Es gibt bei der Klamotte fürs erste Date eine Faustregel: entweder Brust oder Keule, also Bein. Beides zusammen ist ein No-Go, sonst könnte ich ja gleich im Bikini zur Verabredung marschieren. Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass das die meisten Typen nicht stören würde, ganz im Gegenteil, da wüssten sie doch zumindest von Anfang an, was sie erwartet – oder auch nicht!
Da wir aber nicht zur Fleischbeschau auf einem Viehmarkt im Allgäu geladen sind, sondern wir uns voll und ganz auf unsere inneren Werte verlassen wollen – wir tun zumindest anstandshalber im ersten Moment so als ob –, kleiden wir uns halbwegs sittsam, eben nur halbnackig, und zwar entweder oben oder unten.
Da ich meine Brust lieber als meine Beine mag, mache ich mich eher obenrum ein bisschen frei. Und das Freie verpacke ich am liebsten in dezentes Weiß. Aber nicht, weshalb ihr jetzt bestimmt denkt: weiß, die Farbe der Unschuld, so rein, so jungfräulich, so adrett. Mag alles stimmen, wenn es auch nicht unbedingt auf mich zutrifft.
Ich sage euch, warum Weiß für die meisten von uns »obenrum« so eine tolle Farbe ist: Was groß ist, wird durch weiß noch größer gemacht! Nicht, dass ich das bei meinen Brüsten unbedingt nötig hätte, die sind ja nun wirklich unübersehbar, aber schaden kann’s auch nicht – und das hat es bei mir auch noch nie.
Also wer seine beiden besten Stücke richtig in Szene setzen will: Mit einer weißen Bluse klappt das immer! Und dann ist da ja noch das Spielchen mit den Knöpfen – je später der Abend, desto tiefer der Ausschnitt. Knöpfe sind ja erfunden worden, damit man sie öffnet. Aber so weit sind wir ja noch lange nicht.
Schwarz-Weiß ist sowieso der beste Look fürs erste Mal. Noch ein kleiner Farbtupfer – am besten knalliges Rot, entweder auf die Lippen oder als Handtasche oder Gürtel, ein kleines Tuch geht auch – und fertig. Wer ganz mutig ist, kann es auch mit roten Pumps probieren.
Aber Vorsicht: So eine Kreischfarbe hat auch eine Signalwirkung – und die wird von Männern nicht immer genauso übersetzt, wie wir Frauen es eigentlich meinen. Während wir sagen wollen: »Schaut her, ich bin sexy«, verstehen leider viele Männer: »Schaut her, ich will.« Also echt aufpassen bei roten Pumps – die sind nur was für Fortgeschrittene.
Ganz wichtig: Bloß nicht mehr als drei Farben auf einmal kombinieren. Sonst macht ihr nämlich jedem Zirkuspferd mit bunten Puscheln auf dem Kopf Konkurrenz. Glaubt mir, ich spreche da aus Erfahrung. Es ist ja nicht so, als ob ich nicht auch schon oft genug in meinem Leben danebengelegen hätte – und zwar sowohl mit Klamotten als auch mit Männern.
Aber das gehört nun mal dazu. Ich behaupte sogar, jeder muss mal so eine Voll-daneben-gegriffen-Phase durchmachen. Ich will euch ja nur ersparen, dass es ausgerechnet an dem Abend passiert, an dem ihr eine wichtige Verabredung habt. Es gibt schließlich tausend gute Gelegenheiten, falsch angezogen zu sein, da muss es ja nun nicht gerade beim ersten Date passieren. Gerade da zählt nämlich der allererste Eindruck wie sonst wohl nur beim gemeinsamen Gang vor den Traualtar. Dieser Moment brennt sich ein – für alle Zeiten! Und ihr wollt eurem womöglich neuen Freund und zukünftigen Mann doch nicht als Zirkuspony in Erinnerung bleiben!
Mit meinen nicht gerade stattlichen, aber, wie ich finde, ganz appetitlichen 1,65 Metern gehöre ich ja eher zum Typus klein und praktisch. Deshalb mein Tipp für alle auch nicht ganz so groß geratenen Mädels: Nude-Pumps – die sind ein echtes Zaubermittel. Sie machen das Bein optisch länger und strecken dadurch die ganze Figur – das macht gefühlte drei Kilo schlanker. Ich weiß gar nicht, was wir früher ohne die Dinger gemacht haben. Für mich sind sie auf jeden Fall mit die beste Erfindung, seit es Schuhe gibt.
Auf die Krönung warte ich ja schon mein ganzes Leben – und ich habe den Glauben daran auch noch nicht aufgegeben. Denn irgendwann wird er vor mir stehen, in irgendeinem schicken Laden, und sagen: Nimm mich, ich bin nur für dich geschaffen worden: der perfekte Schuh!
Na gut, vielleicht ist das doch eher ein Tagtraum und gehört ins Reich der Legenden wie der Weihnachtsmann, die Zahnfee und der Märchenprinz. So wie die Weihnachtsgeschenke nicht durch den Schornstein transportiert werden (da hätte ja mein Barbie-Fahrrad damals auch nie durch gepasst) und auch kein Prinz in Sicht ist, der mit seinem Schimmel vor meine Tür reitet, so gibt es eben auch keinen Schuh, der bequem ist, bezahlbar und einfach nur geil aussieht.
Glaubt ihnen also kein Wort, diesen Mädels, die auf 14-Zentimeter-Dingern stehen und davon schwärmen, wie irre bequem der Schuh ist. Von wegen: läuft sich wie auf Wolken. Schaut mal ganz genau hin, wie sie die Worte zwischen den aufgespritzten Lippen qualvoll rauspressen. Sie können nämlich gar nicht anders, weil sie ihre Zähne zusammenbeißen müssen vor lauter Ballen-, Zehen- und Fersenschmerz. Sie lügen, diese Ich-kannso-super-darauf-laufen-Tussis, denn seid ganz beruhigt: Niemand kann das auf Dauer! Und schon gar nicht ohne hässliche Hühneraugen.
Ich habe eine ganze Armee dieser Aua-Schuhe bei mir im Schrank stehen, und die haben genau eine Aufgabe: Sie müssen den Wow-Effekt liefern, mehr nicht. Rein in den Schuh, ab ins Taxi, rauf auf den roten Teppich und aus. Jetzt nur noch sitzen. Kein Mensch kann in den Dingern länger als eine halbe Stunde stehen, gehen oder geschweige denn tanzen. Kein Wunder also, dass Aschenputtel einen Schuh weggeworfen hat, als sie eilig davonstürmte.
Ihr glaubt ja gar nicht, wie viele Damen der feinen Gesellschaft sich bei Theater- und Kino-Premieren, TV-Galas oder irgendwelchen Preisverleihungen ihrer Schuhe entledigen, sobald sie auf ihren Plätzen sitzen. Das kann man zwar im Halbdunkel nicht immer sehen, dafür aber umso besser riechen. Deshalb kann ich es nur empfehlen, immer ein kleines Sprühdeo in der Handtasche zu haben!
Ich greife jetzt zwar schon meilenweit vor, weil wir uns ja immer noch fürs erste Date schick machen, aber nehmen wir mal an, das läuft gut, genauso wie das zweite und das dritte und so weiter – dann wird es irgendwann Zeit, den neuen Herzallerliebsten nach Hause zu begleiten. Wenn er dich schon an der Haustür bittet, die Schuhe auszuziehen, kannst du gleich wieder gehen. Solche Spießer wollen wir nicht. Eine Frau zieht ihre Schuhe nur freiwillig aus und das nur aus zwei Gründen: weil die Füße weh tun oder weil sie ins Bett geht.
Nehmen wir aber mal an, dass wir jetzt wirklich Letzteres wollen, also mit dem Mann in die Kiste steigen, dann gibt’s da das Problem der berühmt-berüchtigten Käsequanten. Ja, lasst uns ehrlich sein, das hat jeder von uns schon mal gehabt. Und da kommt es nun rettend zum Einsatz: das Minideo. Kurz ins Bad, schnell raus aus den Schuhen, pscht-pscht, ein bisschen Deo gesprüht und wieder ab in die Arme des Liebsten. Jetzt nur nicht zu lange warten, bis die Wirkung verflogen ist, also runter mit den Latschen und ab unter die Decke.
Das Minideo hilft natürlich auch überall dort, wo sonst noch so geschwitzt wird. Wer von uns hatte vor lauter Aufregung noch keine Schweißränder in der Bluse? Was meint ihr, wie oft ich schon im Waschraum unter den Händetrocknern gehockt habe. Eine Minute linker Arm in die Höhe, dann Wechsel und eine Minute rechts in die Achsel gepustet. Auch dafür ziehe ich übrigens die Schuhe aus, weil die Pustedinger immer so tief hängen – selbst bei meiner Mini-Größe.
Wo wir jetzt schon beim Taschepacken sind: Auch ein Wechselschlüpfer gehört da rein. Damit die Buchse nicht so lose rumfliegt und im Zweifelsfall dann zum Vorschein kommt, wenn man eigentlich nur das Taschentuch rausziehen will, plötzlich aber in den Seidentanga schnäuzt, hier mein kleiner Tipp: Überraschungseier!
Ja, genau, die kleinen gelben Dinger, wo immer diese drolligen Figuren drin sind, die man früher im Setzkasten sammelte. Kennt ihr das noch, diese Miniregale mit allerlei Spielkram drin? Reine Staubfänger, aber die Plastikeier sind toll, denn die haben genau die richtige Größe für einen Mini-String. Das Reinstopfen erfordert zwar ein bisschen Übung, aber einmal drin, ist es optimal verpackt und erspart einem peinliche Momente, weil so keine eindeutigen Absichten vorschnell ans Licht kommen, falls euer Date schon am Anfang des Abends eure Buchse in eurer Tasche entdecken sollte. Stattdessen gibt es hoffentlich später, getreu dem Ü-Ei-Motto, Spiel, Spaß und Spannung ...
Bevor ihr euch auf den Weg zum Date macht, solltet ihr euch schnell fotografieren. Ihr werdet sehen, dass es ein Riesen-Unterschied ist, ob ihr in den Spiegel guckt oder euch auf einem Foto anschaut. Ich mache das jedes Mal, bevor ich das Haus verlasse. Es kostet ja nichts mehr. Früher, mit den Polaroids, wäre das auf Dauer eine ziemlich teure Angelegenheit geworden, aber mit den Handys heute ist das ja alles kein Problem mehr. Außerdem könnt ihr, wenn ihr unsicher seid, das Foto auch noch schnell eurer Freundin schicken. Aber nur eurer allerbesten, denn die ist die einzige, die ehrlich genug ist, euch auch zu sagen, wenn ihr scheiße ausseht.
Und das ist wichtig, denn was nützt die ganze Schönrederei und dieses Du-ich-weiß-nicht-wie-ich-es-dir-sagen-soll-aber-Getue, wenn du mit einem komplett misslungenen Outfit losziehst?
Da solltet ihr einmal meine Schwester treffen. Kabautz, voll auf die Zwölf – die haut mir ohne Umwege ihre Meinung ins Gesicht. Und womit? Mit Recht. Schließlich müsste ich sie ja nicht fragen, wenn ich es nicht wissen wollte. Also nicht beleidigt, sondern dankbar sein, wenn euch jemand die Wahrheit sagt – positiv oder negativ. Im Zweifelsfall seid ihr vor einer großen Peinlichkeit bewahrt worden.
Beim Thema Schmuck fürs erste Date ist Fingerspitzengefühl gefragt. Und obwohl gerade ich es ja gerne mit »nicht kleckern, sondern klotzen« halte, fresse ich an dieser Stelle meine eigenen Worte und sage: »Weniger ist mehr.«
Das heißt: Wir wollen weder Harald Glööckler noch Mister T. vom A-Team Konkurrenz machen. Peinliche Schmuck-Orgien überlassen wir großzügigerweise dem anderen Geschlecht. Dass die aber auch nie wissen, wann Schluss ist ...
Das wiederum bedeutet nicht, dass wir wie Angela Merkel daherkommen müssen: keine Ohrringe, keine Ringe (die trägt noch nicht mal einen Ehering!), kein Armband – gut, Ketten hat sie oft um. Was die Modellauswahl angeht, kann ich nur sagen: Geschmäcker sind nun mal verschieden.
Wir beschreiten hier einfach mal den Mittelweg – und das ist keinesfalls zu verwechseln mit Mittelmaß ... Erlaubt sind:
Dezenter Ring – Betonung liegt auf dezent. Wenn ihr gleich mit einem Riesen-Bling-Bling-Teil erscheint, verschreckt ihr den Guten. Der fängt dann sofort an zu rechnen, was ihn der Unterhalt dieses Weibchens in Zukunft kosten könnte, und kommt angesichts der geschätzten Karatzahl schnell zu dem Ergebnis: Kann ich mir nicht leisten. Dass die Steinchen wahrscheinlich doch eher unecht sind, kann der Gute ja nicht wissen, wenn er nicht gerade Juwelier ist. Dann ist der Abend schon gelaufen, bevor er richtig begonnen hat. Also lieber eine Nummer runterfahren. Und steckt euch bloß keine Freundschaftsringe von früheren Eroberungen an den Finger. Ihr wollt doch auch nicht, dass er ein Foto seiner Ex mit sich rumschleppt.
Die Uhr ist wichtig, um zu wissen, wann es Zeit fürs Bettchen (und zwar das eigene!) ist. Ein erstes Date sollte nie länger als drei Stunden dauern. Genug Zeit, um sich kennenzulernen, aber auch nicht so viel, dass man sich schon seine komplette Lebensgeschichte anvertraut. Schließlich soll man ja für die nächsten Treffen auch noch Gesprächsstoff haben. Ein Blick aufs Handgelenk ist dezenter, als ständig das Handy rauszukramen. Und wo wir schon mal dabei sind: Nein, ein Handy gehört nicht auf den Tisch, unter keinen Umständen, das ist definitiv ganz schlechter Stil. Wenn wir mailen, simsen oder whatsAppen wollen, hätten wir zu Hause bleiben können. Auch bei der Armbanduhr gilt, je dezenter, desto stilvoller. Die schöne dicke Gold-Rolex kann er uns später ja mal schenken, wenn es denn unbedingt sein muss.
Bei Kette und Ohrringen gilt: Ihr solltet euch für eins von beiden entscheiden. Der Vorteil vom Halsschmuck ist, dass ihr durch die Kette den Blick zum Dekolleté lenkt. Durch die Wahl des Anhängers und die Länge der Kette kann man sogar die Augen des Mannes ziemlich präzise fernsteuern. Vielleicht habe ich deshalb fast immer eine Kette um.
Eine der sinnlosesten Erfindungen der letzten zehn Jahre ist übrigens die Fett-weg-Schummel-Unterwäsche – außer natürlich für deren Erfinderin, die schon allein dadurch megareich wurde, weil wir an ihre Idee glaubten und deshalb arm wurden, als wir ihre Teile kauften.
Dabei klingt es so toll: Mit einem Schwups sind drei Kilo weg. Aber wo sind sie denn hin? Ich habe ja keine Ahnung von Physik, aber das leuchtet ja sogar mir ein, dass Masse, in diesem Falle bedauerlicherweise Fett, die nur um wenige Zentimeter verschoben wird, eben Masse bleibt, nur an einer anderen Stelle. Wenn ich also mit der Schummel-Wäsche auf die Waage steige, habe ich immer noch die unerwünschten drei Kilo zu viel drauf.
Außerdem sehen drei Kilo weder an der einen noch an der anderen Stelle gut aus, wenn sie nun mal überflüssig sind. Wenn ich mir überlege, wie viele Frauen – ich inklusive – sich schon in die meist fleischfarbenen Bauch-Wegdrück-Dinger gepresst haben, kann ich sofort schlechter atmen. Die Kilos bleiben, der Frust bleibt – nur das schöne Geld ist weg.
Alleine das Anziehen! Sich einen Fahrradschlauch überzustülpen ist dagegen ein Kinderspiel. Vom Ausziehen ganz zu schweigen. Dazwischen wird jedes Luftholen zur Qual und Toilettenbesuche quasi unmöglich.
Am schlimmsten finde ich aber diese Hab-Acht-Stellung. Lass bloß niemanden über deinen Rücken streicheln, denn das merkt ja sogar ein Fingeramputierter, dass das Hosenbündchen zwanzig Zentimeter zu hoch sitzt, um auch nur noch im Entferntesten was mit sexy Unterwäsche zu tun zu haben.
Diese Dinger sind die größte Frauenverarsche, seit es Intim-Shampoo gibt (auch so ein Schwachsinn, den keine Frau braucht). Und auch wenn Hugh Grant bei Bridget Jones so tut, als würde er auf die Ganzkörper-Kondome stehen: Das ist gelogen!
Wir müssen der Tatsache einfach ganz fest ins Auge sehen: Hundert Kilo bleiben hundert Kilo – egal wie man sie auch immer wohin schiebt. Und wisst ihr was: Hundert Kilo können soooo sexy sein!
Worauf es nämlich ankommt, ist, sich sexy zu fühlen, denn dann ist man auch sexy! Und das kann jede von uns, sexy sein – ob mit oder ohne ein bisserl Bauch- oder Hüftspeck. Und ich sage euch, meine nicht repräsentativen, aber garantiert zuverlässigen Umfragen in eigener Sache haben immer wieder ergeben: Männer mögen so ein bisschen Mäusespeck. Ich bin damit auf jeden Fall immer ganz gut angekommen, und ich stand definitiv noch nie im Verdacht, zu wenig auf den Rippen zu haben.
Deshalb hört auf mit diesem Runterschummel-Quatsch! Ich kenne ja Frauen, die nähen sich in ihre Kleider in Größe 38 ein Etikett mit einer 34 (wo auch immer die das her haben). Warum? Oder besser: für wen? Schon mal einen Mann gesehen, der kurz bevor es zur Sache geht, die Klamotten vorm Bett zusammenklaubt und sich erst mal die Größen anguckt? Und was, wenn er es doch täte und er nun eine 38 finden würde? Schmeißt er die Braut dann umgehend raus, frei nach dem Motto: »Du, sei nicht böse, aber ich mach’s nur mit 34ern?« Das ist natürlich absoluter Schwachsinn. Die meisten Männer haben null Ahnung von Kleidergrößen und halten die 34 im Zweifel für eine Altersangabe.
Also steht zu euren Pfunden! Hungerhaken gibt’s genug und werden sowieso nur von Frauen beneidet. Männer stehen gar nicht auf diese Klappermodelle. »Lieber auf dem Fett geschwabbelt als auf den Knochen gerappelt«, besagt so ein uralter Macho-Spruch. Also schämt euch nicht, und setzt eure Figur einfach nur ins rechte Licht. Betonen, statt zu verstecken, das ist der ganze Trick. Das kann man auch immer wieder bei den ganz großen Stars sehen.
Nehmen wir mal J.Lo und Beyoncé: Beide haben einen mächtigen Hintern. Mächtig sexy, aber für Hollywood-Maßstäbe auch mächtig breit. Und was machen sie? Hüllen sie sich in sackartige Gewänder? Tragen Blusen, die bis zu den Knien gehen? Weite, bodenlange Röcke? Nichts von alledem. Sie zwängen sich in die engsten Pencil Skirts, die es gibt. Sie lassen sich in figurbetonte Kleider einnähen und streifen sich die knappsten Röhrenjeans über. Kurz, sie setzen ihr bestes Stück, den Hintern, gekonnt in Szene. Betonen, was man ohnehin nicht verstecken kann. J.Lo und Beyoncé fahren ganz gut damit, oder? Bei denen können wir uns noch richtig was abgucken.
Unten ohne ist auch so ein Thema, auf das ich immer wieder angesprochen werde. Am Anfang wusste ich gar nicht, worum es geht. Unten ohne – ohne was? Ohne Socken? Manchmal! Ohne Haare? Immer! Ohne Slip? Niemals!
Aber doch, das machen mehr Frauen, als man denkt. Wo nichts ist, kann auch nichts auftragen. Zugegeben, es möchte niemand, dass sich unter engen Seidenkleidern die Buchse abzeichnet, denn das ist nun wirklich unsexy.
Aber mit so gar nichts an? Nee, da habe ich immer Angst, dass ich ein Vakuum ziehe. Stellt euch mal vor, da sitze ich nachher auf irgend so einem Kunstlederteil, der Rock verrutscht – und auf einmal macht es »plopp«, wenn ich aufstehe. Wie peinlich wär das denn bitte schön? Außerdem hat meine Oma schon immer gesagt, »zieh dir was an, sonst holst du dir was an der Blase«, und daran halte ich mich bis heute. Also: Unten ohne gehe ich nicht vor die Tür.
Sexuelle Fantasien hin oder her, bei mir gilt die eiserne Regel: Die Schnecke bleibt so lange eingepackt, bis ich sage, dass Bescherung ist.
Die Unterwäsche ist ja auch so ein heikles Thema. Die Höschen, die bequem sind, sind ja meistens nicht sexy. Die, die sexy sind, zwicken gerne in der Ritze und der Schnecke. Abgesehen davon machen sie eine Heidenarbeit bei der Wäsche. Man kann ja die schöne Spitzenwäsche nicht einfach so in die Waschmaschine schmeißen und dann bei dreißig Grad sauber machen. Da ist die Spitze ja bald im Arsch. Also muss man sie mit der Hand waschen. Danach kann man sie natürlich auch nicht in den Trockner packen, sondern man muss sie vorsichtig ausdrücken und auf einem Handtuch trocknen, und das bloß nicht in der Sonne oder auf der Heizung. Ganz schön viel Aufwand, um einen Typen im Zweifelsfall so ein bisschen anzutörnen. Über den Anschaffungspreis will ich da gar nicht erst reden.
Und jetzt kommt’s nämlich: Während wir glauben, je knapper und durchsichtiger, desto besser, denken ganz viele Männer: So ein bisschen mehr Stoff hat auch was. Ja, tatsächlich, der von uns Frauen so verpönte Schlüpfer à la Oma-Modell kommt gerade bei den jungen Kerlen ganz gut an. Schiesser hat damit eine Riesenwelle losgetreten. Man wundert sich, wo die Buchsen überall hängen, in coolen Berlin-Mitte-Läden, in stylischen New-Yorker Departement-Stores, in den trendigsten Pariser Kaufhäusern. Baumwoll-Ripp ist angesagt, gerne auch mit dem dazu passenden Unterhemdchen.
Von wegen weniger ist mehr.
Wenn ich da allerdings so drüber nachdenke, ist das ja auch ganz verständlich. Männer packen eben einfach gerne aus. Da muss einem ja nicht gleich der Busen ins Gesicht springen, sobald man den ersten Knopf der Bluse öffnet. Und schon gar nicht der komplette Hintern freigelegt werden, wenn man die Jeans nur ein Stück runterzieht. Oder noch schlimmer, dass man schon alles sieht, bevor man sich überhaupt auszieht – ich sage nur: Hüftjeans, die lassen unaufgefordert in jede Ritze blicken, wenn sie denn nicht Schlüpfer-geschützt ist.
Das beste Beispiel sind doch die Erotiktänzerinnen à la Dita von Teese. Die haben immer diese breiten Hüfthalter-Unterhosen – am besten aus glänzender Seide mit einer schönen Spitzenborte. Viel Stoff, der viel verhüllt, aber unheimlich sexy ist.
Wo wir gerade beim Hüfthalter waren, kommen wir nun zu den Seidenstrümpfen. Das ist natürlich eine maßlose Übertreibung, denn wer von uns trägt heute schon noch echte Seide an den Beinen – ich meine also Nylons. Was ich davon halte, kann ich euch sagen. Nichts! Ich bin absolut kein Fan von diesen einengenden, immer rutschenden, gerne reißenden, nie sexy aussehenden Braucht-kein-Mensch-Beinkleidern.
Dann doch lieber gleich nackt. Was gibt es denn Schöneres als ein frisch rasiertes, gut gecremtes, leicht gebräuntes Frauenbein – insbesondere die Wade, wenn sie zum Beispiel aus einem engen, knielangen Bleistiftrock rausguckt? Männer werden verrückt, wenn sie das sehen. Und kein Strumpf der Welt kann diesen Anblick steigern. Was soll also diese dämliche Schutzschicht?
Ja, ja, ich weiß, manchmal ist es kalt draußen. Na und? Arbeitest du auf der Straße? Gut, dann ziehe eine dicke Strumpfhose an, sei unsexy und gut ist. Dann sollte man lieber gleich eine Hose anziehen – meinetwegen sogar noch mit einer langen Unterhose drunter.
Da bin ich wirklich streng: Ich finde, wer nicht draußen arbeitet, hat kein Recht auf Strümpfe unterm Rock! Das hat Karl Lagerfeld übrigens auch mal gesagt, und können sich Kaiser Karl und die Katze da etwa täuschen?
Das eigentliche Problem ist doch, dass es keine schönen Strümpfe gibt. Die Stay-ups mit den hübschen Spitzenborten halten entweder nicht und rutschen dann minütlich immer tiefer nach unten, oder aber sie sind so eng, dass es schon weh tut und sie nach dem Ausziehen unschöne Abdrücke hinterlassen. Mal ganz davon abgesehen, dass das Oberschenkelfett an der Abschlusskante gerne etwas überquillt. Wenn ihr einen Mann kennt, der das sexy findet – bitte melden. Oder noch besser – gut festhalten!
Dann gibt es natürlich noch Strapse, aber die nerven im Alltag ungemein. Sicher, sie sind eine tolle Männerfantasie und deshalb in fast jedem Erotikstreifen zu besichtigen. Leider sind sie aber auch kompliziert an- und abzulegen und tragen fürchterlich auf unter engen Röcken.
Und über Strumpfhosen müssen wir, glaube ich, gar nicht ernsthaft sprechen. Die sollte man mit spätestens vier, fünf Jahren abgelegt haben. Dann, wenn man anfängt sich selbst anzuziehen und ein Wörtchen bei der Kleiderauswahl mitzureden hat. Sie sind unbequem, schnüren den Bauch ab, zwicken im Zwickel, sind für Frauen mit langen Fingernägeln wie ich meist Einweg-Produkte (schöne Grüße von der Laufmasche) und gelten bei Männern als eine Art Verhütungsmittel.
Kommen wir nun noch mal zurück zu unserem besten Stück: dem Kopf. Ich würde zum Date die Haare immer offen tragen. Das ist weiblich, sexy und macht jünger. Für alle mit modernem Kurzhaarschnitt – also Pixie Cut – stellt sich diese Frage, offen oder hochgesteckt, nicht. Auch praktisch, eine Entscheidung weniger, die zu treffen ist.
Offene Haare gehen natürlich nur, wenn sie frischgewaschen sind. Das sollte man am besten schon einen Tag vorher erledigen, das ist immer noch frisch genug. Denn wie oft habe ich schon mit Föhn, Glätteisen oder Lockenstab im Badezimmer gestanden und geflucht?! Die Frisur klappt doch immer dann nicht, wenn man sie am dringendsten braucht. Deshalb einen Tag Puffer einplanen und ohne Stress toupieren, ondulieren, föhnen, drehen, wickeln und – voilà – perfekter Sitz.
Wenn man übrigens unecht blond ist – so wie zum Beispiel ich es bin (für alle, die es bisher nicht gewusst haben) –, dann heißt Date mit Mann auch immer Termin mit Tube, also unbedingt frisch färben. Ja, das ist lästig, aber Schönheit hat nun mal seinen Preis. Damit ist allerdings nicht Kohle gemeint, das ist ohnehin eine Ausrede, die ich nicht gelten lasse. Gut zu riechen und gepflegt auszusehen hat nullkommanix mit Geld zu tun. Nein, es hat nur mit Disziplin zu tun. Ja, es kostet Zeit, sich die Haare zu pflegen, die Nägel zu machen und Make-up aufzulegen, aber das ist man seinen Mitmenschen und vor allem sich selbst schuldig. Basta – keine Diskussion!
Wenn wir im Badezimmer schon in Sachen Haare unterwegs sind, können wir uns auch gleich noch der restlichen Körperbehaarung zuwenden. Ihr wisst ja, das beste Verhütungsmittel von allen heißt »nicht rasieren, schön stoppelig lassen«. Ich gebe euch die Garantie drauf, dass dann nix läuft, es sei denn, ihr trefft einen alten Nena-Fan aus den 80er Jahren – denn dann kann sie losgehen, die kleine Haar-Horrorshow. Aber das will doch heutzutage kaum noch einer, oder?
Eine Freundin erzählte mir, dass der Trend von komplett nackig jetzt wieder zu etwas mehr Haar in der Bikini-Zone gehen würde. Ich solle mir nur mal den neuen Playboy angucken, da wären immer mehr Landing Stripes mit Tendenz zur Buschpiste in mühsam gekürztem Serengeti-Gras statt Brazilian Waxing zu sehen. Nun gut, also entscheidet euch zwischen wachsen (mit Wachs) oder wachsen (mit viel Zeit). Ich muss ja nicht jeden Trend mitmachen, denn ich bevorzuge Kahlschlag – allerdings per Rasierer!
Treten wir jetzt noch mal einen Schritt zurück und schauen uns im großen Ganzkörperspiegel an. Wichtig für den Gesamteindruck ist, dass euer Date meinen könnte, ihr lauft – mehr oder weniger zumindest – immer so rum. Jedes Gefühl von Verkleidung solltet ihr vermeiden. Ihr wollt ja in seine Arme und nicht zum Karneval. Außerdem wirkt ihr so viel authentischer. Ihr werdet sehen, dass sich das gleich auf eure ganze Ausstrahlung überträgt.
Gleichzeitig gilt: Je wichtiger euch der Typ ist, mit dem ihr euer erstes Date habt, desto mehr Zeit solltet ihr euch für die Vorbereitung nehmen. Wenn ihr also meint, euren Traummann gefunden zu haben, dann legt los mit einem generalstabsmäßigen Beautyprogramm – vom Scheitel bis zur Sohle.
Klar kann man mit absplitterndem Nagellack zur Verabredung gehen. Das ist eben auch eine Aussage, nämlich in etwa diese: »Sorry, ich hab’s nicht mehr geschafft, mich richtig chic zu machen. Es gibt Wichtigeres in meinem Leben zu tun, das sind doch nur Äußerlichkeiten.« Ja, stimmt, aber genau darauf kommt es doch beim ersten Mal an!
Für den ersten Eindruck hat man niemals eine zweite Chance. Von wegen, auf den zweiten Blick ist er oder sie gar nicht so übel. Das mag bei dem ein oder anderen Glücklichen stimmen – ich habe in Sachen Dating noch nie im Leben die Chance auf den Recall bekommen, wenn ich nicht top vorbereitet war. Aber – um ganz ehrlich zu sein – auch nicht gegeben. Also spielt diesen Termin bloß nicht runter. Der Auftritt beim ersten Date ist auf seine Art genauso wichtig wie ein Vorstellungsgespräch, die Führerscheinprüfung oder ein Astronauten-Eignungstest. Wenn man es beim ersten Mal verkackt, war es das.