»Parla il Papa!«, erklang der Ruf durch das Lokal. Augenblicklich wurde es still in dem kleinen Saal. Selbst jene, denen eben noch ein Stuhlbein über den Schädel gezogen oder ein Messer in den Unterarm gestoßen worden war, verstummten ehrfürchtig. Die Schwarzhemden standen sofort allesamt stramm. Kommunisten und Sozialdemokraten schienen noch einen Moment zu überlegen, wie sie durch eine Haltung, die sich von jener ihrer Gegner unterschied, dem wichtigen Ereignis gerecht werden konnten. Fast wirkte es, als blickten sie neidvoll auf die dem Anlass scheinbar würdigeren Uniformen der Faschisten.

»Der Papst spricht!« Wieder durchschnitt der Bariton des Gastwirts das Chaos. Er besaß ein Ungetüm von Fernsprecher, das die halbe Speisekammer hinter dem Schanktresen einnahm. Sein Schwiegersohn, der im Weltkrieg Funktechniker bei den Deutschen gewesen war, hatte das Ding so umgebaut, dass man damit auch Nachrichten und den Rundfunk aus Rom empfangen konnte. Etwas illegal zwar, aber Gesetze hatten in Italien ohnehin mehr die Funktion von Straßenschildern. Sie waren eher beratend, jedoch nicht verpflichtend. Man konnte ihnen folgen, wenn es einem gerade passte. Oder man wählte einen anderen Weg. Una soluzione italiana eben. Im Lautsprecher krachte es bedenklich, als der Wirt an einem Regler drehte. Dann marterten kurzes Rauschen und schrilles Kreischen die Ohren der Anwesenden. Aber sie verharrten in jener Andächtigkeit, die ebenfalls diesem Land und seinen Bewohnern in so typischer Weise zu eigen war. La devozione italiana.

Susanne und Franz verstanden kaum ein Wort. Sie waren seit mehr als einem Monat in der Region Neapel unterwegs und hatten manche Redewendung schnell verinnerlicht. Der schnarrenden Stimme, die jetzt in einem seltsam sphärischen, akustischen An- und Abschwellen den Raum füllte, konnten sie nicht folgen.

»Seltsame Menschen«, flüsterte Susi ihrem Gefährten kaum hörbar zu. »Gerade noch bekämpfen sie sich bis aufs Blut, dann aber spricht der Papst, und alle lauschen, als würde die Geburt des Heilands verkündet.«

Das Lokal war ihnen von ihrer Vermieterin empfohlen worden.

»Beste Pasta von Mama«, hatte sie gesagt und diese typische Handbewegung – der Daumen wurde an Zeige- und Mittelfinger gelegt und zum Mund geführt – gemacht. Franz, der die Regeln des Landes schnell begriffen hatte, vermutete allerdings, dass sie mit dem Wirt verwandt war und einen Obolus für jeden vermittelten Touristen bekam. Er hatte jedoch zugeben müssen, dass das Essen in der Spelunke nahe des Castel dell’Ovo tatsächlich gut war. Da an diesem Abend ein starker Wind in die Bucht blies, hatten Susi und er einen ruhigen Tisch im hinteren, inneren Bereich gewählt. Als dann Mussolinis Schlägertrupp eingetroffen und sofort auf jeden männlichen Gast eingeprügelt hatte, war den beiden kein Fluchtweg geblieben. Sie hockten in einer Nische, und Franz hatte einen Tisch zum Schutz vor sie gezogen. Jetzt allerdings lauschten alle gemeinsam den Worten von Papst Pius.

»… il popolo italiano può essere orgoglioso della sua unità …« Irgendetwas mit Stolz und Einigkeit. Franz blickte sich um. Diese Gelegenheit bot sich vielleicht nur einmal.

»Komm«, meinte er zu Susanne, ergriff ihre Hand und zog sie sanft zum Ausgang.

Ein am Kopf blutender Arbeiter hielt andächtig seine Mütze vor die Brust und lauschte den Worten des Stellvertreters Christi. Neben ihm hielt ein camicia nera, ein Schwarzhemd, wahrscheinlich den Knüppel, mit dem er dem Kommunisten gerade vorher die jetzt vom Papst beschworene Einheit hatte verständlich machen wollen.

Vollkommen verrückt, diese Italiener, dachte Franz und atmete auf, als sie den Ausgang erreichten. In der Hand hielt er fünf Dollarnoten und suchte Blickkontakt zum Wirt. Esel konnte man vielleicht mit Karotten locken, italienische Geschäftsleute ganz sicher mit amerikanischer Währung. Ein paar Sekunden später wurde ihm das Geld aus der Hand gerissen.

»Bravu«, murmelte ihr Gastgeber mit der ihm eigenen mürrischen Höflichkeit. »Turnà crài.«

»Certo. Wir kommen wieder, du alter Gauner«, erwiderte Franz nur.

Vor der Tür standen drei fascisti Wache. Sie hielten ungeniert Revolver in den Händen, um sicherzustellen, dass das Kräfteverhältnis der Maßregelung im Inneren nicht durch Verstärkung aus dem Gleichgewicht gebracht wurde.

»Diese Idioten sind genauso schlimm wie Röhrbeins Leute«, flüsterte Franz. Dabei lächelte er die Männer an, die ihn musterten. Paul Röhrbein leitete in Berlin den Frontbann Nord, allesamt Straßenkämpfer und Randalierer für die rechtskonservativen Parteien. »Hier heißen sie Faschisten. Bei uns nennen sie sich jetzt Nationalsozialisten.«

»Mit dem Unterschied, dass sie in diesem Land das Sagen haben«, erwiderte Susanne. »Ich dachte, dass Mussolini hier im Süden ohnehin recht beliebt ist.«

»Offenbar will er ein paar zusätzliche Streicheleinheiten verteilen lassen, um die noch zögerlichen Linken zu überzeugen.«

˚˚˚

»Lass uns doch noch etwas in Italien bleiben«, wechselte Susanne kurz darauf das Thema. »Aber wir sollten wieder auf diese Insel zurück.«

»Capri?«, fragte Franz. »In dieses Dreckloch kriegen mich keine zehn Pferde mehr!«

Sie schlenderten Arm in Arm zu ihrem Hotel Palazzo Decumani südlich der Piazza San Gaetano zurück. Es roch strenger als zu Hause in den engen Gassen von Alt-Kölln, aber als Gast nahm man solche Dinge offenbar anders wahr. Das Paar war durch Wein und die immer noch sommerlich warme Abendluft beinahe beschwingt unterwegs.

»Es hat dir gutgetan. Du kommst dort viel mehr zur Ruhe als hier.« Susanne lächelte. »Da widmest du dich wieder den wichtigen Dingen des Lebens. Il vino e l’amore

»Wenn man Penunze hat, dann geht es einem auf der ganzen Welt gut«, erwiderte er. »Hast du dir die abgerissenen Leute mal angesehen, die hier herumlaufen? Gegen die ist Zündholz-Ludwig vom Spittelmarkt ein reicher Mann.«

»Ich sagte doch, wir müssen bleiben. Du bist immer noch ein ungehobelter Stenz. Du hast das Prinzip der Grandezza noch nicht verstanden. Es braucht noch ein paar Wochen Vino und Amore, bis du endlich begreifst, was wichtig ist.«

»Der neue Wagen ist seit Langem bestellt«, maulte er. »Und schon bezahlt. Wenn ich Pech habe, nehmen diese Ganoven das schöne Ding wieder auseinander, wenn wir es nicht rechtzeitig abholen. Außerdem müssen wir über die Alpen, bevor die Pässe zuschneien.«

Auf Susannes Drängen hatte sich Franz schweren Herzens von seinem Bugatti Brescia getrennt. Ein steinreicher Schwede hatte ihm das Gefährt für einen guten Preis abgekauft. Es wurde leider enger auf den Berliner Straßen, ständig wurden neue Vorschriften erfunden. Franz vermisste die Zeiten, als er mit achtzig durch das Brandenburger Tor donnern konnte. Außerdem hatte er zwei Prozesse verloren, in denen ihm Nachbarn Ruhestörung vorgeworfen hatten. Dabei hatte er nur sichergehen wollen, dass der Sportwagen auch kurz nach Mitternacht noch ansprang. Schließlich hatte Susanne darauf bestanden, ein Automobil zu erwerben, dass eher tauglich für Ausfahrten zu zweit war. Sie hatte mehrere teure Hüte bei Fahrten im Bugatti eingebüßt. Und der Ölnebel ruinierte ihr immer wieder die Kleider. Also hatte sich Franz bei den deutschen Herstellern umgesehen. Aber nach Hausmannskost stand ihm nicht der Sinn. Mercedes fehlte es bisher an Esprit, und die Qualität ließ zu wünschen übrig. Für nächstes Jahr war zwar eine neue Baureihe angekündigt, aber so lange wollte Franz nicht warten. Also hatte er sich von Susanne ohne viel Widerstand zu der lang erträumten Neapel-Reise überreden lassen. Nicht ohne Hintergedanken allerdings, denn anfangs hatte er ihr verschwiegen, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem Isotta Fraschini Tipo 8 A liebäugelte.

»Valentino fährt den gleichen Wagen.« Mit diesem Argument hatte er Susanne, die den Schauspieler beinahe vergötterte, schließlich herumgekriegt. Noch am selben Tag konnte er endlich den begehrten Wagen bestellen. Das Geld wollte er auf der Zugreise nach Süden selbstverständlich nicht mit sich herumschleppen, und italienische Banken hatten einen besonderen, nicht allzu guten Ruf. Also wählte er lieber ein Schweizer Geldinstitut, das dem Mailänder Automobilbauer diskret und sicher zwanzigtausend Rentenmark anwies.

»Sagtest du nicht, dass du hier nach Geschäftskontakten suchst?«, unternahm seine Lebensgefährtin wenig später einen erneuten Versuch, ihre geplante Abreise doch noch hinauszuzögern. Sie saßen auf der Dachterrasse ihres Hotels und genossen dieses seltsam bittere, rote Getränk. Der Blick über das Treiben der Stadt, die trotz vorgerückter Stunde zu pulsieren schien, war atemberaubend.

Italienisches Wetter in Berlin, dann wäre die Welt perfekt, dachte Franz und räkelte sich auf seiner Bank. Wieder einmal war ihm der Wein zu Kopf gestiegen. Aus irgendeinem Grund fiel das Träumen hier im Süden sehr viel leichter. Trotz des berüchtigten respiro di Napoli, des Atems der Stadt. Während ihrer Fahrt entlang der Amalfi-Küste hatte es nach Zitrusblüten geduftet. Hier jedoch stach einem selbst im fünften Stock der Geruch von Fisch und Müll in die Nase.

»In Mailand oder Rom wäre das möglich«, erwiderte Franz. »Dort gibt es viele Unternehmer. Mode, Möbel und Wein. Aber hier? Soll ich Fische nach Berlin liefern?«

»Da war doch diese Idee mit dem Casino.«

Tatsächlich hatte sich Franz vor zwei Wochen mit einem gewissen Franco Puccini getroffen, der sich von seinen Gefolgsleuten Re di Napule, König von Neapel, nennen ließ.

»Dieser Gockel in Pluderhose?«, fragte er belustigt. »Der Kerl würde mit seinem süßen Popo am Nollendorfplatz bei den interessierten Herren sicherlich ein Vermögen absahnen.« Er lachte und schenkte sich vom Fiano nach.

»Denk doch mal nach, Franz«, meinte Susanne in barschem Tonfall. Sie mochte es überhaupt nicht, wenn sie in geschäftlichen Fragen nicht ernst genommen wurde. »Die Leute beherrschen hier seit fünfzig Jahren das Glücksspiel. Erst war alles illegal, aber jetzt haben sie drei offiziell geführte Spielbetriebe. Sicherlich vernünftiger als deine Schnapsidee mit dem Kino.«

»Und? Sollen wir aus Berlin ein preußisches Baden-Baden machen und den verbliebenen reichen Russen ihr Geld abnehmen?«

»Amerikaner, du Holzkopf! Ich habe gelesen, dass allein im letzten Jahr über vierzigtausend steinreiche Touristen nach Berlin gekommen sind. Die Typen geben hundert Mark für eine Zigarre aus und verspielen an einem Abend zehntausend Dollar. Wir sollten versuchen, daran mitzuverdienen.«

»Diese Cowboy-Flitzpiepen können mir gestohlen bleiben.« Franz bemerkte, wie sich in der Magengegend ein ungutes Gefühl ausbreitete, wenn er an sein Zusammentreffen mit diesem US‑Gangster Dutch Schultz und dessen schießwütigen Kumpanen, die sich Regulatoren nannten, dachte. Aus der Nummer war das Syndicat erst vor einem Vierteljahr mit zwei blauen Augen und reichlich Miesen herausgekommen. Paul Konter vom Polizeipräsidium hatte ihm gerade einen Brief geschrieben und erklärt, dass es jetzt sogar eine »Abteilung für Organisierte Kriminalität« bei der Kripo gab. Berlin wurde von Rauschgift geradezu überschwemmt. Es hatte in nur drei Monaten sieben Tötungsdelikte gegeben, die man mit dem Opium- und Heroinhandel in Zusammenhang brachte. Ganz unschuldig war die Familie Sass an dieser Entwicklung nicht. Und es würde in Zukunft schwerer werden, auf klassische Art und Weise krumme Geschäfte zu machen.

»Es geht doch nur ums Geld«, meinte Susanne. »Ich habe mich mit Puccinis Frau getroffen. Bei caffè e liquore hat sie ein wenig geplaudert. Die Gute ist ziemlich ordinär, unser Zille hätte seine Freude an ihrem Mundwerk und Busen. Aber angeheitert war sie recht gesprächig. Und ihren kleinen König hat sie auf ihre Weise fest im Griff.«

»Du hast wat?« Franz sprang auf. Wie immer, wenn er sehr erregt war, glitt er ins Berlinern ab. Meist wurde er dann noch aufgebrachter.

»Beruhige dich. Von Frau zu Frau lässt sich vieles regeln. Der König von Neapel hat ein paar Geldsorgen. Allerdings auf hohem Niveau.«

»Sollen wir diesem abgerissenen Halunken auch noch Geld leihen?«

Susanne verdrehte die Augen. »Er hat zu viel Geld. Zu viel, nicht zu wenig.« Sie blickte ihn an und amüsierte sich darüber, als er vor Überraschung sein Weinglas randvoll goss. »Mit der Lira steht es wohl nicht zum Besten. Und Puccini sucht nach Möglichkeiten, sein Geld im Ausland zu waschen.«

»Ick kapier jar nüscht. Er will Geld waschen? Uffm Brett und ab inne Mangel?«

Susanne zog ein Blatt Papier aus ihrer Handtasche. Franz wunderte sich immer wieder, was Frauen alles in diesen kleinen Beuteln und Täschchen verstauten. Es musste etwas mit Magie zu tun haben, da war er sich sicher.

»Hier, ich habe alles aufgeschrieben und eine Skizze gemacht. Vielleicht verstehst du es ja, wenn du es gemalt siehst.« Sie zeigte auf mehrere Kreise und Pfeile. »Mit diesen Sachen verdient die Bella Società Riformata ihr Geld.« Um seiner Frage zuvorzukommen, hob sie die Hand. »Wir nennen unsere Firma Syndicat, sie heißen eben Schöne Reformierte Gesellschaft. Was ist dabei?«

»Ich dachte, du wolltest nur Urlaub machen.« Franz wirkte müde. Er fühlte sich oft vom Leben regelrecht überrumpelt und eingeengt. Vielleicht rührte seine Vorliebe für schnelle Automobile daher, dass er den Belastungen einfach entkommen wollte.

»Vor allem du hast Erholung gebraucht.« Sie lächelte ihn an. Ihre Züge hatten sich in den letzten Wochen deutlich entspannt. Zudem unterzog sie sich irgendeiner antiken Hautkur, die bereits die römischen Edeldamen genutzt hatten. Die Narben, die die abgeheilte Syphilis-Erkrankung in ihrem Gesicht hinterlassen hatte, waren kaum noch erkennbar.

»Müssen wir jetzt über das Geschäft sprechen?« Franz beugte sich nach vorn und schlürfte wenig anmutig aus dem randvoll gefüllten Weinglas, bis er sich wieder traute, es anzuheben.

»Natürlich, typisch!«, rief Susanne aufgebracht. »Wenn eine Idee nicht vom Hausherrn selbst kommt, ist er gleich beleidigt und will vom Thema ablenken. Wohin uns die tollen Männergeschäfte des Syndicats bringen, durften wir ja gerade erst erleben.«

Franz verspürte dieses Prickeln, das sich bei ihm nur in Gegenwart von Frauen einstellte, die ihm widersprachen. Seltsamerweise war es ein ähnliches Gefühl wie bei den Geldschränken, die er dann unbedingt knacken wollte. Er sah auf sein Weinglas, das er bereits schon wieder zur Hälfte geleert hatte.

Ich muss weniger trinken, beschloss er zum tausendsten Mal. Was half es, dass er zwar auf seinen geliebten Kognak verzichtete, dafür jedoch über Tag ein bis zwei Flaschen von diesem Traubensaft leerte? »Ich bin ganz Ohr«, gab er ein Friedensangebot ab.

Susanne erläuterte ihm, wie die Schöne Gesellschaft ihr Geld verdiente. Darunter Erpressung, Prostitution, Kreditwucher, manipulierte Wetten, Kartenspiel, Alkohol, Rauschgift. Alles klang nach einem klassischen Lehrbuch für Ganoven. Und somit durchaus vertraut. Aber sogar vor Auftragsmorden schreckten diese Leute nicht zurück. Hauptsache, es brachte Moneten.

»Die sind ja schlimmer als die Amerikaner!«, gab sich Franz etwas übertrieben entsetzt. Das Syndicat war gewiss kein Bibelverein. Aber immerhin hatten die Sass-Familie und die Teilhaber beschlossen, von gewissen Dingen die Finger zu lassen. Prostitution und Mord kamen für sie nicht infrage. Dass jeder Ringverein in Berlin seinen eigenen Ehrenkodex hatte, war nicht weiter ungewöhnlich. Adolf Leib handelte nicht mit Fleisch. Und Willi Meyer machte einen Bogen um den Geldverleih.

»Nicht weiter verwunderlich. Denn diese Burschen in Chicago und New York haben ihr Handwerk bei Männern wie Puccini gelernt«, sagte Susanne ungerührt. »Und viele Italiener sind in den letzten Jahrzehnten in die Staaten ausgewandert.« Sie klopfte mit dem Finger aufs Papier. »Puccini sitzt wohl auf fünf Millionen Lire. Und da der Staat pleite ist, wird ihm seit Kriegsende mächtig auf die Finger geschaut. Er kann das Geld in Italien nicht nutzen, sonst kommt ihm die Steuerpolizei auf die Schliche. Wie soll er erklären, dass seine Familie so viel Geld hat, wenn er nur eine Trattoria und ein paar Felder mit Olivenbäumen besitzt? Jetzt sucht er Partner, die das Geld für ihn investieren und es legal als Gewinn an ihn zurückzahlen. Damit wäre es dann sauber.«

»Gewaschen, jetzt verstehe ich.« Franz nickte. Als er von der hohen Summe hörte, hatte sich etwas in seinem Kopf geklärt. Als wäre ein Schalter umgelegt worden. Oder als hätte sich ein Nebel gelichtet. Die Lira verlor zwar durch Manipulationen am Goldstandard ständig an Wert, aber fünf Millionen waren dennoch etwa zwei Millionen neue Rentenmark. Franz entschied, dass es sich bei einer solchen Zahl lohnte, doch noch über Susannes Idee nachzudenken. Ein Teil seines Verstands blieb offenbar dauerhaft nüchtern.

˚˚˚

»Nicht Don«, meinte der Italiener nachsichtig. Er trug einen eleganten, dunkelblauen Nadelstreifen. In der Westentasche die obligatorische Taschenuhr. So sehr diese Männer im Alltag lärmten und um Aufmerksamkeit jeder Art buhlten, so sehr hielten sie sich mit dezenter Mode auch zurück. Franz war beeindruckt. Er selbst trug noch einen Anzug mit typischer Stundenglas-Silhouette, aber zurück in Berlin würde er dem Schneider sofort Anweisungen erteilen, sich die neuen Mailänder Schnitte zu besorgen. Er sah sich um. Die Villa an den Hängen der Amalfiküste war nach allen angelegten Maßstäben atemberaubend. Celio Romano, der Duca di Napoli, hatte sie auf den Fundamenten einer alten Kaiservilla aus der Zeit des Römischen Reichs errichten lassen. Und er lebte hier tatsächlich wie ein Herzog. Sein Sekretär hatte die Gäste vor dem Empfang herumgeführt und mehrmals auf antike Statuen verwiesen, die aus einer durch einen Vulkanausbruch zerstörten Stadt in der Nähe von Neapel stammten. Offenbar musste man dort nur ein wenig in der Erde graben und fand zweitausend Jahre alte Schätze.

»Ich bin Capofamiglia, der Erste unter Gleichen«, korrigierte Romano nochmals. »Aber nennen Sie mich bitte einfach Principe

Susanne und Franz hatten auf Vermittlung Puccinis eine Audienz bei Romano erhalten. Der Sekretär war nicht müde geworden, zu betonen, welche große Ehre dies für Fremde war. Franz hatte ein Buch über Süditalien gelesen und es deshalb bei der Begrüßung mit Don Romano versucht. Ein Reinfall im doppelten Sinn, wie sich herausstellte. Der Mann hieße Don, wenn er ein Oberhaupt der Cosa Nostra auf Sizilien gewesen wäre. Aber in der Gegend um Neapel herrschten Clans, die sich als gleichberechtigt sahen. Zudem lagen diese Leute in ständigem Streit mit den Gaunern aus dem südlichsten Süden. Einerlei. Von und zu. Herzog, Graf, Genosse. Italien hatte neuerdings sogar einen Duce an der Spitze. Bei diesen Dingen hielt es Franz mit Goethes Götz-Zitat. Nur durfte er hier keinesfalls zeigen, wohin sich diese Leute ihre Titelei stecken konnten.

»Ihr Sekretär sagte, er hätte Sie über unser Anliegen in Kenntnis gesetzt?«, fragte Susanne. »Wir möchten Ihre Zeit nicht über Gebühr beanspruchen, Principe

Franz war immer wieder erstaunt, wie wandelbar die weiblichen Mitglieder des Syndicats doch waren. Seine Lebensgefährtin kam aus einfachsten Verhältnissen. Gleiches galt für seine Tante Toni. Dennoch konnten sie sich schlafwandlerisch sicher in allen Lebenslagen souverän behaupten. Romano lächelte und deutete ihr gegenüber eine Verbeugung an.

»Ihre Familie kennt sich in Berlin mit dem Glücksspiel aus?« Ihr Gastgeber streichelte eine Katze, die nur aus silbrig glänzendem Fell zu bestehen schien.

»Sehr richtig, Herr Ro … Principe«, antwortete Franz. »Zeitweise hatten wir die Aufsicht über die vier bedeutenden Rennplätze der Stadt.« Er entschied, die Eigenart der Italiener, bei allem zu übertreiben, einfach zu übernehmen. »Ein Teilhaber hat ein eigenes Wettsystem ausgeklügelt.« Dass Max Klante mittlerweile im Knast saß, musste er Romano nicht auf die Nase binden. »Dazu noch Würfel- und Kartenspiel, das an kleinen, aber feinen Orten ausgetragen wird.« Unter anderem rund um den schmuddeligen Nollendorfplatz und am Spittelmarkt. Aber auch solche Einzelheiten würden den Mann nur verwirren.

»Nun, wenn ihr im Geschäft seid, weshalb dann das Interesse an einer Zusammenarbeit?«

»Waren Sie schon einmal in Baden-Baden, Herr Romano?« Susanne hatte offenbar entschieden, sich an dem Titel-Gehabe nicht mehr zu beteiligen. »Ein ganz nobler Ort. Dort spielen die Herrschaften in Casinos, und es geht dabei um tägliche Einnahmen in Höhe von Zehntausenden Mark. Alles mit staatlicher Genehmigung.«

Baden-Baden? Franz sah seine Gefährtin recht belämmert an. Vor dieser Fahrt waren beide kaum über Hoppegarten in Brandenburg hinausgekommen. Wenn man von den Geschäftsreisen nach Hamburg absah. Und er selbst bekam bereits südlich von Königs Wusterhausen Heimweh.

»Jenny Lind, Dostojewski«, fuhr Susanne schwärmerisch fort. »Die Zarenfamilie und sogar Napoleon. Alle waren dort.«

»Verstehe«, sagte Celio Romano. »Wie Monte Carlo. Und Sie glauben, dass eine solche Spielbank auch in Ihrer Stadt Zukunft hat?«

»In zwanzig Jahren wird man Berlin in einem Atemzug nennen mit Paris, London und New York. Und zwar als Erstes. Zugegeben, wir haben etwas Nachholbedarf, was das Mondäne angeht. Aber wenn wir Deutsche erst einmal loslegen, dann wächst hinter uns kein Gras mehr, mein Lieber.«

Mein Lieber. Wie machten Frauen das?, fragte sich Franz. Zwei kleine Worte und Susanne hatte Romano eingewickelt. Ihr Gastgeber schenkte ihr Kaffee aus einem edlen Goldkännchen nach. Und Franz selbst fühlte sich hier zunehmend überflüssig. Irgendwie hatte er diesen Eindruck in letzter Zeit zu oft.

»Weshalb benötigen Sie dann meine Unterstützung? Wenn Sie doch derart überzeugt sind von den Plänen?«, fragte der Italiener. »La crema rimane al contadino sagt man bei uns. Der Rahm bleibt beim Bauern. Außerdem ist Ihre Stadt sehr weit weg. Wir pflegen unsere Geschäfte hier vor der Ort zu machen. Handschlag, Geld, Ware. So war es schon immer.«

»Geld«, fiel Franz mit der Tür ins Haus. Diplomatie war nie seine große Stärke gewesen. Reflexhaft zog er seine Beine an, da er von Susanne einen – sonst üblichen – Tritt gegen das Schienbein erwartete. Aber sie saß auf ihrem Louis-Seize-Sessel weit genug entfernt. Allerdings funkelte sie ihn jetzt mit strafendem Blick an.

»Na endlich, jetzt wird es interessant.« Romano lachte. »Siamo uomini, non scimmie profumate!« Er winkte einen Bediensteten heran. »Gustavo, bring uns den Negroni!«

»Verzeihung, unser Italienisch ist nicht …« Susanne gab sich indigniert. Das konnte sie gut, wie Franz fand.

»Männer!«, erklärte Romano. »Wir sind Männer, keine parfümierten Lackaffen wie dieses Adelspack, das sich für etwas Besseres hält. Habe ich recht? Das Syndicat. Il Syndicato. Welch ein Name! Er hat Klang. Grandezza!« Der Kerl drehte jetzt richtig auf. Es schien, als hätte er eben eine Maske abgelegt. »Ihre Familie kommt von ganz unten, nicht wahr? Meine Großeltern waren ebenfalls einfache Ziegenbauern und Fischer. Da hat dieser Carlo Marx recht gehabt. Unsere Herkunft adelt uns. Und sie eint uns. Wir sind Arbeiter. Proletari

Sein Bediensteter brachte den Cocktail. Franz hielt diese Mixturen für unnötigen Firlefanz. Und Bittergetränke waren nach seiner Ansicht etwas für alte Leute. Und mit Grausen erinnerte er sich an seine Vergiftung vor über einem Jahr, als man ihm Absinth mit Strychnin angeboten hatte.

»Wir kennen das Problem, dass sich Geld manchmal schneller vermehrt, als der Buchhalter schreiben kann«, sagte er, nippte nur höflich an der rötlichen Brühe und stellte das Glas ab.

»Ganz recht. Das Versteckspiel hat seine Grenzen.« Offenbar hatte Romano verstanden. Überall auf der Welt gedieh der Ideenreichtum der buchführenden Zunft. Kreativ verschwanden Tausende Mark, Dollar oder Pfund zwischen Briefporto, Reinigungskosten und Büroartikeln. Automobile wurden als Firmenbesitz erworben, dann Kunstwerke und Häuser. Nur damit in der Bilanz möglichst wenig mehr als eine Null erschien. Einige spezielle Unternehmungen – hierzu zählten die Geschäfte des Romano-Clans und des Syndicats – erforderten noch größere Anstrengungen. Es tauchte nämlich im illegalen Gewerbe Geld auf, das es offiziell nicht geben konnte. Das Syndicat hatte durch die Inflation vor zwei Jahren eine riesige Summe verloren, da die Sass-Familie das später wertlose Papiergeld in Geldschränken gehortet hatte. Man konnte es nicht in Umlauf bringen oder bei einer Bank einzahlen, ohne dass unangenehme Fragen von der Steuerbehörde die Folge gewesen wären.

»Wir haben einen Teilhaber, der sich sehr gut mit wertvollen Immobilen auskennt«, meinte Susanne. »Er rät zum Kauf solcher Objekte, um sie dann für Gesellschaftsabende zu nutzen.«

»Weshalb sprechen Sie von Gesellschaftsabenden, Teuerste?«, fragte Romano irritiert. »Ich dachte, es soll ein Casino sein.«

»Wir nennen es so, weil der Erwerb einer Casino-Lizenz in der deutschen Hauptstadt mit Schwierigkeiten verbunden ist«, ergänzte Franz. »Aber letztlich werden diese Abende Vergnügungen wie in Baden-Baden oder Monte Carlo bereithalten. Wir kalkulieren zunächst mit Tagesumsätzen von dreitausend Mark. Davon wären allerdings nur tausend echte Einnahmen.«

»Der Rest käme zu gleichen Teilen vom Syndicat und – sofern Sie einsteigen – von Ihnen, Herr Romano.« Susanne wirkte verunsichert. Die Sache ging nun doch etwas schnell. Hier wurde schließlich keine Kuh verkauft, sondern es ging um eine ordentliche Summe.

»Sie können also jeden Monat zwanzigtausend Mark ganz offiziell in Ihren Büchern auftauchen lassen. Sie versteuern das Geld und behalten den Rest, um …« Franz wies mit der Hand in den Raum. »Um sich noch viel mehr schöne Dinge zu kaufen.«

»Haben Sie einen Bankier?«, fragte der Italiener. »Und einen Anwalt?«

»Wir wickeln über das Bankhaus Rosenbaum & Cie. in Berlin und London ab. Einer unserer Teilhaber kann uns beim Immobilienerwerb behilflich sein. Und anwaltlich werden wir von der Kanzlei Dr. Renger in Berlin vertreten.« Nun war Franz in seinem Element. Gerade pries er heiße Luft an. Denn alle erwähnten Beteiligten wussten noch gar nichts von ihrem Glück. Aber das konnte er später regeln. Manchmal musste man die Wurst eben dick auftragen. Selbst wenn das Schwein, das sie lieferte, noch gar nicht geschlachtet war. Den Plan, sich in der Schattenwelt Neapels umzusehen, hatten er und Susanne erst vor drei Wochen auf Capri ausgeheckt. Und eigentlich war es eher ein aus der Weinlaune heraus entstandenes Hirngespinst gewesen. Dafür waren sie jetzt bereits weit gekommen. Aufmerksam hatte Franz beobachtet, dass jede Spelunke der Insel, jeder Marktbeschicker und kleine Handwerker einmal in der Woche Besuch von einem Mann in einem billigem Anzug bekam. Die Kaufleute waren dann immer besonders aufgeregt gewesen, man hatte sich in einem Hinterraum getroffen und lamentiert. Wenig später kam der unbekannte Besucher mit zufriedenem Gesicht heraus, in der Hand hielt er oft einen Umschlag. Diese Clan-Kerle trieben offenbar selbst vom kleinsten Unternehmer noch Schutzgelder ein.

»Ich werde mich mit meinem Capitano beraten«, sagte Celio Romano, nachdem er kurz nachgedacht hatte. »Entschuldigen Sie mich für einen Moment. Sagen Sie Gustavo, wenn Sie etwas wünschen. Sie können einfach nach ihm läuten.«

Als sie allein waren, funkelte Susanne ihren Gefährten böse an. »Bist du völlig übergeschnappt? Zwanzigtausend im Monat? Wir sind nach der Rauschgiftsache fast pleite, und du baust gleich wieder Luftschlösser!«

»Wir haben doch darüber gesprochen«, erwiderte Franz kleinlaut und hielt vorsichtshalber Abstand. Wenn Susanne erregt war, teilte sie – ganz Dame – auch gern mal aus.

»Über eine kleine Spielstätte für Gutbetuchte, ja.«

»Du hast doch mit Baden-Baden angefangen«, protestierte er.

»Um ihm die Sache schmackhaft zu machen«, erwiderte sie. »Und du kommst gleich wieder mit großen Versprechungen. Und was soll die Prahlerei mit Rosenbaum, Josef und Renger? Die reißen dir den Kopf ab, wenn sie erfahren, was du hier abziehst.«

»Ich habe gelesen, dass die Familien in und um Neapel stinksauer sind«, sagte Franz. »Erinnerst du dich an diese beiden Amerikaner? Dutch Schultz und Meyer Lansky haben an der Ostküste in den USA jetzt das Sagen. Vor ein paar Jahren waren die neapolitanischen Familien in New York gegen die Sizilianer in einen Bandenkrieg verwickelt. Und sie haben den Kürzeren gezogen. Du hast doch bemerkt, wie sehr diese Leute auf ihr Ansehen und ihre Ehre achten. Da wird Romano bei seinen Leuten punkten wollen, indem er sich ein neues Geschäftsfeld aufbaut. Und wir helfen ihm dabei.«

»Und wer soll das Casino in Berlin bezahlen?«

»Rosenbaum streckt uns das Geld für eine geeignete Immobilie vor. Nur für ein paar Monate. Dann zahlen wir die Hypothek mit dem Geld ab, das der Romano-Clan bei uns in die Wäsche gibt.«

»Klingt verdächtig nach Max Klante«, meinte Susanne. »Schneeballsystem haben die Zeitungen es damals genannt. Du willst also deine Verpflichtungen mit dem Geld bezahlen, das gerade hereinkommt?«

Klante war gleich nach dem Krieg einer der ersten Teilhaber des Syndicats gewesen. Sein Wettbetrug in großem Stil und seine »Bankgeschäfte« mit Zinsversprechen von tausend Prozent hatten die Sass-Familie beinahe ruiniert und ihn selbst später ins Zuchthaus gebracht. Er war bekannt dafür gewesen, vorn am Schalter das Geld auszuzahlen, das er an der Hintertür eben erst vereinnahmt hatte.

»So machen doch alle ihre großen Geschäfte«, sagte Franz. »Komm schon, Susi. Wir brauchen Ideen. Darüber waren wir uns doch einig. Keine Prostitution, kein Rauschgift, keine Erpressung oder Schlimmeres. Damit fallen doch die besten und einträglichsten Geschäftsfelder weg! Selbst Schnaps läuft nur noch mittelmäßig, weil alle mitmischen wollen. Und im Baugeschäft sahnt schon Sternwein ab. Dafür und für die Politik fehlen uns die Beziehungen. Saufen, wetten, fressen. Die Klubs und Lokale werfen guten Gewinn ab. Die kleinen Würfelbuden bringen wegen der Lizenzgebühren, der Steuer und Überwachung nur noch Ärger. Bei den Pferdewetten müssen wir fast alles an die Toto-Gesellschaft abgeben. Wir brauchen mal wieder etwas Großes. Ich habe einen Vorschlag. Wir holen den Wagen in Mailand ab und machen auf der Rückfahrt einen Abstecher nach Baden-Baden. Sehen uns um, sammeln ein paar Ideen. Kann doch sicher nicht schwer sein, ein Casino aufzumachen.«

Franz wusste, dass Susanne eine Schwäche für Luxus hatte. Welche Frau mit Anstand konnte zu Champagner bei einem Bad in der Goldwanne des Hotel Victoria schon Nein sagen? Aber er hatte es jetzt eindeutig zu plump angestellt, denn sie sah ihn nur mit leicht schief gelegtem Kopf an.

»Geschäft ist Männersache!«, versuchte er es auf andere Weise und merkte, kaum, dass er die Worte ausgesprochen hatte, dass er wieder falsch lag.

»Den Spruch wiederhole doch bitte gegenüber Toni«, erwiderte sie spitz. »Wenn du dich traust. Ich bin gespannt, ob du ihre Antwort verträgst.«

Bevor jetzt doch ein Streit ausbrechen konnte, kehrte Celio Romano in den Salon seiner Villa zurück. Er versuchte, Reserviertheit auszustrahlen, scheiterte jedoch kläglich.

»Ihre Partner haben zugestimmt?«, fragte Franz nassforsch.

»Il capitano capo«, gab Romano trocken zurück. »Ein enger Vertrauter. Der erste Mann unter mir. Nicht mein Partner. Er wird sich umhören. Wir verkaufen Wein und Likör in den Norden, auch nach Deutschland. Und wir haben in Berlin ein paar Kontakte. Wenn wir mit dem, was wir erfahren, zufrieden sind, kommen wir ins Geschäft.«

»Ein Kontakt ist gut. Über ihn können wir dann später die Einzelheiten regeln. Meine Verlobte und ich reisen nämlich bald ab. Auf uns wartet ein Wagen in Mailand. Dann Nizza, später Baden-Baden.«

Susanne blickte ihn erstaunt an, konnte sich jetzt aber ein Lächeln nicht verkneifen.

»Sì, è così che facciamo. So machen wir es«, erwiderte der Gastgeber.