Kapitel 19

 

Jake

 

Nach einem langen Tag gibt es nichts Besseres, als ein kaltes Bier im Kreise der Familie zu genießen. Ich lehne mich zurück, kichere und beobachte, wie Grace hinter Ellie herjagt, die beschlossen hat, sich eine Handvoll Kekse vom Tisch zu schnappen, als ihre Mutter nicht hinsah. Meine Tochter rennt auf mich zu, aber Grace nimmt Ellie in die Arme. „Daddy“, quietscht meine kleine Zwergin kichernd.

„Grace, Kleines.“ Ich versuche, der kleinen Rabaukin zu helfen, aber meine Frau lässt das nicht zu.

„Oh nein, das tust du nicht.“ Grace gelingt es, ihr einen Keks aus den Händen zu schnappen, bevor unsere Tochter versucht, die anderen beiden in ihren offenen Mund zu stopfen. An diesem Punkt schreite ich ein und greife mir die Kekse, bevor sie sie verschlingt.

„Ellie, hat Mama gesagt, dass du einen Keks haben darfst?“, frage ich und sie schüttelt den Kopf. „Sag Mama, dass es dir leid tut.“ Ich versuche so gut es geht, eine ernste Miene zu bewahren, aber es ist schwer, da ihr süßes Engelsgesicht ihrer schönen Mama so ähnlichsieht.

Ellie Kate schaut ihre Mama an. „Tut mir leid“, ihre kleine Stimme lässt mich innerlich dahinschmelzen und ich muss schmunzeln.

Ich räuspere mich. „Nächstes Mal wartest du, bis Mama dir den Keks gibt.“ Ich gebe ihr einen Klaps auf die Nase und sie schwingt ihr kleines Sommerkleidchen. Die Kleine hat mich um ihren Finger gewickelt. Ich sehe meine Frau an und sie seufzt.

„Mach nur“, sagt sie und ich reiche unserem kleinen Mädchen einen Keks. „Geh spielen“, sage ich ihr und sie watschelt davon, den Keks vertilgt sie noch, bevor sie es auf die andere Seite des Raumes schafft, wo die anderen Kinder fernsehen.

„Du bist unmöglich“, sagt Grace, als ich sie auf meinen Schoß ziehe. Ich lege meine Hand zwischen ihre Knie.

„Lass mich deine Lippen spüren“, sage ich, greife in ihren Nacken und ziehe sie zu mir heran.

„Willst du mich zum Schweigen bringen?“ Grace lächelt.

„Möglicherweise“, gebe ich zu.

„Dann tu es endlich.“

„Verdammt, du bist perfekt.“ Ich küsse sie.

Einen Moment später öffnet sich die Tür des Clubhauses und Quinn kommt mit Emerson und ihrer Tochter Lydia herein. Ich schaue mich im Clubhaus um und zähle einmal durch, jetzt, wo die Nacht hereingebrochen ist und sich alle zu Hause eingefunden haben sollten. „Hat jemand Austin und Lelani gesehen?“

Emerson wirft ihre Tasche auf die Theke. „Ich habe sie vorhin gesehen, als sie in der Klinik vorbeigekommen sind, damit ich mir Lelanis Handgelenk ansehen kann. Es hat sich herausgestellt, dass es gebrochen war, also haben wir es eingegipst.“ Sie stemmt eine Hand in die Hüfte. „Aber das ist schon ein paar Stunden her.“

„Vielleicht hat Austin beschlossen, bei seinem Großvater vorbeizuschauen. Du weißt doch, dass er regelmäßig nach dem alten Mann sieht“, meint Quinn, woraufhin ich mein Handy zücke und Warren anrufe, um nachzufragen.

„Warren.“

„Jake.“

„Wir suchen Austin“, erkläre ich und es wird kurz still in der Leitung. „Ich habe meinen Enkel seit dem Tag in der Bar nicht mehr gesehen“, teilt Warren mit. Die Haare in meinem Nacken stellen sich auf. Er registriert mein Unbehagen. „Jake, wo ist mein Junge?“, fragt er in ernstem Ton.

„Warren, ich weiß es nicht, aber wir werden es herausfinden. Er und Lelani sind noch nicht zurück. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass da etwas nicht stimmt.“ Ich kann meine Sorge nicht verbergen.

„Ich gehe jetzt vor die Tür. Du rufst mich an, sobald du sie siehst.“ Warrens Worte sind scharf und fordernd.

„Du weißt, dass ich das tun werde.“ Ich trenne den Anruf und stecke das Telefon in meine Tasche. Erst als ich aufstehe, bemerke ich, dass der ganze Raum stumm geworden ist. Sogar die Kinder sind still. Die ganze Familie schaut zu mir herüber.

„Jake?“ Die Verunsicherung darüber, was hier vor sich geht, ist in der Stimme meiner Frau deutlich zu hören.

„Warren hat sie nicht gesehen.“ Ich blicke in die Runde und mustere meine Männer. „Lasst uns aufbrechen. Irgendetwas stimmt hier nicht. Grey, Blake, Reid, Sam, ihr vier bleibt zurück, um auf unsere Familien aufzupassen und für den Fall, dass unser Bruder und seine Frau auftauchen.“ Ich umarme meine Frau und gebe ihr einen eiligen Kuss.

„Jake. Bitte pass auf dich auf. Das gefällt mir nicht.“ Grace runzelt die Stirn.

„Kümmere dich um die Kinder. Ich bin bald wieder da.“ Ich streiche ihr mit den Fingerknöcheln über die Wange, dann gehe ich mit den Männern nach draußen und steige auf mein Motorrad.

Ich hebe die Faust in die Luft und fahre auf das Tor zu und meine Männer folgen mir. Sobald unsere Reifen den Asphalt erreicht haben, geben wir Gas und halten die Augen offen, um unsere Umgebung aufmerksam zu beobachten. Die Straßen sind so weit draußen dunkel, sodass es schwierig ist, etwas zu sehen. Alles, was wir haben, sind die Scheinwerfer der Motorräder und das Mondlicht von oben. Der Wind fühlt sich heute Abend kühl an und mir läuft ein Schauer über den Rücken. Sobald unsere Maschinen um die Kurve biegen, sehe ich im Scheinwerferlicht eine Bewegung. King?

Ich werde langsamer und veranlasse meine Männer hinter mir, dasselbe zu tun. Der große Hund von Austin humpelt auf uns zu. Ich bringe mein Motorrad zum Stehen. Ich pfeife, dann rufe ich: „King!“ Der Hund setzt seinen Weg zu uns auf der gegenüberliegenden Seite der Straße fort. Ich schwinge mein Bein über mein Bike, überquere die Straße und jogge die paar Meter, die noch zwischen King und mir liegen. Nass, schlammig und erschöpft wedelt er leicht mit dem Schwanz, als ich in die Hocke gehe. Überraschenderweise drückt er seinen Kopf gegen mich, was nicht seine Art ist. Das ist nicht gut.

Das Knirschen von Stiefeln auf dem losen Schotter am Straßenrand lässt mich den Kopf drehen und Logan kommt mit einer Taschenlampe in der Hand auf mich zu. Er richtet das Licht auf King. „Irgendetwas ist passiert. Dieser Hund würde Austin oder seiner Frau nie von der Seite weichen.“

„Stimmt. Er sieht beschissen aus“, sage ich, dann wimmert King und zieht sich zurück. Er läuft ein paar Meter in die Richtung, aus der er gekommen ist, dann bleibt er stehen und starrt uns an. „Was ist los, Junge?“, frage ich den Hund, woraufhin er ein scharfes Bellen von sich gibt und noch ein paar Meter weiterläuft, bevor er wieder zu uns zurückschaut.

„Ich glaube, er will, dass wir ihm folgen“, sagt Logan.

„Sieht ganz so aus“, pflichte ich ihm bei. „Das werden wir bald herausfinden.“ Logan und ich joggen zurück zu unseren Motorrädern. „Folgt dem Hund!“, rufe ich über die anderen Motoren hinweg und fahre dann in die Richtung, in die King unterwegs ist. Wir kommen nur langsam voran, bis der Hund in der Nähe der Brücke verschwindet. Wir halten uns dicht am Straßenrand und leuchten mit unseren Scheinwerfern die Böschung hinunter.

„Scheiße“, ich schwinge mich so schnell von meinem verdammten Bike, dass ich kaum Zeit habe, die Szene zu verarbeiten. Ich renne auf Austins Truck zu, der umgekippt ist und mit einem Teil des Vorderbaus im flachen Wasser liegt. Überall auf den Felsen liegt zersplittertes Glas und ich kämpfe mich durch die Dunkelheit. Die Männer sind nicht weit hinter mir, die meisten von ihnen mit Taschenlampen. Logan stürmt auf das verwüstete Wrack zu und leuchtet mit dem Lichtstrahl durch das Fahrerfenster.

„Leer, aber da ist Blut.“ stellt Logan fest, dann sucht er die Gegend um uns herum ab. Der Hund bellt und Logan schwenkt die Taschenlampe nach links, wo er King einige Meter entfernt am Ufer entdeckt. Er bellt erneut. „Er hat uns bis hierher gebracht“, sagt Logan und geht in diese Richtung.

Nachdem wir etwa zwanzig Minuten am Seeufer entlang gewandert sind, ruft Quinn: „Da drüben“ und leuchtet nach links. Dort an einen großen Baumstamm gelehnt, halb in sich zusammengesunken, liegt Austin. Wie zum Teufel ist er nur so weit von den Trümmern weggekommen?

King taumelt an Austins Seite und ich eile zu meinem Bruder, spüre, wie mein Herz gegen meinen Brustkorb hämmert und bete inständig, dass er noch am Leben ist. Ich gehe in die Knie und drücke meine Finger an seinen Hals, um seinen Puls zu fühlen. „Er lebt“, rufe ich und lasse meinen Blick über seinen zerschundenen Körper gleiten. „Schusswunde in der Schulter.“ Ich nehme den Rest von ihm in Augenschein und bemerke die große offene Wunde an seinem Bein, die geschwollen ist und aus der immer noch etwas Blut tropft – mein Telefon klingelt.

„Scheiße.“ Ich hole es aus der Tasche und der Name von Austins Großvater leuchtet auf dem Display auf. „Warren, wir haben ihn gefunden.“ Ich verliere keine Zeit mit vielen Worten.

„Ist mein Enkel am Leben?“ Ich höre die Verzweiflung in seiner Stimme.

„Er lebt. Wir brauchen einen Transport zurück zum Clubhaus“, erkläre ich ihm.

„Ich bin am Straßenrand, wo eure Motorräder stehen. Ich warte auf euch.“ Er legt auf und ich springe auf die Beine.

„Bringen wir ihn zurück zum Clubhaus“, sage ich zu den Männern, Gabriel hebt seinen schlaffen Körper vom Boden auf und legt ihn vorsichtig über seine Schulter. Austin stöhnt bei der Bewegung. „Wir haben dich, mein Sohn“, teile ich ihm mit.

„Lelani“, bringt er heraus, während seine Arme frei über Gabriels breiten Rücken schwingen.

„Wir werden alles klären, sobald wir dich hier rausgebracht haben.“ Ich atme schwer, vom schnellen Laufen.

„Sie haben sie entführt“, stöhnt er.

„Wer?“, frage ich, aber Austin antwortet nicht. Als ich die Böschung hinaufschaue, sehe ich Warren vor seinem Truck stehen, mit laufendem Motor.

„Jemand hat uns von der Straße gedrängt“, antwortet Austin und stößt ein gequältes „Scheiße“ aus, als Gabriel seinen Griff anpassen muss, damit Austin nicht abrutscht.

Logan und Quinn sehen mich an. Ihre Mienen sind düster und mein Magen zieht sich zusammen. Jemand hat einen meiner Männer absichtlich von der Straße gedrängt. Wut schäumt in mir auf wie ein außer Kontrolle geratenes Inferno. Wer immer es war, hat meinen Bruder zum Sterben zurückgelassen und seine Frau mitgenommen.

King bellt und erreicht Warrens Wagen vor uns und Warren muss dem erschöpften Hund in das Führerhaus helfen, indem er sein Hinterteil anhebt. „Wo ist Lelani?“, fragt sein Großvater, während Gabriel Austin auf den Beifahrersitz legt.

„Ich weiß es nicht. Austin hat gesagt, dass jemand sie mitgenommen hat“, antworte ich ihm. „Das werden wir bald herausfinden. Im Moment konzentrieren wir uns darauf, Austin zu Doc zu bringen.“ Warren nickt mir zu und steigt hinter das Lenkrad seines Trucks. Ohne zu warten, legt er den Gang ein und fährt in Richtung Clubhaus.

Es dauert nicht lange, bis wir auf das Gelände einfahren, Austin ins Gebäude bringen und ihn auf eine der Liegen platzieren. Ich schaue mich um und bin froh, dass die Frauen die Kinder bereits aus dem Raum gebracht haben. „Tretet zurück. Lasst mich einen Blick auf ihn werfen!“, ruft Doc. Austin ist kaum ansprechbar, als der Doc seine Verletzungen begutachtet. „Er braucht Flüssigkeit, ich muss seine Wunden spülen, bevor eine Infektion einsetzt, und Antibiotika.“

„Bin schon dabei!“, ruft Grey und stürmt aus dem Zimmer.

Austin reißt die Augen auf, als der Doc seine Hände gegen seinen Brustkorb presst. „Verdammter Hurensohn.“ Er holt aus und verfehlt nur knapp Docs Kinn.

„Beruhige dich, Junge. Du bist im Clubhaus“, sagt Doc, als Austin einen plötzlichen Energieschub verspürt. „Quinn!“, ruft Doc. „Ich könnte die Hilfe deiner Frau gebrauchen.“

„Geht klar.“ Quinn joggt die Treppe hinauf.

„Austin, was kannst du uns noch sagen?“, frage ich ihn, da ich weiß, dass uns die Zeit davonrinnt und je mehr wir in Erfahrung bringen, desto eher können wir herausfinden, wer Lelani entführt hat.

Austin beißt die Zähne zusammen, als der Arzt mit einer Nadel in seine Haut sticht. „Wir wurden überfallen.“ Austin atmet schwer, während Doc beginnt, die Splitter aus seiner Beinwunde zu entfernen. „Alles, woran ich mich erinnere, sind zwei Männer in einem Geländewagen, der Truck kam von der Straße ab, meine Frau schrie meinen Namen und ich starrte in den Lauf einer Waffe. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich bewusstlos war. Als ich wieder zu mir kam, lag ich teilweise im Wasser, ein gutes Stück vom Unfallort entfernt.“

Quinn kommt mit Emerson einen Augenblick später zurück und Grace folgt ihnen.

„Oh mein Gott“, Emerson nähert sich der Couch, auf der Austin nun liegt, und nimmt ihn in Augenschein. Sie blickt sich im Raum um. „Austin, wo ist Lelani?“, ihre Stimme zittert.

Er hebt seine blutunterlaufenen Augen zu Emerson und sagt kein Wort. Sein Gesichtsausdruck spricht für sich, aber um es klarzustellen, erkläre ich: „Jemand hat sie entführt.“

Emerson sinkt auf ihre Knie. „Austin“, sagt sie und sieht ihm in die Augen. „Es steht mir nicht zu, es dir zu erzählen, aber in Anbetracht der Umstände solltest du es wissen.“

„Was wissen?“ Austin versucht, sich aufzusetzen, aber Doc hindert ihn daran.

„Lelani ist schwanger“, verkündet Emerson und der letzte Rest Farbe weicht aus Austins Gesicht.

Er sieht mich an, dann fällt sein Blick auf Warren, der neben mir steht. Ich sehe, wie er kurz davor ist, die Nerven zu verlieren. Austin schluckt schwer. „Pop“, ist alles, was er sagen kann, bevor seine Stimme bricht und er nichts mehr hervorbringt. Meine Brust verkrampft sich und ich muss mich zusammenreißen. Ich weiß, was er in diesem Moment fühlt. Ich schaue in die Gesichter meiner Brüder, die um mich herum stehen und die Nachricht von einem neuen Familienmitglied vernehmen, das unterwegs ist. Wir alle wissen, was er durchmacht, denn wir waren alle schon einmal in einer ähnlichen Situation, als unsere Frauen und Kinder in Gefahr gerieten.

„Wir werden deine Familie zurückholen“, sagt Warren mit Überzeugung. „Oder ich sterbe bei dem Versuch“, versichert er seinem Enkel.

„Wahrere Worte wurden nie gesprochen“, sage ich im Namen aller Anwesenden.

Mein Handy vibriert in meiner Tasche und ich frage mich, wer das wohl sein könnte. Auf dem Display erscheint „Unbekannter Anrufer“, aber irgendetwas sagt mir, dass ich diesen Anruf nicht ignorieren sollte, also gehe ich ran. „Jake am Apparat.“

„Delane.“

Ich erkenne die raue Stimme auf Anhieb. „O’ Rourke?“ Ich bin für einen Moment aus dem Konzept gebracht und Grace wendet sich von Austin mir zu.

„Ich muss schnell machen“, sagt er und die Dringlichkeit in seiner Stimme lässt mich aufhorchen. Ohne meine Frau oder Emerson wegzuschicken, stelle ich das Telefon auf Lautsprecher, damit meine Männer es hören können.

„Ich höre“, bestätige ich ihm.

„Ich bin hier mit Lelani.“

„Verdammt!“, brülle ich und meine Worte vibrieren in meiner Brust. „Du solltest mir lieber erklären, warum du die Frau meines Bruders hast“, knurre ich, während die Wut mich innerlich packt.

„Erstens: Lelani geht es gut. Verletzt, aber wohlauf. Ich ermittle verdeckt und das schon seit mehreren Monaten.“ O’ Rourke spricht leise, es ist kaum mehr als ein Flüstern. „De Burcas Männer stecken hinter der Entführung. Sie halten Lelani in einer Hütte in den Bergen gefangen.“

„Ich hoffe, du hast nichts mit der Scheiße zu tun, die in den letzten Wochen passiert ist. Meine Familie, Frauen und Kinder wurden angegriffen. Ich habe hier einen Mann, der in einem Hinterhalt schwer verwundet wurde, und seine schwangere Frau ist verschwunden. Es ist mir egal, wer du bist, ich werde dir eine Kugel in den Arsch blasen“, drohe ich.

„Ich habe keine Zeit für Details, Delane. Du sollst nur wissen, dass ich mit dem, was passiert ist, nichts zu tun hatte. De Burca ist mein Ziel, das und Lelani von hier wegzubringen.“ O’ Rourke schweigt einen Moment, und ich höre leise Stimmen im Hintergrund, bevor er überstürzt weiterspricht. „Ich muss los. Wir bleiben in Kontakt.“ Dann wird der Anruf unterbrochen.

Meine Hand fällt an meine Seite, mein Griff um das Telefon wird fester, während ich alles verarbeite. De Burca hat Lelani, im Moment können wir nur auf unserem Hintern sitzen und darauf warten, dass O’ Rourke uns kontaktiert und dem Club hoffentlich ihren Standort mitteilt.

„Jake“, durchbricht Grace meine Gedankenwand und ich ziehe sie an meine Brust. „Wenn Finn bei ihr ist, wird er alles tun, was nötig ist, um sie zu beschützen, selbst wenn das bedeutet, dass er seine Tarnung auffliegen lässt.“

Die Stimmung im Raum ist gedrückt.

Austin durchbricht die Stille. „Prez.“ Es fällt ihm schwer, sich zu bewegen. „Bring mich wieder auf Vordermann, verdammt. Ich hole mir meine Frau zurück.“