Willow
Ich lief durch die Flure und konnte trotz der mitternächtlichen Stunde keine Ruhe finden. Ich wusste ohne Zweifel, dass es nicht sicher war, durch die verlassenen Korridore zu laufen. Aber als ich mit der Hand an den Steinmauern der Schule entlangstreifte, war es mir schlichtweg egal.
Die leeren Flure hatten etwas Friedliches an sich, etwas Beruhigendes, wenn ich an meine Tante dachte, die vor all den Jahren denselben Weg gegangen war.
War mein Traum von ihr echt gewesen? War es genau der Moment ihres Todes gewesen, in den ich im Traum hineingeschlittert war?
Die Hecate-Linie war für Prophezeiungen und metaphysische Magie bekannt gewesen, die weitaus schwerer zu fassen war als die handfeste Magie der Elemente, die die anderen Linien bevorzugten. Die Kosmoshexen konzentrierten sich sogar noch intensiver auf die Wahrsagerei, aber die Art und Weise, wie sie die Sterne lenkten, um sich die Geschichten der Zukunft erzählen zu lassen, war ganz anders als der Hecate-Weg, bei dem wir das Flüstern hörten, das von den Geistern unserer Vorfahren stammte.
Von den Knochen von Charlotte selbst.
Aber ich hatte die Knochen noch nicht, hatte keine Verbindung zu Charlotte, abgesehen von meiner entfernten Blutlinie, von der ich genauso abgeschnitten war wie von der des Covenant. Aber während mich meine Verwandtschaft zu Susannah mit größter Scham erfüllte, war die Verbindung zu der mutigen Hexe, mit der alles begonnen hatte, eine Quelle des Stolzes für mich.
Das Bild von ihr, wie sie nachts durch den Wald spazierte und ihr tiefrotes Haar im Wind wehte, während ihr der Umhang um die Füße flatterte, erfüllte plötzlich meine Sicht. Sie war jünger, als ich es mir vorgestellt hatte. In der Ferne vor ihr schimmerte etwas Dunkles. Die Gestalt eines Mannes wartete am Rand der Bäume auf sie, und die Magie, die von ihm ausging, war düster.
Von Tod und Verfall befleckt, hielt er der jungen Hexe die Hand hin.
Sie drehte sich um und ihr Blick traf in einem Moment des Schocks auf meinen. Es war dasselbe Gefühl, das mich überkommen hatte, als Loralei mich angestarrt und gesprochen hatte. Auch wenn Charlotte kein Wort sagte, nickte sie einmal kurz, bevor sie in die Umarmung der ewigen Dunkelheit trat. Sie erstickte das Licht und durchflutete die Flure, die mich gleichzeitig umgaben und nicht umgaben. Die Wandleuchten flackerten und die Glühbirnen darin platzten. Das Geräusch von Glas, das auf den Steinboden regnete, rüttelte mich aus der Illusion.
Ich schnappte nach Luft und fühlte mich, als ob ich gerade erst in meinen Körper zurückgekehrt wäre. Meine Haut fühlte sich seltsam an, plötzlich fremd und nicht mehr wie das Zuhause, das meine Seele während meiner gesamten Existenz beherbergt hatte.
Einen Moment lang war ich schwerelos. Ich ließ mich treiben und war frei, losgelöst von Fleisch und Knochen, die mich an diese Ebene banden.
Gestalten traten um die Ecke am Ende des Korridors und ich spürte einen Augenblick der Panik, dass der Teufel aus der Vision mich gesehen hatte. Dass er mir durch die Erinnerung an Charlotte gefolgt war und gekommen war, um mich zu holen, um zu fordern, was er als sein Eigentum markiert hatte. Ich griff hinter mich und fuhr sanft mit den Fingern über das Mal auf meiner Schulter, das unter dem T-Shirt lag, das ich mir vorhin übergezogen hatte.
Auch wenn ich Gray nicht vertraute, war es besser, wenn er der Einzige war, der dieses Wissen besaß. Niemand sonst musste erfahren, dass das Auge des Teufels meine Schulter zierte.
»Madizza?«, sagte einer der Männer, als er auf mich zukam.
Ich kannte ihn nicht von den Legaten, mit denen ich die meiste Zeit im Unterricht verbracht hatte, und ein kurzer Blick auf die zwei Mädchen und zwei Jungen, die ihn begleiteten, bestätigte, dass ich auch niemanden von ihnen kannte. Derjenige, der gesprochen hatte, starrte mich finster an, und ich schluckte, als ich mich auf den kommenden Streit vorbereitete.
Einer der anderen Jungs flüsterte spöttisch mit tiefer, lang gezogener Stimme. »Halloooo, Willoowwww.«
»Das bin ich«, sagte ich und zwang mich zu einem Lächeln, obwohl mein Unbehagen wuchs. Sie verteilten sich in der Halle und umringten mich und mir lief ein Schauer über den Rücken.
»Suchst du schon dein nächstes Opfer?«, fragte eines der Mädchen.
Mit gerunzelter Stirn und geschürzten Lippen wandte ich ihr den Blick zu.
»Sie ist nicht die Mörderin, Demi. Sie ist diejenige, die tot sein sollte. Nicht Shawn«, sagte der erste Hexer.
»Vielleicht will sie uns auch nur ablenken«, meinte Demi und hob spöttisch eine Augenbraue.
»Ich bin nicht diejenige, die das tut. Nur weil ich eine Madizza bin, heißt das nicht, dass ich sicher bin. Ich bin eine der Dreizehn, genau wie ihr«, antwortete ich und dachte an die Leichen der beiden Schüler. Ich wünschte mir mehr als alles andere, dass ich etwas tun könnte, um die Morde zu stoppen, aber vielleicht wäre es das Beste für mich, mich wieder auf die Suche nach den Knochen zu konzentrieren.
Ich sollte aufhören, das hinauszuzögern, was ich tun musste. Aufhören, den Direktor zu verärgern, und mich formbar und weich zeigen.
Das zu werden, was auch immer er wollte.
»Du erwartest von uns, dass wir glauben, du hättest nichts damit zu tun? Dein Blut hat den Hofgarten neu belebt und die erste Leiche wurde innerhalb weniger Tage dort gefunden. Du hast heute draußen auf den Boden geblutet und jetzt ist auch Shawn tot. Seine Leiche wurde einfach dort abgelegt. Du bist an allem schuld, was hier schiefgelaufen ist«, sagte sie. Ihre Stimme wurde lauter und sie verpasste mir eine schallende Ohrfeige.
Mein Gesicht schleuderte durch die Wucht des Schlags herum und ich hob die Hand zu dem Blut, das aus meinem Mundwinkel quoll.
»Ich werde nicht gegen euch kämpfen«, sagte ich und schüttelte den Kopf, als einer ihrer Freunde die Hände hob, bereit, sie zu verteidigen.
»Was ist los? Hast du Angst?«, fragte das andere Mädchen.
»Ja«, sagte ich und atmete gleichmäßig. »Aber nicht vor euch.«
Ihr Freund schnellte nach vorne und versenkte seine Faust in meinem Magen und mir blieb die Luft weg. »Dann kämpf, Miststück.«
»Du hast ›Hexe‹ falsch ausgesprochen«, gab ich zurück und zwang mich, meine Hände an den Seiten ruhig zu halten.
Meine Magie versuchte, in mir aufzusteigen, aber ich rollte den Nacken und atmete ein, um sie in meiner Brust einzuschließen und nicht zuzulassen, dass sie mit meiner Wut die Steine der Schule sprengte.
»Ich habe Angst vor dem, was auch immer uns tötet. Deshalb werde ich nicht gegen euch kämpfen.«
Ein weiterer Schlag in den Magen, gefolgt von einem, der meine Nase traf. Es knirschte. Blut spritzte aus den Nasenlöchern und tropfte über meine Lippen. Der Schmerz ließ meinen Kopf pochen, doch das war nichts im Vergleich zu dem, was ich schon durch weitaus brutalere Hände hatte ertragen müssen.
»Weil du uns stattdessen einfach umbringen willst?« Er grinste höhnisch.
»Weil ich weiß, wie viel Angst ihr habt«, erwiderte ich, meine Stimme war nasaler als sonst. Mein Blut befleckte meine Zähne, während ich sprach, und der metallische Geschmack erfüllte meinen Mund. »Und ich weiß, wozu uns die Angst treiben kann.«
Jemand verpasste mir einen Schlag in den unteren Rücken, der mich auf Hände und Knie stürzen ließ, während ein stechender Schmerz meinen Oberkörper durchzog. Ein Fuß traf meine Rippen und trat so schnell in mich hinein, dass ich stotternd und nach Luft schnappend auf dem Boden zusammenbrach.
Schlimmeres. Ich hatte schon Schlimmeres erlebt, erinnerte ich mich. Ich kniff die Augen zusammen, rollte mich auf die Seite und zog die Beine an die Brust, um so viele lebenswichtige Organe wie möglich zu schützen.
Einer der Typen griff nach unten und packte mich an den Haaren.
»Du solltest gehen, bevor er herausfindet, was du getan hast«, sagte ich und schluckte die Galle hinunter, als er mich wütend anstierte.
»Hörige Schlampe«, knurrte er. »Du bist ihm gegenüber so verdammt loyal und er folgt dir wie ein Hündchen, nicht wahr? Aber wo war er während der Ernte, Willow?«
»Bist du fertig?«, fragte ich und heuchelte Desinteresse, obwohl der Gedanke wie ein Stich ins Herz war. Es tat mehr weh als alle körperlichen Wunden, die sie mir zugefügt hatten, denn das war die Erinnerung, die ich brauchte.
Gray konnte und würde meinen Körper haben. Aber mein Herz würde er nie bekommen.
Denn er hatte keins, das er mir zurückgeben konnte.
»Ja, wir sind fertig«, sagte er und zog meinen Kopf an den Haaren vom Boden weg. Er knallte ihn gegen den Stein und ließ meine Sicht für einen Moment verschwimmen.
Dann wurde es dunkel.
***
Ich kroch die Stufen hinauf, eine nach der anderen, während mein Körper darum kämpfte, sich immer wieder hochzuziehen. Ich schaffte es nicht ganz, auf die Füße zu kommen, und nahm das Geländer an der Seite zu Hilfe, bis ich endlich oben ankam. Sein Zimmer war jetzt näher als die Erde unten und ich wusste, dass ich diese Entscheidung bereuen würde, wenn er sie am nächsten Tag zur Strecke bringen und alle töten würde.
Warum sollte er sich denn die Mühe machen? Diese nervige Stimme in meinem Hinterkopf sollte verdammt noch mal die Klappe halten und sich aus meinen Angelegenheiten heraushalten.
Ich ließ das Geländer los und streckte mich vor seiner Tür auf dem Boden aus. Ich war schockiert, dass er meinen Schmerz noch gar nicht gespürt hatte, dass sein Blut in mir nicht ausgereicht hatte, um ihn zu alarmieren. Vielleicht hatte er gehofft, dass sie den Job zu Ende bringen würden und er wegen unseres Pakts nicht zur Verantwortung gezogen werden würde. Trotz dieses verachtenden Gedankens, der mir im Kopf herumschwirrte, zog ich mich in Richtung seines Zimmers und suchte den einzigen Ort auf, an dem ich mich auch nur annähernd sicher fühlte.
Darüber wollte ich nicht nachdenken.
Ich schleifte mich zu seiner Tür, sank dagegen und hob meinen Arm gerade hoch genug, um so fest wie möglich anzuklopfen. Schlaf pulsierte am Rand meines Blickfeldes und versuchte, mich hinabzuziehen, während ich wartete.
»Willow«, sagte er, aber seine Stimme kam nicht von jenseits der Tür. Sie erklang hinter mir, seine Schritte waren schnell, als er von der Treppe herunterkam, die sich immer höher in die oberen Stockwerke wand. »Ich habe überall nach dir gesucht.«
Er kniete vor mir nieder, berührte mit den Fingern meine Nase und verzog das Gesicht. Meine Augen fielen zu und die Dunkelheit versuchte, mich wieder zu verschlucken. Sein tiefer Seufzer war halb ein Grollen, halb ein Knurren, das durch die Flure zu dröhnen schien. »Zur Hölle noch mal«, murmelte er und zog mich in seine Arme.
»Ich konnte nirgendwo anders hin«, murmelte ich und lehnte mich an seine Brust, während er mich auf die Füße zog, um die Tür zu öffnen. Er schob mich hinein und schloss sie hinter sich, bevor er mich sanft in seine Arme hob. »Ich glaube, wir waren schon mal hier.« Mein Lachen war humorlos, als er mich zu seinem Bett brachte und mich darauflegte.
Er antwortete nicht, sondern führte sein Handgelenk zum Mund und biss hinein, während er immer wieder verschwommen vor meinem Sichtfeld waberte. »Trink«, sagte er und bot mir die Hand dar. Ich zögerte und konnte gerade noch sehen, wie er die Augen verdrehte. »Es ist wirklich an der Zeit, einzusehen, dass es zu spät ist, dich vor mir zu retten, Liebes.«
Ich öffnete die Augen und Übelkeit wirbelte in mir hoch, als er sein Handgelenk fest gegen meinen Mund presste. Er veränderte leicht die Position und ließ sein Blut hineinfließen. Ich schrie um ihn herum, als sich meine Nase verschob und mit einem Knacken heilte.
»Wer?«, fragte er und starrte auf mich hinunter, während ich trank.
Der Nebel begann sich allmählich zu lichten und ich wurde mir der Wut, die hinter diesen stahlblauen Augen brodelte, nur allzu bewusst. Ich schluckte mehr von seinem Blut und stöhnte, als es zu etwas anderem wurde. Er zog sein Handgelenk weg, hielt mich davon ab, mir immer mehr und mehr zu nehmen, bis ich nicht mehr unterscheiden konnte, welches Blut ihm gehörte und welches mir.
»Das spielt keine Rolle«, sagte ich und packte ihn vorne an seinem schwarzen Hemd.
Ich zog ihn zu mir und ließ ihn die Mischung aus seinem und meinem Blut schmecken. Er stöhnte und zog sich mit einem Kopfschütteln zurück.
»Für mich spielt es eine Rolle. Wer hat das getan? War es Susannah?«, fragte er und half mir, mich aufzusetzen. Er führte mich aus dem Bett und brachte mich ins Bad, während er mir das Shirt über den Kopf zog.
Ich kicherte, weil ich das Gefühl hatte, dass meine Gliedmaßen durch sein Blut viel zu leicht waren. Ich hob eine Hand zu seiner Nase und stupste sie neckisch an.
»Wollen Sie mich vögeln, Direktor?«
»Verfluchte Hölle, Willow«, grunzte er und zog mir die Shorts von den Schenkeln. Damit stand ich zum zweiten Mal in einer Nacht nackt vor ihm. »Jemand hat gerade versucht, dich umzubringen.«
»Wenn sie das gewollt hätten, wäre ich längst tot«, erwiderte ich und lehnte mich an ihn. Meine nackten Brüste drückten gegen sein Hemd und der weiche Stoff ließ meine Brustwarzen hart werden. Er knurrte, als hätte er es gespürt, und ein Stück Fangzahn lugte hervor. »Du hast mich schon zweimal nackt gesehen und irgendwie bin ich immer noch ungefickt.«
»Ungefickt?«, fragte er und der Hauch eines Lächelns umspielte seine Lippen, als er in die Dusche griff und das Wasser aufdrehte. Er drehte mich mit dem Gesicht zur Duschkabine und schob mich vorwärts, bis ich unter den Wasserstrahl trat.
Das Wasser färbte sich rosa, als ich es über mein Gesicht laufen ließ, und lief mit einer Farbe in den Abfluss, über die ich nicht länger nachdenken wollte. »Mhmm«, raunte ich und ließ die Hände über meinen Körper gleiten, während er mich beobachtete. Ich lächelte, als seine Blicke meinen Händen folgten, als ich das Duschgel zu Schaum verarbeitete und meine Brüste damit einrieb.
»Mach dich sauber«, sagte er und seine Stimme wurde leiser. »Hier bist du sicher, bis ich zurückkomme.«
»Wohin gehst du?«, fragte ich und versuchte, nicht daran zu denken, wie ernst gemeint mein Schmollen war. Ich hasste es, ignoriert zu werden und nicht die Aufmerksamkeit zu bekommen, die ich wollte, obwohl ich so selten nach etwas verlangte.
Es war einfacher, nichts zu wollen, aber ich wollte ihn .
»Ich halte nach jedem Ausschau, der danach aussieht, als wäre er in eine Auseinandersetzung mit einer Höllenkatze geraten«, sagte er und wandte sich der Badezimmertür zu.
»Du wirst sie nicht finden«, rief ich ihm hinterher.
Er erstarrte und wirbelte herum, um mich mit seinem Blick zu fixieren. »Warum sollte ich nicht? Du wirst sehen, dass ich ziemlich einfallsreich bin. Und es gibt keinen Winkel dieser Schule, den ich nicht kenne.«
Ich hielt inne und fuhr mir mit der Spülung durch die Haare, bevor ich antwortete. »Du wirst sie nicht finden, weil ich nicht gekämpft habe.«
»Mehr als eine Person hat dir die Scheiße aus dem Leib geprügelt und du hast dich nicht gewehrt?«, fragte er und die plötzliche Reglosigkeit in seinem Körper reichte aus, um die Überreste der Blutberauschtheit zu vertreiben.
»Nicht jeder Kampf ist es wert, gekämpft zu werden«, flüsterte ich und fuhr mir mit den Fingern durch die Haare, als ich unter der Brause stand.
»Du hättest getötet werden können«, sagte er und sein Gesicht verzog sich mit etwas, das sich zu sehr nach Anerkennung anfühlte.
Ich wandte mich ab und starrte auf die geflieste Dusche, während ich mich darauf vorbereitete, den dunkelsten Teil von mir roh und offen auszubreiten. Es war eine kalkulierte Entscheidung, eine Strategie. Ich schloss fest die Augen.
Doch das machte es nicht weniger wahr.
»Und wenn es so wäre? Welchen Unterschied hätte es gemacht?« Schweigen wölbte sich über uns, als ich langsam die Augen öffnete. Dem Sturm, der in seinen Augen tobte, antwortete ich mit einem Kräuseln meiner Lippen, während ich gegen das Brennen der Tränen ankämpfte. »Die einzige Person, die es kümmert, ist …«
Gray schloss den Abstand zwischen uns, trat in die Dusche und drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Das Wasser prasselte auf seinen Kopf, sein dunkles Haar klebte an seiner Haut und seine Augen funkelten vor Wut.
»Mich. Kümmert. Es.«
Das Herz hämmerte mir in der Brust, die Überzeugung in diesen Worten reichte fast aus, um sie zu glauben. Wenn es bloß möglich wäre.
»Gray«, murmelte ich und schüttelte den Kopf, als er mein Kinn ergriff und meinen Blick wieder auf ihn lenkte.
Die Hand glitt zu meinem Kiefer und seine Finger streiften meinen Nacken. »Du kämpfst. Jeden Moment, jeden Tag kämpfst du. Denn das ist es, was du bist«, flüsterte er und ließ seine Stirn gegen meine sinken.
»Was passiert, wenn ich zu müde bin zum Kämpfen?«, fragte ich und versuchte, die Tränen zu ignorieren, die zu fließen drohten. Ich hoffte, das Wasser der Dusche würde sie wegspülen, bevor er es bemerkte.
Sein Gesicht wurde weicher und seine Lippen berührten meine zu einem Kuss, der so viel sanfter war als alle anderen. »Dann lass es mich für dich tun.«