24

Willow

Langsam wachte ich auf und schob mich in eine sitzende Position. Mein Körper summte vor Wärme, als ich mich in dem leeren Zimmer umsah. Die Schlafzimmertür war geschlossen und der Raum war mir unbekannt, abgesehen von der verschwommenen Erinnerung daran, dass ich hierher gebracht worden war, als ich Schmerzen hatte.

Ich tastete meine Rippen ab und fand nichts als glatte, makellose Haut, als ich mich verrenkte, um die Stelle zu betrachten. Die Erinnerung an Grays Blut rollte über mich hinweg und mir wurde mulmig bei dem Gedanken, was das bedeuten könnte.

Zwischen meinen Beinen pochte es vor Verlangen, als ob das Blut die Lust, die er zuvor in mir geweckt hatte, nur noch verstärkt hätte. Ich wollte ihm die Kehle herausreißen. Ich wollte ihm die Kleider vom Leib reißen.

Und dass ich nicht einmal sicher war, was ich dringender wollte, machte mir Angst.

Ich schwang die Beine über die Bettkante und hielt einen Moment inne, um meine ruinierte Bluse zu mustern. Die Knöpfe fehlten, und als ich mich umsah, fand ich einen auf dem Boden. Mit einem Schnauben ließ ich sie von den Schultern gleiten und warf sie hinter mich auf das Bett. Ich machte mich auf den Weg zu seinem Kleiderschrank und nahm mir eines seiner Hemden, schlüpfte hinein und knöpfte es langsam zu.

Es war so lang, dass es meinen Rock komplett verdeckte, also öffnete ich den Reißverschluss des steifen grünen Stoffes und schob ihn über meine Oberschenkel nach unten. Ich konnte es nicht ertragen, noch einen Moment länger Susannahs Hausfarben zu tragen. Der Rock fiel zu Boden, sodass ich heraustreten und ihn zu meiner ruinierten Bluse auf das Bett werfen konnte. Ich trug jetzt nur noch meine Overkneestrümpfe und Grays Hemd, und ich schluckte, als ich die Tür einen Spalt öffnete, um hinauszuspähen.

Die Sitzgruppe erwies sich als leer, also zog ich die Tür weiter auf und trat hinaus. Ich fuhr mit den Fingern über die Rückenlehne des Sofas und warf einen Blick auf die Bücher auf dem Couchtisch. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses unsterbliche Wesen gerne las, aber es war nicht zu leugnen, dass Bücher überall in seiner Wohnung verstreut lagen.

»Suchst du etwas Bestimmtes, kleine Hexe?«, fragte er, seine Stimme kam aus der Nische, in der sein Schreibtisch stand. Langsam bewegte ich mich darauf zu, während mir die Röte in den Nacken kroch und ich meinen Körper von der Notwendigkeit zu überzeugen versuchte, augenblicklich tot umzufallen. Das tiefe Timbre seiner Stimme stellte etwas mit mir an, schickte einen Blitz der Lust durch mich hindurch, den ich mit jedem Schritt stärker fühlte.

»Etwas Scharfes und Spitzes wäre gut«, sagte ich, während ich auf die Nische zuging. Ich fuhr mit der Hand die Wand entlang, als ich um sie herumging, und spürte den Moment, in dem sein Blick auf mir zu ruhen kam.

Er ließ seinen Stift auf den Schreibtisch fallen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, während er mich anstarrte. »Bist du dir sicher? Wenn du dich schon an meinen Hemden bedienst, hätte ich gedacht, dass du etwas zum Knebeln suchst.«

Mir blieb der Mund offen stehen und ein ungläubiges Lachen entrang sich meiner Kehle. Von allen Dingen, die er hätte sagen können …

Das war das Letzte, was ich erwartet hatte.

Er grinste, als er sich von seinem Stuhl erhob und um den Schreibtisch herumtrat und auf mich zukam. Er blieb vor mir stehen, machte aber keine Anstalten, mich zu berühren.

»Wie fühlst du dich?«, fragte er und runzelte die Stirn, als ob er wirklich besorgt wäre.

Ich schluckte, weil mein Unbehagen unter seinem Blick immer größer wurde. Das ist nur der Pakt, erinnerte ich mich. Er brauchte mich, um am Leben zu bleiben und musste für meine Sicherheit sorgen, oder es würde Konsequenzen für ihn haben.

Es war nichts weiter als eine Abmachung.

»Besser«, flüsterte ich, meine Stimme klang rau.

Er griff hinter sich, nahm ein Glas von seinem Schreibtisch und reichte es mir. Ich trank einen kleinen Schluck der bernsteinfarbenen Flüssigkeit, um mich zu stärken.

»Wasser wäre angemessener gewesen, wenn du mich wieder gesund pflegen willst.«

Gray zuckte mit den Schultern, nahm das Glas und drehte es in seinen Händen. Er nahm einen Schluck an der gleichen Stelle wie ich, und die Intimität der Absicht, die dahintersteckte, ließ mich zusammenzucken.

»Du siehst gesund aus«, sagte er grinsend, als er den Becher auf den Schreibtisch stellte.

Ich trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, weil ich mich unbehaglich fühlte. »Danke. Dass du mich geholt hast. Dass du sie davon abgehalten hast …« Ich brach ab und konnte den Gedanken nicht zu Ende führen. Es war schrecklich, sich vorzustellen, was Susannah hätte tun können, wenn Gray nicht erschienen wäre.

»Ich bin immer für dich da, kleine Hexe«, sagte er und hielt meinen Blick einen Moment lang fest.

In diesen blauen Augen schimmerte etwas, das sich nach mehr anfühlte, und raubte mir damit für einen Moment den Atem. Das Gold schien zu blitzen, die komplizierte Verbindung zwischen uns spannte sich an.

Dann ruinierte er es, wandte seinen Blick ab und berührte die Unterseite meines Kinns. »Ich kann es nicht gebrauchen, dass du diejenige bist, die mir Befehle erteilt, nicht wahr?«

Ich zog eine Grimasse, aber die Erinnerung erfüllte ihren Zweck – sie brachte mich auf den Boden der Tatsachen zurück.

Liebe kam für mich nicht infrage. Nicht mit einer Hexe, und schon gar nicht mit einer Hülle. Wir konnten und würden zusammenarbeiten, aber das hier war nichts weiter als eine geschäftliche Vereinbarung zwischen zwei Personen, die sich hassten.

Selbst wenn wir uns gegenseitig die Kleider vom Leib reißen wollten.

Ich ging um ihn herum und näherte mich seinem Schreibtisch, drehte Gray den Rücken zu. Ich holte ein paarmal tief Luft, um mich zu beruhigen, ohne dass dieser durchdringende Blick auf mir lag, und nestelte an dem Briefbeschwerer. Der schwarze Edelstein war irgendwie durchscheinend und das Gesicht einer Frau starrte mir entgegen, als ich ihn anhob.

Ihr Gesicht war verschwommen und ich konnte keine Details erkennen, als Gray um mich herum griff und den Briefbeschwerer zurück auf den Schreibtisch legte. Ich wirbelte zu ihm und schüttelte den Schrecken ab, den der Anblick dieser Frau in mir ausgelöst hatte. Die behelfsmäßige Krone auf ihrem Kopf war ein bizarres, knorriges Ding gewesen aus Birkenzweigen, die wie ein Geweih über ihren Kopf ragten.

»Susannah wird nicht zulassen, dass ich uns kampflos auf die alten Wege zurückbringe. Wir müssen ihr eine Weile ausweichen«, gab ich zu und fragte mich, wie weit Grays Schutz tatsächlich gehen würde. Unschlüssigkeit rumorte in mir, und ich hatte das Gefühl, dass es falsch war, ihm nicht von ihrem Plan zur Auslöschung der Hüllen zu erzählen. Es war Ironie des Schicksals, dass ich aus genau diesem Grund hierhergekommen war, aber irgendwie erfüllte mich der Gedanke mit Schrecken, dass jemand anderes das ebenfalls vorhatte.

Ich wollte nicht darüber nachdenken, was das für die Gefühle bedeutete, die sich in mir aufbauten. Darüber, wie kompliziert alles durch eine Hülle wurde, die mich zur Weißglut trieb, aber von der ich mich nicht fernhalten konnte.

»Das kommt mir bekannt vor«, sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit einer hochgezogenen Augenbraue starrte er mich an und erinnerte mich an die Warnung, die er an dem Grab ausgesprochen hatte.

»Du hattest recht, okay? Ich hätte auf dich hören sollen. Du kennst sie besser als ich«, murmelte ich und verzog die Lippen.

»Das sah absolut schmerzhaft aus«, murmelte Gray und verdrehte die Augen zur Seite. »Aber ich bin froh, dass wir jetzt auf derselben Seite stehen. Tu, was du tun musst, um auf dein Ziel hinzuarbeiten, aber bring dich dabei nicht in Gefahr.«

»Wir sollten die Strategie besprechen. Ich bin sicher, du hast eine Idee, wie wir am besten vorgehen sollten«, erwiderte ich und beobachtete, wie er um seinen Schreibtisch herumtrat und mich stehen ließ. Er beugte sich über ein Blatt Papier, nahm den Stift in die Hand und schrieb sich eine Notiz, als ob ich überflüssig wäre.

»Liebes, die Politik des Coven ist mir scheißegal. Es ist mir egal, wie sie praktizieren wollen. Wenn sie die Gabe, die ihnen geschenkt wurde, verschwenden wollen, dann verdienen sie es, sie zu verlieren«, sagte Gray und ein träges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, während mein Magen sich zusammenzog. Übelkeit brannte in mir, als ich meinen Kopf zur Seite neigte und meine Augen vor Verwirrung schloss.

»Aber unsere Abmachung …« Ich brach ab und keuchte erschrocken auf, als sein stählerner Blick den meinen traf, als ich die Augen wieder öffnete. »Dir war die Magie die ganze Zeit egal, stimmt’s?«

Das Weiß seiner Zähne blitzte, als er mit der Zunge über seinen Reißzahn fuhr. »Ich habe bei unserem Pakt bekommen, was ich wollte«, sagte er und wich der Frage komplett aus. Grays Augen wanderten an meinem Körper hinunter und das Gefühl der Übelkeit in meinem Magen stand im krassen Gegensatz zu dem Druck zwischen meinen Beinen. Selbst jetzt, als der Zorn unerbittlich in mir aufstieg, konnte ich ihn nicht verdrängen.

»Du verdammtes Arschloch!«, schrie ich und schnappte mir den schwarzen Briefbeschwerer von seinem Schreibtisch. Ich warf ihn und zielte auf Grays dämliches, hübsches Gesicht. Mein Körper bewegte sich schneller, als ich erwartet hatte, und der Briefbeschwerer flog so schnell durch die Luft, dass ich ihn nicht im Auge behalten konnte.

Ich war einen sehr kurzen Moment geschockt, als der Briefbeschwerer auf sein Gesicht zuflog und er gerade noch rechtzeitig ausweichen konnte, bevor er über seine Schulter hinwegsauste. Er prallte gegen das Porträt von Lucifer hinter Gray und hinterließ einen Scherbenregen auf der Anrichte unter dem Porträt, ein Riss klaffte in der Mitte der Leinwand.

Einen Moment lang war alles still. Grays Aufmerksamkeit blieb an dem Briefbeschwerer auf dem Boden hängen, während ich überlegte, was ich tun sollte. Was ich sagen sollte. Ich würde mich nicht entschuldigen, wenn er mich so gewissenhaft manipuliert hatte.

Aber konnte ich es ihm verübeln? Ich war so überzeugt davon, dass ich die Oberhand hatte, dass ich es nicht sorgfältig durchdacht hatte. Ich hatte nicht berücksichtigt, dass er vielleicht nicht dieselben Ziele hatte wie ich. Die Schuld lag ganz allein bei mir, aber ich hasste ihn trotzdem dafür.

Er drehte sich zu mir um, sein Körper bewegte sich so schmerzhaft langsam, dass ich meine Atemzüge zählte, bevor sein Blick wieder auf mir landete. Sein Gesicht war so kontrolliert und irgendwie war das viel schlimmer als seine Wut.

Ich blinzelte.

Er war weg.

Mein Atem rasselte in meiner Lunge und ich presste die Lippen zusammen, während ich langsam den Kopf drehte. Ich schaute über meine Schulter. Ich wagte es nicht, mich zu bewegen, wollte ihm keinen Grund geben, zu denken, ich würde weglaufen. Die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf, und in diesem Moment wusste ich, dass er das Raubtier und ich die Beute war.

Seine Hand legte sich um meinen Nacken und schob mich vorwärts, als er an meiner Seite erschien. Knurrend fegte er mit der anderen Hand alles von seinem Schreibtisch und es landete mit einem solchen Krachen auf dem Boden, dass vermutlich jeder in Hollow’s Grove es gehört hatte.

Er schob mich gegen den Schreibtisch und stieß mich so heftig nach vorne, dass ich mich gerade noch mit den Händen abfangen konnte und verhinderte, dass mein Gesicht gegen das Holz knallte.

»Thorne!«, rief ich und zuckte zusammen, als er noch unerbittlicher drückte und meine Wange gegen das Holz gepresst wurde. Er hielt mich dort fest und ein leises Grollen vibrierte in seiner Brust.

»Das ist nicht mein Name. Nicht für dich«, sagte er warnend und fixierte mich, während ich mich gegen seinen Griff wehrte.

Er beugte sich über mich und der Stoff seiner Hose rieb über die nackte Haut meiner Oberschenkel und meines Hinterns, wo sein Hemd, das ich trug, bei dem Gerangel hochgerutscht war. Seine Lippen berührten meine Wange, er füllte mein gesamtes Blickfeld aus, dass es sich anfühlte, als gäbe es nichts außer ihm. Sein Mund streifte meine Haut, als er sprach, und jagte mir damit einen Schauer über den Rücken.

»Ich glaube, du hast vergessen, was ich bin, kleine Hexe.«

»Ein Fehler, den ich nicht noch einmal machen werde, du verdammter …«, zischte ich und starrte ihn böse an, während meine Nasenflügel vor Wut bebten. Er war einfach zu stark und hielt mich ohne jede Anstrengung fest. Ich könnte mich bis zur Erschöpfung verausgaben und er würde nicht einmal ins Schwitzen kommen.

»Ich dulde deine große Klappe, weil du mich amüsierst , Willow. Sei vorsichtig, sonst ist es bald vorbei mit der Erheiterung«, sagte er mit strenger Stimme, während er sich etwas zurückzog. Er starrte auf mich herab und hielt meinen Nacken gepackt, während ich meine Erwiderung hinunterschluckte. »Ich bin ein Dämon«, knurrte er und fixierte mich mit seinen blauen Augen, die von innen zu leuchten schienen. »Ich mag in einem Körper gefangen sein, der einem Menschen ähnelt, aber du wärst eine Närrin, wenn du mich mit einem Menschen verwechseln würdest. Ich bin kein Mensch und werde mich auch nicht wie einer verhalten.«

»Es gibt einen Unterschied zwischen der Erwartung, dass du ein Mensch bist, und der Erwartung, dass du mich nicht anlügst«, entgegnete ich und biss die Zähne in die Innenseite meiner Wange, um etwas von dem Gift aus meiner Stimme zu nehmen.

»Wann habe ich dich angelogen?«, fragte er und neigte seinen Kopf mit echter Neugier.

»Du hast gesagt, ich sei bei dir sicher!«, zischte ich und wehrte mich gegen seinen Griff, um ihm meinen Standpunkt zu verdeutlichen.

»Bist du denn verletzt?«, fragte er und seine Stimme war ein leises Murmeln.

Ich dachte über seine Worte nach und prüfte meinen Körper von den Fingern bis zu den Zehen. Trotz seiner harschen Behandlung und der Geschwindigkeit, mit der er mich auf den Schreibtisch geschoben hatte, glaubte ich nicht, dass ich mich auch nur daran gestoßen hatte. Ich bezweifelte sehr, dass ich am nächsten Tag irgendeinen blauen Fleck haben würde.

»Oder bist du feucht?«, fragte er und berührte mit der freien Hand meine nackte Hüfte. Ich blieb am Schreibtisch stehen und zuckte zusammen, als seine Finger über die Rundung meines Hinterns glitten.

Er umfasste eine Pobacke und grub seine Fingerspitzen hinein, während ich mein ersticktes Wimmern zurückrang.

»Fick dich!«

»Das hättest du wohl gern«, sagte er, während sein Lachen über meine Haut glitt und viel zu viel Wärme in mir aufsteigen ließ. Die Mischung aus Verlangen und Wut, die in mir brannte, war fast zu viel für mich, sodass ich keuchend auf seinem Schreibtisch lag, als er sich noch einmal über mich beugte. »Willst du kommen, kleine Hexe?«

»Ich will, dass du mich loslässt «, knurrte ich und bäumte mich gegen seine Hand. Ich schaffte es kaum, mich hochzudrücken, bevor er mich wieder nach unten schob und meine Wange gegen den Schreibtisch presste.

»Das wird nicht passieren«, sagte er und das Grinsen in seiner Stimme brachte mich zum Überschäumen. Ich suchte in seinem Zimmer nach Pflanzen, nach allem, was ich gegen ihn verwenden konnte. So etwas würde keinesfalls gut ausgehen, aber das war auch egal.

Da waren jedoch keine Pflanzen.

Ich hob den Fuß und ließ ihn mit einem Grunzen auf den Stein niedersausen. Er knackte unter der Wucht meiner Ferse und meine Magie hallte wider, als der Boden unter uns bebte.

Er gab mir einen Klaps auf den Hintern, der mir einen winzigen Hitzeschub verpasste. Meine Pobacke wackelte daraufhin kurz.

»Der war teuer.«

»Natürlich wusstest du, wie viel das Ding kostet. Du bist älter als Schmutz!«, spottete ich.

»Sag mir, dass du mich nicht willst, und ich lasse dich gehen«, murmelte er und ließ seine Hand von der fleischigen Stelle meines Hinterns zu der Stelle gleiten, an der ich vornübergebeugt stand. Er schob sie zwischen meine Beine und strich mit dem Daumen über die Spitze meines Tangas, wo sie meine Weiblichkeit bedeckte.

Ich stöhnte auf und meine Hüften bewegten sich, um mehr Druck auszuüben. Ich konnte es nicht kontrollieren und die Welle der Lust, die mich durchströmte, nicht mehr zurückhalten. Er hatte mich so wirkungsvoll erregt und mich über Tage verlangend zurückgelassen. Mein Körper wollte die Erlösung, die er verdient hatte.

»Ich werde dir deinen Schwanz abschneiden und dir in den Rachen stopfen«, drohte ich, als er aufhörte und seine Hand wieder auf die Innenseite meines Oberschenkels legte. Es erschreckte mich, wie glitschig meine Haut war, wie feucht ich geworden war, nachdem er mich berührt hatte.

In dem Moment, als er mir die Angst vor dem Teufel eingeflößt und ich den Briefbeschwerer geworfen hatte.

Irgendetwas stimmte verdammt noch mal nicht mit mir.

»Das wäre sehr dumm, denn mein Schwanz ist der einzige, an dem deine hübsche kleine Pussy Gefallen finden kann«, sagte er und sein Lachen strich über meine Haut, während er den Stoff seines Hemdes weiter nach oben schob. Dann fuhr er mit seinem Mund meine Wirbelsäule hinauf, wobei er mit seiner Zunge den Stamm meines Baumtattoos nachzeichnete.

»Was willst du von mir?«, wimmerte ich und jede Berührung seiner Lippen oder seiner Zunge sandte einen Impuls des Verlangens direkt in mein Zentrum.

Er lachte leise gegen meine Wirbelsäule, fuhr mit der freien Hand wieder zwischen meine Beine und schob mein Höschen zur Seite, damit er meine nackte Haut berühren konnte. Ein einzelner Finger fand meinen Eingang, glitt langsam in mich hinein und strich über eine Stelle in mir, die meine Augen zurückrollen ließ. Er grinste an meinem Rücken und fuhr mit seinem Fangzahn über meine Hüfte.

»Bettle.«

»Was?« Mein Mund wurde trocken. Das konnte doch nicht sein Ernst sein.

»Bettel mich an, dich zum Kommen zu bringen. Wenn du erwartest, dass ich für dich auf die Knie gehe, dann solltest du mich besser darum bitten, kleine Hexe«, knurrte er und streichelte meine Klitoris mit seinem Daumen, während sein Finger langsam und sanft in mich hinein und wieder heraus glitt.

»Gray«, murmelte ich und rang nach mehr Worten. Das konnte ich ihm nicht geben. Nicht einmal in meiner Verzweiflung, selbst wenn ich wusste, dass es das war, was ich hätte tun sollen . Hüllen konnten nicht lieben, aber sie konnten Verlangen empfinden. Sie konnten Verständnis und Anziehung empfinden.

Sie konnten der Frau, mit der sie Sex hatten, vertrauen und sie unbewacht in ihrem Büro zurücklassen.

»Sag die Worte«, befahl er.

»Lass mich bitte gehen, dann mache ich es selbst«, knurrte ich, obwohl ich es selbst nicht wollte.

Sein leises Lachen war eine verzerrte Form von Humor. Es war die brutale Realität, dass er niemals vorhatte, mich gehen zu lassen. Selbst wenn er mit mir fertig war, würde er wahrscheinlich den Zwang aufrechterhalten, weil er die kranke Genugtuung verspürte, dass ich nie wieder in der Lage sein würde, Lust zu empfinden.

Mit mir selbst. Oder mit irgendjemandem.

Nur er würde meine Fantasien erfüllen. Der einzige Mann, der mich zum Kommen bringen konnte.

»Wo bleibt da der Spaß?«, fragte er und drückte seine Hand in meinem Nacken. »Flehe mich an, dich kommen zu lassen.«

Ich wimmerte, als er einen zweiten Finger in mich schob und sie so langsam in mir drehte, dass es eine absolute Folter war. Er gab gerade so viel, dass es für mich quälend war, seine sorgfältige Kontrolle war bewundernswert und erschreckend zugleich.

»Bitte«, flüsterte ich und hasste das Wort, sobald es meinen Mund verließ.

»Bitte was, kleine Hexe? Bitte hör auf?«, fragte er und entlockte mir ein ersticktes Schluchzen.

»Bitte mach, dass ich komme, Gray«, wimmerte ich und mein Körper sackte gegen den Schreibtisch. Ich gab auf, nachdem ich das Einzige gegeben hatte, was ich nicht hatte opfern wollen.

Er schwieg einen Moment lang, seine Hand ruhte zwischen meinen Beinen, bevor er meinen Nacken losließ und ich mich plötzlich wieder bewegen konnte. Ich stieß mich vom Schreibtisch ab und spürte, wie seine Hand meine Wirbelsäule hinunterglitt und sich in mein Kreuz drückte.

»Leg dich hin und halte dich an der Tischkante fest. Jetzt, Willow«, befahl er und er zog sich von mir zurück. Die Luft fühlte sich zu warm an, als sein Körper mich nicht mehr berührte, aber ich tat, was er mir befohlen hatte.

Ich ließ mich auf den Schreibtisch sinken und lehnte meine Wange dagegen, so wie er mich zuvor gehalten hatte. Mit beiden Händen streckte ich mich nach oben und griff nach der gegenüberliegenden Seite der Tischkante. Er hakte seine Finger zu beiden Seiten in den Stoff meines Tangas, zog ihn über meinen Hintern und die Oberschenkel und half mir, mich dessen zu entledigen. Er klopfte mit der Hand auf die Innenseite meines Oberschenkels, was mich zusammenzucken ließ.

»Spreiz deine Beine für mich.«

Ich schluckte und schloss die Lider fast vollständig, während ich gehorchte. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie seine Gestalt verschwamm und sich hinter mir auf den Boden sinken ließ.

»Oh Gott«, wimmerte ich, als die Hitze seines Blicks das nackte Fleisch zwischen meinen Beinen versengte.

Er ließ eine Hand gegen mich gleiten, umschloss meine Pussy und fuhr mit dem Daumen in mich hinein und wieder heraus. »Gott hat nichts mit dem zu tun, was ich mit dir anstellen werde, kleine Hexe«, sagte er und beugte sich vor.

Sein Atem berührte mein erhitztes Fleisch und schickte eine Welle der Lust durch mich. Ich wartete auf den Moment, in dem sein Mund mich berührte, wartete darauf, dass er sein Versprechen einlösen würde.

Stattdessen bewegte er sich zur Innenseite meines Oberschenkels und platzierte dort sanfte Küsse. Er entblößte seine Zähne, die sich in die Haut auf der Rückseite meines Oberschenkels bohrten. Und ich zog scharf die Luft ein.

Der Schmerz setzte umgehend ein und war so stark, dass er die Lust, mit der er mich gequält hatte, in die Länge zog. Der scharfe Biss dauerte nur einen Moment, dann nahm etwas anderes seinen Platz ein.

Ich stöhnte auf und drückte mich gegen seinen Mund, als sich das Feuer direkt in meinen Bauch brannte. Es schlängelte und wand sich in mir und suchte sich ein Zuhause. Sein raues Stöhnen trieb mich vorwärts und mit den Fingern umklammerte ich die Kante, als ob mein Leben davon abhinge. Ich schwebte durch den Nebel der Lust und verlor das Gefühl für Raum und Zeit, während er von mir trank.

»Gray«, wimmerte ich und spürte, wie etwas in meinen Händen zerbrach.

Er zog seine Fangzähne heraus und die feuchte Hitze seines Mundes strich über mein Fleisch. In dem Moment, als seine Lippen meine Mitte berührten, war ich verloren.

Es gab nichts außer dem Feuer seines Mundes auf mir. Abgesehen von der Hitze seiner Zunge, die durch mich glitt. Er drückte sein Gesicht in mein Fleisch, und die Art und Weise, wie er mich verschlang, hatte nichts Verspieltes. Er labte sich wie ein Ausgehungerter, als wäre ich seine letzte Mahlzeit auf Erden.

»Fuck«, stöhnte ich und widerstand dem Drang, mich an seiner Zunge zu reiben. »Hör nicht auf. Bitte hör nicht auf.«

Er stöhnte in mich hinein und gab mir, was ich wollte. Seine Zunge fand meine Klit, umkreiste sie langsam und trieb mich damit an den Abgrund. Er ließ mich dort balancieren und seine vorsichtigen, meisterhaften Berührungen brachten mich an den Rand des Wahnsinns.

»Gray!«, schrie ich und verlor mich in der Lust, die nur knapp außerhalb meiner Reichweite lag.

Es war so nah, dass ich es schon schmecken konnte.

Gray drückte seine Zunge flach gegen mich, leckte mich hart und ausgiebig, und stieß mich schließlich über die Klippe. Ich sackte gegen den Tisch und ließ die Kante los, während ich aufschrie. Weißes Licht blitzte hinter meinen Lidern auf und erfüllte mein Sichtfeld mit einem so hellen Strahlen, dass ich dachte, ich würde die Dunkelheit nie wieder sehen.

Mein Atem kam in tiefen, zitternden Zügen, als ich in die Realität zurückkehrte und die Stabilität des Tisches unter mir spürte. Gray stand hinter mir auf und half mir, mich von dem Holz zu lösen. Er sagte nichts, als er mich auf die Kante setzte und auf mich hinunterstarrte, als könnte er in meine Seele sehen.

Das konnte er nicht, denn wenn das so gewesen wäre, hätte er mich schon umgebracht. Die Hüllen hatten Charlotte vielleicht gemocht, aber irgendeine Hexe, die sie unschädlich machen konnte und dazu erzogen worden war, sie alle zu hassen, würden sie nicht so sehr mögen.

»Du hast meinen Schreibtisch kaputt gemacht«, sagte er schließlich und sein halblautes Lachen entlockte mir ein Schmunzeln.

Ich drehte mich um und betrachtete das zerbrochene Holz, wo ich es umklammert hatte, und zuckte mit den Schultern. Welche Fähigkeiten würde mir sein Blut wohl noch verleihen? »Sei froh, dass es nicht dein Gesicht war.«

Er lächelte und strich mir mit dem Daumen über die Lippe. Ich schmeckte mich selbst auf seiner Haut und versuchte immer noch, zu Atem zu kommen.

»Geh dich ausruhen«, sagte er, trat zurück und ging zu seinem Stuhl. Ich trat weg und nutzte die Verschnaufpause, um mich zu sammeln. »Aber, Willow?«, rief er, als ich mich der Tür näherte. Ich drehte mich zu ihm um und tat so, als würde mein Herz nicht in meiner Brust klopfen. »Wenn wir uns das nächste Mal sehen, wirst du diejenige auf den Knien sein.«

Ich hielt seinem Blick stand und versuchte, mich an das Vergnügen zu klammern, das mich zufrieden zurückgelassen hatte. »Spiel nicht mit meiner Energie, Dämon«, sagte ich, drehte mich um und verließ sein Büro.

Das klang nach einem Problem für morgen.