April 1994 – Der bosnische Kroate Dražen Erdemović (1971) nimmt Dienst in einer Spezialeinheit der Armee der bosnischen Serben, die als „10. Sabotageeinheit“ dem Generalstab der bosnisch-serbischen Armee unterstellt gewesen sei.
16. Juli 1995 – Erdemović und sieben weitere Angehörige seiner Einheit erschießen auf einer Farm nördlich von Sarajevo angeblich 1200 muslimische Zivilisten.
3. März 1996 – Festnahme von Dražen Erdemović durch die jugoslawische Polizei in Novi Sad.
6. März 1966 – Vernehmung durch die jugoslawische Justiz, in deren Verlauf Erdemović sein erstes Geständnis ablegt.
30. März 1966 – Auslieferung durch die jugoslawische Justiz an das Jugoslawien-Tribunal in Den Haag.
31. Mai 1966 – Erste Anhörung im guilty-plea-Verfahren gegen Dražen Erdemović vor dem Haager Tribunal mit Verlesung der Anklage. Dražen Erdemović bekennt sich schuldig der „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.
27. Juni 1996 – Aussetzung des weiteren Verfahrens aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens. Dražen Erdemović wird bis auf Weiteres für vernehmungsunfähig erklärt.
5. Juli 1996 – Trotz Vernehmungsunfähigkeit tritt der Angeklagte Dražen Erdemović als Zeuge der Anklage im Verfahren gegen Radovan Karadžić und Ratko Mladić auf. Mit seiner Aussage begründet das Jugoslawien-Tribunal den internationalen Haftbefehl gegen die beiden.
19. und 20. November 1996 – Zweite Anhörung im guilty-plea-Verfahren gegen Dražen Erdemović.
29. November 1996 – Dražen Erdemović wird wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu 10 Jahren Haft verurteilt und legt Berufung ein.
5. März 1998 – Eine neue Strafkammer verurteilt Dražen zu 5 Jahren Haft wegen „Verletzungen der Gesetze und Gebräuche der Kriegsführung“.
22. Mai 2000 – Erdemović ist Zeuge der Anklage im Prozess gegen General Radovan Krstić.
25. August 2003 – Erdemović ist Zeuge der Anklage im Prozess gegen Slobodan Milošević.
4. Mai 2007 – Erdemović ist Zeuge der Anklage im Prozess gegen Vujadin Popović und andere hohe Offiziere der bosnisch-serbischen Armee.