Am Tag bevor Remy über die Weihnachtsferien nach Hause fuhr, ging er abends mit Tara ein paar Cocktails trinken. Sie sprachen hauptsächlich darüber, wie sie die kommenden Tage mit ihrer Familie überstehen sollten. Tara und ihre Schwester hatten sich noch nie vertragen, also verbrachte er den ersten Teil des Abends damit, verständnisvoll zu nicken und ihr zuzustimmen, während sie ihm das Herz ausschüttete. Es machte ihm nichts aus, dass sich das Gespräch ausschließlich um sie drehte, denn er fühlte sich in letzter Zeit ziemlich niedergeschlagen.
Remy hatte in den Wochen seit Thanksgiving Stress im Dauerzustand gehabt. Die verpasste Beförderung und die Tatsache, dass sein Bruder jedes Mal ein mürrisches Arschloch war, wenn sie miteinander sprachen, setzten ihm sehr zu. Die Situation mit Jason machte es auch nicht besser, vor allem, wenn er an den Kuss dachte, um den dieser niedlicherweise gebeten hatte, nachdem er die ganze Nacht damit verbracht hatte, ein Feuer zu bekämpfen. So heldenhaft und erschöpft, wie er ausgesehen hatte, hatte Remy ihm einfach nicht widerstehen können. Aber wie konnte er diese sich auf die Feiertage begrenzende Affäre nur auf die Feiertage reduzieren, wenn sie zwischendurch Küsse austauschten? Es war schlimm genug, dass Remy zu schwach war, dem Sexting Einhalt zu gebieten. Er hatte sogar einmal den Kopf so sehr verloren, dass er Jason ein Foto seines Schwanzes geschickt hatte. Und nun würden sie schon bald wieder einige Tage unter dem gleichen Dach im Blockhaus der Familie Wells verbringen.
Remy wusste nicht, wie er es schaffen sollte, Jason zu widerstehen. Und nun war er sich nicht einmal mehr sicher, ob er das überhaupt noch immer wollte . Klar, einerseits hatte er eine Heidenangst davor, sein Herz zu öffnen, aber andererseits wusste er, dass Jason etwas Ernsteres wollte. Vielleicht keine Liebe auf Ewigkeit, aber dennoch mehr als nur eine flüchtige Liebelei. Und mehr als die Cyber-Sex-Affäre, die sie momentan übers Handy unterhielten.
Doch wenn es darum ging, was Remy selbst wollte … dann fand er keine einfache Antwort darauf. Er hatte Angst davor, verletzt zu werden. Sein Herz zu vergeben, nur um es wieder in tausend Stücke gerissen zu bekommen. Wenn es sich bei dem Mann, der sein Vertrauen missbrauchen würde, um Jason handeln sollte, dann wäre das für Remy viel schlimmer als das, was Trey ihm angetan hatte. Jason war zutiefst in Remys Familie verwurzelt. Es könnte für beide zur Qual werden, jeden Feiertag und jedes Familientreffen in unmittelbarer Nähe zueinander zu verbringen. Das Risiko war zu groß. Logischerweise wusste er das, aber andere Teile seines Körpers waren nicht so rational. Sein Schwanz war voller Verlangen und impulsiv und sein Herz war wehmütig und hoffnungsvoll.
Taras Flehen auszugehen, hatte ihn aus seiner Melancholie gerissen. Und es kam ihm in den Sinn, dass ein One-Night-Stand mit einem neuen Mann möglicherweise seinen Kopf von den Gedanken an Jason befreien könnte, bevor er sich dem Mann erneut stellen musste.
Sie waren gerade bei ihrem dritten Cranberry-Wodka angelangt, als Tara tief Luft holte, ihre Verärgerung abzuschütteln schien und mit zusammengekniffenen Augen ihre Aufmerksamkeit auf ihn richtete.
„Warum das lange Gesicht? Du hast schon ab morgen Urlaub, richtig? Ich dagegen muss noch die ganze Woche über arbeiten gehen.“
Remy schnaubte. „Du meinst einen Urlaub mit meinem Bruder, dessen Körper offensichtlich entführt und durch einen depressiven, liebeskranken Idioten ersetzt wurde, und dem besten Freund meines Bruders, der mir schon immer das Leben zur Hölle gemacht hat?“
„Genau!“
„Dann Prost auf den Urlaub“, sagte er trocken und hob das Glas zum Anstoßen. Er hatte Schuldgefühle darüber, JJ als den Freund seines Bruders zu bezeichnen, der ihm das Leben schwer gemacht hatte. Diese Bezeichnung passte nicht mehr so ganz.
„Ist besagter Freund deines Bruders nicht derjenige, der dir über Thanksgiving einen geblasen hat?“
Remy verschluckte sich fast an seinem Getränk. Das geschah ihm recht, dachte er, als er sich an das Geständnis erinnerte, dass er Tara in betrunkenem Zustand gemacht hatte. Das war nach seiner nicht erhaltenen Beförderung gewesen, als Jason ihm zum ersten Mal getextet hatte.
„Das kommt auch noch hinzu“, gelang es ihm zu sagen, während Tara blechern lachte. Er liebte sie über alles, aber ihr Lachen klang wie das einer Hyäne.
„Hey, Remy.“
Beim Klang dieser Stimme drehte sich ihm der Magen um. „Trey.“
Sein Ex-Freund lächelte, aber es hatte nicht dieselbe verheerende Wirkung wie früher. Klar, er sah gut aus mit seinem zerzausten, goldenen Haar und sein Körper war immer noch in Topform, gebräunt und durchtrainiert. Das Surfer-Boy-Outfit, das er trug, ließ ihn locker und lässig wirken. Was er auch war, wie Remy erkannte. Zu locker und zu lässig für wahre Liebe oder eine feste Bindung.
„Hört sich so an, als ob der Kerl vom Telefon an Thanksgiving mir keinen Bären aufgebunden hat“, sagte er mit einem schwachen Lachen. Er hatte offensichtlich den letzten Teil ihrer Unterhaltung mitbekommen. „Ich hätte wissen sollen, dass du nicht lange solo bleiben wirst. So bist du eben gepolt.“
„Wer pennt, hat Pech“, kommentierte Tara trocken.
„Er ist nicht mein Freund“, entgegnete Remy. „Ich brauche keinen Freund.“
Trey zuckte die Achseln. „Es ist nichts Verkehrtes daran, an die Liebe zu glauben. Du bist eben einer von den guten Kerlen, Remy.“
„Das Gleiche kann ich nicht von dir behaupten.“
Tara leerte ihr Glas und stellte es auf die Theke. „Das ist mein Stichwort, um Tanzen zu gehen. Du solltest mitkommen, Remy.“
„Bin gleich da.“
Sie starrte ihn eindringlich an, aber er rührte sich nicht vom Fleck. Seufzend sagte sie schließlich: „Okay, aber … du hast andere Optionen. Das weißt du hoffentlich.“
Er lächelte. „Das weiß ich.“
„Andere Optionen?“, fragte Trey. In seiner Stimme lag eine gewisse Schärfe. War es möglich, dass er nach all dem, was er getan hatte, eifersüchtig war? Remy kam zu dem Schluss, dass es nicht allzu ungewöhnlich wäre.
„Meine heimliche Affäre. Aber daraus kann nichts Ernstes werden.“
„Ach nein?“
„Er ist quasi wie ein Familienmitglied für mich.“
„Was für ein sexy Tabu“, neckte Trey ihn mit einem Augenzwinkern.
Remy kicherte in sein Glas hinein. Trey hatte Jason nie kennengelernt. Er hatte keine Ahnung, wie nah sie sich tatsächlich standen.
„Nun, er ist nicht deine einzige Option.“
„Was du nicht sagst.“ Remy wusste nicht, warum er Trey erlaubte, mit ihm zu flirten. Es durfte ebenfalls zu nichts führen. Er war nicht die Art von Typ, die wieder zu einem Ex zurückrannte, schon gar nicht zu einem, der ihn betrogen hatte. Er hatte keinerlei Bedürfnis dazu, sein Selbstvertrauen noch mehr zu zerstören.
Trey trat näher an ihn heran und flüsterte ihm ins Ohr, „Ich war kein guter Freund, und das tut mir leid. Aber ich war gut im Bett, oder etwa nicht?“
Jason würde besser sein. Das wusste Remy tief in seinem Inneren und er wünschte sich, dass er das aus Erfahrung bestätigen könnte. Alles, was er bekommen hatte, war ein schneller, versauter Handjob, ein Blowjob und einen himmlischen Körper zum Anfassen. Jedoch hatte er auch etliche heiße Küsse erhalten.
„Lass uns tanzen gehen“, forderte Trey ihn auf.
Remy wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen. Er steckte voller Verlangen und Frustration. Trey fasste ihn bei der Hand und zog ihn auf die Tanzfläche, was Remy zögerlich mit sich geschehen ließ.
„Nur einen Tanz, für alte Zeiten.“
Remy tanzte mit Trey, trotz der Gewissheit, dass Trey ihn bloß ins Bett kriegen wollte. Vielleicht sollte er sich dadurch geschmeichelt fühlen, dass Trey ihren gemeinsamen Sex vermisste, vor allem wenn man bedachte, dass er ihn langweilig genannt hatte. Es schien, als wäre Remy nicht ganz so bieder, wie sein Ex-Freund behauptet hatte. An der Bar tummelten sich viele gut aussehende Typen, also handelte es sich bei Treys Verhalten um keinen Akt der Verzweiflung. Obwohl sie sich streng genommen nicht in einem Schwulenclub befanden, lag das Etablissement in einer liberalen Gegend. Auf der Tanzfläche erspähte Remy eine gesunde Mischung aus heterosexuellen Paaren sowie augenscheinlich schwulen und bisexuellen Männern.
Trey legte seine große Hand auf Remys Hintern und zog seinen Arsch nah an sich heran. Er schmiegte sich beim Tanzen zum hämmernden Beat der Musik eng an ihn. Es dauerte nicht lange, bis Remy unter dem brennenden Licht der Scheinwerfer völlig verschwitzt war.
„Das habe ich so sehr vermisst“, murmelte Trey, bevor er ihm einen Kuss auf den Hals drückte. Die Hand, die er auf Remys Hintern gelegt hatte, stahl sich unter sein T-Shirt und über seine feuchte Haut.
„Mit mir zu tanzen?“
„Deine Nähe. Und das Gefühl, wie du dich in meinen Händen in Wachs verwandelst.“
Er ließ seine Hand höher wandern, und zwickte Remys Brustwarze. Gleichzeitig presste er seinen Ständer enger gegen Remys Arsch.
„Du fühlst dich so gut an“, murmelte Trey. „Lass uns aufs Klo gehen. Ich wette, du brauchst es, habe ich recht, Baby? Du brauchst einen Schwanz in deinem Arsch.“
Remy bewegte sich wie in Trance im Takt der Musik hin und her. Seine Sinne waren wie benebelt von den gemischten Signalen seines Körpers. Sein unerträgliches Verlangen nach Sex war nicht zu leugnen, und obwohl Treys Berührungen ihn reizten, ließen ihn seine Worte völlig kalt.
Das ist nicht das, was ich will. Er ist nicht derjenige , den ich will.
Remy löste sich aus Treys Umarmung und drehte sich um, damit er ihn anschauen konnte. „Nein, danke. Ich glaube, ich passe.“
Trey griff nach seinem Gesicht und erzwang einen Kuss. Begierig attackierte er Remys Lippen mit seinem Mund. Als Remy nicht reagierte, griff er grunzend nach Remys Schwanz durch den Stoff seiner Jeans. Remy zuckte anhand der groben Berührung heftig zusammen.
Trey zwängte Remy die Zunge in den Mund. Sie war heiß und nass und … War er schon immer so übereifrig gewesen? Er fuhr tief bis zum Anschlag in Remys Mund hinein, ohne auch nur auf ein Zeichen von Remy zu warten, dass dieser mit von der Partie war.
JJs Küsse haben sich so viel besser angefühlt als die von Trey. Seine Küsse waren fordernd und leidenschaftlich, aber er riss Remy mit sich, anstatt zu versuchen, ihn zu überrumpeln.
Remy riss sich los.
„Stopp!“
Trey blinzelte ihn verwirrt mit stumpfen Augen an. „Stimmt was nicht?“
„Das hier!“, antwortete Remy. Er wedelte mit der Hand zwischen ihnen hin und her. „Das hier stimmt nicht. Es hat noch nie gestimmt. Ich habe keine Ahnung, warum ich das erst erkannt habe, nachdem du einem anderen Kerl den Schwanz gelutscht hast.“
„Das war keine große Sache. Ich musste bloß ein wenig Druck ablassen.“
„Für mich war es aber eine große Sache, Trey. Wir haben unterschiedliche Prioritäten, unterschiedliche Ziele … Ich möchte einen Partner, mit dem ich mir ein Leben aufbauen kann …“
Trey kicherte hämisch. „Du denkst wie ein Hetero.“
„Das mag sein“, stimmte Remy zu. „Aber es ist nichts Falsches daran, sich diese Dinge zu wünschen. Du bezeichnest es bloß als Hetero-Verhalten, weil ein solches Leben für Homosexuelle so lange nicht möglich war.“
Trey schnaubte. „Erzähl das den Kerlen in Triaden oder offenen Beziehungen. Du bist verdammt naiv, Remy. Du bist nichts als ein … langweiliger Mittelschicht-Vorstädter.“
„Und du bist nichts weiter als ein trauriges Klischee. Egal. Ich habe dir nichts weiter zu sagen.“
„Fick dich doch!“, rief Trey ihm hinterher, während Remy sich zurück zur Theke begab. Er brauchte dringend einen Drink, um sich den Geschmack aus dem Mund zu waschen. Tara warf ihm einen wissenden Blick zu.
„Lass uns lieber gehen“, sagte sie. „Er sieht nicht aus wie ein Kerl, der mit Zurückweisungen gut umgehen kann.“
Remy warf einen Blick zurück auf die Tanzfläche, von wo aus Trey ihm noch immer schneidende Blicke hinterherwarf. „Gute Idee.“
* * *
Jason hatte es sich gerade im Bett gemütlich gemacht, wie auch die meisten anderen Mitglieder der Feuerwache, als ein Videoanruf von Remy sein Telefon klingeln ließ. Er hatte nicht erwartet, heute noch einmal von ihm zu hören, nach der knappen Nachricht, mit der Remy ihm am frühen Abend mitgeteilt hatte, dass er heute mit Freunden unterwegs sei.
Er hatte den Rest des Abends nicht damit verbracht sich vorzustellen, wie Remy in einer Hintergasse für einen anderen Kerl auf die Knie ging. Nee, ganz und gar nicht.
Jason rollte sich aus dem Bett und versuchte, einen Ort zu finden, an dem er ungestört mit Remy reden konnte. Er wollte es nicht riskieren, die anderen Jungs zu wecken, aber gleichzeitig wollte er auch nicht die Gelegenheit verpassen, Remys Gesicht zu sehen … oder seinen Schwanz.
Sobald Jason hinaus auf den Flur trat, fand er sich auf dem Display seines Handys mit einer harten, pochenden Erektion konfrontiert. „Remy?“, fragte er leise.
Das Kamerabild glitt langsam aufwärts, wobei Jason einen erotischen Blick auf dunkles Schamhaar erhielt, gefolgt von einer weniger dichten Spur von Haar, die sich über Remys untere Bauchhälfte erstreckte. Das Video wanderte weiter hinauf über seine Bauchmuskeln zu seiner Brust. Dort verharrte das Bild, um ihm mit dem Anblick von rosigen, erhärteten Knospen zu necken. Sollte Remy jemals als Sex-Cam-Boy arbeiten wollen, so wäre er dafür mit Sicherheit ein echtes Naturtalent. Als die Kamera endlich bei seinem Gesicht ankam, hatte Jason bereits einen beträchtlichen Ständer in der Hose.
„Fuck“, murmelte er, wobei er einen Blick auf die Sofaecke warf, wo Louis, die Nachteule, herumlümmelte und Fernsehen schaute. Er durfte es nicht riskieren, gehört zu werden – und auch nicht, dass Remy gehört wurde.
„JJ, ich bin so verdammt geil“ , platzte Remy heraus.
„Pssssst!“ Jason legte einen Finger auf seinen Mund und lachte leise. „Lass mich bloß schnell einen Ort finden, an dem ich ohne Publikum mit dir reden kann. Ich bin auf der Feuerwache.“
Remy gab ein mitleiderregendes Stöhnen von sich. „Du wirst doch nicht etwa zulassen, dass ich mir allein einen runterhole?“
Jason schlich den Flur entlang und schlüpfte unbemerkt in das kleine Badezimmer hinein, dessen Tür er hinter sich verriegelte. „Um Gottes willen, auf keinen Fall. Das würde ich mir nie entgehen lassen.“
„Gut, denn ich bin heute meinem Ex über den Weg gelaufen.“
Jasons gute Laune war wie weggeblasen. „Du bist ihm über den Weg gelaufen“, wiederholte er sachlich. Seine Brust zog sich zusammen. Die Worte hatten seinem Herzen einen Stich versetzt, was überraschend war, wenn man bedachte, dass Remy ihn schon seit Wochen auf Distanz gehalten hatte.
„Wir haben getanzt und er wollte mich abschleppen“ , sagte Remy. „Aber das kann er mal schön vergessen. Deine Küsse fühlen sich tausend Mal besser an. Ich wünschte, dass du mich jetzt in diesem Moment küssen könntest.“
Und schon erwachte seine Hoffnung wieder zum Leben. „Ich würde gerne vorbeigekommen, aber ich bin an der Arbeit. Verdammte Scheiße.“
„Das hätte viel zu lange gedauert“ , entgegnete Remy. Er biss sich mit einem leisen Stöhnen auf die Unterlippe. „Ich brauche es jetzt sofort.“
„Spielst du an dir herum?“, fragte Jason. Seine eigene Hand zwängte sich unter den Bund seiner Jogginghose und er begann damit, an seinem harten Schaft auf- und abzufahren.
„Ja.“
„Zeig’s mir“, knurrte er geradezu. Er wollte Remy auf diese Weise sehen, wollte, dass Remy seine eigenen Grenzen übertrat.
„Ich zeig es dir, aber du musst es mir ebenfalls zeigen“ , sagte Remy mit verspielter Stimme und glänzenden Augen. Seine Pupillen waren geweitet, was Jason zu dem Schluss kommen ließ, dass er beschwipst war, aber er konnte normal sprechen und es war nicht das erste Mal, dass sie Telefonsex hatten. Oder richtigen Sex, um genau zu sein. Oh Gott, wie er das vermisste.
„Bist du sicher, dass du mich willst?“, fragte er, nur um sicherzugehen.
„Mehr als alles andere“ , hauchte Remy. „Schon seit Thanksgiving. Wir hätten ficken sollen, als wir die Chance dazu hatten.“
Jason zog mit einer Hand die Hose herunter und hielt das Telefon nach unten, um das Bild seines harten, strammen Schwanzes und seiner durchtrainierten Bauchmuskeln einzufangen. Jason war stolz auf seinen Körper und er war zu dem Schluss gekommen, dass er einem klugen, erfolgreichen Kerl wie Remy nicht viel mehr als das zu bieten hatte.
Remys Videobild wurde herausgezoomt und zeigte nun mehr von seinem Körper. Jason konnte seine gespreizten Schenkel sehen, eine Hand, die seinen Schwanz streichelte, und den Großteil seines Oberkörpers.
„Die Chance, dass wir ficken, besteht noch immer. Und zwar jederzeit, Remy.“
Remy stieß einen Laut hervor, der halb Stöhnen, halb Lachen war. „Okay, wie wäre es mit jetzt gleich.“
„Dann spreiz deine Beine für mich“, sagte Jason mit rauer Stimme. Er strich weiterhin an seinem eigenen Schwanz auf und ab und übte gerade genügend Druck darauf aus, dass er seine Ladung nicht zu früh verschoss.
Remy öffnete die Schenkel noch ein wenig weiter, bevor er die Kontrolle über sein Telefon verlor und es beinahe zu Boden gefallen wäre. Eine Reihe von Flüchen folgte und Jason musste lachen.
„Okay, benutz bloß eine Hand und zeig mir in Nahaufnahme wie du dir die Finger in den Arsch schiebst. Stell dir vor, dass ich dich auf dieses Monster hier vorbereite.“ Er wackelte mit dem Schwanz in die Kamera.
Remy lachte, während er sich wieder in Position brachte. „Der Kamerawinkel ist beeindruckend. Dein Schwanz sieht aus dieser Sicht riesig aus.“
Jason knurrte wie ein Bär, während er dabei zusah, wie Remys Finger in sein Loch hineinglitten. „Deinen Mund habe ich damit gut ausgefüllt, ich werde dir damit den Arsch noch viel besser stopfen.“
„Ja“ , japste Remy atemlos.
Wie ein Profi fanden seine Finger die Prostata und er massierte die magische Stelle. Er stöhnte wie ein Pornostar, während er zwei Finger immer wieder in sich hineinrammte. Jason holte sich einen runter, während er sich vorstellte, die himmlische Stelle in Remys Inneren zu besuchen.
„Du bist so heiß und so eng“, die Fantasie war so real, dass er es fast spüren konnte.
„Fuck, ich brauche mehr Hände. Ich will deine Berührung auf meinem Schwanz spüren.“
„Mach weiter und spiel mit deinem Schwanz, bis du kommst. Ich will sehen, wie du dir über den Bauch spritzt und mir dabei vorstellen, dass es mein Sperma auf deiner Haut ist.“
Remy griff nach seinem Ständer und begann damit, erbarmungslos mit der Hand daran auf- und abzustreichen. Sein ganzer Körper war gerötet und er hielt die Augen fest verschlossen. Sein Mund war in eine Grimasse verzogen, die aussah, als litt er unter den schlimmsten Schmerzen. Es dauerte nicht lange, da entfuhr ihm ein lauter Schrei der Ekstase.
Sein Schwanz verschoss zuckend lange Samenstränge, die auf seinem Bauch landeten.
Während seines Orgasmus fuhr Remy zitternd und nach Luft schnappend damit fort, sich zu streicheln. Und dann war Jason an der Reihe, so hart zu kommen, dass er beinahe das Bewusstsein verloren hätte. Als er nach einer Weile blinzelnd wieder zu Sinnen kam, wurde ihm die Leere des grellen Bads schmerzhaft bewusst. Er wollte Remy in seine Arme ziehen und ihn festhalten, doch das war nicht möglich.
Er schielte auf sein Handy hinunter und betrachtete das sich ihm bietende Bild auf dem Display. Es zeigte nun Remys Gesicht. Seine Augen waren geschlossen und die dunklen Wimpern standen im starken Kontrast zu seiner hellen Haut. Seine Lippen waren gerötet und leicht geschwollen, weil er sich in der Ekstase beim Stöhnen selbst darauf gebissen hatte. Jason wollte nichts sehnlicher, als beim Küssen ebenfalls an ihnen zu knabbern.
„Hey, mein Süßer“, sagte er zärtlich.
Remys Augen öffneten sich augenblicklich und er gähnte. „Fast wäre ich mitten im Videoanruf eingeschlafen.“ Er schüttelte den Kopf. „Sorry. Ich habe keine Ahnung, was sich nach dem Telefonsex gehört.“
„Ich auch nicht.“
„Ich schätze, wir sagen jetzt besser gute Nacht“ , sagte Remy.
Etwas in seiner Stimme klang ansatzweise wehmütig und Jason hielt an der Hoffnung fest, seine Mauer durchbrochen zu haben.
„Wir könnten das wiederholen. Von Angesicht zu Angesicht.“
Remy seufzte. „Jason, wir haben uns doch darauf geeinigt, dass es nur eine kleine Feiertags-Affäre war.“
Jason schluckte all die Dinge herunter, die er am liebsten gesagt hätte. Wie zum Beispiel, dass Telefonsex immer noch eine sexuelle Handlung war. Und dass Remy offensichtlich mehr wollte, sonst hätte er ihn nicht mit einem Videoanruf angerufen. Stattdessen konzentrierte er sich jedoch auf die Dinge, die Remy bereit war ihm zu geben.
„Nur eine Feiertags-Affäre“, sagte er langsam.
„Richtig.“
„Wir befinden uns noch immer mitten in der Feiertags-Saison“, wagte er sich zögerlich zu sagen. „Wir werden uns in … verdammt, weniger als 24 Stunden persönlich gegenüberstehen.“
Remy machte einen geschockten Eindruck. „Das stimmt.“
„Ja. Mein Schwanz könnte morgen in Wirklichkeit in dir stecken.“
Remy brach in Gelächter aus. „Du redest wahrlich nicht um den heißen Brei herum.“
„Komm schon, Remy. Du hast noch nicht genug von mir. Gib’s zu.“
„Ich glaube, du hast noch nicht genug von mir“ , schoss er herausfordernd zurück. In seinen Augen lag ein trotziger Ausdruck. Remy und sein ständiger Wunsch, sich mit ihm zu messen.
Jason grinste. „Das kannst du laut sagen.“
Er ließ es bleiben, Remy zu erklären, dass er sich nicht sicher war, ob er jemals genug von ihm kriegen könnte. Remy war ihm schon vor langer, langer Zeit unter die Haut gefahren und daran hatte sich nichts geändert.
„Also, dann bloß bis die Feiertage vorbei sind?“
Jason lächelte und log, dass sich die Balken bogen. „Ja. Bloß eine Feiertags-Affäre.“