Vera saß im Wagen und dachte über die Viererbande nach, diese merkwürdige durch Loyalität und gemeinsame Geheimnisse zusammengeschweißte Freundschaft unter Männern, die ihren Mitgliedern offenbar wichtiger gewesen war als die eigene Ehefrau oder Familie. Zwei dieser Männer waren tot, und John Brace saß im Gefängnis. John wollte nicht reden, aber es musste doch noch andere Menschen geben, die eine Idee haben könnten, wer hinter dem Professor steckte. Jetzt wünschte sie, sie hätte mehr darauf geachtet, wer Hector damals zu Hause immer besucht hatte. Als Teenager waren das alles nur Eigenbrötler und Spinner für sie gewesen: die Männer, die mit gerade erlegten Tieren ankamen, die ihr Vater ausstopfen sollte; die, denen die Sammelleidenschaft ins Gesicht geschrieben stand und die für die Vogeleier, die ihr Vater gestohlen hatte, einen Haufen Geld hinblätterten. Jetzt hätte sie alles dafür gegeben, sich an auch nur einen davon zu erinnern, der ihr sagen könnte, wer der Professor war.
Wieder dachte sie an Hectors Beerdigung zurück. War da ein großer fremder Mann gewesen, mit vornehmer Aussprache und voller Selbstvertrauen, immer auf die Füße zu fallen? Immer davonzukommen? Doch ihre Erinnerungen waren nach wie vor verschwommen. Es hatte geregnet, ein feines graues Nieseln, das von den Friedhofsbäumen getropft war, und die Trauergemeinde hatte die Gesichter hinter Regenschirmen und Kapuzen versteckt. Aber sie wusste, sie würde sich, ganz gleich, wie sehr sie sich auch anstrengte, nicht mehr an die Namen einzelner Männer aus dieser zusammengewürfelten Gruppe erinnern, die sich nach der Trauerfeier gebildet hatte. Sie hatten sich nicht eigentlich unterhalten, sondern knapp und einsilbig miteinander kommuniziert. In dieser Gruppe hatte sie keine starken Freundschaftsbande spüren können; das waren Bekannte, die eine Leidenschaft miteinander teilten, ein kleiner Haufen von Hectors Spießgesellen, mehr Geschäftspartner als Freunde. Vera hatte sich damals nur gewünscht, dass das Ganze endlich vorbei wäre, und nicht auf die Namen geachtet, wenn ihr Fremde vorgestellt wurden.
Doch da hatten auch Menschen im Regen gestanden, die sie kannte. Menschen, die ihr ein echter Trost gewesen waren. In der Menge hatte sie Davy und Norma erkannt, ein älteres Paar und Hectors Nachbarn, so lange Vera zurückdenken konnte. Die beiden hatten auf dem Hof neben Hectors Haus gewohnt, bis sie innerhalb weniger Wochen nacheinander gestorben waren, und dann hatten Jack und Joanna den Hof übernommen. Norma hatte zu den wenigen Menschen gezählt, die Veras Mutter noch gekannt hatten. Hector hatte immer völlig dichtgemacht, wenn Vera nach Mary Stanhope gefragt hatte, aber Norma hatte viele Geschichten gewusst, mit denen sie die Erinnerung an Veras Mutter für das Mädchen lebendig gehalten hatte. Sie hatte Fotos besessen, auf denen Vera sie hatte betrachten können. Als Heranwachsende war Vera zu stolz gewesen, um sich bei Norma über Hector zu beklagen, und wenn diese auch nur eine böse Bemerkung gemacht oder ein Wort der Kritik an ihm geäußert hätte, hätte Vera ihren Vater vehement verteidigt, dennoch war Normas Küche das Paradies für sie gewesen. Eine Zuflucht, wo sie in aller Ruhe die Hausaufgaben machen konnte und etwas Anständiges zu essen bekam. Das Paar hatte selbst keine Kinder gehabt, und plötzlich fragte sich Vera, ob sie ihnen wohl ebenso viel Trost gespendet hatte wie Norma und Davy ihr, ob sie sie womöglich gar als Ersatztochter betrachtet hatten.
Auf einmal fühlte Vera sich schuldig, sie erkannte, dass, wenn man es näher betrachtete, ihre Beziehung zu dem Paar gänzlich einseitig gewesen war. Sie hatte ihnen nichts zurückgegeben. Davy und Norma waren alt geworden, ohne jede familiäre Unterstützung, und sie, Vera, hatte das beiseitegeschoben, nur weil sie vor der Aufgabe zurückgescheut war, etwas Zeit mit Hector zu verbringen. Selbst später, als sie in seinen letzten Monaten wieder bei ihm eingezogen war, war ihr die Arbeit immer ein willkommener Vorwand gewesen, um so selten wie möglich zu Hause zu sein, und die Mühe, ihre Nachbarn zu besuchen, hatte sie sich kein einziges Mal gemacht.
Dann aber dachte sie, dass sie die Sache unnötig dramatisierte. Das machte sie immer. Wenn Vera in einer Geschichte vorkam, musste sie auch die Hauptrolle spielen; und in diesem Fall war es eben die Rolle der herzlosen jungen Freundin. Davy und Norma mussten eine eigene Familie gehabt haben, eine Nichte zumindest, denn sie waren bei Hectors Beerdigung nicht allein gewesen. In der Kirche hatte eine jüngere Frau neben ihnen gestanden und sie gestützt. Plötzlich verspürte Vera eine vollkommen irrationale Mischung aus Missgunst, Schuld und Eifersucht auf die Fremde: Das hätte ich sein müssen. Ich war die erste falsche Tochter. Du hast meinen Platz eingenommen.
Noch immer im Wagen sitzend, wurde ihr auf einmal klar, dass der Professor nicht des Geldes wegen an den Raubzügen in den Bergen teilgenommen haben konnte. Selbst wenn man Raubvögel an arabische Scheichs verkaufte, machte man damit kein Vermögen. Hector war mit Schulden gestorben; alles, was er bei seinem Tod besessen hatte, waren ein uralter Land Rover und ein verfallendes Haus ohne jeglichen Komfort gewesen. John Brace und Robbie Marshall waren dadurch reich geworden, dass sie mit Leuten wie Gus Sinclair Geschäfte gemacht hatten. Verglichen damit wirkte selbst die Vermittlung von Schlägertypen an bedrängte Grundbesitzer in den Bergen wie eine Bagatelle. Nein, die Viererbande hatte es um des Abenteuers willen gemacht. Wegen des Nervenkitzels. Und einer sentimentalen Anhänglichkeit an das Land und seine absonderlichen Traditionen. Dann aber war der Professor ja vielleicht immer noch auf Abenteuer aus. Vielleicht war er immer noch da draußen, stahl Vogeleier und verkaufte sie und brachte nur so zum Vergnügen für wenig Geld Kornweihen und Moorhühner um. Und während Charlie seine Kontakte und Informanten in der Stadt und den Orten an der Küste sitzen hatte, war das Hochland Veras Terrain. Das hier war ihr Territorium. Hier hatte sie noch Kontakte, und jetzt sollte jeder wissen, nach wem sie suchte.
Ihr kam der Gedanke, dass Davy und Norma, wären sie noch am Leben gewesen, ihr wichtige Hinweise hätten geben können. Davy hatte auf den hiesigen Ländereien als Treiber gearbeitet und war dem Professor vielleicht mal über den Weg gelaufen. Gewiss aber hatte er sämtliche Gerüchte gekannt, hatte sie im Lamb aufgeschnappt, dem Pub im Tal am Fuße des Berges. Und das brachte sie auf eine andere Idee.
Sie startete den Motor und fuhr vom Gefängnis aus ins Landesinnere, auf schmalen Straßen Richtung Nordwest, erst durch landwirtschaftlich genutzte Flächen und dann steil hinauf ins offene Hochmoor. An den Weg brauchte sie keinen Gedanken zu verschwenden, denn sie fuhr direkt nach Hause.
Sie traf Jack und Joanna, ihre Nachbarn, beim Kaffee in der großen, unaufgeräumten Küche an. Die zwei waren ein seltsames Paar. Jack kam aus Liverpool und hatte den Akzent, die Reizbarkeit und die Warmherzigkeit der Liverpooler nie abgelegt. Bevor er sich in Joanna verliebt hatte, hatte er sich treiben lassen, war aber immer ein Arbeitstier gewesen. Joanna stammte aus einer vornehmen Familie und hatte den ganzen elitären Kram durchgemacht: Privatschule, Uni-Abschluss, Heirat mit einem Arschloch. Sie sagte immer, Jack habe sie befreit. Vera hatte sie auch schon einmal befreit oder wenigstens vor einer Anklage wegen Mordes bewahrt – und nun schrieb Joanna Krimis und verwandelte Morde in Unterhaltung. Vera war sich nie so ganz sicher, was sie davon halten sollte.
Sie machte die Tür auf, ohne vorher anzuklopfen, rief aber von draußen laut Hallo, damit die beiden wussten, dass sie gleich hereinkommen würde. Die vollgestellte Küche war nur spärlich beleuchtet, weshalb es dort immer so aussah, als wäre es draußen schon dunkel. Auf der Matte neben dem großen alten Herd fläzte sich Jacks Border Collie, und auf der heißen Platte stand eine Kanne Kaffee, dessen köstlicher Duft den Geruch nach Hund überdeckte. Der Bedarf nach gutem Kaffee zählte zu Joannas wenigen Affektiertheiten. Sie meinte immer, das hätte sie geerbt, zusammen mit der Leidenschaft für guten Rotwein. Noch ehe Vera durch die Tür getreten war, hatte Jack schon einen Becher von einem staubigen Regal geholt und ihr bedeutet, dass sie sich bedienen solle. Er hatte seine Arbeitsklamotten an, einen dreckigen Overall und dicke Wollsocken. Die Stiefel hatte er vor der Tür gelassen. Auch Joanna war bei der Arbeit; vor ihr auf dem Tisch lag ein dicker Stapel bedruckten Papiers. Sie deutete mit dem Kinn darauf. «Korrekturfahnen. Ein Albtraum!» Aber Vera merkte genau, wie stolz sie war: Korrekturfahnen lesen, das machten echte Schriftsteller, und Joanna hatte lange gebraucht, um zu begreifen, dass sie eine echte Schriftstellerin war.
«Was können wir für dich tun, Vera?» Jacks Akzent war noch genauso breit wie ganz zu Beginn, als er gerade erst hergezogen war.
Normalerweise tauchte Vera tatsächlich nur dann bei ihren Nachbarn auf, wenn sie Hilfe brauchte – wenn der Land Rover eine Panne hatte oder wegen der zwielichtigen elektrischen Leitungen bei ihr im Haus mal wieder eine Sicherung durchgebrannt war und sie es allein nicht wieder hinbekam.
«Ich wollte nur mal mit euch plaudern», sagte sie jetzt. «Ein kleiner Besuch unter Freunden.»
«Mitten am Tag?»
Sie kam zu dem Schluss, dass die beiden sie einfach schon zu gut kannten, und nickte. «Okay, kann sein, dass ich euch ein paar Fragen stellen will.»
«Geht’s um einen Fall, Vera? Glaubst du etwa, wir können dir bei einem deiner Fälle helfen?» Jack klang überrascht. Vera sprach nie mit ihnen über ihre Arbeit.
«Du hilfst doch manchmal bei der Jagd aus, nicht wahr? Bei Standrigg und anderen Ländereien hier oben?»
Er grinste. «Manchmal muss man sich mit dem Teufel verbünden, um über die Runden zu kommen. Nicht, dass wir viel mit den Jägern zu schaffen hätten. Ich mache meinen Diener und tue, wie mir befohlen. Spiele den armen Bauern. So was mögen die bei ihren Treibern, vor allem die Neureichen.»
Joanna blickte Vera an und rollte die Augen. «Er ist ein solcher Snob.»
«Sind da denn viele Neureiche?»
«Das sind die Einzigen, die Geld zum Ausgeben haben. Beim alten Adel ist das Vermögen ja in den Ländereien gebunden.»
Vera machte jetzt einen gedanklichen Sprung. Es fiel ihr nicht schwer, sich Gus Sinclair in Tweedanzug und mit festem Schuhwerk vorzustellen, das Gewehr unterm Arm. «Ist dir dabei schon mal ein Mann namens Angus Sinclair begegnet? Wohnt in einem noblen Apartment in Tynemouth und hat bei der Neugestaltung der Küstenorte einiges zu sagen.»
«Na klar. Der gehört zur Jagdgenossenschaft von Standrigg. Schleimiger Typ. Nicht halb so helle, wie er glaubt.» Jack trank einen Schluck Kaffee. «Echt netter Kerl, bis irgendwas schiefläuft. Oder man ihm nicht den Respekt entgegenbringt, von dem er glaubt, dass er ihn verdient. Wenn der sich beleidigt fühlt, trägt er einem das ewig nach. Macht der sein Geld nicht mit Immobilien? Das ist zumindest das, was ich gehört habe. Dass er fast ganz Whitley Bay aufkauft und wartet, bis sie den Ort aufpoliert und gentrifiziert haben. Dann wird er alles wieder verkaufen und verdient sich damit garantiert eine goldene Nase. Seine Immobilien hat er alle befristet vermietet, damit er die Mieter jederzeit rauswerfen kann.» Er grinste wieder. «Aber so läuft’s nun mal auf dem freien Markt, Vera. Ist alles zulässig und einwandfrei. Rechtlich jedenfalls.»
Doch Vera biss nicht an. Sich mit Jack auf politische Diskussionen einzulassen, das passierte ihr nur spätnachts, wenn sie zu viel getrunken hatte.
Jack war noch nicht fertig. «Gus macht das Schießen zwar Spaß, aber im Grunde geht’s ihm nur ums Geschäft. Er ist unglaublich eloquent und bequasselt die Investoren, während sie draußen sind und jagen. Ich habe ihn selbst schon in Aktion erlebt. Er hat’s sogar beinahe geschafft, mich davon zu überzeugen, dass Whitley Bay bald der begehrteste Wohnort von ganz Nordostengland ist.»
«Und wie steht’s mit einem Kerl namens ‹der Professor›?», fragte Vera. «Der war mit meinem Vater befreundet. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er sich gern unter den Landadel mischt. Und außerdem kannte er Sinclair.»
Jack dachte eine Weile nach. «Ich glaube, die anderen haben ihn mal erwähnt, aber begegnet bin ich ihm nie.»
«In welchem Zusammenhang wurde er erwähnt, Jack?» Vera beugte sich über den Tisch.
«Ist das wichtig, Vera?»
«Oh ja. Es geht um Leben und Tod.» Leicht und unbekümmert dahingesagt, doch sie meinte es ernst. Der Hund schnarchte auf und zuckte im Schlaf.
Jack lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schloss die Augen, einen Augenblick lang sah es so aus, als wäre auch er eingeschlafen. «Als wäre er der Papst und Paul McCartney in einer Person. Über ihm kommt nur noch Gott der verdammte Allmächtige.» Fistelnd äffte er den Tonfall des Landadels nach. «‹Hast du gehört, Darling? Rate mal, wer nächste Woche zu uns stößt? Kein Geringerer als der Professor!›»
«Sonst noch was, was du mir über ihn erzählen könntest?» Vera fragte sich, was der Professor nur an sich haben mochte, dass er von Leuten, die sich normalerweise nur ihrer eigenen Bedeutung bewusst waren, derart verehrt wurde.
«Tut mir leid, Vera. Ich bin keiner von den Reichen und Auserwählten und schnappe immer nur ein paar Gesprächsfetzen auf.»
Joanna hatte ihr Manuskript beiseitegeschoben. «Vor nicht allzu langer Zeit habe ich was Ähnliches gehört. Allerdings in einem ganz anderen Zusammenhang. Wahrscheinlich ging’s um einen anderen Professor.»
«Könnte mir trotzdem weiterhelfen, Herzchen.» Denn schließlich hatte Vera nichts zu verlieren. Der Professor war wie ein Schatten, der im Nebel vor ihr hertrieb, immer gerade außer Reichweite. «Wo war das denn?»
«Bei einer Lesung in der Lit&Phil Library in Newcastle haben sich zwei Autoren unterhalten. Da habe ich was mitgekriegt, ganz am Rande, weil es so voll war. Das war nach der Diskussion und der Signierstunde, und die Leute sind noch dageblieben, um Wein zu trinken. Einer von den Autoren erwähnte den Professor, und es war genau so, wie Jack es eben beschrieben hat. Als wäre er eine Berühmtheit und so bekannt, dass man seinen Namen überhaupt nicht mehr zu nennen brauchte.»
«Meinst du, du könntest den Namen für mich in Erfahrung bringen? Mal mit einem deiner Literaturfreunde reden?»
«Klar», sagte Joanna. «Aber es gibt jede Menge Professoren da draußen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir von demselben Mann sprechen.» Ihre Aufmerksamkeit war schon wieder auf die Druckfahnen gerichtet, die vor ihr auf dem Tisch lagen.
«Als ihr damals eingezogen seid, stand da hier drin eigentlich noch was rum?» Noch immer beschäftigte Vera der Gedanke an Norma und Davy Kerr. «Ich meine, persönliche Sachen von den Vorbesitzern oder so?»
«Alles Mögliche», sagte Jack. «Wir haben das Haus mitsamt den Möbeln gekauft und nur das aussortiert, was wir nicht brauchten. Einer der Gründe, weshalb wir den Hof so billig bekamen, war, dass seit dem Tod des alten Paars hier nichts mehr angerührt wurde.»
Vera nickte und dachte, dass es wohl daran liegen müsse, dass sie sich hier so zu Hause fühlte. Seit sie damals Zuflucht in Normas Küche gesucht hatte, hatte sich nicht viel verändert.
Joanna blickte von ihrer Arbeit auf. «Woran denkst du dabei?» Mit sanfter Stimme, denn sie hatte gemerkt, dass Vera das wichtig war.
«Ich habe mich nur gefragt, ob ihr vielleicht auch ein paar Fotos gefunden habt.»
«In einem Holzkästchen?»
«Ja!» Mit einem Mal saß Vera wieder mit Norma in der Küche, am selben Tisch. Wenn Norma das Kästchen geöffnet hatte, hatte es immer so besonders gerochen. Sandelholz? Und dann hatten sie die Fotos wie Spielkarten auf dem ganzen Tisch ausgebreitet und sich die vielen Bilder von Normas Familie angesehen: Normas Vater in Uniform, Davy in Uniform. Die Fotos schon verblasst und braun. Doch Vera hatte sich im Grunde nur für die Bilder ihrer eigenen Geschichte interessiert. Es gab ein paar Schnappschüsse von der Hochzeit ihrer Eltern. Keine offiziellen Hochzeitsfotos, nur einige Bilder, die Davy aufgenommen hatte. Ihre Mutter ganz in Weiß, mit einem Strauß tiefroter Rosen in den Händen. Hector, der so glücklich ausgesehen hatte. Jetzt dachte Vera, dass sie Hector selten glücklich gesehen hatte. Und dann war da noch eine spätere Aufnahme von ihrer Mutter, wie sie vor dem Hof auf einer weißen Holzbank saß, die da heute noch stand. Unverkennbar schwanger. Die Hände über dem Bauch gefaltet. Lächelnd.