637. Eugène Grasset, 1845-1917,

Schweizer. Salon des cent, 1894.

Abdruck für ein Plakat in Farbe.

Sammlung Victor und Gretha Arwas.

Wiener Secession.

 

 

Eugène Grasset

(Lausanne, 1845 - Sceaux, 1917)

 

Er war der Sohn des Bildhauers und Dekorateurs Samuel Joseph Grasset und lernte zunächst bei François Louis David Bocion das Malen, bevor er 1861 im Polytechnikum von Zürich Architekturkurse besuchte. 1871 zog er nach Paris, wo er vor allem seine Begeisterung für die japanische Kunst entdeckte.

Im Jahr 1880 entwarf er für Gillot Möbel und ein Speisezimmer. Die Möbel aus Eiche und Walnuss wiesen als Dekoration fantasievolle Tiere und Figuren aus der Volkskunst auf. Während der folgenden Zeit war er auch an der Dekoration des herausragenden französischen Kabaretts Le Chat Noir beteiligt, und 1885 entwarf er sein erstes Plakat für die Fêtes de Paris, das den Beginn seiner Karriere als Plakatkünstler markierte.

In den Jahren von 1890 bis 1903 lehrte Grasset an der École Guérin Design. Zu seinen Studenten dort gehörten u.a. Augusto Giacometti und Paul Berthon. Ebenfalls im Jahr 1890 entwarf er das Plakat für Jeanne dArc mit Sarah Bernhardt in der Hauptrolle und das seitdem berühmte semeuse-Logo der weiblichen Säerin für das Wörterbuch von Larousse. Zwei Jahre später kreierte Grasset in seinem Entwurf für das Plakat für die Encres Marquet (Marquet-Tinten) sein Frauenideal, eine wahrhaft zeitlose Muse. Die von symbolistischen, präraffaelitischen und japanischen Einflüssen geprägten Plakate Grassets sind typische Verkörperungen des Geistes des Jugendstils. Ihre perfekte Verbindung aus Frauen, Kunst und der Natur sollte Alfons Mucha stark inspirieren. Eugène Grasset starb 1917 in Sceaux.