614. William Morris, 1834-1896, Engländer.

Holland Park, 1883. Teppich Hammersmith,

475,4 x 412,7 cm. Privatsammlung.

Arts and Crafts Movement.

 

 

William Morris

(Walthamstow, 1834 - Kelmscott, 1896)

 

William Morris gehörte zu den kreativsten der mit der Arts-and-Crafts-Bewegung verbundenen Künstlern, die Großbritannien hervorgebracht hat. Er war ein revolutionärer Innenarchitekt und Buchdrucker, ein bedeutender und produktiver Dichter, ein Weber, Sticker, Färber und Kalligraph, ein überzeugter Sozialist und Schützer historischer Bauwerke.

Ab 1853 besuchte er das Exeter College in Oxford, wo er Edward Burne-Jones kennen lernte und sich mit ihm anfreundete. Morris unternahm 1855 in Begleitung von Burne-Jones eine Reise zu den gotischen Kathedralen Nordfrankreichs.

Zu Beginn des Jahres 1856 gründete er The Oxford and Cambridge Magazine und traf auf Rossetti, der ihn anspornte, sogleich die Architektur für die Malerei aufzugeben und 1857 seine Mitwirkung bei der Wandgestaltung der Oxford Union Library ermöglichte. 1861 beschloss Morris ein Ausstattungsunternehmen der „Kunst-Handwerker“ zu gründen, und fand seine Partner in Peter Paul Marshall, Charles Faulkner und Philip Speakman Webb und den Künstlern Burne-Jones, Ford Madox Brown und Rossetti. Diese Künstlergruppe wandte ihre Aufmerksamkeit der Gestaltung von Einrichtungsgegenständen zu und hob damit das Kunsthandwerk auf den Rang der schönen Künste. Er gründete 1891 Kelmscott Press (benannt nach seinem früheren Haus) in Hammersmith, die im Jahre 1896 den Kelmscott Chaucer herausgab. Dieses Buch wurde von Morris gesetzt und von Burne-Jones illustriert und ist ein herausragendes Beispiel für Morris Ideenreichtum. Morris starb 1896 und wurde auf dem Friedhof des Dorfes Kelmscott unter einem einfachen, von Webb gestalteten Grabstein begraben. Seine Kunst, seine Ideale und sein Lebenswerk ebneten den Weg für Generationen von Künstlern, die ihm folgten in seinem Streben nach dem, was er „die Schönheit des Lebens“ nannte.