Das Beste an uns

Milly ist dick und hässlich, aber ihre Blowjobs sind gut, deshalb schläft sie selten allein, was nicht heißt, dass sie nicht einsam wäre. Milly ist eigentlich gar nicht hässlich, aber sie könnte es ebenso gut sein. Sie hat ein hübsches Gesicht, was gleichbedeutend ist mit hässlich, sobald eine Frau dick ist. Von den komplizierten Berechnungen zwischen Mann und Frau versteht Milly so viel, dass dick immer hässlich ist und dass hässlich und dünn eine Frau wesentlich begehrenswerter macht als dick in Kombination mit allem anderen, zum Beispiel schön, charmant, intelligent oder freundlich. Milly ist all das. Sie weiß, es fällt nicht ins Gewicht. Diese Wahrheit macht Milly wütend, aber darüber spricht sie nicht, über ihre Wut. Sie behält sie für sich, sie weiß, sie ist da, tief in ihrer Brust, und wird immer größer, aber sie kann nicht viel dagegen tun. Sie weiß, wie schwer es ist, die Welt zu ändern. Sie hat es früher versucht, dieses Ändern der Welt, aber inzwischen weiß sie es besser.

Jack hat viele Probleme. Er hat einige Zeit im Bezirksgefängnis gesessen, nicht richtig lang, aber lang genug, um etwas darüber zu lernen, wie man ein richtig schlechter Mensch wird. Jack ist einsam und wütend. Die Welt ist gegen ihn, und er ist klug genug, um das zu erkennen. Jack ist sich seiner selbst sehr bewusst. Bei ihrem ersten Treffen, zu dem eine sehr lange Fahrt vom Land in die Stadt gehörte, erzählte Jack Milly von seinen Problemen. Er sprach über Einsamkeit und falsche Freunde und von der Sackgasse, in die man in einer kleinen Stadt geraten kann. Er sprach darüber, dass es keine Möglichkeiten für ihn gebe und dass er nicht wisse, wie er seine Träume verwirklichen könne. Milly hörte lange zu und fragte dann: »Was hast du einer Frau anzubieten?« Jack kurbelte das Fenster herunter, zündete sich eine Zigarette an, nahm einen tiefen Zug und seufzte. »Verdammt gar nichts«, sagte er. Milly sah ihn an, sie schätzte die Unbeholfenheit und Offenheit dieses ehrlichen Satzes. Sie nahm seine schönen grauen Augen und seine dünnen roten Lippen wahr. Sie dachte: Ich könnte diesen Mann mehr lieben, als er es verdient.

Jack kann nicht fahren, weil er es nicht mag, an den Schaden zu denken, den er hinterm Steuer eines Autos verursachen könnte. Er geht überall zu Fuß hin. Seine Oberschenkel sind voller Muskeln, die sich bei jedem Schritt anspannen. Er ist stolz auf seine Oberschenkel. Er weiß, dass sie etwas vom Besten an ihm sind. Er weiß, dass er sich nur deshalb durchschlägt, weil er das Beste hat. Er wohnt fünfzehn Kilometer von Millys Apartment entfernt. Jeden Tag um vier Uhr nachmittags macht er sich zu ihr auf den Weg, damit er rechtzeitig eintrifft, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommt. Wenn sie ihn einlässt, geht er sofort in ihr Gästebad und stellt sich unter die Dusche. Sie hat ihm gesagt, dass er gern ihr Bad benutzen dürfe, aber er sagt, sehr formell: »Ich bin Gast in deiner Wohnung.« Jedes Mal benutzt er ein frisches Handtuch. Das macht Milly wahnsinnig. Sie lässt sie über der Handtuchstange hängen. Es macht ihr nichts aus, dass sie nach Schimmel und Moder riechen. Sie hasst es, einem Mann die Wäsche zu waschen. Nach dem Duschen wandert Jack gern in ihrem Apartment herum, mit dem um die Hüfte gewickelten Handtuch, als würde er hier hingehören. Manchmal bleibt er stehen, spannt seine Muskeln an, posiert und ist stolz auf sich. Milly tut, als ob sie das toll fände.

Sie hasst es, dem Klischee zu entsprechen, aber Milly liebt es zu kochen, und sie kocht sehr gut. Als sie das erste Mal für ihn kochte, sagte Jack, es sei nur logisch, dass eine Frau wie sie so gut kochen könne. Einen Moment lang konnte Milly nicht atmen, als ihre Wut aus ihrer Brust herausflog, direkt in ihren Mund. Sie fuhr mit der Zunge darüber, die Wut war hart und bitter, und dann verschluckte sie sie wieder. Milly bereitet alles frisch zu und benutzt nur natürliche Zutaten, und Jack, der an Dosenessen und tiefgefrorene Pizza gewöhnt ist, schmeckt ihr Essen wirklich gut. Er stellt ihr detaillierte Fragen darüber, wie sie ihre Lasagne oder das geschmorte Hühnchen oder die Paella zubereitet hat. Er mag den Klang ihrer Stimme, die Wärme darin. Er sitzt am Kopfende von Millys Tisch, als würde er auch dort hingehören. Wenn er isst, ist er kein Gast. Er ist ein König. Er lässt sich von ihr bedienen und salzt das Essen immer, bevor er es probiert. Milly tut nicht so, als fände sie das toll. Wenn er das macht, verdreht sie die Augen und tröstet sich mit dem Wissen, dass es um seinen Blutdruck nicht gut stehen kann.

Sie schliefen miteinander in der Nacht, als sie sich kennenlernten, nachdem sie mehrere Stunden, die Füße weit voneinander entfernt, auf ihrer Couch gesessen und so getan hatten, als würde sie eine beliebte Liebeskomödie, die sie beide schon mehrmals gesehen hatten, völlig in Anspruch nehmen. Milly klopfte mit den Fingern nervös auf die Lehne der Ledercouch, und das Geräusch war sacht im ganzen Zimmer zu hören. Ihr Apartment hat Holzböden. Schall trägt. Während der Abend voranschritt, arbeitete sich Jack immer näher an sie heran, streckte schließlich die Arme aus und zog sie an sich. Er sagte: »Normalerweise habe ich mit Frauen wie dir nichts am Hut, aber fette Frauen geben sich mehr Mühe«, und unwillkürlich kam etwas von Millys Wut ans Licht. Sie sagte: »Du brauchst mir keinen verdammten Gefallen zu tun«, worauf er flammend rot wurde. »Das habe ich als Kompliment gemeint«, stotterte er. Milly kam zu dem Schluss, dass sie ihn hasste, und das machte sie an, deshalb sagte sie: »Dann lass es uns endlich tun.«

Im Schlafzimmer zog sie sich rasch aus, schlüpfte unter die Decke und wartete. Ihr Bauch schmerzte. So war es immer, wenn sie das erste Mal mit einem Mann schlief. Sie konnte es nicht ausstehen, schon vorher zu wissen, wie er ihren Körper betrachtete, und sie konnte nicht ausstehen, was er dabei dachte, aber sie wusste, dass Frauen wie ihr wenig anderes übrig blieb, als sich nicht lange bitten zu lassen. Sie machte die Beine breit, ob sie wollte oder nicht. Sie erinnerte sich kaum noch daran, wie es sich anfühlte, einen Mann wirklich zu begehren. Sie schlief selten allein. Jack ließ sich mit dem Ausziehen Zeit und betrachtete das kärgliche Dekor. Milly sah wenig Sinn darin, viel Zeit damit zu verbringen, ein Zimmer hübsch zu machen, wenn sie doch die meiste Zeit in diesem Zimmer mit geschlossenen Augen verbrachte. »Ich mag das«, sagte er. »Ist mir egal«, erwiderte Milly. Er war haarig, sein ganzer Körper war mit einem dichten dunklen Pelz bedeckt. Später, als er auf ihr liegend einschlief, pikten sie die Haarkringel auf seiner Brust, aber sie sagte nichts. Sie sagte nichts, aber ihre Wut, nur ein bisschen davon, sickerte von ihren Lippen den Hals hinunter bis zum Grund ihrer Kehle. Es brannte.

Milly hatte große Brüste, und sie waren weich und rochen immer gut. Sie wusste, das sie das Beste an ihr waren und Jack wirklich Gefallen an ihnen fand. Er konnte nicht aufhören, über ihre Größe zu reden, während er drückte und leckte und biss und saugte. »Ich komme gleich auf deine Titten«, sagte er. Milly lag unter ihm, einen Arm über dem Kopf, und tätschelte seine Schulter. Alle Männer waren gleich. Sie hasste diese Erkenntnis. Als er sich genug mit ihrem Busen vergnügt hatte, verschwendete Jack keine Zeit mehr. Mit seinen Schenkeln zwang er sie, die Beine zu spreizen, und begann sie zu ficken. Er blickte unverwandt zu einem Punkt an der Wand oberhalb des Kopfbretts, und dann sah er ihr in die Augen, was ihr peinlich war, weshalb sie eine gute Show abzog, indem sie sich enthusiastisch in seinem Rhythmus auf und ab bewegte, die entsprechenden Geräusche von sich gab und Erregung heuchelte. Sie sagte ihm, wie groß er sich in ihr anfühlte, und missbrauchte den Namen des Herrn und demonstrierte ihre Biegsamkeit, indem sie ihre Waden auf seinen schmalen Schultern ablegte. Er stöhnte laut und merkte an, wie verdammt gut sie sich anfühlte, wie eng. Er sagte ihr, sie sei ein liebes Kind. Er sagte, ihre Muschi sei so geil. Es war ihr egal, ob er die Wahrheit sagte oder nicht. Sie fühlte nichts, aber sie war sehr gut darin, Männer etwas anderes glauben zu lassen. Manchmal überzeugte sie sogar fast sich selbst.