XXI

Der Fußballplatz erinnerte an ein lehmgraues Schachbrett aus trockenen Maulwurfshügeln. Es vergingen ein paar Minuten, bis Benjamin realisierte, dass er sich heute – in diesem Augenblick – leicht fühlte. Angst, Trauer und Schmerz, das alles würde wieder über ihn hereinbrechen, aber jetzt, in diesem Moment, war es weg. Es war ein merkwürdiges Gefühl, herumzulaufen und dabei geradezu unbekümmert zu sein – Lust zu verspüren, auf dem Friedhof zu pfeifen. Das ergab keinen Sinn, bis es Benjamin mit derselben Selbstverständlichkeit klar wurde, mit der ein Vogel in der Luft schwebt: Er fühlte sich nicht mehr schuldig. Benjamin hatte keine Ahnung, warum das so war oder wieso er sich vorher schuldig gefühlt hatte. Er wusste auch nicht, wann er sich zum letzten Mal so frei gefühlt hatte. Nur, dass er damals noch ein Kind gewesen sein musste.