Die Felswand war von Wind und Wetter geglättet, aber Dorn kam es vor, als trügen die Stürme sie vollends ab. Der Wind heulte über den kahlen Abhang und presste die wenigen Pflanzenbüschel nach unten. In den Höhlengängen, wo der Trupp Schutz gesucht hatte, erzeugte er ein unheimliches, klagendes Geräusch. Sie hatten sich nur bis in eine überhängende Grotte am Eingang gewagt. Doch dorthin drang auch der launische Wind und zerzauste ihr Fell.
Der Lichtwald-Trupp hatte den verlassenen Bau zufällig entdeckt. Das zermürbende Heulen des Windes wollte nicht aufhören, trotzdem hatten sie Glück gehabt, fand Dorn. Auf dem Boden der Höhle hatten sich im unaufhörlichen Regen Pfützen gebildet, aber wenigstens waren sie dem Sturm nicht mehr direkt ausgesetzt. Die Starkzweige und noch ein paar andere kräftige Paviane hatten Äste gesammelt, die sie so fest es ging vor dem Höhleneingang miteinander verkeilt hatten. Die Blätter raschelten und flatterten, aber die Konstruktion hielt. Der Gang führte weiter in den Berg hinein, aber niemand wagte sich vor, um herauszufinden, was sich unten befand. Ein schwacher Geruch nach verdorbenem Fleisch, über den niemand sprechen wollte, sickerte aus der Tiefe nach oben.
Die Paviane hatten genug eigene Probleme.
Beere schlief reglos in einer weiter abgelegenen Nische auf einer Unterlage aus weichen Blättern. Ihr Gesicht sah matt und fiebrig aus. Die Heilblätter wuselten um sie herum, brachten kühles Wasser und Umschläge herbei, doch Dorn hockte nur da, starrte auf ihr wunderschönes Gesicht und wünschte sich, sie würde aufwachen.
Die Augen unter ihren geschlossenen Lidern zuckten heftig. Sie träumt, dachte Dorn. Hoffentlich hat sie keine Albträume. Hoffentlich erlebt sie den Überfall nicht noch einmal.
»Es ist meine Schuld«, flüsterte er. »Beere, es tut mir so unendlich leid.«
Kurz nach ihrem Streit am Gewitterbaum war sie von jenen Affen überfallen worden, vor denen er und Nuss sich versteckt hatten. Eine Gruppe Mittelblätter, die gerade auf Nahrungssuche waren, hatten ihre Schreie gehört und die Affen vertrieben. Doch als sie Beere schließlich fanden, war sie von den Bissen und Kratzern fast ohnmächtig. Aber am schlimmsten war …
Dorn blickte auf Beeres abgetrennten Schwanz, ein blutiger Brei, der von den Verbänden der Heilblätter zugedeckt war.
Hätten wir uns bloß nicht gestritten. Hätte ich sie nur nicht allein nach Hause gehen lassen. Dieser Gedanke ging ihm immer und immer wieder durch den Kopf.
»Ich … ich habe es nicht gesehen«, murmelte Beere.
»Was, Beere? Was brauchst du?«, fragte Dorn flehend und beugte sich zu ihr hinab.
Aber Beere war wieder verstummt. Blume Heilblatt berührte ihre Wange. »Sie hat immer noch Fieber«, sagte sie und runzelte die Stirn. »Blüte, komm und hilf mir.«
Das andere Heilblatt eilte mit einer Handvoll frischer Blätter herbei und gemeinsam umwickelten sie damit Beeres Schwanz. »Wir brauchen mehr Honig, Blüte«, sagte Blume. »Wir müssen verhindern, dass sich die Wunde entzündet.«
Beere wehrte sich kraftlos, als die Heilblätter die Wunde aufdeckten, die roh und blutig wie ein halb gefressener Kadaver aussah. Dorn wand sich.
»Sie ist sehr schwach«, murmelte Blüte und verband unter dem Wimmern und Winden von Beere ihren Stumpf. Dorn hätte so gern ihre Pfote genommen und sie getröstet – aber das durfte er nicht vor den Augen der Heilblätter.
»Wann wird sie wieder gesund sein?«, fragte er heiser.
Blüte und Blume sahen sich sorgenvoll an. Blume schüttelte den Kopf.
Dorns Kehle schnürte sich vor Entsetzen zusammen. Sie täuschen sich, dachte er. Sie wird wieder gesund werden. Sie muss gesund werden.
Die Heilblätter wickelten noch einige Schakalbeerenbaumblätter um Beeres verstümmelten Schwanz, dann eilten sie davon, um sich um andere Paviane zu kümmern, die von den umgestürzten Bäumen verletzt worden waren. »Du darfst nicht lange bleiben«, wurde Dorn ermahnt. »Das Wichtigste, was Beere jetzt braucht, ist Ruhe.«
Kaum war Dorn mit Beere allein und unbeobachtet, streckte er seine Hand aus und streichelte ihre Wange. Sie lag ganz still da, ihre Schnauze, die sonst so süß aussah, war schmerzhaft verzerrt. »Beere«, flüsterte er. »Beere, kannst du mich überhaupt hören?«
Er beugte sich über sie und hielt den Atem an, aber sie zuckte nicht einmal.
»Es tut mir so leid«, flüsterte er schließlich und nahm ihre Pfote. »Schrecklich leid. Wäre ich nur mit dir mitgegangen. Ich hätte mit dir gegen die Affen gekämpft oder wir hätten uns gemeinsam versteckt.« Er kniff seine Augen zusammen. »Du hattest recht, Beere. Es ist etwas passiert, und ich wünschte, ich hätte dir die Wahrheit gesagt …« Er drückte ihre Pfote. »Es geht um deinen Vater. Er hat etwas Furchtbares getan.«
Beere reagierte nicht. Dorn wusste, dass sie ihn nicht hören konnte. Sie lag direkt vor ihm und war doch so weit entfernt.
»Ich werde dir alles erzählen, sobald es dir wieder besser geht, das verspreche ich.« Dorn streichelte noch einmal ihre Wange, dann trottete er schweren Herzens in die Haupthöhle zurück.
Matsch kauerte im Halbdunkel an der Wand und sprach leise auf die anderen Paviane ein, doch als er Dorn bemerkte, kam er ihm mit großen Augen entgegen. »Wie geht es Beere? Wird sie wieder gesund werden?«
»Ich weiß es nicht.« Dorns Stimme bebte.
»Ach, Dorn.« Matsch berührte ihn an der Schulter. »Ist mit dir alles in Ordnung?«
»Doch, doch, mir geht es gut. Ich …« Dorn zögerte. Spielte es wirklich eine Rolle, wie es ihm ging, solange Beere zwischen Leben und Tod schwebte?
Die Antwort wurde ihm erspart, denn die Starkzweige, die aus den tiefer gelegenen Höhlengängen zurückkamen, riefen ihn barsch herbei. »Dorn«, rief Wurm, »pack mit an und bring das Fressen raus.«
Die unverletzten Paviane drehten sich bei diesen Worten alle auf einmal zu den Starkzweigen um, doch ihre gierigen Blicke verwandelten sich schnell in widerwillige Fratzen. Dorn unterdrückte einen Ekelschauder, als er Frosch half, eine schmierige, schwärzliche Keule in die Höhlenmitte zu schaffen.
»Wir haben den hinteren Teil der Höhle untersucht«, sagte Frosch achselzuckend. »Dort liegen überall tote Hyänen herum.«
»Wenigstens ist das etwas zum Fressen«, zischte Gras. »Macht nicht so ein Gesicht.«
Die Nahrungssuche war durch die Stürme und die vielen umherziehenden Raubtiere in der Tat schwierig geworden. Das stinkende, halb verweste Fleisch muss dem Trupp genügen, dachte Dorn, während er die zerstückelten Kadaver verteilte. Doch als Sternblatt mit einem dankbaren Lächeln ein verrottetes Vorderbein von ihm entgegennahm, schämte er sich plötzlich. Nach der Essensausgabe versammelten sich die Starkzweige um ein Häuflein von Beeren, Insekten und toten Nagetieren. Sie hatten die wenigen schmackhaften Dinge in der Nähe des Eingangs gehortet, behielten aber alles für sich allein. Als Sternblatt Matsch zu sich rief, um ihm etwas von ihrem Aasfleisch abzugeben, winkte Frosch Dorn aus der Ecke der Starkzweige zu.
»Dorn, komm und iss mit uns.«
Widerstrebend trottete Dorn hinüber und gesellte sich zu den anderen Starkzweigen. Es war nicht zu leugnen, seine tote Eidechse schmeckte eindeutig besser als tote Hyänen, trotzdem fühlte er sich schuldig.
»Stachel!« Gras strahlte, als das Kronblatt auf sie zukam. »Hier, wir haben dir einen Skorpion aufgehoben.«
»Und wir haben auch ein paar Sternbüsche gefunden«, erzählte Fliege eifrig. »Sie schmecken köstlich, Stachel.«
Stachel betrachtete die orangefarbenen Früchte und steckte sich eine in den Mund. »Hebt ein paar für Beere auf«, befahl er. »Und auch die Tamarinden. Die mag sie besonders.«
Ja, Beere liebte Tamarinden. Wenn sie das herbe Fruchtfleisch von den Kernen saugte, leuchteten ihre Augen immer begeistert auf. Dorn starrte auf die Reste seiner Eidechse. Der Appetit war ihm vergangen.
»Komm schon, Dorn, iss auf.« Stachel klopfte ihm auf die Schulter. »Du bist jetzt ein Beschützer des Trupps – es ist deine Pflicht, bei Kräften zu bleiben.«
»He, du«, bellte Wurm einen vorbeikommenden Tiefwurz an. Der kleine Pavian blieb erschrocken stehen und drehte sich misstrauisch um. »Bring mir ein paar Blätter, damit ich meinen Fuß hochlegen kann. Du weißt doch, dass ich beim Jagen von einer Tarantel gebissen worden bin.«
Der Tiefwurz eilte in seine Vorratsecke und kam mit einem Armvoll Dattelpalmenblättern zurück.
Wurm schimpfte. »Die sind mir zu hart! Ich will Nachtschattenblätter. Hast du etwa keine? Ja, ja, dann lass eben diese da, aber bring mir ein paar Nachtschattenblätter, bevor es dunkel wird.«
Was für ein Fiesling, dachte Dorn. Sie sind alle gleich, mit Ausnahme von Frosch.
Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Fangzahn mit einem Knochen auf Matsch zielte. Es war ein kleiner Knochen, aber er traf ihn genau zwischen den Schulterblättern.
Matsch wirbelte herum und sah böse zu den Starkzweigen hinüber. Fangzahn zeigte auf Dorn.
»Er war’s!«, johlte er.
Matsch sah ungläubig und verletzt zu Dorn hinüber. Dorn stutzte und wollte protestieren, aber da hatte sich sein Freund schon wieder weggedreht und beleidigt die Schultern hochgezogen.
»Also«, sagte Stachel und schluckte eine fette Raupe hinunter, »hört mit dem Unsinn auf. Wir müssen über diese Affen reden und überlegen, was wir mit ihnen machen wollen.«
»Wir jagen sie und schlachten sie ab«, knurrte Wurm.
»Ja. Wir verpassen ihnen einen Denkzettel, dann lassen sie sich nicht mehr mit uns Pavianen ein.« Flieges Schnauze zuckte.
»Wartet. Ist das nicht ein wenig übereilt?«, gab Dorn zu bedenken.
»Sie haben Beeres Schwanz abgebissen«, zischte Wurm und fügte mit einem verschlagenen Blick auf Stachel hinzu: »Ist dir das etwa egal, Dorn?«
»Ich bin wütend, dass sie Beere das angetan haben!«, erwiderte dieser verärgert. »Und auch den anderen! Aber wir wissen auch, wie gefährlich diese Affen sind.«
»Und es sind schrecklich viele«, sagte Frosch. »Ich gebe Dorn recht.«
»Und wie es der Zufall will, bin auch ich seiner Meinung.« Stachel warf Wurm einen strengen Blick zu und diese zuckte überrascht zusammen.
»Ich verstehe nicht …« Fliege leckte seine Lippen. »Willst du dich nicht rächen, Stachel?«
»Das will ich in der Tat«, sagte Stachel. »Ich möchte die Affen bestrafen, genau wie das jeder von euch tapferen Pavianen möchte, und ich freue mich, dass ihr meine Tochter rächen wollt.« Er stocherte in seinen Zähnen. »Aber Bravelands hat aus gutem Grund einen Großen Vater für solche Zwecke.«
Fliege, Wurm und Fangzahn sahen ihn erstaunt an.
»Aber Stachel –«, krähte Fangzahn.
»Wir können sie doch nicht ungestraft davonkommen lassen«, knurrte Wurm.
»Was weiß schon dieses Nashorn darüber?«, maulte Fliege.
Ein finsterer Blick von Stachel brachte ihn zum Schweigen und er kaute nervös auf seinen Lippen. Frosch war anzusehen, dass sie bis auf die Knochen schockiert war.
»Tut mir leid«, murmelte Fliege.
»Ruhe, schweigt still.« Stachel hatte eine Pfote erhoben. »Ich möchte nie mehr hören, dass jemand von euch den Großen Vater infrage stellt. Wir sind besser als die Affen. Vergesst das niemals.« Er bedachte Fliege noch einmal mit einem vernichtenden Blick. »Wir werden zum Großen Vater gehen und ihn um Gerechtigkeit bitten.«
»Stachel Kronblatt! Auf ein Wort, bitte!«
Die Starkzweige drehten sich erstaunt um, als der alte Käfer Hochblatt nach vorn humpelte. Der grauhaarige Pavian blieb pustend und schnaufend vor Stachel stehen, seine Kiefer mahlten aufgeregt.
»Sprich, mein lieber Käfer.« Stachel streckte auffordernd eine Pfote aus.
»Ich komme im Auftrag des Rats«, sagte Käfer. »Dies muss ich zuerst klarstellen, denn es hat in deiner Abwesenheit eine Ratsversammlung gegeben. Während du anderweitig, äh – beschäftigt warst.«
»Eine Versammlung?«, fragte Stachel sanft. »In meiner Abwesenheit?«
»Genau. Wie du weißt, ist so etwas in den Ratsstatuten vorgesehen.« Käfer kratzte sich nervös im Nacken. »Es gab eine gewisse, äh – Besorgnis. Über die Art und Weise, wie der Trupp geführt wird.«
»Sprich weiter, mein weiser Freund.« Stachel neigte seinen Kopf.
Käfer gewann etwas mehr Selbstsicherheit. Er erwiderte Stachels Aufmerksamkeit mit einem höflichen Nicken. »Einige Paviane sind unzufrieden, Stachel. Es ist der Eindruck entstanden, dass die Starkzweige sich – also –, sich ein bisschen zu sehr in den Vordergrund spielen.«
»Meine Starkzweige?« Stachel wirkte gekränkt. »Aber ihre Aufgabe ist es, den Trupp zu beschützen, nicht ihm zu schaden.«
»Eben, eben. Aber es kommt vermehrt vor, dass – also, dass sie Mitgliedern anderer Rangordnungen sagen, was sie tun sollen. Dass sie immer das beste Fressen für sich behalten. Dies scheint uns nicht ganz fair zu sein.«
Stachel nickte nachdenklich. »Ich weiß es zu schätzen, dass du zu mir gekommen bist, Käfer. Meine Starkzweige müssen natürlich bei Kräften bleiben, aber ich habe ihnen sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie da sind, um den Trupp zu beschützen, nicht, um ihm zu befehlen.«
Gras öffnete die Schnauze, als wollte er ihm widersprechen, und Dorn sah genau, wie Stachel ihm mit dem Ellbogen einen Stoß versetzte.
»Gut, gut«, sagte Käfer erleichtert. »Vielleicht wäre es angemessen, sie daran zu erinnern, Stachel. Einfach um sicherzustellen, dass die Lebensweise des Trupps geachtet wird?« Er sah nervös zu Wurm und Fliege hinüber. »Schließlich ist das ein ganz neues System. Früher gab es noch keine Starkzweige.«
»Das ist richtig.« Stachel schenkte ihm ein breites Lächeln, das seine Fangzähne sehen ließ. »Ich bin froh, dass du das angesprochen hast, und ich werde mich unverzüglich darum kümmern. Gras, Fliege, bitte begleitet Käfer. Geht mit ihm vor den Bau, dort könnt ihr ungestört mit ihm darüber sprechen, verstanden?«
Gras grinste und Fliege sprang auf. Käfer sah unruhig von einem zum andern. »Also, wirklich, ich –«
»Komm schon, alter Pavian«, sagte Gras und nahm seinen Arm. Fliege packte den anderen Arm und gemeinsam schafften sie ihn fort.
Oh. Dorn sprang auf und wollte hinter Gras und Fliege herrennen, die Käfer rasch nach draußen brachten. Aber da bohrten sich ein paar kräftige Krallen in seine Schulter.
»Nun, Dorn, was habe ich dir gesagt?« Stachel lächelte ihn an und nötigte ihn wieder zum Sitzen. »Du musst essen, damit du ein guter Starkzweig wirst. Bitte beende deine Mahlzeit.«
Dorn schluckte. Stachel ließ ihn nicht aus den Augen. Er hatte immer noch dieses strahlende und zugleich einschüchternde Lächeln aufgesetzt.
Geschlagen ließ Dorn seine Glieder hängen. Er nahm eine Feige und kaute darauf herum, obwohl sie wie Staub schmeckte. Frosch suchte seinen Blick, sie sah tief verstört aus.
Dorn zwang sich, die geschmacklose Feige Bissen für Bissen hinunterzuschlucken. Er spitzte seine Ohren, aber von außerhalb der Höhle war nichts zu hören. Was immer dort geschah, es wurde vom Heulen des Windes verschluckt.
*
Großer Vater stand an dem vom Wind glatt geschliffenen Ufer der Wasserstelle, die dicken, grauen Beine bis zu den Knien im Schlamm. Sein Schwanz zuckte ungeduldig, als die drei goldbraunen Gazellen ihn eindringlich um Hilfe anflehten.
»Die Löwen des Titanrudels schlachten uns und die anderen Grasfresser in ganz Bravelands ab«, sagte die größte Gazelle und stieß erregt ihre schlanken Hörner in die Luft. »Sie töten nicht, um zu überleben – sie fressen die Tiere nicht einmal, die sie getötet haben!«
»Wir haben so viele aus unserer Herde verloren«, ergänzte ein besorgtes Gazellenweibchen. »Und das Schlimmste ist, dass sie sie einfach den Geiern überlassen.«
»Das verstößt gegen das Gesetz«, sagte die erste Gazelle. »Großer Vater, du musst einschreiten.«
Dorn hörte aufmerksam zu, während er mit Stachel und den anderen Starkzweigen ebenfalls auf eine Audienz beim Großen Vater wartete. Was die Gazellen erzählten, klang genau wie das, was mit Schönfreund geschehen war. Anscheinend entwickelte Titan ein besorgniserregendes neues Jagdverhalten.
»Was sollen wir tun, Großer Vater?« Jetzt sprach die dritte Gazelle. Ihre großen, dunklen Augen waren flehend auf das Nashorn gerichtet. »Unsere Herde wird nicht überleben, wenn das so weitergeht.«
Dickhaut grunzte. Er reckte sein Horn in die Luft und suchte mit seinen dunklen Äuglein den Himmel ab. »Lasst mich nachdenken«, sagte er gewichtig. Er wühlte mit einem Fuß kurz im Schlamm, der im Wind schnell trocken und hart wurde. Dann schnippte er seinen Schwanz über seinen Rumpf, worauf sich seine beiden Madenhacker zwitschernd in die Luft erhoben.
Dickhaut schürzte seine Oberlippe und antwortete ihnen mit ein paar merkwürdigen Piepslauten. »Ja, meine Freunde«, polterte er. Einer der Madenhacker schoss nach unten, zog eine Zecke aus dem Ohr des Großen Vaters, schluckte sie hinunter und trillerte lautstark.
»Meine Ratgeber, die Vögel, berichten, dass du die Wahrheit sagst«, erklärte Dickhaut und nickte entschieden. »Das Titanrudel tötet zu viele Grasfresser.«
Die Stimmung der Gazellen hellte sich auf und sie tauschten freudige Blicke.
»Und, Großer Vater, was sollen wir tun?«, fragte ihr Anführer.
Dickhaut reckte wieder sein Horn und stampfte mit einem Fuß auf den schlammigen Boden. »Kämpft.«
Die Gazellen starrten ihn einen Augenblick lang entgeistert an. Ihr Anführer schluckte.
»Entschuldigung, Großer Vater«, sagte das kleine Gazellenweibchen endlich ganz höflich. »Wir verstehen nicht ganz.«
Auch Dorn verstand nicht, was Großer Vater meinte. Am liebsten hätte er laut herausgeschrien. Wie sollen Gazellen gegen Löwen kämpfen?
Nicht nur er und die Gazellen waren sprachlos: Auch die anderen Starkzweige schwiegen verblüfft. Fliege und Gras sahen sich verwirrt an, während Frosch unbehaglich von einer Pfote auf die andere trat. Nur Stachels Mimik blieb ruhig und gefasst.
»Wir …« Die große Gazelle zuckte mit den Ohren und stampfte mit einem Hinterhuf auf, »wir können nicht gegen Löwen kämpfen, Großer Vater.«
»Wozu habt ihr Hörner?« Dickhaut legte seinen Kopf zur Seite und runzelte die Stirn. »Wozu habt ihr Hufe? Ihr seid doch viel mehr, auf einen Löwen kommen bestimmt hundert Gazellen!«
»Aber –«
»Mein Rat ist endgültig«, grunzte Dickhaut. »Geht und kämpft.«
Die Gazellen zögerten und wechselten angsterfüllte Blicke. Schließlich drehten sie sich um und trotteten von dannen, die Hörner gegen den Sturm geneigt. Sie sahen niedergeschlagen und verzweifelt aus – kein Wunder, dachte Dorn. Wenn sie dem Rat des großen Vaters folgten, würden sie alle niedergemetzelt werden.
Großer Vater sah sehr zufrieden mit sich aus. Er drehte sich zu den anderen Mitgliedern seiner Herde um, die sich gelangweilt neben ihm im Schlamm suhlten.
»Das Amt als Großer Vater ist Schwerstarbeit«, grunzte Dickhaut. »Aber es bereichert auch und ist sehr befriedigend. Nun, wer kommt als Nächster? Oh ja«, sprach er geziert: »Paviane des Lichtwald-Trupps, nennt mir euer Problem und ich werde es lösen.«
Stachel sprang vor, der Wind kräuselte sein Fell. »Großer Vater, die Paviane des Lichtwald-Trupps sind gekommen, um Rat und Führung von dir zu erhalten«, sagte er und neigte respektvoll seinen Kopf.
»Und das sollt ihr auch bekommen«, verkündete Dickhaut und blickte sich Beifall heischend in seiner Herde um. Die anderen Nashörner nickten ermutigend mit den Hörnern.
Stachel räusperte sich höflich. »Ein Affentrupp hat unser Territorium überfallen«, erzählte er dem Nashorn. Dann verdüsterte sich seine Miene. »Und gestern haben sie Beere, meine eigene Tochter, überfallen. Wir haben sie nicht provoziert und ihnen auch sonst keinen Grund dafür gegeben.« Seine Stimme schwankte und überschlug sich. »Sie wird vielleicht sterben.«
Dorn zuckte zusammen und sah vor seinem inneren Auge Beere, wie sie schlaff auf ihrem Bett aus Blättern lag. Dickhaut scharrte wieder im Schlamm und hinterließ tiefe Rillen. Die Madenhacker hatten sich wieder auf seinem Rumpf niedergelassen und zwitscherten in einem fort, doch diesmal schien er nicht auf sie zu hören.
»Macht es wie die Nashörner«, grunzte er schließlich. »Kämpft gegen die Affen.«
Die Starkzweige starrten ihn an. Die breiten Schultern von Gras zuckten, als wollte er gleich in schallendes Gelächter ausbrechen. Nach Luft ringend, murmelte er: »Das soll wohl ein Witz sein.«
»Er sagt allen dasselbe«, zischte Fliege. »Demnächst wird er den Erdmännchen raten, sich mit den Flusspferden anzulegen.«
Stachel warf ihnen einen vernichtenden Blick zu, der sie zum Verstummen brachte. »Danke, Großer Vater«, sagte er und verneigte sich tief. »Deine Weisheit zeigt, dass der Große Geist durch dich spricht. Wir werden deinem Rat folgen.«
Er entfernte sich von der Wasserstelle. Dorn und die anderen folgten ihm. Gras und Wurm kicherten miteinander und machten leise hämische Bemerkungen über das Nashorn. Fliege und Fangzahn sahen einfach nur verwirrt aus und Dorn ging es auch nicht anders.
Schweigend trottete er neben Frosch her, bis sie fast bei dem Steilhang angekommen waren, wo sich ihr Bau befand. Schließlich schielte Dorn, der immer noch fassungslos über den unsinnigen Rat des Großen Vaters war, zu Frosch hinüber. Sie sah bis auf die Knochen erschüttert aus.
»Alles in Ordnung?«, murmelte er.
»Dorn.« Sie sah ihn gequält an. »Stachel irrt sich. Wieso soll das beweisen, dass der Große Geist aus Dickhaut spricht? Das war doch kein weiser Rat!«
»Er hat noch nicht viel Erfahrung als Großer Vater«, gab Dorn zu bedenken.
»Der Große Geist beseelt jeden Großen Anführer«, belehrte sie ihn und erhob ehrerbietig ihre Augen zum Himmel. »Was vom Großen Geist kommt, ist immer weise. Ich mache mir Sorgen.« Sie brachte vor Erregung fast keinen Ton heraus. »Dorn, ich glaube, das Nashorn ist eigentlich gar nicht der Große Vater.«
Dorn schluckte und sah auf den Kronblatt, der vor ihnen schritt. Stachel schien das Verhalten des Nashorns mit seiner üblichen Gelassenheit aufzunehmen. Nichts kann ihn erschüttern, dachte Dorn frustriert. Irgendetwas heckt er immer aus. Er hat immer einen Plan.
Auf dem Kamm einer kleinen Anhöhe blieb Stachel stehen und wandte sich an seine Starkzweige. Er sah gar nicht unzufrieden mit dem Rat des Nashorns aus.
»Fliege, du gehst zu unserem Bau zurück und sagst allen Pavianen, die kämpfen können, dass wir uns auf der anderen Seite des Flusses treffen werden«, befahl er. Fliege trottete davon. Stachel lächelte die zurückgebliebenen Starkzweige an und zeigte mit der Pfote über die große Ebene. »Alle anderen kommen mit mir. Wir gehen direkt zum Akazienwald. Dort halten sich diese Biester meistens auf.«
»Werden wir die Affen jagen?«, fragte Fangzahn eifrig.
»Dies hat Großer Vater uns geraten. Doch Vorsicht: Die Bäume dort stehen nicht sehr dicht. Es wird nicht möglich sein, sie ungesehen zu passieren.« Stachel rieb sich zufrieden die Pfoten. »Wir verstecken uns deshalb an dem Fluss, der den Wald im Süden begrenzt, und warten auf Flieges Verstärkung.«
Dorn kam es so vor, als hätte Stachel bereits einen überraschend detaillierten Plan ausgeheckt, und er wagte es kaum, Frosch anzusehen, spürte aber ihre Anspannung, als sie vor ihm herging. Fangzahn, Wurm und Gras redeten in einem fort und mussten von dem verärgerten Stachel zur Ruhe ermahnt werden, als sie sich dem Wald näherten. Frosch und Dorn, ganz in sorgenvolle Gedanken versunken, sprachen kein Wort.
Das Geräusch eines fließenden Gewässers riss Dorn aus seinen Träumen. Hier, nur ein kleines Stück von dem Wald entfernt, war die Erde viel trockener und sandiger als im Langbaumlager. Es gab zwar Akazien, deren Baumkronen ineinanderwuchsen und einen flachen Baldachin bildeten, aber fast keine Bäume, die Früchte trugen. Kein Wunder, dass die Affen versucht hatten, das Territorium der Paviane einzunehmen.
Stachel war am Fluss stehen geblieben und bedeutete allen, geduckt weiterzugehen. Der Wind war noch stärker geworden, überall wirbelten trockener Sand und roter Staub durch die Luft und bohrten sich in Dorns Fell bis hinunter auf seine Haut. Zwischen seinen Fingern und Zehen setzten sich Sand und Steinchen fest. Seine Augen brannten. Wenn er sie rieb, wurde es nur noch schlimmer.
Hinter ihnen erklangen trappelnde Schritte. Es war Fliege mit einem Gefolge aus allen Hochblättern und Mittelblättern, die zum Kämpfen halbwegs tauglich waren. Tiefblätter und Tiefwurze beteiligten sich gewöhnlich nicht an Kämpfen, aber Fliege hatte auch von ihnen einige mitgebracht. Eine vernünftige Entscheidung, musste Dorn einräumen. Die Schlagkraft des Lichtwald-Trupps war nach dem Unglück mit dem herabstürzenden Baum geschwächt. Seine Stimmung hob sich schlagartig, als er sah, dass auch Matsch gekommen war. Dankbar grüßte er ihn mit erhobener Pfote und sein kleiner Freund nickte mit ängstlicher, aber ernster Miene zurück.
Sie möchten alle für Beere kämpfen, dachte Dorn beklommen.
Stachel rief alle zusammen, dann richtete er sich auf und schritt, von seinen Kämpfern gefolgt, voran. Dorn war davon überzeugt, dass nicht nur sein Herz schneller schlug, als sie die Grenze zum Wald überschritten.
Fast im selben Augenblick füllte sich die Luft mit schrecklichem Kreischen und Geschnatter. Bis dahin waren keine Affen zu sehen gewesen, jetzt aber schwangen sie sich von Baum zu Baum, raschelten mit den Blättern und stießen warnende Rufe aus.
»Paviane!«
»Dreckige Paviane!«
»List, das ist ein Überfall!«
Lange Samenhülsen und abgebrochene Zweige prasselten auf die Paviane hernieder. Etwas traf Dorn an der Schulter, er unterdrückte einen Schmerzensschrei, ging aber standhaft mit den anderen weiter.
»Blöde, stinkende Paviane!«, kreischte eine Äffin von einem Ast herunter und entblößte ihre kleinen Fangzähne.
»Wir ziehen euch das Fell über die Ohren!«, kreischte ein anderer Affe, sprang vom Baum herab und kratzte einen Tiefwurz, bevor er rasch wieder den Baum hinaufkletterte.
Zur Mitte des Waldes hin standen die Akazien noch weiter auseinander. Schließlich erreichten die Paviane eine große Lichtung, wo sie vom Anführer der Affen erwartet wurden. Bei seinem Anblick sträubte sich Dorns Nackenfell. Die riesige Bestie war sofort an ihrem weiß umkränzten Gesicht zu erkennen, das von Arglist und Feindseligkeit verzerrt war.
Stachel blieb stehen und richtete sich auf seinen Hinterbeinen auf. Seine ruhige Stimme klang fest und entschlossen.
»Ich bin Stachel Kronblatt«, sagte er, »und ich bin gekommen, um Rache zu nehmen.«
Der Anführer erhob sich ebenfalls. Für eine Meerkatze war er ungewöhnlich groß, größer als mancher Pavian.
»Ich bin List Reinfell«, fauchte er, »und du bist ein Narr, mein Territorium zu betreten.«
»Dann bin ich ein Narr, der sich gleich rächen wird«, erwiderte Stachel ruhig. Seine Augen waren kühl wie der Nachtwind. »Du hast meine Tochter beinahe getötet, List Reinfell. Jetzt werden du und dein Trupp dafür bezahlen.«
List entblößte seine Fangzähne, warf seinen Kopf nach hinten – und lachte. Die Affen in den Bäumen stimmten sogleich mit ein. Heiseres, ohrenbetäubendes Gelächter erfüllte die Luft.
Dorn ballte seine Pfoten zusammen, Stachel jedoch ignorierte das Gelächter. »Der Große Geist steht auf unserer Seite«, sagte er. »Großer Vater hat uns geraten, gegen euch zu kämpfen. Macht euch auf eine Niederlage gefasst.«
List grinste bösartig. »Du machst einen großen Fehler, Kronblatt. Denke daran, dass du dich auf unserem Territorium befindest. Hier haben wir noch nie eine Schlacht verloren.«
Stachel machte mit seiner Pfote eine wegwerfende Geste. »Oh, ich plane keine Schlacht.«
Dorn sah ihn überrascht an. Auch die anderen Paviane fragten sich leise, warum sie dann hier waren.
List runzelte die Stirn. »Du willst gar nicht kämpfen?«
»Das habe ich nicht gesagt.« Stachel massierte seine Narbe. »Aber ein Blutbad ist unsinnig. Egal, wer gewinnt, unsere Trupps wären beide geschwächt. In diesen schwierigen Zeiten wäre das töricht.«
List verzog sein Gesicht. Er kringelte seinen langen Schwanz um einen Ast und nickte. »Was also schlägst du vor?«
»Ein Duell«, sagte Stachel und spreizte seine Pfoten. »Ein Pavian, ein Affe, ein Kampf. Dann ist klar, wer gewonnen und wer verloren hat. Der Trupp des Verlierers hält sich vom Gewinner fern.«
List grinste zähnefletschend. »Eine interessante Idee. Ich muss aber erst mit meiner Horde darüber reden.
Er entringelte seinen Schwanz, sprang auf den benachbarten Baum und schwang sich hoch bis in dessen Spitze. Aus dem Heer von Affen, die sich auf der Lichtung tummelten, lösten sich einzelne und kletterten hinter List auf den Baum hinauf. Das sind die, die zum Rat gehören, vermutete Dorn. Die anderen Affen, die vom Blattwerk halb verborgen waren, schnatterten wild durcheinander. Dorn verstand von dem aufgeregten Gebrabbel nur die Wörter »riskant« und »lohnt sich« und »Narren«.
Schließlich kam List von der Beratung zurück, seine Miene verriet Härte und Zufriedenheit. Er schwang sich auf den Boden hinunter, stieß seine geballte Faust auf die sandige Erde und bedachte Stachel mit einem kalten Blick.
»Wir sind mit eurem Vorschlag einverstanden.«
Stachel nickte. »Sehr vernünftig«, erwiderte er gedehnt. »Nun sucht euren besten und stärksten Affen aus. Ihr werdet ihn brauchen.«
»Wir haben ihn bereits ausgewählt«, sagte List hämisch. »Tritt vor, Spott Graupelz.«
Nun ließ sich ein Affe auf den Boden herab, der sogar noch größer als sein Anführer war. Es war die größte Meerkatze, die Dorn je gesehen hatte. Er hatte eine breite, hervortretende Stirn und besonders breite, muskelbepackte Schultern. Seine Augen glitzerten dunkel. Sein Fell war von Narben aus Dutzenden Kämpfen übersät. Spott ließ seine kräftigen Muskeln spielen und verzog seine Schnauze zu einem Grinsen.
Die Paviane starrten ihn schweigend an. Dorn schluckte. Schließlich murmelte Frosch mit starrem Blick: »Stachel, ich werde gegen ihn kämpfen. Ich bin der größte Starkzweig. Ich kann es mit diesem Kerl aufnehmen.«
»Los, Frosch!«, flüsterte Fliege und sah nicht wenig erleichtert aus. »Schlag ihn zu Brei!«
»Wartet.« Stachel kratzte immer noch an seiner Narbe und betrachtete versonnen den großen Affen Spott Graupelz.
Dorn und die anderen Starkzweige sahen ihn überrascht an. Einen quälend langen Augenblick war das Kronblatt noch in Gedanken versunken. Dann drehte er sich zu ihnen um.
»Dieser Kampf gehört Dorn Mittelblatt«, sagte er kurz angebunden. »Das wird seine Starktat sein.«
Dorn dachte, er hätte sich verhört. Fragend sah er Stachel an.
Da platzte Frosch heraus: »Aber Stachel, dass meinst du doch nicht ernst!«
»Er?«, rief Wurm ungläubig.
Der ganze Trupp starrte auf Dorn, der versuchte, sein Zittern zu unterdrücken. Nachdem die Erkenntnis langsam in ihn eingesunken war, wusste er genau, was Stachel beabsichtigte. Für das Kronblatt würde der Kampf in jedem Fall gut ausgehen. Im unwahrscheinlichen Fall, dass Dorn den Kampf gewann, wäre Beere gerächt. Sollte er nicht gewinnen – Dorn schielte zu Spott Graupelz hinüber und schluckte –, dann wäre Stachel ihn los. Dann würde er sich nie mehr Gedanken darum machen müssen, ob Dorn den anderen von seinen Verbrechen erzählte.
»Stachel, bitte«, flehte Frosch. »Lass mich kämpfen. Ich weiß, dass ich gewinnen kann.«
»Nein, Frosch.« Stachel tätschelte ihre Schulter und stieß sie gleichzeitig energisch zurück. »Dorn ist bestimmt kein Feigling. Nicht wahr, Dorn Mittelblatt?«
Seine bernsteinfarbenen Augen funkelten golden und seine Lippen verzogen sich zu einem winzigen Lächeln. Dorn wusste, dass es keinen Ausweg für ihn gab. Er wendete sich den Affen zu und ging ihnen mit so viel Selbstbewusstsein, wie er irgend aufbrachte, entgegen.
Spott Graupelz entblößte seine Fangzähne und richtete sich auf seinen Hinterbeinen auf. Er überragte ihn bei Weitem. Dorn biss die Zähne zusammen und wölbte seine Schultern.
Wie soll ich ihn nur besiegen?