334. Benvenuto Cellini, 1500-1571, Italiener.
Das Salzfässchen Franz I., 1540-1543.
Ebenholz, Gold, teilweise emailliert, 26 x 33,5 cm.
Kunsthistorisches Museum, Wien. Manierismus.
Benvenuto Cellini (Florenz, 1500-1571)
Der italienische Künstler, Goldschmied und Bildhauer Benvenuto Cellini war das dritte Kind von Giovanni Cellini, der sowohl Ingenieur für Verteidigungsanlagen war als auch ein Musikinstrumente bauender Musiker. Als er 15 Jahre alt wurde, erlaubte ihm sein Vater, der ihn eigentlich zum Musiker bestimmt hatte, eine Lehre bei dem Goldschmied da Viviano anzutreten. Nach Aufenthalten in Pisa, Bologna und gelegentlich auch Florenz zog er als 19-Jähriger nach Rom. Seine ersten Schmiedearbeiten waren ein Silberkästchen, dann silberne Kerzenhalter und danach folgte eine Vase für den Bischof von Salamanca, der sich bei Papst Klemens VII. für ihn einsetzte. Bei der Belagerung Roms durch plündernde Landsknechte im Dienst von Kaiser Karl V. im Jahr 1527 erwies sich Cellini als loyaler Anhänger der Medici: Er griff selbst zu den Waffen und übernahm die Aufsicht über die Geschütze auf der Engelsburg, trug aber später zu der Versöhnung mit der Florentiner Stadtregierung bei und kehrte auch nach Florenz zurück. Hier produzierte er vor allem Medaillen aus getriebenem Gold, deren berühmteste der Herkules mit dem Löwen und Atlas trägt die Weltkugel sind. Von Florenz wurde er an den Hof des Herzogs von Mantua berufen, dann zog es ihn wieder zurück nach Florenz und nach Rom, wo er nicht nur Juwelen fasste, sondern auch Prägestempel für Medaillen für Privatpersonen und für die päpstliche Münzanstalt anfertigte. In der Zeit zwischen 1540 und 1545 war er am Hof des französischen Königs François I. in Paris und in Fontainebleau tätig. In dieser Zeit fertigte er sein berühmtes Salzfass (die Saliera) an, eine allegorische Darstellung, freihändig aus Goldblech getrieben und teilweise emailliert, mit einem Sockel aus mit Gold verziertem Ebenholz. Er starb 1571 in Florenz und wurde mit großem Pomp in der Kirche Santissima Annunziata bestattet. Neben seinen Gold- und Silberschmiedarbeiten führte Cellini auch eine Reihe von größeren Skulpturen aus. Die bekannteste davon ist die Bronzegruppe Perseus, ein Werk, das vom Herzog Cosimo de’ Medici in Auftrag gegeben worden war und sich heute in der Loggia dei Lanzi in Florenz befindet. Es ist von einer Grandiosität und schrecklichen Schönheit, die es zu einem typischen und unvergesslichen Kunstwerk der italienischen Renaissance macht. Die Arbeit am Perseus, mit der Cellini seinen Ruhm als Bildhauer zu festigen suchte, war mit großen Hindernissen verbunden, doch bei seiner Vollendung zollte man ihm aus allen Teilen Italiens Bewunderung. |