Vielleicht haben Sie mich nach dem Absturz im Fernsehen gesehen. Der Ausschnitt ist kurz, die sonnengebleichte Szenerie wirkt leicht verwaschen. Nach wenigen Nachrichtensendungen wurde er zurückgezogen, da man einen demoralisierenden Einfluss auf die Nation befürchtete. Man sieht es in dem Ausschnitt nicht, aber wir gehen auf die Pak One zu, die auf der Rollbahn hinter dem Kameramann geparkt ist. Die Maschine ist noch mit einer Kraftstoffpumpe verbunden und wird von Kommandosoldaten in Tarnuniformen bewacht. Hitze flimmert um ihre Tragflächen, und Kraftstoffdämpfe steigen in weißen Schwaden auf. Sie sieht aus wie ein an den Strand geworfener Wal, grau und lebendig, der überlegt, wie er sich zurück ins Meer bugsieren soll.
Man sieht General Zias blendend weiße Zähne, erkennt aber sofort, dass er nicht lächelt. Wenn man genau hinsieht, merkt man, dass er sich unbehaglich fühlt. Er hat den Gang eines Mannes, der unter Verstopfung leidet. General Akhtar presst die Lippen zusammen, und obwohl die brennende Sonne sich alles untertan macht und der Landschaft sämtliche Farben entzieht, kann man doch sehen, dass sein für gewöhnlich bleicher Teint ein feuchtes Gelb angenommen hat. Er schleppt sich dahin. General Beg ist wegen der Sonnenbrille nicht durchschaubar, doch sein Gang ist forsch wie der eines Mann, der weiß, wohin er geht und warum.
Mich sieht man nur für ein paar Sekunden, mein Kopf ragt hinter ihren Schultern hervor, und bei genauerem Hinsehen ist zu erkennen, dass ich als Einziger lächle, mich als Einziger auf die Reise zu freuen scheine. Meine Staffel, mit einem Lunchpaket aus gebratenem Hähnchen und weichen Brötchen versehen, ist bereits in einer anderen C-130 zurückgeflogen. Mich hat man zu einer Mangoparty in Pak One eingeladen. Ich hasse Mangos, aber ich esse gern ein paar, wenn ich dabei zusehen darf, wie Colonel Shigris Mörder mit Schaum vor dem Mund um seinen letzten Atemzug ringt.
Der Ausschnitt zeigt nicht, dass mein Lächeln erstirbt, als ich vor General Zia salutiere, bevor ich auf Pak One zugehe. Ich weiß, dass ich vor einem Toten salutiere, aber das ändert nichts. In Uniform salutiert man eben. So ist das.