallen waren. Sie hatten ein volles Haus und einen sogar noch volleren Esstisch. Sie alle saßen eng aneinandergereiht darum herum. Fast schon zu eng. Vor allem, weil Jason nun ein edles, durchgeknöpftes Hemd in blau trug, dass über seinen Muskeln spannte, und schwarze Hosen. Um ehrlich zu sein, fiel es Remy schwer, Jason nicht hinterherzuhecheln, ganz egal, was er anhatte. Noch schwieriger fiel es ihm, Jasons Aftershave zu ignorieren. Es roch angenehm würzig und gemischt mit Jasons natürlichem Geruch war es offensichtlich dazu geschaffen worden, um Remy Wells einen Ständer zu verpassen.
Eingeklemmt zwischen Kara und Bryce rutschte er unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Dank der Reaktion seines Körpers war er einerseits erregt und steckte andererseits voller Scham.
„Gehst du oft ins Kino?“, wollte Kara, deren blaue Augen fest auf Remy lagen, wissen.
Sie bombardierte ihn mit Fragen über das Leben in der großen Stadt. Wenn man bedachte, dass sie mit ihrer Familie in der winzigen Stadt St. Joseph, Missouri lebte, verstand Remy, dass Chicago wie eine riesige Metropole wirken musste, aber er hatte keine Lust auf Geplauder. Auch hatte er keine große Lust auf Truthahn, aber mitgehangen, mitgefangen …
Er versuchte, mit einem Nicken davonzukommen, aber Derek meldete sich zu Wort. „Ja, Remy. Gibt es viele Filme, die du dir im Kino ansiehst? Vielleicht auf deinen Dates?“ Er wackelte mit den Augenbrauen, bevor er demonstrativ zu Kara hinübersah.
„Ähm … nee, das ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung, wenn es um Dates geht“, murmelte er.
„Gehst du oft auf Dates aus?“, fragte Kara mit kleiner Stimme.
Remy warf ihr einen Blick zu und nahm ihren untröstlichen Gesichtsausdruck wahr. Oh Mist. Vierzehnjähriges Mädchen, verknallt in den Schwulen. Ihr stand ein böses Erwachen bevor. Er warf Derek einen Blick zu und versuchte ihm dadurch, seinen Wunsch nach Rettung zu übermitteln. Derek schnaubte in seinen Wein, offensichtlich war von ihm keine Hilfe zu erwarten. Remys flehender Blick wanderte zu Courtney hinüber, denn er hatte nicht die Absicht, den König der gemischten Botschaften um Hilfe zu bitten.
„Ich wette, dass Remy oft mit seinem Freund ins Kino gegangen ist. Stimmts, Remy?“
„Mit deinem Freund?“ quietschte Kara. „Du stehst auf Jungs?“
Plötzlich waren alle Augen am Esstisch auf ihn gerichtet. Ihm wurde klar, dass die paar Feiertage, an denen er Trey mit nach Hause gebracht hatte, sich nicht mit den Besuchen seines Cousins Nathan überschnitten hatten. Er hoffte, dass er nicht gleich eine Predigt über das Schwulsein bekommen würde.
„Ähm, ja. Ich gehe mit Jungs aus“, sagte er. „Aber ich habe gerade erst mit meinem Freund Schluss gemacht, deshalb bin ich heute nicht besonders gut gelaunt. Entschuldigung.“
Sie zog die Stirn in Falten. „Das tut mir leid. Hat er dich sitzenlassen?“
„Kara“, schimpfte ihre Mutter. „Das ist unhöflich.“
„Ist schon okay“, sagte Remy, „Er hat mich nicht sitzenlassen, aber er hat mich angelogen. Ich musste die Beziehung beenden. Das hat sehr wehgetan, aber es war besser so.“
„Worüber hat er dich angelogen?“
„Hey, Kara, wer hat dir denn die Nägel so schön gemacht?“, fragte Courtney, die glücklicherweise endlich Mitleid mit ihm gefunden hatte und das Thema wechselte. „Die sehen toll aus!“
„Oh, danke!“ Kara hielt ihre Fingernägel in die Höhe, die mit einem glitzernden Blau bemalt waren. Glücklicherweise hatte das Ablenkungsmanöver funktioniert und sie begann damit, Courtney zu erzählen, dass sie den Nagellack von einer Schulfreundin bekommen hatte. Remy zwang ein paar Bissen hinunter, wobei er Courtneys und Karas Geplapper beobachtete, ohne eins der Worte in sich aufzunehmen, bis er das Gewicht von Jasons Blick auf sich spürte.
Als er aufsah, lächelte ihn der nervtötende Mann an. Im Ernst, was zum Teufel?
Er stach auf ein weiteres Stück Truthahn ein, stellte Augenkontakt mit Jason her und riss das Fleisch dann mit seinen Zähnen auseinander.
* * *
Okay, Remy war immer noch sauer auf ihn. Nachdem er das unbeholfene Gespräch mit Kara hinter sich gelassen hatte, warf er ihm über den Truthahn hinweg wütende Blicke zu, bis sein Telefon klingelte. Er betrachtete es mit angespannter Miene und entschuldigte sich dann, um den Anruf entgegenzunehmen. Da Jason vermutete, dass es sich bei dem Anrufer um Remys Ex-Freund handeln könnte, suchte sich Jason einen Vorwand, um auf die Toilette zu gehen, und blieb dann vor Remys Schlafzimmertür stehen, um zu lauschen.
Er beobachtete ihn durch den Spalt der nicht ganz geschlossenen Tür. Remy sah angespannt und wütend aus.
„Warum rufst du ausgerechnet heute an?“, fragte er.
Remys Blick wanderte zu dem Schlafsack, woraufhin er sich mit hängenden Schultern abwendete. Dachte er an Jason? Er wollte sich selbst dafür ohrfeigen, dass er eine solche Gelegenheit abgelehnt hatte. Remy wäre eine Kanone im Bett gewesen. Sie hätten eine unglaubliche Chemie gehabt. Das wusste er sogar ohne einen einzigen Kuss. Aber das Vertrauen der Wells zu missbrauchen war nicht das einzige Problem. Er konnte nicht das Risiko eingehen, Remy zu verletzen. Auch wenn Remy ihn mit seiner Verführungsroutine schockiert hatte, er kannte diesen Kerl. Er wollte einen festen Freund, keinen bedeutungslosen Fickpartner. Remy abzulehnen hat diesen vielleicht sauer gemacht, aber ihn zu benutzen und dann fallenzulassen? Das dürfte niemals passieren.
„Du hast mich betrogen. Also habe ich kein Interesse.“
Dieser Scheißkerl hatte Remy betrogen ? Er war ein noch größerer Verlierer, als Jason angenommen hatte. Er spürte, wie Wut ihn durchströmte. Wenn Trey jetzt vor ihm stünde, würde er dem Kerl in den Arsch treten. Jason war kein gewalttätiger Typ, aber er konnte eine Ausnahme machen.
Er beugte sich vor, um besser hören zu können, und die Tür schwang auf. Remys Kopf schnellte hoch und ihre Blicke trafen sich, während er frustriert ins Telefon schnaufte.
„Schau, du hast deutlich gemacht, dass ich nicht das bin, was du willst, deshalb bin ich mir nicht sicher, warum du angerufen hast. Nur weil du an Thanksgiving nostalgisch bist, heißt das noch lange nicht, dass ich mit dem, was du getan hast, einverstanden bin. Ich bin langweilig und berechenbar, erinnerst du dich? Und ich bedeute dir einen Scheißdreck.“ Remys Stimme schwankte und er hielt mit funkelnden Augen inne.
Langweilig. Das erklärte, warum dieses Wort Remy gestern Abend so auf die Palme gebracht hatte.
Jason durchquerte das Zimmer und riss ihm das Telefon aus der Hand. „Hör mal zu, Arschloch“, sagte er in das Handy, „Remy heult dir keine Träne hinterher, also warum suchst du dir nicht jemand anderen, den du ausnutzen kannst?“
„Wer zur Hölle spricht da?“ , fragte Remys Ex.
„Ich bin der Kerl, der deinen Platz einnehmen wird“, sagte er und Remy starrte ihn mit offenem Mund an. „Wir haben die gestrige Nacht miteinander verbracht und nichts daran war langweilig.“
„Hör mal zu, Alter –“
„Nein, du hörst mir zu. Zwischen Remy und dir ist es aus. Er hat Besseres verdient als dich. Du solltest dankbar dafür sein, dass du überhaupt Zeit mit ihm verbringen durftest.“
Er legte auf und gab Remy, der ihn anstarrte, sein Handy zurück.
„Du bist derjenige, der seinen Platz einnehmen wird, häh? Das hat sich gestern Abend aber anders angehört.“
Jason schlug unter dem bohrenden Blick die Augen nieder. Es stimmte, er hatte Remy zurückgewiesen. Nicht weil er ihn nicht wollte, sondern eher, weil er ihn zu sehr wollte. Wenn er die Beziehung mit seinem besten Freund und seiner gesamten Ersatzfamilie zerstören sollte, weil er sich mit Remy eingelassen hatte, würde er sich dies nie vergeben.
„Ich wollte bloß das Richtige tun.“
„Vielleicht bin ich es leid, das Richtige zu tun. Vielleicht möchte ich zur Abwechslung mal etwas Spaß und Aufregung. Ich dachte, dass du der Kerl bist, der mir damit helfen könnte, aber wenn du keinen Bock darauf hast …“ Remy beendete seinen Satz nicht sofort. „Dann muss ich mir eben in der Disco einen One-Night-Stand anlachen, wenn ich wieder zu Hause bin.“
Das Blut strömte südwärts, und Jason stockte der Atem, als sich die Vorstellung davon in seinem Kopf abspielte. Remy eng mit einem anderen Mann auf der Tanzfläche tanzend, ihre Körper sich aneinanderschmiegend, bis sie beide nass vor Schweiß sind. Ihre Lippen treffen sich zu einem sengenden Kuss. Remy und sein Tanzpartner verziehen sich in eine abgeschiedene Ecke, wo sie einander heimlich weiter erkunden können.
Er biss sich auf die Lippe und verkniff sich das Stöhnen, das ihm gerade entfahren wollte. Mein Gott, die erwachsene Version von Remy war wirklich verdammt sexy. Der Gedanke daran, dass Remy sich derart in der Disco vergnügen könnte, machte ihn total heiß, aber er wollte nicht, dass er dies mit einem anderen Mann tat.
„Ich bin noch nicht so weit einen festen Freund zu haben“, stieß Jason hinter zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ich mag dich unheimlich gern, Remy, aber ich habe mich noch nicht einmal offiziell geoutet.“
Remy lachte glucksend und lehnte sich zu ihm hinüber. „Ich brauche keinen festen Freund“, sagte er. „Und wenn, dann würde ich mich bestimmt nicht für dich entscheiden.“
Jason bemerkte, wie er zusammenzuckte. Das tat weh, obwohl er es nachvollziehen konnte. Remy hatte ihre Rivalität schon immer ernster genommen als er. Aber vielleicht lag das daran, dass Jason die Wahrheit hinter seinen Beweggründen kannte, Remy jedoch nicht.
„Hör zu, ich habe dich schon immer gemocht. Ich weiß, dass du mir nicht glaubst, aber …“
„Mir egal.“ Remy schloss die Tür und lehnte sich dagegen. „Was solls sein, JJ? Wirst du weiterhin großer Bruder spielen? Oder wirst du mir geben, was ich brauche ?“
Jason stützte sich mit den Händen auf beiden Seiten von Remys Kopf ab und drückte ihn gegen die Tür. „Ich bin nicht dein verdammter Bruder und das wissen wir beide. Ich versuche bloß, das Richtige zu tun –“
„Ich scheiß drauf, was richtig ist. Ich brauche einen Kerl, der mir dabei helfen kann, dieses Arschloch von einem Ex-Freund zu vergessen. Also, sei ein Mann oder lass mich in Frieden, denn ich bin lediglich an deinem Schwanz interessiert.“
„Sehr stilvoll.“
„Ich sage bloß die Wahrheit“, entgegnete Remy. „Einer von uns muss schließlich ehrlich sein.“
„Oh, fick dich doch!“, rief Jason.
„Genau das versuche ich ja!“
* * *
Jason fasste Remy bei den Schultern und presste ihn gegen die Tür. Mit seinem kräftigen Körper, der dem von Remy meilenweit überlegen war, pinnte Jason ihn gegen das harte Holz. Remy fragte sich einen Moment lang, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, einen Mann zu reizen, der dazu in der Lage war, ihn wie in Streichholz in zwei Stücke zu brechen. Noch dazu ein Mann, der sich anscheinend gerade erst vor Kurzem seine sexuelle Neigung eingestanden hatte. Doch dann fiel Jason über seinen Mund her.
Seine Lippen kollidierten mit voller Kraft mit Remys Mund. Völlig überrascht darüber, dass sein Anstacheln funktioniert hatte, war Remy nicht dazu in der Lage, sofort zu reagieren. Er hatte erwartet, dass Jason seinen Annäherungsversuchen standhalten würde.
Remy klammerte sich an Jasons T-Shirt fest und lehnte sich in den Kuss hinein. So energisch Jason auch war, er vertiefte den Kuss erst, als Remy die Lippen mit einem Stöhnen leicht öffnete und ihm dadurch Einlass gewährte. Nun erforschte er Remys Mund mit neugieriger, talentierter Zunge.
Ihn nach all den Jahren des aufgestauten Verlangens zu küssen, war überwältigend. Remy hatte das Gefühl, als schwebte er außerhalb seines Körpers und sah von oben dabei zu, wie Jason ihn verschlang. Ein lustvolles Stöhnen entrang sich aus Jasons Kehle und dies brachte Remy zurück in die Realität. Plötzlich war er mit vollem Einsatz dabei. Er begrüßte Jason mit seiner eigenen Zunge und schon bald führten sie einen neckenden Tanz miteinander auf, der sich völlig natürlich anfühlte.
Jason unterbrach den Kuss, schnappte nach Luft und ließ seinen Mund zu Remys Hals wandern. Er schob Remys Hemd hoch und strich mit den Händen über seine Seiten. Er fand eine Brustwarze und rollte sie zwischen seinen Fingern hin und her.
„Ich bin kein Mädchen“, stieß er hervor. „Hör auf, Zeit zu schinden, und greif nach meinem Schwanz.“
Als Antwort verdrehte Jason seinen Nippel, was ihm einen Aufschrei entlockte. Jason verschloss seinen Mund mit dem seinen und fing das hilflose Stöhnen auf, das Remy entfuhr, während ihm die Jeans geöffnet und sein Schwanz hervorgezerrt wurde.
Jason fuhr schnell und ungestüm an seinem Ständer auf und ab, wobei er sich nicht einmal annähernd bemühte, sanft vorzugehen. Das machte Remy bloß noch mehr an. Jason war kräftig und stark und fast ein bisschen einschüchternd. Diese Erkenntnis versetzte ihm einen Adrenalinschub, aber er genoss den dadurch ausgelöschten Rausch, denn tief in seinem Inneren wusste er, dass Jason ihm niemals wehtun würde.
„So soll ich es dir besorgen?“, flüstere Jason in sein Ohr. „Ich soll dir einen runterholen, bis du voll abspritzt?“
Remy stöhnte und eine Woge der Hitze wallte durch seinen Körper anhand des Dirty Talk. Da er nicht antwortete, lockerte Jason seinen Griff. Remy versuchte, in seine Hand hineinzustoßen, doch konnte er sich nicht bewegen, da Jason seinen eigenen Körper dazu nutzte, ihn gegen die Tür zu drücken.
„Nicht aufhören“, hauchte er atemlos.
„Sags mir“, forderte Jason. „Das ist, was du wolltest, richtig? Du willst, dass ich es dir schnell und versaut gegen die Tür gelehnt besorge, damit du deinen Ex vergessen kannst, habe ich recht?“
„Ja.“
„Denkst du an ihn oder denkst du an mich?“
„An dich “, versicherte er. „Bitte, JJ. Bitte höre nicht auf.“
Jason erfüllte seinen Wunsch. Er holte Remy einen runter, bis dieser zum Orgasmus kam, wobei er sein Stöhnen mit seinem Mund dämpfte und ihn im Arm hielt, bis er aufhörte zu zittern und seine Beine sein Gewicht wieder tragen konnten. Dann trat er einen Schritt zurück, schnappte sich ein Shirt vom Bett und wischte sich daran die Hand ab.
„Noch nicht saubermachen.“ Remy griff nach seinem Gürtel. Er konnte es kaum erwarten, nach all diesen Jahren Jasons Körper mit seinen eigenen Händen zu erforschen. „Jetzt bist du dran.“
„Fuck“, flüsterte Jason. „Das dürfen wir nicht . Ich hätte nicht nachgeben sollen.“
Remy ließ schockiert seine Hand fallen. Nachgeben ? Er benutzte dieses Wort, als ob Jason selbst es gar nicht gewollt hatte, so als ob er bloß Remys penetranten Versuchen nachgegeben hätte.
„Was zum Teufel, JJ?“, knurrte er wütend. „Du hättest Nein sagen können. Wenn du es nicht wolltest, dann –“
Er beendete den Rest seines Satzes nicht, bevor er all seine Gefühle der Unsicherheit offenbaren konnte. Einmal war genug.
„Es tut mir leid“, murmelte Jason. „Aber deine gesamte Familie ist hier. Derek würde mich umbringen, wenn er wüsste, dass zwischen uns etwas läuft. Das hier war mein Fehler. Aber, ähem, ich hoffe, es hat dir mit deinem Liebeskummer geholfen.“
Remy entzog sich ihm und knöpfte seine Jeans zu. „Ja, JJ, es fühlt sich toll an, erneut zurückgewiesen zu werden. Mir geht es viel besser.“
Er konnte es nicht mehr ertragen, auch nur noch eine weitere scheinheilige Entschuldigung zu hören, also stürzte er aus dem Zimmer, während die Scham wie Galle in ihm hochstieg.
Jason hatte ihm gegeben, was er wollte, möglicherweise, weil er sich krankerweise dazu verpflichtet gefühlt hatte. Und jetzt ging es Remy dadurch schlechter als zuvor. Warum warf er sich diesem Mann derart an den Hals? Es war, als ob all die Jahre stiller Sehnsucht auf den Moment gewartet hätten, an dem Remy entdeckt hatte, dass Jason nicht heterosexuell war. Das Verlangen in ihm ließ sich nicht mehr unterdrücken, ganz gleich, wie sehr er es auch versuchte.
Aber eins hatte Jason erreicht: Der Gedanke an Trey war aus seinem Kopf verschwunden.