Gemeinschaft

Wir gingen nach Hause und schliefen das erste Mal seit einer Woche wieder miteinander. Sie war ein goldenes Samtpferd; Stück für Stück mein geflochtenes Tau; meine Mondin; mein Eigen; meine Odaliske. Sie erzitterte ins Fliegen, und dann weinten wir.

Sie waren bei uns, die Tausenden Vermissten, ihre Fotos im geisterhaft weißen Rahmen des Standard-Briefpapierformats. Sally mit ihrem kleinen Hund, Vasantha in ihrem Abschlusskleid mit Lilien im Arm. Jimmy, Beth, Evelyn, Paul. Flache, rechtwinklige Geister, schlotternd in der geplagten Luft. Hilflos auf ihren Hochzeitsfotos, hilflos in ihren Hemden und Pullovern, hilflos ihre Kinder haltend. Die Toten aus achtzig Nationen. Die Toten jeder Hautfarbe. Die Toten, die wir immer noch als »vermisst« bezeichneten und deren Überraschung und Grauen uns festhielt, während wir verzweifelt an ihnen festhielten.

»Ich hab ihre Gesichter gesehen, Sharon.«

»Ich auch.« Und eine Minute später sagte sie dann: »Wir müssen etwas tun.«