Epilog
Sabrina
Drei Monate später, Januar
»Vier Kinder. Letztes Angebot.«
Ich lasse Oliven in meinen Martini fallen und füge dem von Matt eine Zitronenscheibe hinzu. »Dir ist aber schon klar, dass du mit dir selbst verhandelst, oder? Ich habe kein einziges Gegenangebot gemacht.«
Er tritt neben mich. Legt mir einen Arm um die Taille und hebt seinen Cocktail. »Drei Kinder.«
Ich klopfe ihm mit einem Fingernagel auf die Brust. »Vielleicht solltest du warten, bis wir länger als drei Wochen verheiratet sind, bevor du drei Kinder vorschlägst.«
»Na gut, ich nehme das zurück«, überlegt er laut. »Ich will doch vier. Vier Kinder.«
Ich lache. »Wie wär’s damit, wenn wir als Frischvermählte Cocktails genießen würden und nicht gleich zu der Sache mit der Fortpflanzung übergehen?«
»Abgemacht«, sagt er und drückt mir einen Kuss auf die Lippen.
Ich nehme meinen freien Arm von seinem Rücken und küsse ihn mit jedem Quäntchen vernarrter, frisch vermählter Leidenschaft in mir.
Was eine Menge Quäntchen sind.
Trotz meines Vorschlags, Ian und Lara als Erste heiraten zu lassen, hat Matt erklärt, bei mir sei das Fluchtrisiko zu groß.
Wir haben an Silvester geheiratet, eine ruhige Zeremonie an dem Ort, an dem alles begonnen hat … irgendwie.
Las Vegas.
Diesmal gab es keine Stripperinnen, keine lauernden Journalisten. Nur enge Freunde. Matts Eltern waren ebenfalls da, plus Felicia. Und obwohl Matt die Augen verdreht hat, hatte ich nicht den Eindruck, dass das Auftauchen der untypischen Familie ihm so viel zu schaffen gemacht hat, wie es vielleicht noch vor einigen Monaten der Fall gewesen wäre.
Wenn wir einander irgendetwas beigebracht haben, dann, dass wir beide zu halsstarrig sind und einen zu starken Willen haben, um uns noch länger unser Leben von den schlechten Entscheidungen anderer Menschen diktieren zu lassen.
Ich hatte meine Mutter eingeladen. Sie ist nicht gekommen, und ich war erleichtert. Na und? Ich bin eben nicht mit einer tollen Mom gesegnet. Oder auch nur einer guten. Es spielt keine Rolle mehr. Ich habe Ian. Ich habe Lara und Kate und sogar Kennedy in seiner altmodisch steifen Art. Ich habe ein Dutzend anderer guter Freunde, von denen ich weiß, dass ich sie anrufen kann, wann immer ich etwas brauche.
Eine weitere überraschende Ergänzung unseres Freundeskreises? Jarod Lanham. Er hat Matt am Ende doch die Verwaltung seines Vermögens übergeben. Wie sich herausstellte, war der ganze Plan, mit mir auf die Gala zu gehen, eine Art Test, um sich ein Bild von Matts Charakter zu machen. Zumindest behauptet er das. Matt besteht darauf, dass er lediglich versucht hat, seinen Stolz zu retten, aber ich bin mir da nicht so sicher. Jarod hat sich angewöhnt, sich selbst als unseren reichen, männlichen Kuppler zu bezeichnen, und ich denke, er hat vielleicht recht. Was das betrifft, hat eigentlich die ganze Gruppe den Kuppler gespielt.
Ich bin dankbar dafür. Ich bin dankbar für alles und jeden, die mich zu diesem Augenblick geführt haben. Die mich zu Matt geführt haben.
Er ist alles, was ich brauche und von dem ich nicht gewusst habe, dass ich es wollte.
Nun, beinahe.
Ich löse mich aus dem Kuss und schaue lächelnd zu ihm auf. »Zwei Kinder. Letztes Angebot. Und ich will vorher mindestens ein Jahr lang verheiratet sein.«
Er grinst. »Ich werde dieses Angebot unter einer Bedingung annehmen.«
Ich nippe an meinem Drink. »Und die wäre?«
Er hebt anzüglich die Augenbrauen, nimmt mir mein Glas aus der Hand und stellt es beiseite. »Wir üben, bis das Jahr zu Ende ist, jede Menge.«
»Abgemacht«, stimme ich mit einem Lachen zu und lasse mich von ihm auf die Arme nehmen und ins Schlafzimmer tragen.
Ich will ehrlich sein, irgendwie will ich selbst drei oder vier Kinder. Aber es wäre vorschnell, in diesem Spiel jetzt schon Zugeständnisse zu machen.
Matt und ich mögen irre ineinander verliebt sein, aber wir sind trotzdem immer noch wir.
Und ich würde es nicht anders haben wollen.