Verzweifelt

Bert hat jetzt wirklich Angst bekommen.

Stundenlang läuft er im Kreis.

Wieder und wieder streicht er an der Wand entlang.

Und über die Schränke.

Immer wieder untersucht er die Metalltür.

Den Fußboden. Zentimeter um Zentimeter.

Es muss doch etwas geben, womit er die Tür öffnen kann!

 

Seine Hände sind inzwischen ganz wund.

Vom rauen Zement.

Bert gerät immer mehr ins Schwitzen.

Dann stolpert er über Lizzys Körper.

Er schreit auf.

 

Stunden später.

Oder vielleicht einen Tag später?

Er bringt keinen Ton mehr heraus.

Der Hals tut ihm weh.

Vom vielen Schreien.

Bert weiß, dass es keinen Sinn hat.

Niemand hört ihn hier.

Im Haus ist keiner.

Auch nicht im Garten.

Trotzdem schreit er weiter um Hilfe.

Viele Stunden später.

Oder sind schon einige Tage vorbei?

Er liegt still auf dem Rücken.

Das Schreien hat er aufgegeben.

Jetzt plagt ihn der Hunger.

Und Durst hat er auch.

Er saugt an den Fingern.

Seine Lippen sind ausgetrocknet.

Mit der Zunge leckt er den feuchten Boden.

Seine Arme sind schlaff.

Sie fühlen sich schwer an.

Bert ist müde.

Furchtbar müde.

Er hat die Augen geschlossen.

Keine Kraft mehr, sie zu öffnen.

 

Neben ihm liegt Lizzy.

Er bewegt seine Hand.

Kurz berührt er ihren Arm.

Er flüstert ihren Namen.

Ihre Finger fühlen sich kalt an.

Sie hält das Pillendöschen immer noch fest.

Langsam zieht er ihr die Dose aus der Hand.

Er öffnet sie.

Eine grüne Pille rollt heraus.

Zwischen den Zähnen fühlt sie sich weich an.

Bert kaut.

Dann schluckt er die Pille hinunter.