Als alle etwas zu trinken hatten, erhob Marzio Montecristo das Glas mit dem golden funkelnden Sherry und sagte: »Diesmal hat sich unsere Präsidentin aber einen Trinkspruch in allen Ehren verdient, denn wenn wir in dem Fall an einen entscheidenden Wendepunkt gekommen sind, dann verdanken wir das einzig ihrem Hinweis.«

Er stand auf und drehte die Tafel um, auf die er Nunzias Satz geschrieben hatte: DIE SCHWIERIGSTEN FÄLLE SIND IMMER DIE BANALSTEN. DIE ANTWORT LIEGT DA, WO DU SIE AM WENIGSTEN ERWARTEST, VERBORGEN UNTER EINER SCHICHT VON BELANGLOSIGKEITEN.

»Sie hatte recht, die Antwort lag hier, direkt vor unseren Augen, aber wir waren zu sehr damit beschäftigt, sie Gott weiß wo zu suchen und haben dabei alles, was in unserer nächsten Umgebung war, übersehen.«

Einen Moment lang schienen die bernsteinfarbenen Augen der beiden Katzen aufzuleuchten, als hätten sie gespürt, dass jetzt der entscheidende Augenblick gekommen war. Die Blicke der Anwesenden waren auf Montecristo gerichtet, alle pressten die Lippen aufeinander, und jeder Muskel war gespannt. Sie bebten geradezu vor banger Erwartung, denn jetzt war der Moment der Wahrheit gekommen.

Montecristo trank einen Schluck Sherry und sagte dann: »Wie in den besten Kriminalromanen hat auch hier der Mörder Fehler begangen und Spuren hinterlassen, durch die die Ermittler ihn hätten finden können. Aber waren

Über den Raum legte sich plötzlich eine Eiseskälte, und alle Blicke gingen zu dem elegant gekleideten älteren Herrn, der ungerührt von seinem Harveys Bristol Cream trank und schließlich nickte.

»Richtig«, erwiderte er mit seiner sonoren Stimme und sah zu Montecristo: »Wie haben Sie es herausgefunden?«